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Ralf Günther Mörschel Dr. med.

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Ralf Günther Mörschel Dr. med.

Subjektive Krankheitstheorien bei Patienten mit funktionellen Herz-Kreislauf-Störungen Geboren am 30.10.1961 in Karlsruhe

Reifeprüfung am 03.06.1981

Studiengang der Fachrichtung Medizin vom SS 1982 bis WS 1988/89 Physikum am 29.03.1984

Klinisches Studium in Heidelberg Praktisches Jahr in Heidelberg

Staatsexamen am 22.05.1989 an der Universität Heidelberg Promotionsfach: Innere Medizin

Doktorvater: Prof. Dr. med. W. Herzog

Die vorliegende explorative Studie ist Teil eines Forschungsprojektes, das zum Ziel hat, psycho- therapeutische Interventionsmöglichkeiten bei Patienten mit funktionellen Herz-Kreislauf- Störungen nach unauffälligem Herzkatheterbefund zu überprüfen. Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit ist, subjektive Krankheitstheorien bei diesen Patienten zu beschreiben und Zusammenhän- ge zwischen subjektiven Krankheitstheorien mit dem Krankheitsgeschehen aufzudecken.

137 Patienten, die im Zeitraum von April 1989 bis März 1990 koronarangiographiert wurden und einen unauffälligen Herzkatheterbefund aufwiesen, wurden in einem zeitlichen Abstand von durchschnittlich vier Monaten nach der Koronarangiographie von uns untersucht. Für diese pro- spektive Untersuchung wurde ein speziell für dieses Forschungsprojekt entwickeltes halbstruktu- riertes Interview angewandt, das unter anderem Daten in soziodemographischer und diagnosti- scher Hinsicht erfaßt. Bedeutende Aspekte waren hierbei die Erinnerung an die Herzkatheterun- tersuchung, Auslösesituation und Anfallsgeschehen, subjektive Krankheitstheorien, Beschwerde- entwicklung und Krankheitsverhalten, Leidens- und Beschwerdedruck sowie Beeinträchtigung durch die Herz-Kreislauf-Symptomatik als auch allgemeine Beschwerden betreffend. Daneben wurden ein tiefenpsychologisch fundiertes Interview, verschiedene Ratings betreffs Interaktion und Prognose durchgeführt. Als Ergänzung wurden Daten mittels psychometrischer Testverfah- ren erhoben.

Patienten mit funktionellen Herz-Kreislauf-Störungen befinden sich im Anschluß an eine selekti- ve Koronarangiographie mit unauffälligem Befund in einer schwierigen Anpassungssituation.

Galten sie bis zu dieser Untersuchung meistens als herzkrank und wurden z.T. auch über viele Jahre entsprechend medikamentös behandelt, wird durch das Untersuchungsergebnis ihre bishe- rige Krankheitsverarbeitung und -theorie in Frage gestellt. Ob sie es erreichen, den Befund anzu- nehmen, d.h. daran glauben können, im Besitz eines gesunden Herzens zu sein, hängt von ver- schiedenen Faktoren ab.

Die vorliegende Untersuchung hat gezeigt, daß dies insgesamt nur einem geringen Anteil von Patienten mit funktionellen Herz-Kreislauf-Störungen gelingt (39,4%). Patienten, die von der Gesundheit ihres Herzens überzeugt sind können deutlich von denjenigen abgegrenzt werden, die an der Gesundheit ihres Herzens zweifeln.

Als wesentliche Unterscheidungsmerkmale konnten nachgewiesen werden:

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1. Das Geschlecht. Frauen weisen einen erheblich niedrigeren Prozentsatz an Patienten auf, die an die Gesundheit ihres Herzens glauben, gegenüber männlichen Patienten. Männer und Frauen wurden deshalb getrennt untersucht.

2. Weibliche Patienten unterscheiden sich insbesondere hinsichtlich des Alters, des Familien- standes, bezüglich des überweisenden Arztes, der Anzahl der Medikamente, weiterer Be- schwerden und weiterer Erkrankungen. Im halbstrukturierten Interview werden sie von dem Interviewer hinsichtlich ihres Angstnivieaus, im tiefenpsychologischen Interview sei- tens der Interviewerin hinsichtlich ihrer Fähigkeit den Behandler für sich zu engagieren un- terschiedlich eingeschätzt. In den psychologischen Tests treten Unterschiede im KKG (po- werful others) zutage.

3. Männliche Patienten unterscheiden sich insbesondere hinsichtlich der Zufriedenheit mit Be- ruf oder Freizeit, dem Arzt, der das Ergebnis der Herzkatheteruntersuchung mitteilt, dem Vertrauen in die durchgeführte Untersuchung, der Primärassoziation beim ersten Auftreten der auf das Herz bezogenen Beschwerden., dem Arzt, der sie zuerst wegen dieser Beschwer- den untersuchte, der Entwicklung dieser Beschwerden bis zum Interview, der Häufigkeit der Hospitalisierungen und der Ausfallzeiten wegen dieser Beschwerden, des aktuellen Befin- dens zum Zeitpunkt des Interviews. Im halbstrukturierten Interview werden sie vom Inter- viewer unterschiedlich eingeschätzt bezüglich des ersten Eindruckes, des Engagements für den Patienten, der Prognose für die weitere Beschwerdeentwicklung und des Verständnis- ses der wiederholten Aufklärung über das Katheterergebnis. In der psychologischen Testdia- gnostik zeigen sich Unterschiede besonders für alle Skalen des GBB und für die Skalen HS, D und HY des MMPI.

4. Bei beiden Geschlechtern finden sich Unterschiede beim Ausmaß der Anfallsymptome, der Frequenz der Arztbesuche, dem Ausmaß der kardiopulmonalen und der Schmerzsymptoma- tik, beim Verständnis der Herzkatheteruntersuchung und der Akzeptanz des Untersuchungs- ergebnisses. Im halbstrukturierten Interview finden sich unterschiedliche Einschätzungen be- züglich der Arzt-Patient-Beziehung nach dem Interview, der Akzeptanz des Untersu- chungsergebnisses nach wiederholter Aufklärung und der Prognose über eine Therapieteil- nahme. In der psychologischen Testdiagnostik ist beiden Geschlechtern lediglich die Diffe- renzierbarkeit anhand der seelischen bzw. körperlichen Bedingtheit ihrer Beschwerden im GBB gemeinsam.

Bei der Unterscheidung nach Kausalattributionen entspricht eine psychosoziale Attribuierung in weiten Bereichen der Überzeugung eines gesunden Herzens.

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