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DGB-Index Gute Arbeit – Der Report 2013

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DGB-Index Gute Arbeit – Der Report 2013

Pressekonferenz zu den Ergebnissen der bundesweiten Repräsentativumfrage 2013

am 8. April 2014

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Sehr geehrte Damen und Herren,

im Jahr 2013 fand die siebte Erhebung des „DGB-Index Gute Arbeit“ statt, mit dem die Qualität der Arbeitsbedingungen aus Sicht der Beschäftigten erfasst wird.

Im Jahr 2013 fand die siebte Erhebung des „DGB-Index Gute Arbeit“ statt, mit dem die Qualität der Arbeitsbedingungen aus Sicht der Beschäftigten erfasst wird.

Die jährlich bundesweit durchgeführte repräsentative Befragung ermöglicht eine regelmäßige und differenzierte Arbeitsweltberichterstattung.

Befragt wurden ca. 5.800 zufällig ausgewählte abhängig Beschäftigte.

Wir möchten Ihnen heute die zentralen Befunde vorstellen:

Der Gesamt-Index, bei dem alle Bereiche der Arbeitsqualität berücksichtigt werden, liegt bei 61 von 100 möglichen Punkten. Damit liegt die Qualität der Arbeit in Deutschland im unteren Mittelfeld.

Während der Sinn der Arbeit aus der Sicht der Beschäftigten den Spitzenwert von 80 Punkten erhält, liegen die Bereiche Einkommen und Arbeitsintensität im roten Bereich.

Die Werte des DGB-Index Gute Arbeit haben sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert.

Die zentrale Botschaft des aktuellen DGB-Index Gute Arbeit ist deshalb:

Die relative Erholung am Arbeitsmarkt führt nicht automatisch zu einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer leisten offensichtlich hervorragende Arbeit – sie selbst aber können nicht von guten Arbeitsbedingungen profitieren. Im Gegenteil: Die Stärke der deutschen Wirtschaft geht seit Jahren auf die Knochen der Beschäftigten – und das kann nicht lange gut gehen, denn irgendwann geht es an die Substanz.

Und die Grundlage für die gute Wettbewerbssituation deutscher Unternehmen ist die Leistungsstärke der Beschäftigten.

Anrede

Die Schlussfolgerung aus den Zahlen des DGB-Index kann nur sein:

Wir brauchen eine neue Initiative für eine Humanisierung der Arbeit. Denn die Arbeitsintensität ist nach wie vor auf sehr hohen Niveau – ein zentraler Belastungsfaktor ist der hohe Zeitdruck unter dem viele Beschäftigte arbeiten müssen:

 56 Prozent geben an, sehr häufig oder oft gehetzt zu arbeiten.

 54 Prozent sind sehr häufig oder oft von Störungen oder Unterbrechungen betroffen.

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 61 Prozent der Beschäftigten geben an, verglichen mit dem vorangegangenen Jahr ein höheres Arbeitspensum bewältigen zu müssen. Für mehr als ein Drittel der Befragten gilt dies in hohem oder sehr hohem Maß.

Diese Zahlen zeigen:

Die Unternehmen reagieren auf den Wettbewerb und auf den demografischen Wandel offenbar vor allem mit Arbeitsverdichtung. Doch immer mehr in immer kürzerer Zeit, das ist keine Grundlage für gute Arbeit.

Kein Wunder, dass nur 45 Prozent der Beschäftigten davon ausgehen, unter den heutigen Bedingungen bis zum gesetzlichen Rentenalter durchhalten zu können.

Der Druck am Arbeitsplatz ist also weiterhin sehr hoch, mit den bekannten Konsequenzen:

Psychische Erkrankungen sind weiter auf dem Vormarsch – sie verursachen Kosten in Milliardenhöhe und sind inzwischen die Hauptursache für Erwerbsminderungsrenten.

Dieser Zustand ist völlig inakzeptabel.

Wir brauchen deshalb eine wirkungsvolle Anti-Stress-Politik:

Und dazu gehört eine konsequente Umsetzung des Arbeitsschutzgesetzes – also die Vermeidung von physischen und psychischen Gefährdungen am Arbeitsplatz.

Dies ist eine Arbeitgeberpflicht – und weil wir hier nur so schleppend vorankommen, ist es höchste Zeit für eine Anti-Stress-Verordnung.

Anrede

leider zeigt der DGB-Index Gute Arbeit auch, dass die Arbeitgeber nicht nur beim Arbeitsschutz, sondern auch bei der betrieblichen Gesundheitsförderung zu wenig tun. Mehr als zwei Drittel aller Befragten (68%) berichten, dass in ihrem Betrieb gar keine Maßnahmen der Gesundheitsförderung angeboten werden.

Unter dem Strich lässt sich festhalten:

Es ist nicht gut bestellt um die Arbeitsbedingungen in deutschen Betrieben.

Und es wird zu wenig in die Zukunft der Arbeit, in die Arbeitsbedingungen investiert.

Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und des Fachkräftemangels ist es dafür aber höchste Zeit.

Vielen Dank!

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