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Kleine Mitteilungen.
Zu südarabischen Inschriften. — Sollte das i-fttsel-
hafte ihHo® Gl. 904,2 nicht Fehler sein für iMo,l,0? ,Und
Sa'dil war der es vorzulesen (auszurufen) beauftragt wurde". Das
darauf Folgende freilich ist mir unklar. Vgl. Rhodokanakis, Grund-
5 satz (SWA. Bd. 177) S. 16 ff.; Glaser, altjem. Nachr. S. 160.
Über h[X]lI)XÄ spricht Rhodokanakis, Studien, II. Heft, S. 143.
Ohne über die Bedeutung des Wortes an der betr. Stelle näheres
sagen zu können, bemerke ich, daß K^d""^ von Munzinger bei
.Dillmann, Lex. für das Tigre als Plural zu Hang, bourbier
10 angelührt wird. Natürlich zu wC9', gehörig ; s. Nöldeke, Neue
Beiträge S. 61.
Zur Erklärang von X^'llll verweist Rhodokanakis, Studien I,
S. 63; II, S. 44 auf K/V(D hören, gehorchen. Sollte nicht JCA, näher liegen ? „tabula in qua quid inscnlpitur, inscribitui-, pingitur, lapidea, 15 metallica".
In CIH. Nr. 282 (= ZDMG. Bd. 29, S. 591 ff.) scheint es sich
zu handeln um Bewahrung der Emte vor gewissen Schädlingen oder
sonstigem Schaden. Unter liiäp sind Schädlinge oder Schaden zu
verstehen, unter pi3 eine bestimmte fruchtbringende Pflanze; viel-
80 leicht t"» »nCf esplce de iuberoule , patate. Zl. 5 f. „sie zu be¬
wahren vor Schädlingen in den Brqpflanzungen des im Jahre des . . .
künftigen Frühjahrs". Zl. 9 f. „und sie brachten vortreffliche Früchte, und Schädlinge waren nicht da". Es liegt nahe, .T'N"! hier an das
J^) anzuschließen, über das Rhodokanakis GGAnz. 1914, 27 ge-
25 handelt hat, und so habe ich übersetzt. Es steht aber auch nichts
im Wege zu übersetzen „und Schädlinge hat man nicht gesebn".
Zwischen der Benennung des Stifters als npna und den Brq¬
pflanzungen besteht wohl ein Zusammenbang.
F. Praetorius.
) Zu WZKM. 30, 320 und 322. — Da die WZKM. einst¬
weilen nicht weiter erscheinen wird , mögen zu L. v. Schroeder's
dort abgedruckter Biographie des Sanskritisten Poley auf Wunsch
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Kleine Mitteilungen. 221
des Verfassers folgende Nachträge hier ihre Stelle findea. Es
handelt sich um Auskünfte, die Dr. Franz Babinger von Dr. Berger,
dem Direktor des Gymnasiums zu Aschersleben, und von Dr. Heyse,
dem Direktor des Domgymnasiums zu Halberstadt, auf sein An¬
suchen erhalten hat. »
In dem von ersterem wieder aufgefundenen Abgangszeugnis
des Gymnasiums zu Aschersleben für Poley vom 25. März 1825
heißt es: „Ludwig Poley, gebürtig aus Crottorf im Halberstädtischen, 19 Jahre alt, unehelicher Sobn des bereits verstorbenen Justizamt-
mann[s] Poley, war von Kindheit auf Zögling unserer Schule und lo
3 Jahre lang Scholar dei" ersten Klasse."
Letzterer scbreibt: .Der Name ,Karl August Ludwig Poley'
findet sich nicht in den Akten unserer Anstalt. Ich habe die Jahre
1795 bis 1825 daraufhin durchgesehen. Nur über einen ofi'enbar
nahen Verwandten sagt eine Eintragung aus dem Jahre 1802: , Ernst i»
August Poley, zweiter Sohn des Herrn Justizamtmanns Poley zu
Crottorf, geboren daselbst den löten May 1791, bisher von Privat¬
lehrern unterrichtet. Nach V. exam: den 10 ten Oct., introd: den
Ilten Oct.'"
Übrigens liegt kein Gmnd vor, für den Namen Poley franzö- s«
siscben Ursprung zu vermuten. Er ist, worauf mich gleichfalls
Dr. Bahinger aufmerksam gemacht hat, bei G. Erler, Die jüngere
Matrikel der Universität Leipzig. 1. Bd. (1909) während des 17.
und 18. Jahrhunderts aus Thüringen und Sachsen wiederholt belegt.
E r n s t K u h n. n
Berichtigung. — In meinem Jahresbericht über .Ägypto¬
logie 1918" in ZDMG. Bd. 73 (1919), S. 202 habe ich angegeben, daß
der neunte Band der Veröff'entlicbung der ägyptischen Sammlung
des Museums von Leiden erschienen sei, .doch nunmehr holländisch
geschrieben, im Gegensatz zu den ersten acbt Bänden, die deutsch so
verfaßt waren". Herr Direktor Dr. Boeser teilt mir daraufhin mit,
daß der Text des neunten Bandes wie der der ersten acht Bände
nicht nur holländisch, sondern auch deutsch geschrieben ist; der
Text der folgenden Bände wird ebenfalls holländisch und deutsch
erscheinen. Ich bedauere lebhaft, daß durch einen Zufall die ersten ib
acht Bände mir nur in deutscher Sprache zu Gesicht gekommen
sind, der neunte jedoch nur in holländischer Sprache, sodaß in
mir der Eindruck eines Gegensatzes entstehen mußte.
Günther Roeder.
p
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Albert Socin-Stiftung.
Das Stipendium der Albert Socin-Stiftung, das 1912
zum zweiten Male zur Vei'gebung gelangt war. bätte nach § 6 der
Satzungen vier Jahre später, also 1916 wieder ausgeschrieben und
vergeben werden sollen. Wegen des Krieges konnte aber nicht
daran gedacht werden. Auch zur Zeit rauß begreiflicherweise die
Stiftung noch ruhen. Sobald aber die politischen Verhältnisso
wieder Deutschen oder Schweizern Forschungsreisen in den Arabiseb
sprechenden Ländern gestatten , wird das Stipendiura von neuem
ausgeschrieben werden. Es wird dann aller Wahrscheinlichkeit nacb
sogar doppelt verliehen werden können.
Leipzig, Bas Kuratorium der Stiftung:
im November 1919. A. Fischer. H. Guthe. H. Stumme.
De Goeje-Stiftung.
Mitteilung.
1. Der Vorstand blieb seit November 1918 unverändert und
setzt sich somit folgenderweise zusaramen: Dr. C. Snouck Hur¬
gronje (Vorsitzender), Dr. M. Th. Houtsma, Dr. Tj. J. De boer,
Dr. K. Kuiper und Dr. C. Van Vollenhoven (Sekretär und
Schatzmeister).
2. Im Jabre 1919 sind folgende Veröffentlichungen der Stiftung
erschienen: No. 4. Bar Hebraeus's Book of the Dove, together with
some chapters from his Ethikon, translated by A. J. Wensinck,
with an introduction, notes and registers; No. 5. De opkorast van
het Zaidietische Imamaat, door C. Van Arendonk. Dio friiher
bereits angekündigte Studie von Dr. 1. Goldziher über die Ge¬
schichte der rauhammedanischen Qoränauslegung (erweiterte Aus¬
gabe der vora Verfasser 1913 in üppsala abgehaltenen Vorträge)
befindet sicb unter der Presse und wird demnächst als No. 6 er¬
scheinen.
3. Von den fünf Veröffentlichungen der Stiftung sind noch
eine Anzahl Exemplare vora Verleger E. J. Brill in Leiden zu be¬
ziehen: No. 1. Photograpbische Wiedergabe der Leidener Handschrift von al-Buhturi's HamAsah, 1909 (Preis 96 Gulden holländ. Währung);
No. 2. Kitäb al-Fäkhir von al Mufaddal, herausgegeben von C. A.
Storey 1915 (Preis 6 Gulden); No.'s. L Goldziher, Streitschrift
des Gazäli gegen die Bätinijja-Sekte , 1916 (Preis 4,50 Gulden):
No. 4. Bar Hebraeus's Book of the Dove, together with some chapters
from his Ethikon, translated by A. J. Wensinck, 1919 (Preis
4,50 Gulden); No. 5. De opkomst van het Zaidietische Imamaat in
Yemen, door C. Van Arendonk, 1919 (Preis 6 Gulden). Der
Verkauf aller Veröffentlichungen findet zum Besten der Stiftung statt.
November 1919.