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Auch von dem, was mir am Texte -i bemerkenswert scheint, habe ich nicht alles mitgeteilt nnd mit mancher Vermutung, die ich zunächst nicht zu begründen in der Lage bin, vorläufig zurückgebalten

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(1)

99

Proverbiastudien.

Von H. Torezyner.

Üie folgenden Anmerkungen zum biblischen Spruchbuch be¬

schäftigen sich fast ausschließlich mit den Schwierigkeiten des

Textes. Fragen, die die Komposition des Buches und der Teile,

aus denen es erwachsen ist, betreffen, hoffe ich vielleicht .später

einmal bebandeln zu können. Auch von dem, was mir am Texte -i

bemerkenswert scheint, habe ich nicht alles mitgeteilt nnd mit

mancher Vermutung, die ich zunächst nicht zu begründen in der

Lage bin, vorläufig zurückgebalten. Doch möchte ich nicht be¬

haupten, daß ich hier durchweg gesicherte Ergebnisse vorlege. Ich

habe mich nicht gescheut, gelegentlich auch bloß Wahrscheinliches i"

und selbst nur Mögliches vorzubringen und bin darauf gefaßt, daß

andere die Zahl der Fragezeichen , die ich /.u einzelnen meiner

Verbesserungsvorscbläge gesetzt habe, noch um etliche andei-e werden vermehrt wissen wollen.

Zu 1, 2—7. In der Reihe der Infinitive . . . n^'n"';, . . . V^nb, i.->

. . . nnpb, . . . nnb, . . . i-ianb^), die den Nutzen dei- Weisheit

schildern , steht V. 7 cb^t» nwsn ptt n-'-CN-i mn" rN-''>

ITS nicht am rechten Platze. Das Gleiche gilt auch schon von

V. 5 nt-p^ n-;banr par npb rior- odh Dazu kor-nnt., daß

die beiden Halbverse von V. 7 recht schlecht zueinander passen. 20

Wie mag dieser Einschub entstunden sein ? Die Lösung scheint

mir V. 22 nahezulegen, wo nach csbi -rc lariNf-]-) ü^rs Ttt ir

nyi iN'aji D^b^ODi Dnb nwn ',is,b im Vergleich mit V. 20 rnr

Tina «b mn" nNi"! nyn i.^:'JJ "S ein Stichos wie mn- pn-^

1) Von den Substantiven mibw "'b'OT in der Überschrift können dic.te finalen Infinitivo nicht abhänKen, iiucli darum niclit, »-«il die Überschrift .iiinifer ist als V. 2—7 Vorher fehlt wohl oin etwa 22. 17—21 eiitsprecheiide.s Stück.

1, 2—7 ist auch keine eigene Kinleitung zum Spruchliuch odor auch nur zu Kapitel 1—9, sondern oine vou mehreren in 1—9 vorkommenden Ermahnungen, der Weisheit zu lauschen, mit denen alte Lehrgedichte zu beginnen pflegten. Di«

Stellung von 1, 2 — 7 am Anfang des Spruchbuche.s i.st auf Kochnung des Samm¬

lers zu setzen.

2) So ist wohl für lansn zu lesen.

7*

s

(2)

100 Torezyner, Proverbiastudien.

1T3 ail5""it< ausgefallen sein muß. Er wurde nun, wie es scheint,

am oberen Rande des Blattes, das mit V. 8 begann, nachgetragen

und später durch Einfügung von lOTm nWDn nji niirs-i zu einem

zweiteiligen Verse vervollständigt. Bei dieser Ergänzung spielte

6 nicht nur die Reminiszenz an Ps. III, 10 eine Rolle, welchem

Vers LXX auch ihr Gvviaig öe uycc&ri näai toi? noiovßiv avTrjv

(ciT'iaiy bob 31:3 bDO) entnehmen, sondern auch an Pr. 9, 10. Von

dort haben LXX in der Tat auch die andere Fassung lÄQxr) aoqiiag

cpößog &eov (Var. xvqlov) = mni ns-ii nwan nbnni) in 1, 7 mit

10 aufgenommen. Dort geht aber auch noch (9, 9) der Vers voraus

npb qoTT p^niib S-in iiy CDn^i aanb -r. In diesem Zusammen¬

hang dürfte auch der damit gleichbedeutende V. 1, 5 DDn J'73"0"

n:pi mbann "pa:! npb TpVi zu Hause gewesen sein, der mit

V. 10 = 1, 7* nach Kap. 1 verschlagen ward.

15 V. 1, 17 tjSD bya ba ^aiya nam nnra D;n -a scheint mir

nicht an der rechten Stelle zu stehen und den Zusammenhang von

V. 16—19 zu stören: ,(16) Denn ihre Füße rennen zum Bösen

und sie eilen, Blut zu vergießen. (18) Aber sich selbst lauern sie

auf, ihrem Leben verbergen sie (die Palle). (19) So ergeht es

so jedem, der dem Gewinn nachjagt: Er nimmt dem das Leben, der

sich damit befaßt." S. zu 7, 22 f.

V. 1,' 23 für "nn aab nyas n:n "nnainb lainin-..T ist nach

V. 24 a^iapM I^NT ■'T' iniü: [i]:t<Wm^) ^n^np doch wohl besser

la^apn zu lesen. Vgl. 7, 24 u. ö. Mit dem nach V. 22"= fehlenden S6 Stichos (s. zu V. 7) ist übrigens auch vor V. 23 ein zu la^vrEpn . . .]

-nnainb paralleler Halbvers ausgefallen.

2, 6—7 begründet V. 5: dagegen scheint V. 7 den Gedanken

von V. 1—5 fortzusetzen, weshalb für -"m üEffiW mn~iN "iSrb

nsTD'' n^on wohl nUUJn -an -nm zu lesen ist. Für neben

80 n^VUin „Wissen" in V. 6 muß wohl auch nMTM Klugheit eingesetzt werden.

In 2, 9 nivi barw ba d^-^s^iot t:E'j3?3i pns -pan tn ist das

Satzende offenbar nicht in Ordnung''). Nun ist in V. 10 Nian 13

Dy;i "aarb nrni "jaba nwan der Parallelismus zwischen „Denn

S6 Weisheit kommt in dein Herz und Wissen ist deiner Seele lieb

(angenehm)" nicht einwandfrei und es liegt nahe zu vermuten, daß

die ursprüngliche Parallele zwischen ai:; und ay* zu suchen ist,

vgl. -My: 13 y-iNn n.xi aia ia nni:i3 n-iii Gen. 49, 15; am nw

Diy: nwi Ps. 133, 1; o^y: ia totü i-i»t mni 13 niibbn

40 Ps. 135, 3. Danach wird V. 10» wohl zu -jabb n73an nam "a

„Denn gut ist deinem Herzen Weisheit" herzustellen sein. Andrer- 1) Die Bemerkung in SBOT. Appendix z. St. „the other (&QX^ aocpiag (foßos Ki'niov) is evidently a second translation of 7a (so, too. Toy)* ist also ungenau.

2) Für i:i<7Dm.

3) Toy schlägt -WBn für an^iW vor.

i

(3)

Torezyner, Proverbiastudien. 101

seits stand am Ende von V. 9 wohl 5i["']nV5J"'n bs D''"iTi:"''m „und ge¬

rade sind all deine Wege". Dn konnte sehr leicht 'an gelesen und

zu Nan ergänzt werden.

2, 18 nn^a mw bN nniB ^a „denn es senkt sich zum Tode

ihr Haus' gibt keinen guten Sinn, aber der Fehler muß nicht in 5

nmü stecken, wo ihn die Kommentare suchen. Mir scheint es

möglich , daß nn^a , wie der Parallelismus mit nimbjyM D'Ndh bNi

nahelegt, .^iir nna[n:] steht, vgl. bes. 7, 25. n: konnte nach

niu leicht ausfallen. Erst unter dem Einfluß dieser Stelle dürfte

auch in 7, 27 nn^a biNa ^OTi aus n-maCn:] biNia "an ent- lo

standen sein, wo das folgende niw i"nn bN ninii ein Subjekt

im PI. fem. voraussetzt. Daß gerade na-n: hier stand , ist mir

auch darum wahrscheinlich, weil das wohl irrige bN na"r: ^in

mW 12, 28 durch Erinnerung an ein niw bN trniain: hervor¬

gerufen sein mag. 16

4, 7 njia ri:p -jrip baai t-.wan !-;:p nwan n^üN":. Lies wohl TjrS niffiNI „Vom Ersten deines Vermögens kaufe dir Weisheit", vgl.

3,'7 ^PNian ba n^TaNiwi -jrinw mn" n« naa und ns Hi. 6, 22.

4, 16'' ibiicai Nb DN Dniia nbian. Das letzte Wort ist wohl

aus V. 19 ibiaai nwa auch hierher eingedrungen und hat ein Wort 20

für „übeltun" verdrängt, für dessen Bestimmung graphische An¬

haltspunkte fehlen.

5, 6 j-in Nb rr^nbayw is: oben la Di^n niN. In diesem

dunkeln Verse ist wohl für D^-n n":N in Parallele zu n-nb^yW:

ni^ninN zu lesen, woraus C^^n n~N durch Erinnerung an 2, 19 25

entstanden sein kann. 6" könnte dann bedeuten „ihre Wege ebnet

sie nicht", wobei freilich -^z stört und , wie vorgeschlagen wurde,

besser durch ba ersetzt wird. Ist oben „ebnet, macht gerade",

dann legt die Antithese für M^nbayw iy: die Lesung iiy: „geneigt

(abschüssig) sind ihre Wege" nahe. Vgl. cam nN iiyn "a Jer. 3, 21; so

niy "main: Thr. 3, 9. Dafür würde auch die Parallele bN nnis

r:na[n:] niw 2, 18 sprechen, da nn'w und niy: nach Ps. 38, 7

("nmo iniiy;) Synonyma sind. y-in Nb will mir allerdings nicht

recht gefallen.

5, 14 myi bnp "^ina yi baa innn :;ywa. aywa kann hier ss

nicht „beinahe" bedeuten. Es soll ja das künftige Weh und Ach

des Unverbesserlichen geschildert werden, wofür keine Einschiänkung

am Platze ist. Auch ist H*" in solchem Zusammenhang sinnlos,

aywa muß auch wie das bloße cyw zumindest in den jüngeren

biblischen Büchern „gering" (an Zahl oder Wert) bedeutet haben, 40

wie dies für Ps. 105, 12 = 1 Chr. 16, 19 angenommen werden

muß: na diiji yywa lacw "nw amina „da sie nur wenige Männer

waren, gering und fremd darin". Ebenso heißt es 2 Chr. 12, 7

nu'bcb ryi3a cnb "nn:i „ich gab ihnen ein Weniges zur Rettung", wie die Masora wohl mit Recht auch t:ywa i"-\a i:b ~i"rin Jes. 1, 9 46

versteht. Pr. 10, 20 sagt rjywa aiyian ab p"ni: -ji-jb ma: :^oa

„begehrenswertes Silber ist des Gerechten Zunge (Rede), des Bösen

(4)

102 Torezyner, Proverbiastudien.

Herz ist wertlos"^), -r.nn 'Mta bedeutet also „gering bin ich

geworden". Dann ist aber bra, wie schon der Parallelismus

mit msi büp '^ina zeigt, nicht zu halten und durch iy"! baa zu

ersetzen: „Verachtet ward ich unter all meinen Genossen, im Kreise

s der versammelten Gemeinde."

T), 16, welcher Vers an dieser Stelle Schwierigkeiten macht,

gehört vielleicht eher hinter V. 10. V. 15 ist mit V. 17 zu ver¬

binden : „Trinke Wasser aus deiner Zisterne und das Naß aus deinem

Brunnen. Dir allein soll es gehören, nicht anderen mit dir."

10 Pür 6 32'' r!:mi Nin ioa; r^nTOD ist vielleicht spy;; «wird

bestraft' zu lesen.

7, 10 ab n'is:i n:iT n->o inN"ipb noN n:m. Der Ausdruck

ab n-isn ist noch nicht befriedigend erklärt, noiü i'^lmaa&ai

der LXX setzt (vgl. Prankenberg) vielleicht eine Porm von t"?

16 „wach sein' voraus, aber weder m^yw noch ab nni": (so Pranken¬

berg) ist hebräisch. Ehrlich's Vorschlag ab rr^s; „in prächtigen

Parben am Busen' (sie !) verdient nur als Kuriosum Erwähnung.

Führt indes schon die griechische Übersetzung auf ein y an Stelle

von X in ma:, empfiehlt sich eine Lesung ab niyi'i „von

20 krummem Sinn', die durch ab my: 12, 8 gestützt wird. Daß

diese Bezeichnung auch von der unzüchtigen Prau gebraucht werden

konnte, zeigt wohl das Schimpfwort mi-iwn riy: "ja „Sohn der

Unzüchtigen' = ab my: -ja 1 Sa. 20, 30.

7, 21 i:n''nn n^PEO pbna nnpb ana man. Sollte nicht

26 doch nnpb Tjna „durch ihre zarte (schmeichelnde) Rede' beab¬

sichtigt sein?

Mit 7, 22—23 ist, wie ich vermute, auch Kap. 1,17 zu ver¬

knüpfen. Der ursprüngliche Text, der (vgl. die Kommentare) auch

in der Reihenfolge der Versglieder von dem überlieferten Wort-

.10 laut sich unterschieden haben dürfte, mag danach etwa folgende

Form gehabt haben :

Na' naa bN nioa cnpe mnnN -b"'^ 7, 22",''

b;N -0172 bN cayat no bN -"es im^a 7. 23'', 22"

qra bya ba ■':"ya niam mm c:n "a 1, 17

S6 Nin ii2JE:a -a y-i-^ Nbi 7, 23"

naa yn nbc" ly 7, 23"

Die Änderungen b^N "iCTO für b"iN IDTO in 7, 22'= gebe ich

nach Ruben , Critical Remarks of some passages of OT (London

1896) S. 11; vgl. P. Haupt in SBOT z. St. Dagegen liegt für

tu oaya kein passender Vorschlag vor. Nun muß aber oaya wie

">n7:a 23'' ein Verbum etwa der Bedeutung „schnell gehen' sein.

Ein Verbum aar findet sich in der Tut .les. 3, 16, in n:aa"r, das parallel zn n:abr r]D::i "ibn „hüpfen" (und nicht „klirren") bedeuten

1) Die Auderung iu SNW: ist unnötig.

(5)

ToroKynei-, Proverbiastudien. 103

muß und eben den gazellenartigen Gang der Schönen Jerusalems

bezeichnet. Lies also wohl 03?D1 «und wie der Hirsch ins Netz

hineinhüpff. nboi in V. 23» scheint mir vor yn nicht sicher;

es könnte auch bc^ gelesen werden: „Bis ein Pfeil in seine Ein¬

geweide Ährt." Vgl. aber Hi. 16, 13. 5

8, 6 Dn^itt T\ZXü nncMi nans ninias "D lyttO. Hier wird

für das zweifelhafte BIT'S: die Lesung oder zumindest die Be¬

deutung von DTiba (wofür besser ninb?) angenommen: ,Höret,

da ich richtig spreche, das öffnen meiner Lippen (ist) Wahr¬

heit." Dagegen möchte ich annehmen, daß in 6» "'S nach DiT^J: lo

zu stellen ist, das hier wie sonst ,Edle, Fürsten" bedeutet: .Höret Edle, da ich spreche!" Parallel dazu lautete die zweite Vershalfte:

U^yü inDTa nncWT „und das Öffnen meiner Lippe, o Pürsten"').

Aus Di'nii: hat ein gedankenloser Kopist das in den Proverbien so

häufige D^iaiW gemacht und dadurch auch die Umstellung in a i5

verschuldet. In der vorgeschlagenen Fassung schließt sich unser

Vers trefilich an V. 5 an. Vgl. auch V. 15 u. 16, wo die Weis¬

heit in der Tat sich besonders den Regenten (Biribtt, n'':T'?, ailttJ, O^ains und DiüCia) empfiehlt.

Zu 9, 13 s. zu 14, 7. »0

Zn 10, 6—13:

own noai D^yc-i idt pnit iijNib ma-ia 6

(l. m. a. ap;;) apii D"yi25-i oon na-iab p^ns -idt 7

uab-i DinciD bi-isi misw np-» ab Dan 8

ynv Tan lapywi nua ■jb-' Bna "^bi;-! 9 »s

aab-i BinBüj b-iiNi nasy in^ yy yip 10

own noa-' D'ya-i ibt pni: "o Diin -np« 11

naMN noan D'yiDE ba byi b-:iw -i-iyn ns<:ffl 12

ab -lon ub aawi nwan Nswn ya: 'n:ira 13

V. 6» und passen nicht zueinander, weshalb Chajes, Pro- »o

verbiastudien S. 11 die Stichen 6'' und 13'' umstellt''j. Das Re¬

sultat dieser Umstellung befriedigt nicht ganz. Wohl könnte an

6» »Segen auf das Haupt des . . ." sich ursprünglich „Und ein

Stock auf den Rücken des Toren" angeschlossen haben, aber 13*

„Auf den Lippen des Klugen findet sich Weisheit' und 6'':i5

„und der Mund der Frevler deckt '*) Gewalt" haben miteinander

nichts zu tun. V. 6'' ist aber auch = 11'', und da er dort augen¬

scheinlich an der richtigen Stelle steht, erst aus V. 11 auch nach

V. 6 geraten, indem das Auge des Kopisten von pins in 6» auf

1) Vgl. Ri. 5,3: di:t-i i:iT6«n Diab» lywiij.

2) Beide Verse stehen in unserem Text nahe genug, um eine Vertauschnng der Versglieder an und für sich möglich erscheinen zu lassen. Daran, daß die Sprüche 10, 1—22, 16 ursprünglich alphabetisch angeordnet waren, dürfte Chajes heute wohl selbst nicht mehr festhalten.

3) Siehe sogleich.

9 *

(6)

104 'Torezyner, Proverbiaatudieii.

pins in 11» abglitt 1). Ist p^ns in 6» ursprünglich, und das

scheint mir nach V. 7; 3, 33 usw. nicht zweifelhaft, dann dürfte

der durch 6*" = ll*" verdrängte o Stichos etwa npTp' : 'r by rrntnaiT- :

y^Ön ,ünd Fluch auf den Scheitel des Frevlers" gelautet haben.

6 Das Fehlen eines Zusammenhanges zwischen V. 13 »'*' -) dürfte

dagegen dadurch zu erklären sein , daß zwischen beiden Stichen

ein oder mehrere Verse ausgefallen sind. Ergänze etwa folgender¬

maßen : „Auf den Lippen des Klugen findet sich Weisheit, [im

Munde der Toren Dummheit. Bereit sind für die Bösen Prügel]

10 und der Stock für den Rücken des Toren." Denn 13'' ist augen¬

scheinlich eine Variante zu 19, 29 mwbriMi DiüDlC ^) D'ltbb

Dib'oa lab „Bereit ist die Strafe (LXX „Stöcke") für die Bösen

und Prügel für den Rücken der Toren". — V. S*» ist mit IO**

identisch; an der zweiten Stelle haben LXX in 6 Si i'kiyimv (isrä

15 naQQr)aiag eiQrjvonoiei , das wohl aibiä (ini) iibja niaiBi über¬

setzt, vielleicht noch das Ursprüngliche. Aber auch in 8'' ist

aab" DTEia biiNi so nicht richtig; denn es gibt kein Dinaio b^iN

„töricht an den Lippen". Ob dafür etwa D'he nb-iNi „und die

Torheit der Dummen" zu lesen ist? Vgl. 14," 8, 18'. 24. Das

so Verbum dieses Satzes (etwa „führt sie irre" o. ä. ?) ist wohl aus¬

gefallen : denn aab"! scheint mir aus nua "b" , abgekürzt 'ua 'b^ ,

im folgenden Stichos entstanden zu sein ! — In V. 9 ist der

Sinn deutlich: „Wer redlich wandelt, schreitet sicher; der krummen

Wegen folgt [, geht irre].' Es ist daher für yiv wohl nyni zu

25 lesen. — In ll*" verlangt der Parallelismus zu „ein Lebensquell

ist des Gerechten Mund" etwa „und der Mund der Bösen über¬

sprudelt von Gewalt" (own y^a;) für das dunkle OMn nsa^; roa"'

nach Diy.ül entstand wohl wieder durch Abgleiten in die folgende

Zeile (V. 12''), wo noan nach D'yfflO steht.

80 Vor 10, 14" pyi i;ai:i ciwan fehlt wohl inaia (vgl. 13»!);

in b steht parallel biiN ici. Im zweiten Halbvers scheint mir

auch die vorgeschlagene Vokalisation nanp ~r.ni2 b^in idt „und

im Munde des Toren ist Schrecken" trotz 13, 3^) unwahrscheinlich,

zumal da nnnM aus D^bn nnnwi in der folgenden Zeile (V. 15'')

36 eingedrungen sein könnte.

1) Daß etwa auch p^lS in 6» aus 11 stamme und ein Wort fiir „klug"

verdrängte, wie dies wohl angenommen werden muß, wenn l,Sb die Fortsetzung bilden soll, ist nicht wahrscheinlich.

2) V. 13 fehlt in LXX.

3) LXX: CUaiö.

4) Hos. 4, 14 Uabi yai Nb Oyi ist mir nicht klar. Da mJTn 05»

inati miBTpn Oyi inEi vorausgeht, erwartet mau nochmals etwa: nnd mit

den (lies mithin DJ'!) sie.

5) Hier hat schon der Parallelsatz eineu zu ib nnnW ITIDIIJ pVO

passenden Sinn.

9 *

(7)

Torezyner, Proverbiastudien. 105

10, 18 bios Niii nai siiSTm npia ipdii: nxittj nD?a. Ticia

npiB als Bezeichnung eines Menschen, der den Haß verbirgt, in

Parallele zu b^OD ist zweifellos störend. Aber Chajes' Vorschlag

npp'3 zu lesen ; „Lügenlippen sind eine Decke des Hasses*,

widerspricht die Portsetzung „wer böse Nachrede äußert, ist ein 5

Tor" entschieden. Ich glaube , daß "ipiB in unserem Text ur¬

sprünglich fehlte. Es stand bloß TciB da, was der Kopist nur

etwa zu -ipuj inetD oder pni: TCü ergänzen konnte. In der

Tat haben LXX die letztere Ergänzung gewählt: %£i'A») dixaict

und beweisen damit , daß sie ip^ü noch nicht lasen tetd in lO

Parallele zu biOD in b ist aber sicherlich ein Pehler für ^nE

„Tor", hervorgerufen durch das vorhergehende , mit la beginnende

Wort. Ob freilich tie HKzvi noSTa schon den ursprünglichen

Text darstellt, ist mir zweifelhaft, da nach b das Äußern des

Hasses als Torheit gerügt werden soll. Man würde danach etwa is

nN:U5 ribaw erwarten, das unter Einwirkung von hNjIB Moan 26, 26

entstellt worden sein kann : „Wer Haß äußert, ist ein Tor; töricht,

wer üble Nachrede ausspricht." Vgl. auch 11, 13.

10, 21 imwi ab nona Dib^iNT oian isni p^nis teid. Ist

vielleicht bs "loha zu lesen? Vgl. nonai amyai NMiiai a»na 2«

-jmN niwisn ij . . . ba Dt. 28, 48.

10,28 nasn D^yian mpm MnWiD Dipna nbmn. Pür nnr»,

das zu lasn keine gute Antithese gibt, möchte ich n'^'P'J: »auf¬

bewahrt' vorschlagen. Vgl. bes. n^byab -nWiJ Tay Koh.' 5, 12,

"^b nwiJ "lynwb 1 Sa. 9, 24 und i-iMia: öbiyb mion ns ary sbi as

ma; a-yan ynn Ps. 37, 28.

11, 3 aniBi anaa T[ho- an:n ainvai nwn. aniB" dürfte

Variante zu Dilffi"' sein. Das richtige Verbum, wohl aym, ist

ausgefallen.

11, 9 ntbni Bipi-JS ny-ian myn nmui q;n nsa. Es ist so

wohl y©-i nn-jji- : T oder ynT zu lesen.

11, 16. Zwischen 16» und sind zwei Halbverse ausgefallen,

die in LXX noch erhalten sind und hebräisch (vgl. SBOT) folgender¬

maßen lauteten:

niai nWTU nist* -ibp Noai] ^)maa iwnn in nc« ss

nifiy lawni a-'i£[i]-'[n]i ä) [inDni a^bay "rt

Zunächst ist für ^n n\aN mit Hitzig bin ncN zu lesen; Noa,

wohl noa geschrieben, ist durch unglückliche Erinnerung an 12, 16

ainy "jibp hierhergeraten und selbstverständlich zu streichen

(gegen Chajes 6 Anm. r). In der Tat haben LXX auch 12, 16 «

&Q6vog für npa. Übersetze: „Die brave Prau erlangt Ehre, aber

1) Grabe's Konjektur adma und Lagarde's &6Xiu (nach einer Handschrift;

sind abzulehnen.

2) LXX add. ccvägi, wohl nach 12,4 nbya nnus bin niSN.

3) MT. aiai-y-).

(8)

106 Torcxyner, Proverbieuttidien.

Schande (ybpi) eine, die Rechtlichkeit haßt. Die Trägen verlieren

ihr Vermögen, die Fleißigen erlangen Reichtum.*

11, 31 NUim y«J-i "3 nbiö"' ynxa pna p. Vielleicht

ist zu diesem Satze Koh. 7, 20 zu vergleichen p"ns VN

s Nani Nbi mu nujy iöN y-iN3. Steht p für ytn? Zum Inhalt

vgl. dann auch 20, 9, ferner 13, 13, wo wie hier nbüJi im Sinne

von -heil bleiben* nbiöi vokalisiert ist.

I '. :

12, 2 yani mwitt CNt nirfM pan pic mu. Zu Beginn

des Satzes ist wohl ein Partizip , etwa imiB oder "jjnn , zu er-

10 gänzen und dafür mm73 wohl wegzulassen, vgl. 11, 27. In b

kann mWTM HJiN nicht den Bösen bezeichnen, da dtotm im Spruch¬

buch nur Klugheit in gutem Sinne bedeutet ^). Darum muß wohl

wie 1 Sa. 14, 48 für yiujni: SiDr^_ gelesen werden: ,Wer Gutes

sucht, erlangt Wohlgefallen; wer klug ist, dem wird geholfen."

16 Der Vergleich von 11, 27» und 12, 2 bestätigt auch die für

pai (i2j)pa'' in 11, 27» vorgeschlagene Lesung "jian pDj.

12, 9 Dnb nöm naanm ib nayi nbps aiu. Man erwartet eher

einfach: Dnb loni naarw anb yaiai nbps aiu.

Zu 12, 11, 12 vgl. ZDMG. 66,'402.

so 12, 14 s. zu 13, 2.

12, 20: nmx Dibffi laybi y-i ^m-<n aba nTonw bildet keine

Einheit. Dasselbe ist auch in V. 21 der Fall: p^nab nrNi Nb

51 iNb« Diyian pN ba. Hier stört außerdem noch pN, das nicht

.Unheil = Unglück", sondern nur „Unrecht" sein kann. Diese

S5 Schwierigkeiten werden durch folgende Umstellung beseitigt :

yi iNbw Diycn pN iffiin aba -wiw

nnwüj Dibiü layibi yi ba pnab r;:Ni Nb

„Trug ist im Herzen der Unrecht planenden und die Frevler

sind des Bösen voll. Dem Gerechten geschieht nichts Böses, die

so friedlich trachten, freuen sich." Vgl. Ps. 91, 10: nyi "jibN n:Nn Nb.

Zu 12, 23 s. zu 13, 16; zu 13, 1 s. zu 13, 8.

13, 2 Di:n D^ua laan aiu baN^ üjin id iieto. Zwischen

baNi und aiu fehlen zwei Halbverse, etwa:

[raia"" rnsiD nNiani las] baN^ tijin id "Idw vgl. 18, 20

.S6 own ansa tt5D:i aiu [nniN pna idd:] vgl. 21, 10

Das unmögliche aiU ist aus 13, 2» auch in 12, 14 eingedrungen.

13, 4 bay HSD3 pNi niNnw. iujd: ist nicht in UJD3 zu

verbessern , sondern zu streichen ; es stammt aus V. 3 i^D ia3

H23DS 17310.

40 13, 1 und 13, 8 stimmen in b überein:

niya y73\23 Nb ybt a[n]N loiw aan p

niys snx Nb S5ii iiizjy o-iN «ds ids

r Zu '24. .sieliu unten.

(9)

Torcxyner, Proverbiastudien. 107

Bei diesem Sachverhalt sollte nicht immer wieder versucht werden,

in 8 *> einen Sinn hineinzudeuten, da myj yniü Nb aus V. 1 stammt.

Für 8'' muß auf Grund der Parallele in a etwa eine Ergänzung

folgender Art gesucht werden : Mit dem Armen aber macht man

wenig Umstände. S. zu 13, 23! 5

13, 10 riTDDn niayi: pnt nar inia pn hat bekanntlich

eine Parallele in 11, 2 nWDn D^yi^S PNI pbp toii -pnT Nl, wo¬

nach auch in 13, 10 m. a. besser csirs gelesen wird. In a ver¬

tritt pn nebst dem a von pnTa augenscheinlich ein Substantiv

oder Partizip als Subjekt zu ■)n';, vgl. 10, 10; 13, 15; 29, 15, 25. lo

Es dürfte doch wohl einfach "pTT nan für "iTiia pn zu lesen sein.

13, 15 f. in^N Dnaa "^nm p jn-i aiu ba-a

nbiN «nDi b-ioai nyna n^y mny ba

Parallel zu p "jn"' wird m. a. für -(niN: in"" zu lesen sein.

Das fehlende Objekt darf man wohl aus ba in V. 16 als n^aba 16

„Schande' rekonstruieren. Aber zu D^naa "^nn ist aiU baia nicht

<die richtige Parallele, bao „Verstand' bedeutet ursprünglich „Blick'

und auch „Anblick'. Diese alte Bedeutung hat sich nur in der

Verbindung aiU baia erhalten , die gegen alle alten und neuen

Versionen als „angenehmes Aussehen , Anmut' zu fassen ist. Vgl. se

anu bau) als Synonym zu p Pr. 3, 4 ^rya aiu baiBi p Nirwi

CnNi D^nbN, wo i'vvoKx aya&i] ganz unpassend ist. Pr. 19, 11

steht '« (im Sinne von 'u 'lö) n^Nan gegenüber : -{^nNn onN baic

ycE by nay innNam idn, wie nnn „Zierde' 20, 27: nnNan

na^t; Qi^pT nnm nna Dimna. So ist auch Ps. 111,10 niusNn ss

■(o)ni©y bab aiu ba© imni nNni nran zu fassen: „Der Weis¬

heit Anfang ist Gottesfurcht, eine Zier für alle, die sie üben.'

1 Sa. 25, 3 heißt es von Abigail nNn ncii bao naiu niüNni,

wie es sonst nNn?3 naiu oder "^n naiu heißt ^). An unserer Stelle

dürfte das Wort vor aiU gefehlt haben und ist vom Kopisten so

neben in gedankenlos als bao ergänzt worden. Ursprünglich mag

der Text aiu (vgl. 16, 29) oder aiU nnN geboten haben.

V. 16 bildet eine deutliche Variante zu 12, 23 ony OnN

r?iN Nnpi Dibioa abi nyn nois und önsi (]. iöidi?) empfiehlt

auch für 13, 16 nyn nsa statt nyna noyi; aber auch Nnpi und ss

onai könnten graphische Varianten desselben Wortes sein.

1) Kür 1 b haben LXX: vlbg di üvrjKOog iv ciTtaXtia. Dazu bemerkt

Lagarde: yb iv dcTTioltia = Das i.st unrichtig; äjtojltl« entstand aus

inuXfi — nnyj; vgi. LXX zu 13. 8; 17, 10 usw.

2) mmb aiu bao Dibiaoion oirnam Diibn ba 2Chr, 30. 22 ist

unklar. — Tobit 1, 13 steht yai Moixtv ((iOt) ö vipierog ^ocqlv xal fi,0(>(pr)v ivmniov 'EvtfieaaaQOV. Marshall in Hastings, Dictionary of the Bible IV s. v.

Tobit erklärt jiogcpijv neben ^dgiv aus Verlesung eines aram. NnTOnn in NnTOn ; eine Verbindung NnTOnni Nin ist indes ungebrSuchlich, Sollte ein hebrKisches (aiu) bsoi "[Tl hier ausnahmsweise ricbtig wiedergegeben sein ?

(10)

108 Torezyner, Proverbiastudien.

18, 18 naa-» nnain iWTai noiw »"na pbp-i Korrekt

muß 18» wohl gelautet haben 'm 'c ö""'? pbp „Schande erbt, wer

Unterweisung ablehnt'. Erst als dies ujim ybp gelesen wurde,

erfolgte die Umstellung.

& 13,21: aiü cVö: Dipina nxi nsn cimn OiNün. Der Paral¬

lelismus beider Stichen ist nicht gut; auch fehlt in b das Subjekt,

aiü Jiffii „das Gute erreicht die Gerechten', das LXX voraus¬

zusetzen scheinen , ist sprachlich nicht gut. Auch wird wohl

das Unglück, nicht aber das Gute als Verfolger zu denken sein.

10 Aber aiu kann Dittographie des folgenden bifiai aiU (V. 22) sein,

in welchem Palle obö Dipinit dni zu lesen ist: „und mit den

Frommen ist Friede.' Vgl. nwan Diyi:s nsi 11, 2, ferner 13, 10.

13,23 ucott Nba nco: irm DiiUNn m: baN an. Dieser Vers

ist vollkommen dunkel. Vgl. bes. Frankenberg z. St. Auch was

16 LXX geben, ist „vorläufig unheilbar' (Lagarde). Chajes und noch¬

mals Ehrlich schlagen die Lesung bas an vor, ohne daß ein Zu¬

sammenhang zwischen den Halbversen deutlich würde. Bei diesem

Sachverhalt sei der Vermutung Ausdruck gegeben , daß ni-aNn niD

üEiaM Nba nED3 ©ii aus uboUT : • N'ba; nsD;'.' ; • t2;(n)'^i^ ' T ; entstanden ist,'

to indem laii und iCNnnj zwei Varianten zu ö(N)ni darstellen ; dieser

Halbvers ist aber der fehlende Stichos von V. 8, der am unteren

Blattrande nachgetragen war. Verbinde :

UEiaw Nba Mao; om mos o'N oc3 naa

„Des Menschen Lösung ist sein Reichtum , der Arme aber wird

26 ohne (langen) Prozeß (oder: widerrechtlich) vernichtet.'

Ein UEOM Nba kommt in den Proverbien sonst aber nur noch

in 16, 8 vor: UEOW Nba niNian a-^tt npnita izyn aiu, einem

jener Sprüche, die besagen, daß ein kärgliches Mahl in Gerechtig¬

keit vielem Essen, das auf unrechtmäßige Weise erworben wurde,

30 vorzuziehen sei , was einem Leser dazu Veranlassung gab zu Nba

OEOM die Reminiszenz ba'N an „viel Essen' anzumerken. Daß

dieses vor . . . om gestellt und mit dem folgenden zu einem Satze

verknüpft wurde, war nicht seine Schuld.

14, 3 nniToon Diwan inaoi niNJ nun biiN ica. Am Vers-

S8 ende fehlt sicherlich ein Wort wie etwa [ntti]« inWOC']. Daß

die Lippen den Weisen behüten, wäre ein unmöglicher Gedanke.

Nur das Umgekehrte wäre annehmbar, daß der Weise seine Lippen

in Acht nimmt. Damit fällt auch der allzu geistreiche Vorschlag

in a ni.-i nah biiN isa „im Munde des Toren liegt ein Stock für

40 seinen Rücken' zu lesen, der zur Fortsetzung „und die Lippen

der Weisen bewahren [Wissen o. ä.]' nicht paßt. Hier muß etwas

Einfacheres gesucht werden, etwa nbiN nnwo o. ä. Vgl. 10,14 u. ö.

14, 7 nyn inao nyni bai b'Oa oiNb na:w -jb. Das Objekt

zu nyni ijai in b kann- nicht nyn inco „die Lippen der Er-

46 kenntnis", sondern nur nyn allein sein; vgl. auch nyn yni' 17, 27;

nyi lynii Dan. 1, 4. Der „nichts weiß" kann aber nicht der An-

(11)

Torezyner, Proverbiastudien. 109

geredete , sondem parallel zu b^DD UJiN in a nur der Tor sein,

wonach wohl nyi 'nsCa n)yii bm zu lesen ist. Neben dem

sonst unbelegten b'DD ffl"'« findet sich in der Tat das Femininum

mb'Dii n\DS< in dem nun zu 14, 7 ganz parallelen Satze 9, 13

rra nyi"» bai m^na n-'Win mb^oa niaN, worin m-'na (1. n^'^ns?) 6

wie mb'OD neben nujN adjektivisch zu fassen ist: Die dumme

Prau ist blöde ^), töricht und versteht nichts, nyi "inao in 14, 7

entstand in Erinnerung an 20, 15 nyi inaö npi "'bai, nyi"i

durch Übereinstimmung mit '^)>. Für lasw "^b neben b^oa ©"Nb

verlangt aber der Parallelismus mit 14, 7* ebenso wie 9, 13» lo

eine Bezeichnung der Dummheit, die ,dem törichten Manne' eigen

ist. Darum wird -{b wohl für ab ,Herz' stehen, das mit dem

in 13273 sich bergenden Attribut den Unverstand bezeichnete. Von

allen neben ab in ähnlicher Bedeutung belegten Adjektiven scheint

mir aber nur "ino ,störrig' als graphischer Ausgangspunkt für 15

ia:W in Betracht zu kommen; vgl. nn7:i mo ab mn nrn cybi.

Und in der Tat steht Pr. 7, 11, wo ähnlich von der schlechten

Frau die Rede ist, just nnb neben n"73in (nnoi N^n n'73in),

das in der zitierten Parallelstelle 9, 13 -imo ab vertritt. Zu¬

gleich geht aus diesen Stellen hervor, daß n7ph, fem. n^Jiin in »o

den Proverbien im Unterschied zum sonstigen Gebrauch von n73n

in der Bibel etwa „unverständig' bedeutet. Vgl. noch 20, 1: yb

Dan'' Nb ia nao bai nao nun y^— „Ein schlechter (und dummer)

Kerl ist der Wein , ein Dummkopf der Rauschtrank , wer darin

sich gehen läßt (?) kann nicht klug sein'. 1, 20 ist nii7:n da- M

gegen schlechtere Lesart für ni73ii der LXX. 14, 7 ist danach zu

übersetzen : „Ein störrig Herz hat der dumme Mann und der Tor

will vom Wissen nichts wissen.'

14, 9 -iisi D-'-na-' -pai DON ybi D^biiN. Am Anfang des

Verses fehlt eine zu yai in b parallele Präposition, da das für so

beide Halbverse geltende Zeitwort eine analoge Konstruktion er¬

fordert. Ergänze aber im Anschluß an oixlai der LXX eher n^aa

als ■j-'a. Für y^b^ ist aber gewiß yb'' zu lesen; vgl. zu aipä

ybn D''73an 15, 31; übersetze: „Im Hause der Toren übernachtet

Schuld und unter den Redlichen (Gottes) Wohlgefallen.' ss

14, 10 -IT aiyn-« Nb inn?2oai rjjc: n-no yiT ab

und 13 nam nn73o nn-'inNi ab aNai pinoa dj

bieten nicht geringe Schwierigkeiten. Was besonders V. 13 an¬

langt, so kann die kategorische Behauptung, das Ende der Freude

sei der Kummer*) unmöglich ins Spruchbuch passen. Mir scheint 40

das Verständnis beider Verse durch die Annahme eines Zusammen¬

hanges derselben, der durch Einschub von 11—12 unkenntlich

wurde , zu gewinnen. Auch am Text ist freilich nicht alles in

1) Siehe sogleich.

2) So nacb der allgemein akzeptierten Lesung n^IHNI . 8. aber sogleich.

(12)

110 Torezyner, Proverbiastudien.

Ordnung. So ist nn'-inNT augenscheinlich aus dem in unserem

Text vorangehenden V. 12 mW 'sn nmnNi geflossen, das hier

durch 16, 25 gedeckt ist. Aus der Verknüpfung von V. 10 und

13 ergibt sich mit einer leichten Umstellung in IO* für Text und

6 Übersetzung etwa folgende Fassung

aiyr-' Nb m nnwoai hodd nnw y-iT ab

nann nnwion [nnn]-i lab aNS' pnnoa oa

,Ein Herz, das eignen Kummer kennt, soll in des Fremden Freude

sich nicht mengen,

10 Denn auch beim Lachen wird sein Herz ihm weh tun und statt

der Freude wird der Kummer sein."

14, 17. 18. 29. In V. 17 mwTW \ü'Nt nbiN nw d'en nsp

Niffii stammt n:0'' in b aus V. 20» iBi NIC ma-ib oa . Nr'

der LXX (inotpiQu) ist geraten. Da mWTW O'N nur „der kluge

16 Mann" (LXX richtig uvriq (pQÖvifiog) sein kann und die Antithese

zu nbiN noa" darstellt, ist, entsprechend zu D'DN nsp in a, in b

etwa [r)N T'iN''] mwiw O'Ni zu ergänzen. In V. 18 D'Nna ibn:

nST mna' D-'Wiis't nbiN- ergibt sich mna-' als Synonym zu ibn:'.

In ZDMG. 66, 391 habe ich und in einem einige Monate vorher

»0 erschienenen Aufsatz in ZAW. 31, 263 f. Halper in Pr. 3, 35 Tiaa

ybp W^yz O'b'Oai ibn:' O'Wan , einer Variante unseres Verses,

liW als Wort für „eintauschen, erlangen" nachgewiesen, und es ist

mehr als wahrscheinlich, daß in Tina' 14, 18 dasselbe Wort, also

iilW^ sich birgt. Umgekehrt ist früher für D''"iW: D'^nnaw vor-

26 geschlagen worden. Grammatisch schwierig war mir früher 14, 29

nbiN D'-iW mn nspi n:i3n an cen "j^n geblieben, wo der Plural

C'nw neben dem Singular mn lap steht. Die Parallele von 14, 29

mit V; 17—18 zeigt aber, daß in 14, 29 die Reste zweier Verse

= 17 und 18 vorliegen. Vergleiche

so V. 17 [qN ■jnN"'] mwTW la-'Ni nbi« niay O'dn nsp

V. 18 nyn [imw] o'Winyi nbiN O'^Nno ibn:

und

V. 29 [nbiN noy-i] mn nitpi n:ian an d-^en inN

nbiN D'nw [o'NnEi ibn:' o'wan nyn]

3b Die Passung des zweiten Spruches V. 18 = V. 29'', wo als

Lohn von Weisheit oder Torheit wieder Weisheit bezw. Torheit

in Aussicht gestellt wird, dürfte aber aus jener in 3, 35 verderbt

sein, wonach die Weisen Ehre, die Toren Schande erlangen.

14, 26 nonw mni mabi ry naaw mni nNnia. Wie n'n'

40 in b zeigt , muß ein Subst. masc. gen. Subjekt von a sein , auch

muß dort von einem Menschen die Rede sein , auf den das Suffix

von ii:ab sich bezieht. In der Tat stammt mni nNnia aus der

folgenden Zeile (V. 27): mW lopww mob D"n nipw mni pNnv

Ursprünglich lautete V. 26 wohl etwa: ii:abi ny nüaw [-^'«jy pn]

4.5 nonw nim, vgl. 10, 15.

(13)

Torezyner, Proferbiastudien. Ill

14, 34 riNun O'WNb nom 'ni owinn npn JS. Für non lesen

LXX lom; das bietet eine sehr schwache Antithese. Die ParaL

lelen 11, 11 onnn d'^ic"! 'cm nnp mnn D-'nu!"» nsnaa und 29, 4

n:onni m»nn O'Ni n-y niw uoowa ^bw legen aber die Lesung

nNün Di736<b onn'i nahe: „Gerechtigkeit erhebt (= baut auf , macht i

groß) ein Volk, Sünde ist der Nationen Vernichtung.' onn, ur¬

sprünglich nur vom Niederreißen von Gebäuden gebraucht, wird

übertragen öfter auf Vernichtung von Menschen und Völkern an¬

gewendet; vgl. onnN Nbn aimrm Jer. 24, 6; «bi noni» in-rai

O-nN 42, 10; Djai Nbi DOnni Ps. 28, 5; -jiwp onnn Ex. 15, 7. lo

15, 4: mna naia na qbm D^n yy yiab «anw. Da in Anti¬

these zu „Zunge' in den Proverbien meist „Mund" gebraucht wird,

ist es mir wahrscheinlich, daß auch hier für das holprige na tibo

„Verdrehtheit an ihr" zu lesen ist nE qboi: „Die gelassene Zunge

(Sprache) ist ein Lebensbaum , der verkehrte Mund ein Bruch für 16

das Gemüt.' Vgl. bes. nc miopy 4, 24; macnn ic 8, 13.

15, 7 p «b Dibioa abi nyn inii (1. insi) Diwan inco. In

b ist für Nb Dibioa abi wohl Nbw' bioa abi abzutrennen; viel¬

leicht ist auch einmal wi durch Haplographie ausgefallen: abi

Nb[w'] Oib"Oa. Für p möchte ich am einfachsten y[N] vor- üo

schlagen , dessen N nach N? gleichfalls leicht wegfallen konnte :

„üer Weisen Lippen wahren Wissen, der Toren Herz ist voll des

Unheils.'

15, 10 s. zu 15, 31.

15, 14 nbiN nyni nib-oa i(:)?i nyn opai ya: ab. Parallel w

zu nyn opai ist vielleicht besser nbiN nsni zu lesen. Vgl. isni

aTD Ps. 62, 5.

15, 15 n'Wn nmaw ab aiüi oiyn ':y iw' ba. Die zweite

N'ershälfte bedeutet nicht „wer wohlgemut ist, dessen Zustand ist

wie ein inuuerwährendes Pestmahl' (Wildeboer), sondern umgekehrt: 30

„(Alle Tage des .\rraen sind böse,) wohlgemut aber ist, wer immer

Mahlzeit hat' Zu nn\ai: , das Abkürzung von nniawi baNW ist,

vgl. ZDMG. 70, 560.

15, 21 nab nian n:iar ujini ab ncnb nnwsj nbiN. Die

beiden Halbvorse passen, wie man schon sah, so nicht zueinander. 35

Doch spricht der Gegensatz n:ian oiNi: ab non dafür, daß wir

es mit ursprünglich zusammengehörigen Stichen zu tun haben,

nnwo scheint mir in der Tat aus V. 23 . . . -jjiNb nnwo ein¬

gedrungen zu sein und ab ncnb nnWw wurde auf naheliegende

^^'eise durch nblN ergänzt. Ob mm zqißoi, der LXX auf einer 4u

ursprünglicheren Lesart beruht oder geraten ist, so dürfte in der

Tat etwa ein nab non n:ian 01N1 ab non "^nn lEDcn den alten

Text darstellen. In dieser Form ist unser Vers vielleicht eine

bessere Variante zu 21,8 ibyE noi -jti mi oiN -[nn -jEDcn.

15, 31 ybn D'wan anpa onn nnain nywo yN. Der Vers 45

fehlt in den besten Handschriften der LXX. In der Tat ist er

hier nicht am Platze, ybn D'Wan anpa ist der Beginn eines

(14)

112 7 'orczi/ner, Proverbiastudien .

Verses, der eine Variante zu 14, 34 anpm rrnsn msn ya; aba

•■yiin? B^biDa bilden mochte. Ebenso bildet main nywo yt»

a^n (oder 1. ii^ni nnain swia) wohl eine andere Fassung des

ersten Halbverses zu 15, IO* nTni nnain Nra, die ein Leser hier

6 angemerkt hat.

" 15, 33: m;y -naa i:cbi nwan idto mn-i nsii. -idto

stammt aus V. 32 noiM y"nc. Es ist also nicht etwa in noTO

zu ändern. Im übrigen ist wohl im Vergleich mit 24, 4 apy

C^m Tiaa" nsy mni nNm[i] ni:y auch hier eine Ergänzung zu

10 m:y iiaa i:obi [ann] mm nsni [apy] vorzunehmen.

16, 4 ny-i aiib yon aai injywb mm bya ba. Man würde

in inrywb am ehesten ein Wort für Zeit suchen; vgl. Koh. 3, 1

aiwon nnn yan bab nyi bab und 8,6 ny ©i yan bab ia

oaowi, 9, 11 aba nx nipi yaai ny ia. Darf man danach inybb

ir. lesen? Vgl. bes. lyiwb Dan. 11, 27 ff.

16, 19 a'N5 nN bb© pbnw ai[i]:y nN m-, baia aiu. baia

mi ist nicht zu halten, da es deutlich durch ni"i naa in 18''

beeinflußt ist. Es fehlt ein durch b eingeleitetes Verbum , das

einen Gegensatz zu bbo pbnw bilden kann. Das könnte etwa ,zu

20 Hause bleiben, hungern o. ä." sein. Kann man sich indes auf

Ps. 68, 13 bbö pbnn ma niDi yiT yiT niNair labw soweit

verlassen, so wäre „fliehen" als biblischer Gegensatz zu „Beute

verteilen' belegt , und die Ähnlichkeit wird noch größer , wenn

die für ni5i von mehreren akzeptierte Lesung niiy (vgl. aii;y an

26 unserer Stelle) zutrifft. Nimmt man nun an, das entstellte Verbum

für „zu fliehen" sei n'iab gewesen , so ist , wenn a verwischt war,

unmittelbar hinter nil naa die Ergänzung von m b zu n"i b[E\a]

sehr leicht begreiflich.

16, 20 vnoN mnia nüiai aiu nswi ian by biam:. Es

30 ist wohl NJSi: lia- bN zu lesen „Wer auf meine Worte achtet

findet Heil". Der Vers ist eine Variante von Ps. 41, 2 iioN

mni inub73i nyi aiia bi bN biaw:. Da „auf den Armen auf¬

merken" nicht annehmbar ist und im ganzen Psalm mit keinem

Wort der Pfiicht der Aufmerksamkeit gegenüber den Leidenden

36 gedacht wird, steht auch dort bi an Stelle von "iai. Vielleicht

entspricht letzterem Wort iia(b)i , während i: mit dem folgenden

zu nyiM zu verbinden ist: „Heil dem, der auf meine Worte merkt;

aus der Not wird Gott ihn erretten."

16, 21—27

40 npb qiDi aMDo pnwi ya: Nipi a; ^anb 21

nbiN DibiiN 101W1 iibya bao ann npw 22

npb q-Di iMEO byi mia biaoi nan ab 23

axyb Naiwi oa:b pim: ay: in:N oai r|ii: 24

nn: -an nni'inNi 0"N i:cb -loi in «i 25

V So Wold liessor als n'Oan.

(15)

Torezyner, Proverhiastudien. 113

in^B "by r]3N 's

nana OND vnBO byi

•h nbwy bwy ob: 26

y-i n-iD byba o^n 27

Die Schwierigkeiten der Verse 21—23, 26—27 scheinen mir

von der Kritik noch nicht genügend beachtet zu sein. Zunächst

sind V. 21 und 23 Varianten desselben Spruches. In V. 23 stammt s

T>nBO byi aus V. 27*, wahrscheinlich auch in^D aus 26 (s. dazu

unten). Auch b^DOi dürfte nicht hierher gehören und entstand

aus bDia in V. 22. Aber auch V. 21 ist so unmöglich, denn ,der

weisen Herzens (= Verstandes) ist, wird klug genannt" ist eine

philologische Anmerkung, die in den Proverbien nicht zu suchen lo

ist. Für Nipi wird wohl wieder wie 18,15 n:pi zu lesen sein,

dessen Objekt, parallel zu npb, wieder nur „Weisheit" o. ä. sein

kann. Ist im Parallelsatz Q-nBO pnw das passende Subjekt?

Doch wohl nicht! üm Weisheit zu gewinnen ist Verstand,

Aufmerksamkeit notwendig, nicht aber Beredsamkeit, ünd so wird 15

denn 21* noch schlimmer verderbt sein als V. 23*, indem hier

neben D^nBO (entsprechend T^nao V. 23*) auch pinw aus 24*

eingedrungen ist und mit ersterem zur Genetivverbindung pnw

D-nBO verknüpft wurde. Das wahre Subjekt zu r|iDT' wird pa:

aus a sein, vor welchem etwa nyn für „Weisheit, Wissen' ein- 20

geschoben werden muß. Vielleicht stand auch vor -j-ia: : ab , so

daß V. 21 ursprünglich lautete qiDTi paa [abi nyn] n:pi ab can

npb, vgl. 10, 8 usw. V. 22» liest man mit LXX vbyab bao,

aber 22* nbiN C"biN noiwi ist ein Unding. Es gibt keinen iciw

cbiN , da die cbiN von nOTO nichts wissen wollen ; s. zu 1, 7. 25

Als Fortsetzung erwartet man mTD lopww nicb (13, 14; 14,27),

(nciw) biNOW no -yrab (15, 24) oder mwb -"OTO yiai 0. ä. In

den dunkeln Versen 26, 27 halte ich es für möglich, daß riDN ^a

WB (1. iby?) i'by mit nana ONa rnao by, zu verbinden ist;

daraus würde es sich leichter erklären , daß T>ncO byi iniE zu- 30

sammen in V. 23 eindringen konnten. riDN müßte dann ein Sub¬

stantiv vertreten, dessen Bedeutung und Lesung ich vorläufig nicht

genau bestimmen kann. Es könnte z. B. ebensowohl pN als a-;n 0. ä.

sein; vgl. Ps. 59, 8 nninnEoa mann an"Da . . . Gehören V. 26*

und 27* zueinander, dann sind wohl auch die ersten Halbverse 35

etwa folgendermaßen zu verbinden: nyn nna byba o"N (27»)

buy [cinaa] Ob:[i] (26»). nyn n-a hängt übrigens wohl mit nba

nyn V. 30 zusammen. Wie verhalten sich V. 27, 28, 30 zu 6,12—14 ?

16, 14 oiü: amn yb.inn "labi ynio n-oN- ci: -uie. Lies:

■iinio n"oNn'3 niuE „Mach dich (nicht: das Wasser) davon zu He- 40

ginn des Streites, und eh' der Hader losgeht, laß von ihm 1". \a\.

biNO ^'fo niaan „er wich aus" 1 Sa. 19, 10.

18, 1 ybani n-oin baa nnE: opa- niNnb. nrsnb (LXX

nQoqxüaeis) hilft nicht weiter, da der Satz, der mit 20, 3 n-aa

ybani b^iN bai a^-io nao O'Nb verwandt scheint, auch sonst 4.i

korrupt sein muß.

Zeitschrift der D. M. G. Brt. 71 (1917). 8

(16)

114 Torezyner, Proverbiastudien.

19, 18 f.

-[OBS Nian 5N irPMn bxi mpn 'd "^aa -loi

eiiom msi biun dn ia «3» niö: nwn bu

ininn in V. 18 könnte, wie schon andere vor mir gesehen

6 haben, was mir ZDMG. 66, 391 f. entgangen war, nicht nur von mtt,

sondern auch von nttn abgeleitet werden , das (vgl. a. a. 0. zu

Zach. 12, 10) bestimmt auch .weinen" bedeutet. Sehr schwierig ist

V. 19. Weiter bringt uns ein Vergleich der Parallele 23, 13—14:

mtti Nb üaoa isan ia ioto nritt y:wn bN

10 bisn b-iNffltt nac;i isan üaoa nnN

woran aber noch V. 18 anzuschließen ist:

nian Nb -jmpm nnnN oi dn ia

Hier liegt unzweifelhaft eine andere, besser erhaltene Fassung des¬

selben Spruches vor. Nur ist in 23, 18 nach DN ia deutlich

16 ein Verbum ausgefallen , an dessen Stelle das Qere n:isn bietet,

wofür aber bisn CN ia in 19, 19 eine Lesung isbsn empfiehlt.

In 23, 13 wird wie in 19, 18 das Zeitwort mtt vom Knaben

gebraucht, was gegen die Ableitung der Form inittH von nttn ent¬

scheidet. Hier steht mtt aber in folgendem Sinne: .Züchtige deinen

80 Sohn , denn sonst trägst du an seinem Tode Schuld." So wird

denn auch nniion bNT in 19, 18 für i3mttn bNT oder mtti bNT

stehen. Ebenso ist es wahrscheinlich, daß "^ob: Non b« auf

TOB3 b(-i)Ni2JW zurückgeht, das vielleicht zunächst in -[pBS bN NilJn

verlesen wurde. V. 19» o:? (n)03 (n)ttn bia scheint mir auf

!5 035 y3-13n bN zurückzuführen, worin iy:tt nach y;tt leicht hatte

ausfallen können. In 19* qiDin ni'i biJSn DN iD scheint mir

r|iOin eine durch nsi hervorgerufene unrichtige Ergänzung zu

sein; die richtige Fortsetzung mag nach 23, 18 na'T bij:n DN ia

[man Nb "mpm niinN] o. ä. sein. Aus diesem Verse scheint

so mpn in 19, 18» zu stammen, wo .denn es ist Hofi'nung" sichtlich

noch nicht ara Platze ist. So führt denn 19, 18—19 auf folgende

durch Umstellung und Verlesung entstellte Fassung des Spruches

zurück, die ich neben 23, 13—14, 18 stelle:

Rekonstruktion Kap. 19

S5 mtti 5j»i -jsa 101 o:y [lyrtt] y:ttn bN

[bisn] iob: biNOtti [i;an uaoa nnN]

[man Nb '^]mpm [niinN] myi [n;]bi2£n dn 'a

Kap. 23

mtti Nb uaoa i:an -a ioto irrtt y:ttn bN

♦0 bisn biNOtt iob:! iian uaoa nnx

man Nb -jmpm niinN oi [i]:[b]5tn dn ia

Für den ersten Vers ist wohl die Fassung in 19 vorzuziehen.

(17)

'J'orczyner, Proverbiastudim. IIB

19, 22 iTD la^NT: Ü5N1 aiBT non ont* mNn. Für msn

scheint mir n"iN[D]n besser als das vorgeschlagene nsian.

19, 28 ybn"- DisiB") idt udiöt: yibi b^ba ns. Der

Parallelismus verlangt wohl yn für yN : ,Der nichtsnutzige Zeuge

macht das Gericht zum Hohn, der Frevler Mund macht das Recht s

zunichte."

20, 6 ni£w •'tt ai;ittN ffliNT non tbin Nnpi ms an. Der

ursprüngliche Text wird wohl gelautet haben nan CN npi ritt

NStti 'tt D"'3ittN »Wie selten ist ein treuer Mann, wer findet

einen zuverlässigen Menschen ?" np'' wurde vor ffii« zu Nipi , lo

non vor \aiNi zu inon. Die Ergänzung dtN, die leicht dmxh

an weiter ausgestaltet werden konnte, beruht wohl auf Erinnerung

an npi u-i» 12, 27*.

20, 26 "iDiN nn^bs aö;: 03" ü-<9tl~i nnTtt. Für -jaiN

lesen die meisten Neueren nach Ps. 94, 23 DSns . Pr. 20, 8 -btt i»

sn ba r:is'a Snnra yn Noa by aor läßt es indes möglich er¬

scheinen, daß p(i)n DfT'by ao-'i nur eine Variante zu 8»: affl',2

yn soa br darstellt (xttn: «oa; -ia: yn).

20, 27 pa innn ba oan an« nttias mrr' n;. Der Paralle¬

lismus verlangt für np ein Verbum der Bedeutung „untersuchen", so

Chajes' Vorschlag nsb zu lesen hat gegen sich , daß nS3 im all¬

gemeinen nur „bewahren, behüten", nicht aber „beobachten, prüfen"

bedeuten kann. Pr. 24, 12 yn-i Nim "^tdd3 ni£:T ist wohl ns'-'i

der LXX vorzuziehen: „Der deine Seele gebildet, er weiß es doch."

Vgl. Ps. 33, 15 Dn-ioytt ba bis yattn aab nm na-^n. Für n3 2.5

Pr. 20, 27 möchte ich indes eine Porm von nna, etwa na;, lesen;

vgl. Koh. 3, 18 msnbi o^nbsn niab; 9,1 ht ba nt» mabi.

20, 30 f.

yja innn matti yna pinttn yisa mnan 20, 30

n:t2i yan'' noN ba by mn-' n^a ^btt ab oitt ^abs 21,1 so

Zunächst hat man noch nicht bemerkt, daß pa ■'nnn aus V. 27

pa ■'nnn ba aan ons nttOD nw n; hereingeraten ist, weshalb

alle Erklärungsversuche verfehlt waren. Dagegen ist D^'tt "'jba in

21, 1 zuviel. Wasserbäche sind in der Bibel kein Bild der Nach¬

giebigkeit. V. 21 besagt ohne o^»« laba: „Des Königs Herz ist 35

in Gottes Hand : wohin er will, neigt er es." Nun liegt es nahe

Ditt ■'aba mit V. 20 zu verbinden , wo es mit pmttn „Reinigung,

Waschung" in Parallele gestanden haben könnte. Vielleicht ist

für yjta : aiyiac zu lesen und folgendermaßen zu verbinden : labc

matt(i) yn[u] pmttm O-'yoa mman n^tt „Wie Wasserbäche wirken 4o

Rutenstriemen an den Verbrechern und des Bösen Waschung sind

Prügel".

21, 4 nxun □"'yian n: ab anm wz^s om. Zwischen den

Halbversen besteht kein Zusammenhang. Nach 4» fehlt wohl etwa

Dn''3iC Da mni naym . Der Vordersatz zu 4 * fehlt und darum m

muß auch die Erklärung von n: (Chajes: nn3) unsicher bleiben.

(18)

116 Torezyner, Proverbiastudien.

21, 20 irybm b^oDi CDn m:a pasi iwnJ isif«; twöt

wird von Bickell u. a. als aus V. 17 eingedrungen mit Recht ge¬

strichen. Frankenberg nimmt daran Anstoß „inwiefern der Tor

dazukommt , die Schätze (und das öl) der Weisen zu vernichten*.

6 Chajes schlägt darum vor, für ijSbl-' parallel zu D3n »bai

m: zu lesen. Mir scheint aber eben m:a in a unrichtig zu sein

und nach 14, 1 i:D"i!in ninia nbiNi (n)nia nn:a (ni©:) mwan

in nja verbessert werden zu sollen „Ein prächtiges Vorratshaus

baut der Weise und der törichte Mensch zerstört es".

10 21, 26 "lOni Nbi ini pinsi mMD msnn min ba. „Immer¬

fort wünscht er" ist, auch wenn man das fehlende Subjekt aus

V. 25 ergänzt, unmöglich. Ich versuche es mit der Lesung ibs

Tjoni Nbi "jni piniti yNi nrNru? „Der Geizige (Böse) begehrt und

hat nichts, der Gerechte aber gibt ohne Knauserei". Für . . .n iba

16 konnte leicht ba und weiter Diin ba gelesen werden. Vgl.

Ps. 7, 13, wo Dil baa est bN vielleicht auch für D=;baa steht,

s. ZDMG. 66, 405. Zu yNi niNnTD vgl. 13, 4. Sollte übrigens

-\sni Nbi für noni Nbi „und leidet keinen Mangel" stehen?

21, 29 lian yai Nin -iffiii vrca yus-i la-N TS'n. In a ist

20 wohl besser ii;e zu lesen : „Der Frevler zeigt (stets) eine unfreund¬

liche Miene." b paßt dazu nicht und auch der von Chajes vor¬

geschlagene Ausweg scheint ungangbar. Vielleicht ist aber Tfiii

iinan 131 zu lesen „doch des Redliehen Worte sind milde", vgl.

15',' i; 25, 15; Hi. 40, 27; Ps. 55, 22, woraus vai-i yai leicht

86 entstehen konnte, da "y-n neben nai sehr häufig ist.

23, 13—14, 18 s. zu 19, 18f

23, 28 aiNn qrna Nin ;in. Ist nicht etwa nnca für qnna

zu lesen? Vgl. 9, 14 nnia nnab naüJii; 5, 5 nna bN a-pn bNi

nnia; ni:iy nnaa aom Gen. 38, 14. Vgl. auch Hi. 31, 8: bn

so inaiN iy"i nna.

24, 7—8 in'E nnai Nb lyoa mwan biiNb niiiNn

iNipi niWTtt bya ib yinb aom:

Während die Schwierigkeiten von V. 7» sinnfällig sind, hat

man an V. 8 m. W. bisher nicht Anstoß genommen. Indes ist

36 „Wer darüber sinnt. Böses zu verüben, den nennt man einen Trug¬

vollen" (Frankenberg) wieder eine Anmerkung, die in eine Sprach¬

lehre , nicht aber ins Spruchbuch gehört. Und dazu kommt, daß

riTOTi: bya gar nicht den „Trugvollen", sondern nur den Klugen

bezeichnen kann, da r,TOT?: in den Proverbien nur Klugheit ohne

■10jeden schlimmen Nebensinn ist. Ferner beginnt Kap. 24 deutlich

alphabetisch (N V. 1; a V. 3; 5 V. 5), und da der ParaUelismus

zu V. 7 ^ iniE nnci Nb auch in 7 * ein Wort für schweigen ver¬

langt, kann es als sicher gelten, daß nTONI eine Form von ewt

schweigen vertritt; das vorgeschlagene P'??n biiNb niwi paßt frei-

46 lieh zur Fortsetzung nicht, naph der auch in a vom Schweigen

1 0

(19)

Torezyner, Proverbiastudien. 117

des Toren die Rede sein muß. Nun bilden aber V. 1—2, 3—4,

5 — 6 zusammengehörige Strophen, und das ist darum auch von

7 — 8 wahrscheinlich. Nach der üblichen Auffassung von 8 ist

ein Zusammenhang dieses Verses mit 7 freilich undenkbar. Faßt

man m73TW b53 aber richtig im Sinne von .klug", so leuchtet s

soviel durch, daß hier vom Toren die Rede ist, der schweigt und

darum klug genannt wird, dasselbe was 17, 28 kürzer mit den

Worten ausgedrückt wird rnoni DDn löiinw biiN Da. Vergleicht

man beide Stellen, so entspricht noch mWDn in 24 dem DDn in

17, DlUnW dem aiani und aus einer Form von UJintl .schweigen" lo

entstand ynnb. Die ursprüngliche Fassung des Sinngedichts 24, 7—8

lautete wohl (beachte die Stellung!):

WB nnB-i Nb önni nsoa biiN

Nipi••'t • niMTO bsD ib aönn.. T .. niwan. T

.Es schweigt der Tor im Tore, ist still und macht den Mund i6

nicht auf.

Das wird für Weisheit ihm gehalten, ein 'kluger Mann wird er

genannt."

Die Lesart unseres Textes entstand dadurch, daß mWDn in

die erste, Oini in die zweite Zeile geriet. Nun mußte Dm (ver- «o

lesen zu DNi) nach mMDn zu m73N-i, aji.n; nach niön zu lainb

(daraus »mb) werden.

24, 11 tionn dn ainb diuw-i mwb Dinpb bsn

yni Nif! mab pn Nbn nr ijyni Nb p nwNn ia

In V. 11» faßt man m. W. bsn allgemein als Imperativ auf, was 25

dazu nötigt, entweder in der Mitte von b einen neuen Gedanken

zu beginnen .Rette die zum Tode geschleppten und zur Schlacht¬

bank ge- . . . -en ; wenn du dich dessen aber weigerst , indem du

sprichst . . ."'), oder aber "^lonn DN in positivem Sinne zu nehmen

.halte doch . . . vom Tode zurück , errette doch !' (z. B. Franken- so

berg), während DN, wenn es nicht konditional gefaßt werden kann,

höchstens negativen Sinn haben könnte: .errette nicht!" Nun

könnte man letzterer Möglichkeit folgend in D'U'K) (vgl. D'KTJm

Ps. 125, 5) ein Wort für Übeltäter suchen oder eventuell DiNUn

lesen : .Aber weigere die Übeltäter dem Tode nicht." Aber ab- S5

gesehen von der störenden Konstruktion b -"Cn, läßt sich -iWNn iD

in V. 12 nur dann rechtfertigen, wenn es -onn DN als Konditional¬

satz begründet. Ich fasse bxn als von "iiTünn abhängigen Infinitiv.

An annb 01^521 kann ich ebensowenig glauben wie an Diu)?!

(Perles) oder D-ia;! ; parallel zu bsnn lese ich für die Buchstaben- 40

gruppe annbHiUWT : amw ubl^i .und zu retten vom Totschlag".

Für n7 i:yni Nb ist wohl [m]ni i:?"!' Nb vorauszusetzen : .Wenn

du die zum Tode geschleppten zu retten, vor Totschlag zu schützen

1) So z. B. Wolf Heier in seinem Beur.

(20)

118 Torezyner, Proverbiastudien.

(dich) weigerst, indem dü sprichst, Gott weiß es nicht, so weiß es

wahrlich , der die Herzen ausmißt."

24, (13) 14 (^Dn by pinw nen aiu ^a oan ^ja baN)

"jODDb n?3an r.y\ p

6 Was in 14 noch folgt ist in SBOT mit Recht gestrichen;

denn nian Nb ^mpm n^mN iZJii . . . DN stammt aus 23, 18.

nNSW wird wohl durch eine Erinnerung an 25, 16 nNJttt loaT

■jin baN hineingekommen sein. Das in V. 14 Fehlende ist wohl

nach 2, 9 (s. oben) zu [0S3n] -(ffiasb frnam ["labb] nyn [aain] p 10 zu ergänzen.

25, llf. v:en by nan nan cjoa miaowa anr -man

nywuj iTN by Dan' niaiw ana ibna ariT dt:

Die bekannten Schwierigkeiten dieser beiden Verse lösen sich

durch eine leichte Umstellung der in 11 und 12 auf br folgenden

16 Versschlüsse recht einfach. Lies:

nyno yn by nan nan rioa niiato?3a^) an; iman

ii;d by Dan niaiw ana ibna am dt:

„Wie goldene Äpfel mit silbernen Kleinodien (oder : auf . . .

Zweigen) ist ein Wort gesprochen in ein aufmerksames Ohr. Ein

80 Goldring im Peingoldschmuck ist wer den Weisen ins Gesicht zu¬

rechtweist." Vgl. nia-N ii:a bN lann -;n Hi. 13, 15; aava byi

aTaN DN Hi. 6, 28. ii:bn für ii:d zeigt vielleicht, daß die Ver¬

tauschung der Versschlüsse erst erfolgte, als N von "N in V. 11

schon geschrieben war. Das deutliche Gegenstück zu diesen Versen

26 und nur im Zusammenhange mit ihnen zu verstehen sind 26, 8—9

[ '')] nia nby nm: maa Voab pi: p nwanwa pN nmaa

aibioa iaa bom. „Wie ein Steinklumpen (Text nicht zu ändern)

im Geröll ist die Ehre, die man dem Toren gibt (wörtlich :' ist,

wer dem Toren Ehre gibt). Ein Dorn , der an dem [. . .] wächst,

so ist der Spruch im Munde (besser etwa i;TNa „ins Ohr'?) der Toren."

Das unpassende niDO in V. 9 mag durch Einfluß von nao in V. 10

aus ursprünglichem "rj-b „Zweig" entstanden sein, was Haupts Kon¬

jektur niaibwa in 25, 11 sehr empfehlen würde.

25, 15 a-a ^aian nan -,iobi -iirp nnai aiaN -jiNa. Pür

35 ana naian schlage ich auf Grund von 15, 1 nwn aiUJi "^n n:yw:

Tah aön vor; hierzu würde die zuerst von Prankenberg vermutete

Lesung qsp für yi:- ausgezeichnet passen ; „Durch Langmut wird

der Zorn(ige) überredet und milde Sprache beruhigt den Ärger.'

28, 13 anni ■2^y^] nnnoi nibS' Nb vyoz noaw. Lies wohl

40 bs7 oder ybt^.i für n-bü-. „Wer seine Missetat verheimlicht, wird

nicht verschont; wer reuig gesteht, findet Gnade."

1) Nach einer hübschen Konjektur P. Haupt's ist vielleicht niaiiaa xa leseu.

2) mao stemmt wohl aus V. 10 (nao).

(21)

119

Über das Devadäruvanam.

Von Paul Denssen.

Unser Puräiiaforscher Wilhelm Jahn hat mit großem Fleiße

und erfreulichem Erfolge die auf die Legende vom Devadäruvanam

bezüglichen Texte der Puräna's gesammelt und verglichen. Diese

Legende, so absurd sie auch ist, bietet doch einen außerordentlich

interessanten Beleg dafür, vrie aus bestehenden Sitten und Gebräuchen 5

sich Mythen zu deren Erklärung entwickeln. So entstanden z. B.

in Ägypten die sogenannten Mysterien (legol köyoi). Daß Isis einen

Kuhkopf trug, konnte jeder sehen; warum sie aber diesen trug,

nämlich weil sie sich unbefugt in den Kampf zwischen Horns und

Seth gemischt, Horns erzürnt ihr den Kopf abgeschlagen und Dhuti lo

ihr dafür einen Kuhkopf aufgesetzt habe, das war der leQog i-öyog,

das war ein nur den Priestern bekanntes Mysterium (vgl. meine

„Philosophie der Bibel« S. 21—22).

Ganz ähnlich steht es auch mit unserer Legende. Warum ist

von Siva, dem im Norden als höchster verehrten Gotte, das Zeugungs- 15

glied , das liiigam , abgetrennt , und warum wird nicht sowohl der

Gott selbst, als vielmehr sein Ungarn verehrt? Daß der Phallus-

kultus hier wie bei so vielen andern Völkern eine Verehrung der

zeugenden und schaffenden Naturkraft war, mochte dem Volke nicht

bewußt sein; es mußte für ihn eine handgreifliche Erklärung ge- ao

funden werden und diese lieferte die Legende, daß Gott Siva bei

seinem Abenteuer im Devadäruvanam des liiigam verlustig ge-

ffancren war.

o o

In der Entwicklung dieser Legende lassen sich drei Schichten

unterscheiden, welche wir als die interpretierende, dio apologetische as

und die dogmatische bezeichnen wollen. Nur ist zu bedauern, daß

diese Unterscheidung in den Puräna's nicht rein hervortritt, ohne

Zweifel, weil in die ursprünglichen Texte immer neues Material

hineingearbeitet worden ist.

1. Die interpretierende Schicht. Siva kommt als betteln-so

der Asket in den von Büßern bewohnten Devadäruwald, verliebt

sich in die Büßerfrauen , verführt sie und wird dafür von deren

Gatten bestraft, indem sie ihm sein Ungarn abschneiden, abreißen

oder auch nur abfluchen. In seiner ursprünglichen Form ist dieser

1 0 *

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