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(1)552 Rgveda V, 61, 12

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552

Rgveda V, 61, 12.

Von

Dr. F. E. Dnmont und J. Brune.

ySfäm Sriyddhi rödasi vibhräjänte rdthesv d

divi rulemd ivopari.

Roth (KZ. 26, 51) interpretiert diesen dunklen Vers, indem

•er hinter iriyädhi iriydh \ ddhi sucht.' Für diese Interpretation

muß er die bedenkliche Verschmelzung von as + a zu ä annehmen.

Zur Stützung derselben führt er 1. c. noch zwei andere Beispiele

an, die aber von Oldenberg (Prolegomena, S. 459 A.) auf eine

Weise erklärt wurden, welche einfacher ist und viel mehr Wahr¬

scheinlichkeit für sich hat. Will man, die Möglichkeit dieses Sandhi ablehnend, gleichwohl an unserer Stelle eine Kontraktion von driyas

und ddhi annehmen, so erweist sich die von Oldenberg 1. c. vor¬

geschlagene Änderung von iriyadhi in äriyödhi als notwendig.

Oldenberg selbst verhehlte sich damals nicht, daß Roth's Auf¬

fassung von der Stelle zugleich zu einer Verschiebung des Akzentes

zwingt. — Eine andere Ansicht trägt Roth ZDMG. 48, 677 vor.

Hier neigt er zu der Annahme, daß der ursprüngliche Satnhitätext

driyddhi, eine Verschmelzung des zu vibhräjänte gehörigen Nom.

plur. driyas mit ddhi, hatte und erst der Redaktor äriyddhi las.

Einen entsprechenden Vorgang vermutet er in diväbhipritv^ (Rgveda

V, 76, 2). Aber weshalb soll denn hier der Instrumental divä nicht

vorliegen, da doch auch sonst, z. B. VI, 49, 10, in derselben Weise

ein Lokativ neben einem Instrumental steht ? Ferner verweist Rotb

auf Rgveda VIII, 81 (92), 15: sd no vrsan sdnisthayä sdm ghordyä

dravitnvä | dhiyäviddhi püraindhyä. Aber auch hier fragen wir :

weshalb soll in dhiyäviddhi kein Instrumental enthalten sein, da

doch in dem Verse eine Reihe Instrumentale stehen, unter die sich

dhiyä sehr wohl einordnen läßt, da ferner <ü,i im bgveda wieder¬

holt (wir verweisen auf II, 38, 10; IV, 50, 11; VIII, 34, 6;

VIII, 58 (69), 1; X, 39, 2; X, 65,13.14), neben und in den gleichen

Kasus mit piirarndhi vorkommt, die Verbindnng von dhi mit

puramdhi also wohl als stehende Wendung aufgefaßt werden darf?

Endlich verweist Roth auf X, 22, 13: asmS td ta indra santu

aatydhinsantir upaspfdah. Aber erklärt der Vei-s sich nicht ein-

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Dimont und Brunt, Rgveda V, 61, 12. 553

facher, wenn man satyä = satyäni und als Subjekt zu asmS santu

neben dem anderen Subjekt dhinsantir upaspfdah auffaßt? — Zu

der doppelten Textänderung, zu der man sich, wenn man anders

Roths Deutung von V, 61, 12 gelten lassen will, entschließen muß,

wird sich der Interpret des Rgveda nur sehr ungern verstehen.

Max Müller (Saered Books, vol. XXXII, S. 362) konjiziert

für vibhräjänte vibhräjate; dieses läßt er abhängen von rodasi,

worin er die Gattin Rudras sieht. Aber der Name dieser Göttin

ist gewöhnlich ein Oxytonon. Auch trennt Müller ddhi von rodasi,

während es doch viel natürlicher ist, rödasi von ddhi abhängig

sein zu lassen, wofür folgende Stellen sprechen : Rgveda VI, 6, 4: ddhi

sdnu pfdneh, VII, 36, 1: prthü prdtlkani ddhi, Väj. Samh. 11, 22:

riihänä ddhi näkam uttamdm, Sämav. II, 1,1, 19, 2: tftlyam adhi

rocanam divah.

Lassen sich nun die Schwierigkeiten, die der Vers enthält,

nicht ohne eine Änderung des Textes beheben ?

Pischel und Sieg schlagen diesen Weg ein. Nach Pischel

(Ved. Studien I, 54 fg.) kommt dri von der Wurzel drt, .etwas

woran lehnen" und hat demgemäß ursprünglich die Bedeutung ,das

Lehnen an etwas", ,das sich an etwas Lehnen", ,das sich wohin Neigen", „wohin Wenden", dann in übertragenem Sinne „die Neigung

zu etwas ', , Wunsch ', , Wille. ' Daher übersetzt Pischel unseren

Vers : , Sie glänzen auf ihren Wagen, auf die (ddhi) ihnen zu Liebe

Kodasi (gestiegen ist), wie die Sonne oben am Himmel." Dagegen

lassen sich folgende Einwände erheben. Die Übersetzung von ySsäm

driyä durch „denen zu Liebe' erscheint uns zu wenig wahrschein¬

lich, dri gehört nicht zu der Wurzel dri, „etwas woran lehnen",

die Länge des i scheint vielmehr auf eine *e<-Wurzel dri hinzu¬

weisen. Perner, auf der einen Seite haben die entsprechenden

avestischen Wörter sri, srira die Bedeutang „Schönheit" bezw.

, schön anzusehen, schön" (siehe Bartholomae, Altiran. Wb., Sp. 1645

und 1646). Damit greift auf der anderen Seite die Bedeutung

ineinander, die dri im klassischen Sanskrit vorwiegend ^) hat. Diese

Übereinstimmung zwischen dem avestischen sri und dem klassisch

sanskritischen dri berechtigt uns zu dem Schlüsse, daß die Bedeutung BSchönheit" in die indoiranische Vorzeit zurückreicht. Und in der

Tat läßt sie sich an sämtlichen Stellen des zwischen jener und dem

klassischen Sanskrit stehenden Rgveda halten. Bei dieser Lage der

Dinge können wir uns die Beweisführung Pischels an der ange¬

führten Stelle nicht zu eigen machen. Aber noch andere Bedenken

haben wir gegen seine Übersetzung unseres Verses. Pischel läßt

den Nebensatzakzent von vibhräjänte außer acht und sagt ohne

Bedenken „sie glänzen." Auch trennt er ddhi von rödasi, wogegen

wir bereits Einwendungen erhoben, und läßt von ddhi ein Relativum

abhängig sein, das im Text an der es erfordernden Stelle gar nicht

1} Die weitere Bedeutung „GlUck" spricht nicbt flir Pischel's Ansicht.

« 0

(3)

554 Dumont und Brune, Rgveda V, 61, 12.

steht; dadurch wird er auch noch gezwungen, für den von ihm

eingeführten Eelativsatz ein Verbum zu ergänzen.

Sieg (Sagenstoffe S. 59) endlich übersetzt den Vers: „Durch

deren Pracht Himmel und Erde noch mehr (glänzen), wenn sie auf

ihrem Gefährt erstrahlen wie der Goldschmuck oben am Himmel.'

Er faßt also rodasi als Subjekt auf Dadurch wird er genötigt,

zu diesem Dual ein im Dual stehendes Verbum — vibhräjete —

zu ergänzen, für vibhräjänte einen neuen Satz anzunehmen, den ev

mit „wenn" einleitet, und ddhi als selbständig oder als Prätix des

von ihm ergänzten vibhräjete anzusehen. Alle diese Vermutungen

erweisen sich als sehr gesucht, namentlich aber die Einführung des

Konjunktionalsatzes als äußei-st gewagt. Wohl gibt es „Nebensätze

ohne Abzeichen'; aber sie alle weisen einen ganz bestimmten Typus

auf (siehe Delbrück, Altindische Syntax, S. 42), dessen Züge unsere Stelle nicht an sich trägt, eine Beobachtung, die wir, wie so manchen

Rat bei unseren üntersuchungen, der Freundlichkeit des Herrn

Professors Oldenberg verdanken. Wohl gibt es Stellen, au denen

ein Verbum zu ergänzen ist; aber stets kommen nur sehr häufig

gebrauchte, aus dem Zusammenhange unschwer zu erratende Verben

für eine Ergänzung in Betracht, wie „sein, werden, gehen, kommen", crelecrentlich auch „rufen", nicht aber solche Verben wie , glänzen. '

o o n , 7»O

Endlich würde es sehr merkwürdig sein, wenn zu dem dastehenden

Relativum ein weiteres Verbum und zu dem dastehenden Verbura

ein weiteres Relativum zu ergänzen wäre, da doch das dastehende

Verbum zu dem Relativum sehr wohl paßt.

Die vorstehende Kritik führt uns zu folgender Übersetzung:

„Durch deren [der Maruts] Schönheit über die beiden Welten hin

sie glänzen auf den Wagen, wie der rukma droben am Himmel.'

Was ist nun das unausgesprochene auf den Wagen Befindliche ?

Da es einerseits mit dem rukma am Himmel verglichen wird, und

da andererseits von den Maruts an mehreren Stellen des Rgveda

gesagt wird, daß sie einen gliinzenden Goldschmuck, rukmd, an

Brust und Armen tragen (vgl. I, 166, 10), liegt es da nicht nahe

zu vermuten, daß als Subjekt zu ribhrüjante rukmdh zu ergänzen

ist? Die Wahrscheinlichkeit unserer Vermutung wird durch eine

ganze Anzahl Stellen des Rgveda erhöht. VIII, 20, 11 heißt es

von den rukmd der Maruts : samändm anjy e.^ärn vt bhräjante

rukmäso ddhi bähilni, wo sich das von uns zur Ergänzung vor¬

geschlagene ruhnäh als Subjekt zu dem auch Rv. V, 61, 12 stehenden

Verbum vf bhräjante findet. Ferner wird VII, 57,3 von den Maruts

gesagt: bhräjante rukmaih; und VII, 63, 4 hat divo rukmdh das

Attribut tardnir bhräjamänah. Ein Synonymon von bhräj: ruc,

finden wir ebenfalls in Verbindung mit rukmd und äri IV, 10, 5:

sri.yc rukmö nd rocata upäkd, und X, 45, 8 stehen nebeneinander

rukmd, äriye und rucännh. V, 56, 1 ruft der Sänger die vfäo

marütäm herbei, die er als ganäm 2^^?tdm rukm^bhih

schildert, während es kurz darauf, V, 57. 6 heißt viävä vah drir

W 0

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Dumont und Brune, Rgveda V, 61, 12. 555

adhi tanusu pipide. Aus den angeführten Beispielen dürfen wir

wohl den Schluß ziehen, daß rukmd, sri und bhräf bezw. ruc

insonderheit da , wo diese Ausdrücke in Beziehung zu den Maruts

stehen, eng miteinander assoziiert sind.

Daß das Subjekt des Satzes nur in dem Vergleich steht, kann

nicht bedenklich machen, da sich diese Erscheinung, wie von

Bergaigne in seiner Syntaxe des Comparaisons Vediques S. 79

und 77 angeführte Beispiele zeigen, wiederholt im Rgveda beobachten

läßt. V, 36, 2 steht das Subjekt somah, VI, 24, 6 das Subjekt

dpah nur im Vergleich, wie sich aus der Stellung von nd ergibt.

Und, wie wir meinen, liegt genau dieselbe Konstruktion wie in

unserem Verse in der 2. Hälfte von VIII, 92 (103), 11 vor.

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556

Bemerkungen zum Rgveda.

Von Theodor Anft-echt.

1. hari, hary°.

Zwei Hymnen, in denen hari den Grundfaden bildet: III, 44, 1:

1) haryatäh, haribhih (bis), haritam. 2) haryän (bis), haryasva.

3) häridhäyasam , härivarpasam , haritoh, härih. 4) häritäh, härya-

Ävah, haritam, härim. 5) haryäntam, haribhih (bis).

X, 96: 1) härT, haryatäm, haribhih, härivarpasam. 2) härim,

hinvänto häri, haribhir, härivantam. 3) härito, härilj (bis), häri-

manyusäyakah , häritä. 4) haryatäh, häritäh, häriäiprah, härim -

bharäh. 5) aharyathäh, härikesa, haryasi, harijäta haryatäm.

6) haryata häri, häryate, harayah. 7) harayah, hinvan harayo

häri, häribhiti, härivantam. 8) häriÄmaäärur ') härikeiah, haripäh, haribhih, häri. 9) härini (bis), häri, haryatasya. 10) haryatasya, hiirivän, äharyat, haryatäh u. s. w.

3. IW.

Vor vielen Jahren habe ich das folgende für mein unvollendetes

Wörterbuch niedergeschrieben, radhrd adj. sloui, remiss, feeble.

im6 radhräm cin Manito junanti VII, 56, 20. yö radhrasya coditä

yah kv^asya II, 12, 6. radhrasya stho yajamänasya codäu 30, 6.

yäyä radhräm päräyathaty änhah 34, 15. yäs pätir väryänäm asi

radhrasya coditE X, 24, 3. — dradhra adj. not remiss, not slothful.

sähas te tavasas tävTyö 'radhrasya radhratüro babhüva VI, 18, 4.

tä ha tyiid vartir yäd äradhram ühathuh ääävad äävaih 62, 3.

radhra-codd adj. encouraging or invigorating the feeble. Indro

radhracodäh II, 21, 4.

radhra-codana adj. = radhracoda. Of Indra. kim afigä radhra-

codanarn tvähuh VI, 44, 10. tväm Indra suäravänänudäm vrsabha

radhracödanam X, 38, 5.

radhra-tür adj. overcoming the feeble, sähas te taväsas tä-

viyö 'radhrasya radhra-türo babhüva.

1) smasSrul.i ist eine Verlängerung von smasruh des Metrums willen.

Vgl. birismasruh.

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