Klima und Energie
Tel.: (49) 0681/ 302-2737; Fax /302-4676
e-mail: Luther.Gerhard@vdi.de luther.gerhard@mx.uni-saarland.de (für größere Dateien)
Homepage: http://www.uni-saarland.de/fak7/fze/
Dr. Gerhard Luther
Universität des Saarlandes, FSt. Zukunftsenergie c/o Technische Physik – Bau E26
D-66041 Saarbrücken EU - Germany
V_EKW3_0cUebersicht_Biomasse.ppt
0. Klima <> Energie
1. Der Problemdruck - Warum müssen wir handeln
1.1 Ein Entwicklungsproblem 1.2 Ein Energieproblem (Endlichkeit der Ressourcen; Lieferengpässe : Preise) 1.3 Ein Klimaproblem
2. Wo stehen wir und was ist zu erwarten
2.1 CO2 und Energieeinsparung in BRD 1990 – 2005
2.2 Trend und Trend-brechende Aktivitäten: 2.2a Zum Reizthema: Vorzeitiges Abschalten der AKW‘s
3. Einige Trendbrecher zur CO2-Einsparung
3.1 Sonnenenergie (
Offshore Wind, Biomasse,
direkte Umwandlung)
3.2 Energieeinsparung beim Verbrauch 3.3 Fossile Kraftwerke hoher Effizienz
Strategische Reserve:
demnächst:
3.4 Fossile Kraftwerke mit CO2 Sequester 3.5 Solarthermische Kraftwerke im Süden
vermutlich bald:
3.6 Kernkraftwerke der „Generation IV“ (inhärent sicher, nachhaltig, Proliferations-gesichert)
vielleicht:
3.7 Fusionsreaktor ( Iter, Demo, Proto, >> „Standard FuKw“)
Klima und Energie
Hier geh t‘s w
eiter
Biomasse
3.12
3.12.0 Was ist alles Biomasse
3.12.1 Gegenwärtige Biomasse Nutzung bei uns (in BRD und EU) 3.12.2 Traditional Biomass Use in the World
3.12.3 Potentiale der Biomasse
3.12.4 Große Vielfalt der Biomasse Nutzung
3.12.5 Förderung von Strom aus Biomasse durch das EEG
3.12.6 Energiepflanzen: Für manche noch ein gewöhnungsbedürftiger Gedanke (nur Hinweis)
3.12.7 Die Erde als Verwerter von Sonnenenergie
3.12.71 Die Erde aus dem Weltall betrachtet
3.12.72 Welchen Anteil der Erde dürfen wir bewirtschaften?? Nur eine Frage-keine Antwort
3.12.73 Einige pflanzenökologische Grundlagen
.730 Hauptsätze der Ökologie; . 731 Ökologische Grundbegriffe
.732 Nichlinearität der Prozess-Umwelt Beziehung .733 Das Ökosytem und seine Struktur .734 Produktion in der Sukzession (fehlt noch)
3.12.74 Wieviel produzieren die natürlichen Ökosysteme
.741 BiomasseSpeicher
.742 BiomasseProduktion
3.12.8 Hinweis auf eine umfassende Biomasse-Vorlesung im www.
3.12.
Quelle: siehe Kopfzeile; U-Stgt-IER ; Prof. Grundlagen der Nutzung Erneuerbarer Energien II- Biomasse; SS2005, Folie 1.08
3.12.0 Was ist Biomasse
Quelle: siehe Kopfzeile; U-Stgt-IER ; Prof. Eltrop: Grundlagen der Nutzung Erneuerbarer Energien II- Biomasse; SS2005, Folie 1.19
Gegenwärtige Biomasse Nutzung bei uns
(in BRD und EU)
3.12.1
Quelle: BMU (F.Staiß e.a.):“Erneuerbare Energien in Zahlen – nationale und internationale Entwicklung – Stand: Juni 2005“ ; Seite 11 verfügbar über: http://www.erneuerbare-energien.de
BRD:
Endenergie aus erneuerbaren Energien in 2004
Biostrom = 1. {Biogas+Klärgas+Deponiegas}
2. Biogener (=50%) Anteil
Abfallverbrennung
3. biogene FestBrennstoffe
Wdh. aus 1.1521 End- und Primärenergie aus RE, in BRD
biogene Brenstoffe
Wärme
Wasser
Wind
Bio- Diesel Bio-
Strom
= 0,47 [EJ]
Zum Vergleich:
Endenergie BRD 2002 ca. = 9,3 [EJ]
S G
Wiederholung aus EKW1
Quelle: BMU (F.Staiß e.a.):“Erneuerbare Energien in Zahlen – nationale und internationale Entwicklung – Stand: März 2004 –“ ; Seite 26
EU15: 2002: Anteil erneuerbarer Energien an Primärenergie
B
Wa
Wind
BRD France
Wdh aus: 1.1523 RE in Europa und in der Welt
Wiederholung aus EKW1
EU25: 2004: Anteil erneuerbarer Energien an Primärenergie
Quelle: BMU (F.Staiß e.a.):“Erneuerbare Energien in Zahlen – nationale und internationale Entwicklung – Stand: Dezember 2005, p.24“ ;
Vorherrschend:
Biomasse
Quelle: BMU (F.Staiß e.a.):“Erneuerbare Energien in Zahlen – …– Stand: März 2004 p. 26 und Stand 2005.12-Internet-Update_p.24
Vergleich der Angaben für 2002 und 2004: be careful !!
B
Wa
Wind
BRD France
2004 AD
2002 AD
Quelle: BMU (F.Staiß e.a.):“Erneuerbare Energien in Zahlen – nationale und internationale Entwicklung – Stand:Juni 2005 –“ ; Seite 29
EU 2003: Nutzung erneuerbarer Energien ( Endenergie)
BRD
France
Wind
Geothermie
Wiederholung aus EKW1
Vorherrschend:
Biomasse
Traditional Biomass Use in the World
3.12.2
IEA: World Energy Outlook 2002, Chap. 13 Energy & Power,Fig.13.12; p.28
The Link between Poverty
and Share of Traditional Biomass
in Residential Energy Consumption (%)
IEA: World Energy Outlook 2002, Chap. 13 Energy & Power,Fig.13.12; p.28
Share of Traditional Biomass
in Residential Energy Consumption , 2000
Potentiale der Biomasse
3.12.3
Quelle: siehe Kopfzeile; U-Stgt-IER ; Prof. Eltrop: Grundlagen der Nutzung Erneuerbarer Energien II- Biomasse; SS2005, Folie 1.26
Quelle: siehe Kopfzeile; U-Stgt-IER ; Prof. Eltrop: Grundlagen der Nutzung Erneuerbarer Energien II- Biomasse; SS2005, Folie 1.32
Potentiale zur Nutzung von Biomasse in BRD
unter Berücksichtigung von Nutzungskonkurrenzen im Jahr 2050
BQuelle: DPG-Klimaschutzstudie 2005, p.52
UrQuelle: Nitsch, J e.a.: „Ökologisch optimierter Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland,(2004)“, Abb.5.2.; BMU-Studie
Technische Potenziale an festen Bioenergieträgern in der Welt
Zum Vergleich: Primärenergieverbrauch Welt 2000: 400 EJ/a. [5]
BQuelle: DPG-Klimaschutzstudie 2005, p.50 : Urquelle: BMVEL: Leitfaden Bioenergie (CD)
Große Vielfalt der Biomasse Nutzung
Methoden: direkt,
thermochemisch Umwandlung, physiko-chemisch Umwandlung, biochemisch Umwandlung
Produkte: Wärme, Strom,
Treibstoff, Materialien Also:
Biomasse: universell und ewig,
aber limitiertes „Einkommen“
3.12.4
Quelle: siehe Kopfzeile;U-Stgt-IER: Prof. Eltrop: Grundlagen der Nutzung Ereneuerbarer Energien II- Biomasse; SS2005, Folie 1.17
Quelle ZAE-Gaderer2002 in: http://www.muc.zae-bayern.de/zae/a4/deutsch/pub/gaderer/Thermische_Biomassenutzung.pdf p.2
Eine andere Darstellung:
Förderung von Strom aus Biomasse durch das EEG
BQuelle: http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/eeg_2004/gesamt.pdf
3.12.5
Nur der Vollständigkeit halber angegeben:
Nur der Vollständigkeit halber angegeben:
Nur der Vollständigkeit halber angegeben:
Quelle: BMU (F.Staiß e.a.):“Erneuerbare Energien in Zahlen – nationale und internationale Entwicklung – Stand: Dezember 2005, p.19“ ;
Noch relativ übersichtliche Zusammenfassung
Energiepflanzen:
Für manche noch ein gewöhnungsbedürftiger Gedanke
3.12.6
Die Erde
als Verwerter
von Sonnenenergie
3.12.7
Wir betrachten die Erde zunächst aus dem Weltall
3.12.71
The photograph which shows the relativelv small proportion of the earth covred by vegetation
Wie grün ist die Erde
BQuelle: Lovelock Siehe auch quantitative Darstellung in Folie 63 Global Net Productivity, H.Lieth, Uni Osnabrück
A composite photograph showing the earth at night as seen from space
,
illustrating the massive amounts of energy used by humans
and the spread of urban areas .
The Earth at Night
as seen from space
BQuelle: Lovelock
Algal life in the oceans: - abundant coloured red and yellow, - sparse coloured blue and purpIe and showing the tropical ocean deserts.
Ocean algae are essential for climate regulation (CO2 sink).
BQuelle: Lovelock
LEBEN und Wüste in den Weltmeeren
In welchem Anteil und Ausmaße können, müssen, wollen, dürfen wir die Erde bewirtschaften ???
3.12.72
Dorset, England. Pre-agribusiness English countryside.
BQuelle: Lovelock
--- How we are changing the face of the Earth to feed six billion people. It is as much j. part of g~ating as greenhouse gas emissions.r ) ( /
BQuelle: Lovelock
Einige
Pflanzenökologische Grundlagen
3.12.73
Meine Quelle für die Fakten:
Ein wirklich tolles Buch !!
Insbesondere die Kapitel aus Teil 4 Ökologie
von Prof. Christian Körner, Basel >>>>>
Hinweis: Vortrag von C. Körner beim AKE: „Wälder als CO2-Speicher“ :
http://www.uni-saarland.de/fak7/fze/AKE_Archiv/AKE2006F/Links_AKE2006F.htm#AKE2006F_05
Bemühungen um ein konzeptionelles Gedankengebäude
• Jede ungestört wachsende Population von Individuen
erreicht Ressourcen-Limitierung
• In einem gemeinsamen Lebensraum können zwei Arten nur dann auf Dauer existieren, wenn sie unterschiedliche funktionelle Nischen besetzen.
• Die Bestandesdichte beeinflusst Populationen oder Artengemeinschaften so, dass sich die Individuenzahl
stabilisiert oder zyklischen Änderungen unterliegt.
• Die verfügbare Energie verringert sich entlang der Nahrungskette
„Hauptsätze“ der Ökologie
Der rote Faden: Ressourcen und Raumlimitierung
Quelle: Körner in /Strasburger –Lehrbuch der Botanik, 35.Auflage/, p.889
3.12.730
Der Angelpunkt: Ressourcen und Raum- Limitierung
Quelle: Körner in /Strasburger –Lehrbuch der Botanik, 35.Auflage/, p.889
Ressource für Pflanzen:
Sonnenstrahlung
Bodennähstoffe, Wasser Symbionten und Bestäuber
weiterhin: Temperatur, Raum als „Platz“ , Zeitnischen (z.B. für Blüte)
Ökologische Nische: eine bestimmte Konstellation von Ressourcenangebot und
Störung Störung von Ökosystemen:
ziemlich allgegenwärtig; z.B.:
Feuer, Überflutung, Kahlfraß ; Beweidung
„gap dynamic“ durch umgestürzte Bäume im Wald Ökologische Grundbegriffe:
3.12.731
Limitierung, Fitness, Optimum:
Limitierung
• Limitierung wovon (also: was gibt es zu wenig?):
Licht, Wasser, Nährstoffe, Sonne
• Limitierung wofür (also: welche Zielvariable wird begrenzt ?):
Zwei grundsätzlich verschiedene Ansatzpunkte:
(1) Produktion von Biomasse, Wachstum
Agrarwissenschaften haben Biomasse orientiertes Limitierungskonzept
(2) Existenz (Fortbestehen) von Arten in einem Lebensraum:
Ökologieeine Ressourcenlimitierung für die Biomasse (z.B. Stickstoffmangel) kann z.B. die Existenz- bedingung für das Fortbestehen spezieller Arten sein (da es die Konkurrenz vom Hals hält) Biodiversität wird durch wachstumsbegrenzenden Mangel befördert.
Fitness:
• Langfristig
als Art im Raum präsent zu bleiben
underfolgreiche
Nachkommen
hervorbringen Fitness kann, siemuss
abernicht
mit großer individuellerBiomasse
einhergehen !!
Quelle: Körner in /Strasburger –Lehrbuch der Botanik, 35.Auflage/, p.890
Limitierung, Fitness
, Optimum
Optimierung
(1) Agronomische Optimierung :Produktion von Biomasse, Wachstum
Unter welchen Umweltbedingungen ergibt sich das größte Wachstum, Leistungsoptimum aber oft verminderte Widerstandkraft
(2) Ökologische Optimierung: Existenzsicherung von Arten
Resultat einer optimalen Harmonisierung vieler Lebensfunktionen
( neben Biomasse auch Fortpflanzung, Standorterhalt etc.)
Folge der ökologischen Maximierung:
Man kann nicht davon ausgehen, dass dort wo Arten ihr Häufigkeitsmaximum haben
die einzelnen Umweltfaktoren im Optimalbereich für die Biomasseproduktion dieser Arten liegen
Quelle: Körner in /Strasburger –Lehrbuch der Botanik, 35.Auflage/, p.890
Quelle: Körner in /Strasburger –Lehrbuch der Botanik, 35.Auflage/,Abb.12.1
Ökologisches Optimum unter Konkurrenz
meist nicht
bei maximaler Wuchsleistung unter Isolierung
Abb. 12.1:
Natürliches Vorkommen und maximale Wuchsleistung von isolierten Individuen einer Pflanzenart entlang eines Umweltgradienten.
Zwischen der größten Häufigkeit des Vorkommens einer Art (ökologisches Optimum)
und jenen Bedingungen unter denen in einem Experiment ohne Konkurrenz von anderen Arten die höchsten Wuchsleistungen erzielt wird, besteht meisten ein deutlicher Unterschied.
Diese Diskrepanz wird durch die
Wechselwirkung abiotischer und biotischer Faktoren und Störungen am Wildstandort
( Konkurrenz, Herbivore, pathogene, Symbionten, Feuer, mechanische Beeinträchtigungen)
erklärt
oder hat historische Gründe (Ausbreitungsgeschwindigkeit).
Häufig sind unter physiologisch optimalen Wachstumsbedingungen für eine Art
andere Arten konkurrenzfähiger, weil sie mit irgendeinem der Standortfaktoren besser zurechtkommen oder zuerst da waren.
Die Häufigkeitsverteilung kann auch mehrgipfelig, extrem schmal oder sehr breit sein.
Quelle: Körner in /Strasburger –Lehrbuch der Botanik, 35.Auflage/,Abb.12.1 _Bildunterschrift
Nichlinearität
der Prozess-Umwelt Beziehung
Nichtlinearität von Prozess-Umwelt-beziehungen ist die Regel.
Typische Beispiele: Temperaturwirkung auf Atmung und Wachstum
CO2-Wirkung auf Photosynthese
Lichtwirkung
auf Photosynthese >>> >
3.12.732
Quelle: Körner in /Strasburger –Lehrbuch der Botanik, 35.Auflage/,Abb.12.3, p.893
Variable Lichtintensität
(A) und
Photosyntheserate
(B)
L = linearer Bereich, initial slope K = nicht linearer Bereich
S = Sättigungsbereich
Quelle: Körner in /Strasburger –Lehrbuch der Botanik, 35.Auflage/, p.892
Lichtwirkung auf die Photosynthese:
• Maßgeblich ist nicht die aufsummierte Globalstrahlung sondern
Integral { Photosyntheserate( Lichtintensität( t ) ) } dt
•
Die Blattphotsynthese der meisten Pflanzen ist
bei 25% der vollen Sonnenstrahlung nahezu lichtgesättigt !
•
Bei sehr schwachem Licht reagiert die Photosynthese sehr empfindlich (eben linear)Das Ökosytem und seine Struktur
Öksystem := Gesamtheit aus
interagierenden abiotischen und biotischen Komponenten in einem abgegrenzten Gebiet
Ein sich weitgehend selbs regulierendes Wirkungsgefüge von Lebewesen und Umwelt
Biotop := die abiotische Komponente, der Standort
Biozönose := das lebende Inventar (Lebensgemeinschaft)
Es existiert eine enge Verwobenheit zwischen Biotop und Biozönose.
( z.B. wo lange genug Fichten wachsen entsteht ein Fichtenwaldboden)
Quelle: Körner in /Strasburger –Lehrbuch der Botanik, 35.Auflage/, p.894
3.12.733
Das Ökosytem und seine Struktur
Quelle: Körner in /Strasburger –Lehrbuch der Botanik, 35.Auflage/, p.894 +895
Hierarchische Struktur: Biozönose Phytozönose
Population (Fortpflanzungsgemeinschaft) Individuum (Genotyp), Klon
Taxonimische Struktur: Anwesenheit bestimmter Pflanzenarten prägt den
Charakter eines ÖkosystemsBiozönose Artengefüge: Anzahl der Arten und
relative Abundanz (Häufigkeit) der einzelnen Arten Biodiversität: durch Artenzahl quantifiziert,
umfasst auch Vielfalt der Artengemeinschaften
Funktionelle Struktur: Primärproduzenten
Konsumenten (Lebendfresser) Herbivore (Pflanzenfresser)
Carnivore (Räuber erster, zweiter und weiterer Ordnung Destruenten (Zersetzer)
Detritophage (Abfallfresser wie Milben, Würmer)) Mineralisierer ( Bakterien, spezielle Pilze)
Die Glieder jedes Ökosystems sind durch derartige Nahrungsketten (-netze), die Energieflüsse und stoffkreisläufe miteinander rückgekoppelt verknüpft.
Daher:
Gewisse Selbstregulation
gegenüber von außen aufgeprägten VeränderungenVereinfachtes Schema eines vollständigen Ökosystems
Quelle: Körner in /Strasburger –Lehrbuch der Botanik, 35.Auflage/, Abb.12.4, p.895; UrQuelle: Ellenberg
Produktion in der Sukzession
Quelle: Townsend Ökologie, Abschnitt 9.4.2 p.386 ff
3.12. 734
Quelle: Townsend Ökologie, Abschnitt 9.4.
Sukzession = Wiederbesiedlung nach massiver Störung ;
z.B. Wiederbesiedlung von Brachland, nach Feuer etc.
Die typische Abfolge
dominanter Vegetation ist:
•
Annuelle Wildkräuter
• krautige Perenne
• Büsche
•
• Bäume früher Sukzessionsstadien
• Bäume später Sukzessionsstadien
Wiederbesiedlung nach massiver Störung:
Pionierarten können sich durch schnelle Verbreitung oder bereits vorhandene Samen rasch im gestörten Habitat
eines noch kürzlich bewirtschafteten Feldes ansiedeln.
Quelle: Townsend Ökologie, Abschnitt 9.4; Tab.9.4.
Frühe Sukzessionspflanzen haben eine unbeständige Lebensweise.
Sie können in der Konkurrenz mit später auftretenden Arten nicht bestehen,
Also müssen sie wachsen und die verfügbaren Ressourcen rasch verbrauchen und sich fortpflanzen.
Hohe Wachstums- und Photosyntheseraten
sind die wichtigsten Eil!enschaften dieser Arten.In der Sukzession später kommende Pflanzen
haben
viel niedrigere Wachstums- und Photosyntheseraten
.
aber sie können
im Schatten keimen
-z. B. unter dem Blätterdach eines Waldes.
auch bei niedrigen Lichtintensitäten weiterwachsen
-langsam zwar, aber doch schneller als die Pflanzen, die sie ersetzen
Wiederbesiedlung nach massiver Störung:
Quelle: Townsend Ökologie, Abschnitt 9.4; Tab.9.4.
[mg CO2 dm-2 h-1]
Sommerannuelle : 35 -18
Abutilon theophrasti 24 Amaranthus retroflexus 26 Ambrosia artemisiifolia 35
Ambrosia trifida 28 Chenopodium album 18 Polygonum pensylvanicum 18
Setaria faberi 38
Winterannuelle : 20 -22
Capsella bursa-pastoris 22 Erigeron annuus 22 Erigeron canadensis 20 Laduca scariola 20
Krautige Perenne: 20
Aster pilosus 20
Bäume früher Sukzessionsstadien 10 - 26
[mg CO2 dm-2 h-1]Oiospyros virginiano 17 ; Juniperus virginian 10 ; Populus deltoides 26 ; Sassafras albidum 11 Ulmus alata 15
Bäume später Sukzessionsstadien 6 -18
(angeordnet entsprechend ihrer relativen Position in der Sukzessionsfolge)
Liriodendron tulipifera 18 ; Quercus velutina 12 ; Fraxinus americano 9 ; Quercus alba 4 ; Quercus rubra 7 ; Aesculus glabra 8 , Fagus grandifolia 7 ; Acer saccharum 6
(nach Bazzaz. 1979)
Einige repräsentative Photosytheseraten
(mg CO2 dm
-2h
-1)
von Pflanzen in einer Sukzessionsfolge.
Quelle: Townsend Ökologie, Abschnitt 9.4; Abb.9.11; p.388
Idealisierte Lichtsättigungskurven in verschiedenen Sukzessionsstadien
Ps als Funktion von PAR:
Ps = Photosntheserate PAR = photosythetisch aktive Starhlung
Wieviel produzieren
die natürlichen Ökosysteme
3.12. 74
Quelle: Körner in /Strasburger –Lehrbuch der Botanik, 35.Auflage/, p-935
Der Siedlungserfolg einer Pflanzenart benötigt 4 Leistungen:
• die Fähigkeit zu wachsen (Biomasse zu erzeugen)
– unter der gesetzten Ressourcenlage
• Standorttypische Stresssituationen zu tolerieren
• Störungen zu ertragen
durch Herbivore, pathogene und mechanische Faktoren•
erfolgreich zu reproduzieren
Uns interessiert jetzt nur die Biomasse – Erzeugung.
3.12. 741
Biomassespeicher
Land-Biomasse
Der größte Teil des biologisch gebundenen Kohlenstoffs
befindet sich auf dem Land ,
und da wiederum
zu etwa 1/5 in Pflanzenmasse
und zu etwa 4/5 im Bodenhumus >>>>>>>>>
Meeres Biomasse
Im Ozean besteht der wesentliche Teil der Biomasse aus Plankton
Nur ein verschwindend kleiner Teil der Biomasse der Erde ist
im Ozean
(nur 0,2%).Aber Vorsicht:
Der C-Umsatz des Planktons ist in Summe jedoch etwa gleich hoch wie bei der terrestrischen Vegetation.
Quelle: Körner in /Strasburger –Lehrbuch der Botanik, 35.Auflage/, p.943
Quelle: Körner in /Strasburger –Lehrbuch der Botanik, 35.Auflage/,Abb. 13-43; p.949; redaktionell bearbeitet
Biomasse , sonstige organische und anorganische C- Speicher
und C- Netto-Flüsse
rot = anthropogene C-Freisetzungen
Gt C
Fast alles als CO2 !!
CO2 und XCO3 !!
wenig Planktonmasse, aber hoher Umsatz
Abb. 13-43:
Der globale Kohlenstoffkreislauf in einer vom Menschen beeinflussten Welt(rot = anthropogene C-Quellen). Die Größe der Kästchen symbolisiert die Größe der C-Vorräte.
Nur etwa 40% des emittierten fossilen Kohlenstoffs verbleibt derzeit in der Atmosphäre, der Rest wird im Ozean gelöst und in terrestrischen Ökosystemen festgelegt (1-2 Gt C 'missing carbon').
Dieser Betrag ist ungefähr gleich groß wie die jährliche Kohlenstoff-Freisetzung durch Entwaldung.
Die großen Kohlenstoffpools im Tiefenwasser der Ozeane und in den Carbonatgesteinen spielen erst bei Betrachtung sehr großer Zeitmaßstäbe eine Rolle für die atmosphärische CO2-Konzentration
( Ausgleich mit dem Tiefenwasser >200 Jahre, signifikante Interaktion mit der Carbonat-Geochemie »1000 Jahre).
-Nach versch. Autoren aus Ch. Körner.
Quelle: Körner in /Strasburger –Lehrbuch der Botanik, 35.Auflage/,Abb. 13-43; p.949; Legende
•
Die resultierende Gesamtwurzelmasse der Erde beträgt ca. 140 Gt Kohlenstoff.
(ca. 295 Gt Trockensubstanz entspricht 140 Gt C ) Zur Problematik „Wurzeltiefe etc. siehe die Original-Legende)
•
In Wäldern ist der größte Teil der Biomasse oberirdisch (ca. 80%),
im Grasland liegt der Großteil der Biomasse unterirdisch(> 60%,
Extreme bis 90%).
• 60-80% der gesamten Wurzelbiomasse finden sich meist in den obersten 30 cm,
ein kleiner Teil der Wurzeln geht aber in der Regel mehrere Meter tief in den Boden.
Zu den ca. 600 Gt C Pflanzenasse gehört auch
die Wurzelmasse
Quelle: Körner in /Strasburger –Lehrbuch der Botanik, 35.Auflage/, Tab. 13.3; p.944 +943;
Nach R. Jackson, J. Canadell. 295 Gt Trockensubstanz
Nach R. Jackson, J. Canadell.
Die resultierende Gesamtwurzelmasse der Erde beträgt nach dieser Aufstellung ca. 295 Gt (= 109 t) Trockensubstanz oder ca.
140 Gt Kohlenstoff.
Da hier, aufgrund der spezifischen Auswahl wurzelbezogener Literaturangaben, tiefer im Boden befindliche Wurzelbiomasse eingeschiossen ist als in den klassischen Gesamtbiomassetabellen für die Erde, würde sich der Biomassevorrat der Erde grob um den üblicherweise nicht erfassten Anteil unterhalb 30 cm Bodentiefe erhöhen (ca. 85 Gt Trockenmasse oder ca. 40 Gt C, womit sich der globale C- Vorrat von 560 auf 600 Gt C erhöhen würde; vgl. Abb. 13-38 und 13-39). Die Unterschiede in den Flächenanteilen im Vergleich zu Abb. 13-38 ergeben sich aus unterschiedlicher Zuordnung von Vegetationsformationen.
* Generell betrachtet, beträgt die mittlere maximale Wurzeltiefe für Bäume 7, Sträucher 5, krautige pflanzen (inklusive Gräser) 2,6 und Ackerpflanzen 2 rn, Ohne weitere Angaben kann man in erster Näherung davon ausgehen, dass diese Lebensformen mit ihren äußerstenWurzelspitzen die genannten liefen erreichen (in kühl-feuchten Regionen geringere, in heißen, trockenen Regionen tendenziell größere liefen).
Zu den Pflanzen gehört auch
die Wurzelmasse
Quelle: Körner in /Strasburger –Lehrbuch der Botanik, 35.Auflage/, Tab. 13.3; p.944; Legende
Verteilung des Biomasse –C der Erde
auf die großen Biome.
Quelle: Körner in /Strasburger –Lehrbuch der Botanik, 35.Auflage/,Abb. 13-38; p.944 UrQuelle J. Olson
Die globale Biomasse besteht zu etwa
85% aus Bäumen
Abb. 13.38
Verteilung des in der Biomasse festgelegten Kohlenstoffvorrates der Erde auf die großen Biome.
Die Relativangaben beziehen sich auf einen geschätzten Gesamtvorrat von 559 Milliarden t Kohlenstoff
(trockene Biomasse enthält ca. 46-50% C).
Die Biomasse-Kohlenstoffvorräte pro Fläche sind kalkulatorische Durchschnittswerte.
Betrachtet man nur
ungestörte, reife Vegetation, können die Flächenvorräte wesentlich höher liegen
.-Nach J. Olson et al.
Quelle: Körner in /Strasburger –Lehrbuch der Botanik, 35.Auflage/,Abb. 13-38; p.944, Legende
Anmerkungen:
1.
Die globale Biomasse besteht zu etwa 85% aus BäumenHierzu ein Zitat von C. Körner zur Phytomasse auf der Erde :
„Bedenkt man, dass dies Baumstämme, ein evolutives Resultat des Wettbewerbs um Licht,
zum Teil auch um Standraum (Flucht vor Herbivoren und Feuer), sind ,
heißt das in die Alltagssprache übersetzt, dass erstaunlicherweise der
weit überwiegende Teil der globalen Biomasse aus 'Werbungskosten“ besteht.
2.
Sobald die Vegetation denBoden voll abdeckt
variiert die Biomasse,
ohne dass davon der LAI
(Leaf Area Index))nennenswert betroffen
ist.
Eine mähreife Wiese und ein Buchenwald guter Bonität haben beide einen
LAI von nahe 6
.Entsprechend ähnlich sind die
Chlorophyllmengen
geschlossener Vegetationweltweit (2-3 g m
-2)
.LAI := Blattfläche / Bodenfläche
Quelle: Körner in /Strasburger –Lehrbuch der Botanik, 35.Auflage/, p.943
Anmerkungen:
3. Die Summe der mittleren Biomassevorräte in Agrarkulturen erreicht etwa 1,6%;
4. Nur 0,2% der globalen Biomasse finden sich in den Ozeanen
(meist als Plankton)5. In Wäldern ist der größte Teil der Biomasse oberirdisch (ca. 80%),
Im Grasland befindet sich der Großteil der Biomasse unter der Erde (> 60%, Extreme bis 90%).
60-80% der gesamten Wurzelbiomasse finden sich üblicherweise in den obersten 30 cm des Bodenprofils,
ein kleiner Teil der Wurzeln geht aber in der Regel mehrere Meter tief in den Boden, ausgenommen subpolare Vegetation und Nassstandorte (Tab. 13-3).
Quelle: Körner in /Strasburger –Lehrbuch der Botanik, 35.Auflage/, p.943
BiomasseProduktion unterschiedlicher Ökosysteme
Durschschnittsmonat
der
*
Vegetations = JahresWachstumsperiode Monate Produktion
Quelle: Körner in /Strasburger –Lehrbuch der Botanik, 35.Auflage/,Abb. 13-39; p.945 UrQuelle: Körner 3.12. 742
Abb. 13-39: Biomasse-'Produktion' unterschiedlicher Ökosysteme.
Bezogen auf ein Jahr (rechts, fett, einschließlich Perioden mit Wachstumsruhe in außertropischen Gebieten) oder bezogen auf einen Durchschnittsmonat der Wachstumsperiode (Balken links)
ergeben sich sehr unterschiedliche Werte (nur Daten für humide Gebiete).
Dies veranschaulicht, dass die globalen Differenzen in der jährlichen Biomasseakkumulation kaum vom Temperaturklima während der Wachstumsperiode beeinflusst werden.
Die mittleren Produktionsdaten für Wälder und Grasländer unterscheiden sich nicht.
Die Streuungsbalken geben ein Bild von der großen regionalen und lokalen Variabilität. – Nach Ch. Körner.
Quelle: Körner in /Strasburger –Lehrbuch der Botanik, 35.Auflage/,Abb. 13-39;Legende, p.945 UrQuelle: Körner
Sonneneinstrahlung und Produktion
Netto-Primärproduktion der Biosphäre
Quelle: Körner in /Strasburger –Lehrbuch der Botanik, 35.Auflage/,Abb. 13-41; p.947 UrQuelle: H.Lieth : original siehe next folio
In Gramm TS pro m2 und Jahr In Gramm TS pro m2 und Jahr
Farbiges Bild: next folio >>>
UrQuelle: http://www.usf.uos.de/%7Ehlieth/npp/npp.pdf
Prof. em. Dr. Helmut Lieth Universität Osnabrück
c/o Institut für Umweltsystemforschung (USF) D-49069 Osnabrück
Germany
Tel.: +49 541 969 2547 Fax: +49 541 969 2570
private Tel.+Fax: +49 2207 910518
Hinweis
auf eine umfassende Biomasse-Vorlesung im www.
Mit technischer Detailierung.
3.12.8
Folien mit ausführlichem dazugehörigen Text. Vorbildlich !!
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