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Die verschiednen Stufen der Trunkenheit in der
Sage dargestellt.
Von M. Griinbaum.
Unter den ZDMG. XL, 412 mitgetheilten Sprüchen von in¬
disclien Weisen steht cler Spruch über die vier Eigenschaften des
Weines (Text p. 425, Z. 5 fg.) allem Anscheine nach in Zusammen¬
hang mit der von Goldziher (ZDMG. XXIV, 200, Note 2) erwiihnten
Legende bei Damiri oder mit einer andren ähnlichen Erzählung.
Hei Damiri (s. v. (j-^LIj, ed. Bulak 11, 1.1) wird nämhch erzählt:
Als Adam den Weinstock pflanzte, kam Iblis und schlachtete über
demselben einen Pfau , dessen Blut der Boden trank ; als sich die
Blätter zeigten , schlachtete er einen Affen , als die Prucht zum
Vorschein kam, eineu Löwen, und als sie gereift war, ein Schwein.
Der Weinstock trank so das Blut dieser vier Thiere und so zeigen
sich die verschiedneu Eigenschaften derselben iu den einzelnen
Phasen des Weintriukers. Zuerst geht er gravitätisch einher, seine.
Farbe ist schön uud glänzend wie die des Pfauen (._.»._>iu. *Jj ,J>ij
L' ^ J
ähnlich ^0)0X0)0 O»-»«*^ V^lt. v2i*X>J I- c. Z. (i). Fängt er an,
berauscht zu werdeu , so beginnt er zu scherzen , zu hüpfen und
die Hände aneinander zu schlagen — gleich einem Affen. Wird
der Itausch stärker , so zeigt sich die Eigenschaft des Löwen
(ÄJcX.--.';^! Ai*aJ!) darin, dass er Streit anfingt, Schaden stiftet und
allerlei unnütze und iiiisiuuige Handlungen begeht. Alsdann (weun
die Trunkenheit den hcichsten Giad erreicht hat) gleicht er dem
Soliweiiie, er wälzt sich (im Kothe), darauf I'olgt Erschlaffung und Scliliii'rigkeit.
Auf eine iihuliche Sage hinzieht sich wahrsuhciinlicb auch eiue
Stelle Mas'üdi's (l'aiiser Ausg. II, 92). Nach Erwähnung eiuer
orieutalischen Sage über deu Ursprung des Weines fi'ihrt Mas'üdi
l'l lit : Man sagt aueh, Noah sei es gewesen, der deu ersten Wein-
(irünbaum, Die verschiednen Stufen der Trunkenheit etc. 653
stock pflanzte; das Nähere über die Art und Weise wie Ibhs
ihm denselben entwendete als er aus der Arche ging werde ich
— \JÜ! J-^ — in den Büchem der Ursprünge .y^)
oder in einer andem Schrift erzäblen.
In der von Goldziher a. a. 0. erwähnten Stelle des Midrasch
(Gen. r. s. 36) sagt der Dämon zu Noah, er wolle an der Pflanzung
des Weinstocks Theil nehmen, weit mebr Aehnlichkeit mit der Er¬
zählung bei Damiri hat aber eine Stelle des Midrasch Tanchuma
(d. h. des längst gedruckten , nicht des vor Kurzem von Buber
edirten) zu Gen. 9, 20, woselbst erzählt wird: Als Noah im Begriffe
war, einen Weinstock zu pflanzen, geseUte sich der Satan zu ihm
und fragte ihn : Was pflanzest du da ? Einen Weinstock, erwiederte
Noah. „Und welchen Nutzen gewährt dieser?" „Seine Prucht ist
süss, sowohl frisch als auch getrocknet, und man macht daraus
Wein, der die Herzen der Menschen erfreut, wie es heisst (Ps.
104, 15): Und Wein der fröhlich macht das Herz des Menschen".
Darauf sagte Satan zu Noah: Wir wollen uns Beide bei dem
Weinstocke betheiligen. Ich bin es zufrieden, antwortete Noah.
Was that nun Satan? Er brachte ein Lamm herbei und tödtete
es bei dem Weiustocke , dasselbe that er mit eiuem Löwen , dann
mit einem Schwein und zuletzt mit einem Aft'en. Als er diese
vier Thiere getödtet hatte , besprengte er mit ihrem Blute den
Weinstock, den er auf diese Weise tränkte. Er wollte damit dem
Noah andeuten , dass der Mensch, so lange er keinen Wein trinkt,
unschuldig ist wie ein Lanun , wie ein Schaf, das vor seinem
Scherer verstummt (nach Jes. 53, 7). Trinkt er Wein, aber mässig,
so ist er stark wie ein Löwe und denkt. Keiner komme ihm gleich.
Trinkt er mehr als sich gebührt, so wird er wie ein Schwein, das
sich im Kothe wälzt. Ist er betrunken, so gleicbt er einem Affen,
er hüpft, springt und scherzt, führt unziemliche Reden und weiss
nicht was er thut. Aehnlich erging es dem Noah , den doch die
h. Schrift einen frommeu .Mann nennt, um wie vielmehr andren
Menschen. Diese Erzi'ihlung wird ihrem Hauptinhalte nach, aber
aus späteren jüdischen Schriften, auch bei Fabricius (Cod. pseudep.
V. T. 2. ed. "l, 274 Note) augeführt.
Eiue ähnliche Stelle aus dem Midrasch wird im Jalkut
zu Gen. 9, 20 (S 61) mitgetheilt; hier sind es aber nur drei Thiere:
Schaf, Löwe, Schwein.
Im Schalscbeleth hakabbalah des Gedaija Ibu .lachja (ed. 'Ven.
92 b) wird erzählt : Noah sah einst , wie ein Ziegenbock unreife
Trauben — die man auf Italienisch ipona'ib (lambruschi oder
lambrusche) nennt - ass und darauf berauscht und fröhlich ward.
Noah nahm nun die Wurzeln, wusch sie mit dem Blute eines
Löwen, eines Schweines, eines Lammes und eines Affen, pflanzte
sie, und als sie süsse Trauben hervorgebracht hatten, trank er den
Saft derselben uud wurd(! trunken.
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654 Grünhaum, Die verschiednen Stufen der Trunkenheit etc.
Diese Erzählung ist einem nicht jüdischen Buche entnommen.
Ibn Jachja erwähnt nämUch (4 b) unter den von ihm benutzten
nichtjüdischen Schriften auch die Chronik des Fra Giacomo Filippo
di Bergamo, womit ohne Zweifel das „Supplementum chronicorum
a venerando patre Jacobo Philippe Bergomate' gemeint ist. In
diesem Buche (von dem auch italienische Uebersetzungen existiren)
wird (ed. 1535, fol. 9b) von Noah erzählt: Cumque (ut plerique
ajunt) caprarum hyrcum in Coricum Ciliciae provinciae montem ad
pascua emisisset, ibidem labruscas comedens e vestigio inebriatus
est. Quamobrem caetera animantia comibus petere coepii Quo
comperto Noe protinus labmscae virtutem agnoscens ipsam statim
sanguine leonis, porci, agni et simiae inseruit. Per hoc (forte
nescius) declarans praedictorum quatuor animalium in vino made-
factis, quandam futuram significare volnisse significationem seu potius
similitudinem. At labrusca ab ipso Noe in vineam bonam inserta
optimum vinum protulit '). Darauf folgt die kurze Erzählung von
Noah's Trunkenheit und Entblössung.
1) Dem Supplementum chronicorum (f. 8 h) ist es auch entnommen, wenn es im Schalscbeleth hakabbalah von Noah ferner heisst (92 b): Man sagt, Noah habe seine Zeitgenossen fortwährend ermahnt , sich zu bessern , dass sie aber nicbt auf ihn hörten und dass er, aus Furcht, sie möchten ihn mit seiner Frau und seinen Kindem umbringen , aus jenem Lande entäoh , worauf Gott ihm befahl, die Arche zu bauen. Zu Andrem finden sich in andren nicht- jüdischen Scbriften Parallelstellen. So sagt Ihn Jachjah ferner von Noah (92 b, 93 a): Man sagt, dass Noah auch ITKi^ (Jano, d. i. Janus nach der italienischen Benennung) genannt werde , von y]^ und dass er später von Armenien nach Italien gezogen sei. Bei Fabricius (1. c. 1, 247 und Note) heisst es, dass Noah nach Italien wanderte nnd von den Lateinern Janus genannt wurde; ferner wird (p. 250) nnter den Namen, welche Noah bei den Heiden hatte, euch Janus erwShnt, welche Benennung, ebenso wie Oenotrius von olvos, von "pi abzu¬
leiten sei; dieselbe Herleitung findet sich auch bei Heidegger (Hbtoria s. patri¬
archarum, ed. 1729, I, 372. 375). Wonn femer bei Ibn Jacluah (92b) unter den Namen der Frau Noah's auch HNilCiU erwähnt wird, sowie DPISM, von IDN und N^S^IN von yiN, so erinnern diese Namen an Tithea, Ttrd'ij, Aretia sowie an das Noria (von rovfä , d. i. aram. Nn3 , Feuer) und Pyrrha der Gnostiker bei Kpiphanius (Fabricius I, 246, 271 fg., 274 fg.). Wenn es ferner bei Ibn Jacl\jah (93 a) mit Bezug auf Sem, dem Sohne Noab's hoisst:
Manche sagen, DIZJ sei eine und dieselbe Person mit pUC'^ab?! und dass er den Jlau Jerusalem's begonnen habe, so ist das eino Verschmelzung jüdischer und nichtjiidischer Sagen. In den jüdischen Schriften wird Sem mit Melchi¬
sedek identifizirt (nach dem Hrauch der Hagadah, nur Kinmal oder gar nicht genannte Personen mit bereits bekannten zu identifiziren), so im M. Tanchuma
ed. Buber I, 38a und — nach dem Talmud (Nedarim 32b) — bei liaschi
und im jerus. Targum (I und II) zu Gon. 14, 18, welche Identifizirung auch Hieronymus in den Quaestiones hebr. zu Gen. 14, 18 (ed, Vali. III, 328) und in seinen Briefen (op. 73 ad Evangelum I, 444 ed. Vail.) urwühnt. Ferner wird (Bereschith R. s. 43 und Midrasch SIU npb ed. Buber I, 33a) pHS-isbli mit p1S"i31tt (König von Jerusalem Jos 10, 1. 3) verglichen und pTS auf
Grünbaum, Die verschiednen Stufen der Trunkenheit etc. 655
Die Erwähnung des wilden Weinstocks erinnert an die Form,
unter welcher dieselbe Erzählung in den Gestis Romanorum (No. 159,
ed. Ad. Keller p. 78, ed. Österley p. 539) vorkommt. Hier heisst
es, Josepbus in seinem Buche von den Ursachen der natürlichen
Dinge erzähle , dass Noah einen wilden Weinstock fand , den man
Labrusca nennt, weil er an den Rändern (labra) des Landes imd
der Wege wächst. Da derselbe aber bitter war, so nahm Noah
das Blut eines Löwen , eines Lammes , eines Schweines und eines
Affen; dieses Blut mischte er mit Erde und machte so eine Art
Dünger, den er an die Wurzeln legte. Der daraus entstandne
Wein war nun süss , Noah trank davon , ward berauscht , und da
er entblösst da lag, wurde er von seinem jüngeren Sohne verspottet.
Er sagte hierauf zu seinen Söhnen, er habe das Blut der ver¬
schiednen Thiere hinzugetban, um die Menschen zu belehren. Darauf
folgt die „Moralisatio", welche nicht sowohl die verschiednen Grade
des Berauschtseins als vielmehr die verschiedenartigen Wirkungen
erwähnt, welche der Wein bei den Menschen (je nach der Ver¬
schiedenheit ihres Temperaments) hervorbringt, indem die einen
durcb den Genuss desselben zu Löwen , die andren zu Schweinen,
wieder andre zu Lämmern oder , je nachdem , zu Affen werden.
Dabei wird die täppische Nachahmungssucht des Affen hervor¬
gehoben, welche die Menschen benutzen, um ihn — durch bleierne
Schuhe — zu fangen.
Ganz ähnhch — nur kürzer — findet sieh dieselbe Erzählung
in Pauli's „Schimpf und Ernst" (ed. Österley, No. 244, p. 161 fg.);
Jerusalem bezugon (nach Jes. 1, 21), wie an einer andren Stelle (Ber. R. s. 56 zu Gen. 22, 14) das BblB Gen. 14, 18 mit dem Obli: Ps. 76, 3 identifizirt und ebenfalls auf Jerusalem bezogen wird.
Dass Sem und Melchisedek eine und dieselbe Person seien wird von Kpiphanius (bei Heidegger II, 27) als Meinung der Samaritaner erwähnt. Bei Suidas s. v. MeXx'"eSex und bei andren von Heidogger (II, 28. 40) und Fabricius (I, 320. 375) angeführten .\utoren heisst es, Melchisedek habe Salem erbaut, welcher Name gleichbedeutend sei mit eiptjvrie 716i.it oder KiQjjvönoXit.
Suidas sagt forner, .SaXijfi soi später, durch Hinzufügung von leuoi', in 'leffov- anlrjßi verwandelt wordon. Codronus, der ebenfalls angeführt wird, sagt nur (ed. Bonn I. 4fl), dass Mei%tatStx — d. i. MeXx.it ßxoiXsvt und .SeSe'x Sixntv- aiTifj — in Jerusalem geherrscht habe und dass dieser Name, mit Verwandlung von B in K, zusammengesetzt sei aus dem früheren Namen leßoie {0^'2^i) und .SnXfju , das „Friede" bedeute. Als Erbauer von Jerusalem wird Melchi¬
sedek auch bei Abfilfarag (Hist. dyn. p. 15) genannt — ü-ijvX* ft^ ^^^-»J . . .
»Jui -g-J^ ^"^^ ^ L^***^ u>JiÄJ5 J.X.J! ^.^^Lijj! L^^-wi
^Ni.-Ji 1^
Uiese Stelle gehört übrigens einem andren Sagonkreise an, wonach Sem und Melchisedek nach dem „Mittelpunkt der Erde" (Golgatha) wandern, um dort Adam zu bestatten, so bei Eutychius (Annal. p. 45. 49), im Morgenl.
Adamsbuch (Ewald's Jahrbücher, V, 109. 112 fg.) und in der „Schatzhöhle"
(ed. Bezold p. 26 fg ).
656 Grünbaum, £)te vemchiednen Stufen der Trunkenheit ete.
aiich hier äussert sich die Wirkung des Wernes bei dem Einen so,
bei dem Andren anders , also bei verschiednen Menschen in ver¬
schiedner Weise, österley führt in den Noten zu den Gestis Roma¬
norum und zu Pauli noch andre Schriften an, in denen derselbe
Gegenstand behandelt vrird; zu diesen kann man aucb Scheible's
.Schaltjahr" (I, 179) zählen, nur ist es hier ein Bär statt des
Löwen und statt des Blutes ist es der Mist der rier Thiere, womit
der Weinstock gedüngt wird.
Dieselbe Sage kehrt in andrer Porm in dem folgenden neu¬
griechischen Märchen wieder, das C. Wachsmuth (Das alte Griechen¬
land im neuen, p. 24) nach J. G. v. Hahn (Griechische und alba¬
nesische Märchen, II, 76) mittheilt.
Als Dionysius (ein Heiliger, der an die Stelle des alten Dio¬
nysos getreten, wie z. B. auch Elias mit seinem feurigen Wagen
die Stelle des Helios oder Hios einnimmt) noch klein war, macbte
er eine Reise durch Hellas, um nacb Naxia (Naxos) zu gehen.
Unterwegs setzte er sich, da er sehr müde war, auf einen Stein,
um auszuruhen. Da sah er ein Pflänzchen aus dem Boden hervor¬
spriessen, das er so schön fand, dass er bescbloss, es mitzunehmen
und anderswohin zu verpflanzen. Er grub es aus und trug es mit
sich fort; da aber die Sonne sehr heiss schien, fürchtete er, dass es
verdorren werde, bevor er nach Naxia komme; da fand er ein Vogel¬
bein, in dieses steckte er das Pflänzchen und ging weiter. Allein
in seiner gesegneten Hand wucbs das Pflänzchen so rasch, dass es
bald oben und unten aus dem Knochen herausragte und er fürchtete
wieder, dass es verdorre; da fand er ein Lüwonbein, das dicker
war als das Vogelbein und er steckte das Vogelbein mit dem
Pflänzchen in dasselbe. Aber bald wucbs das Pflänzchen au(;h aus
dem Löwenbein heraus , da fand er ein Eselsbein , das noch dicker
war als das Löwenbein und er steckte das Pflänzchen mit dem
Vogel- und Löwenbein in das Eselsbein uml so kam er auf Naxia
an. Als er nun das Pflänzchen pflanzen wollte , fand er, dass sich
die Wurzeln um das Vogel-, Löwen- und Eselsbein fest geschlungen hatten; da er es also nicht herausnehmen konnte, ohne din Wurzehi zu beschädigen , pflanzte er es ein sowie es eben war , und schnell wucbs das Pflänzchen empor und trug zu seiner Preude die schönsten
Trauben , aus welchen er sogleich den ersten Wein bereitete und
den Menschen zu trinken gab. Aber welch Wunder sah er! Als
die Menschen davon tranken , sangen sie wie die Vögelein , wenn
sie mehr tranken , wurden sie stark wie die Löwen , und wenn
noch mehr, wurden sie wie die Esel.
Diese Legende enthiilt, wie es scheint, zugleich eiru; dunkle
Eriunrung an die mehrfach behandelte Sage von der Pahrt des
Dionysos nach Naxos mit den dabei vorgiikoinmnen Metamorphosen
(Preller, griech. Mythologie, 1 ^, .11)2), welehe Sage — wie iu Ersch
und Grubers Encyclopiidie s. v. Dionysos (p. ;{71) heinerkt wird —
zu den naxischeu Volkssagen gehörte.
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Ueber die Granunatik Kätantra.
Von 0. Böhtlingk.
Kathäsaritsägara ö, 109 fgg. wird er/älilt , dass der Fürst Sä¬
tavähana eines Tages mit seinen Fraueu sich in einem Teiche badete
und sein Vergnügen daran fand sie mit Wasser zu bespritzen. Eine
dieser Fraueu , von dem Spiele ermüdet, ruft dem Fürsten zu 'Tt-
i^^t^l Mp^ni^S«« TTJ^, „belästige mich, o Fürst, nicht mit Wasser'.
Der Fürst missversteht die Worte ♦Tl^^: und lässt alsbald Con-
lect ('ll'^^) lierbeibringen. Die Frau lacht auf und führt dem
Füisten zu Gemüthe, dass er die einfachen Regeln des Samdhi nicht
kenne. Darob verfallt der Gemahl iu Schwernmth. Der kluge
(,"larvavarman errätb , dass das Bewusstsein der Unwissenheit die
Ursache der Scbwermuth sei und erbietet sich dem Fürsten in
sechs Mnnaten die Grammatik beizubringen , während man auf das
Studium derselben iu der Regel zwölf Jahre zu vei wendeu ptlegt.
Dieses leichtsinnig gegebene Versprechen fllngt an ilm zu gereuen,
und er klagt der Frau seine Noth. Diese räth ihm den Gott Ku¬
mära um Hülfe anzugehen. Durch Kasteiungen aller -Art gewinnt
(^lirvavarman die tiunst des Gottes. Dieser erscheiut ihm leibhaftig, und die tMtttiu der Heredsanikeit lässt sich in seinem Muude nieder.
.Mies dieses berichtet (,'arvavarmau dem Fürsten und tilhrt dann
fort (7, 10 fgg.) „Darauf liess Kumära das Sütra fWWt
(das erste Sütra des Kälautva) erschallen ). Ich errieth -) das
folgende und spracli es, in Folge des beim Menschen so häutig an-
g(>tioftenen Leichtsinns, selbst aus. Da sagte zu mir der Gott „Wenn
du es uicht selbst ausgosinochen hättest, würde dieses Lehrbuch
l'änini's Grammatik zu Sehanden geinacht haben. Jetzt wird es
wegen seiues geringen Umfanges Kätantra uud nach dem Schweife
(^Wn?) meines Heitthiers (eines Pfauen) auch Käläpaka heissen.
N:ich diesen Worteu verkündete der (lott dieses neue und kurze
Lehibuch".
11 va^^«Jf|^ 7.11 li'.^on ü) TPJT?! zu losen.