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it der Geburt eines Kindes verzichten El- tern häufig auf liebge- wonnene Gewohnheiten. Da- zu gehören auch bestimmte Formen des Urlaubs. Kreuz- fahrten, so dachte ich, würden wir nach der Geburt unseres Sohnes nun für viele Jahre„abschreiben“ müssen. Als
„Ersatz“ schmökerte ich träu- merisch in den Hochglanz- broschüren der zahlreichen Touristikanbieter. Im Reise- büro war meine Leidenschaft wohl bekannt, so daß man mir den Prospekt eines neuen Clubschiffs in die Hand drückte mit der Bemerkung:
„Die AIDA müßte doch ge- nau das richtige für Sie sein.“
Mit der Einstellung, hin- sichtlich Ausstattung, Ser- vice, Essen und Betreuung
ganz bestimmt Abstriche im Vergleich zu den konventio- nellen Luxuslinern machen zu müssen, flogen wir nach Santo Domingo, dem Zielha- fen der AIDA in der Domini- kanischen Republik für ihre wöchentlichen Routen in die Karibische See.
Das Clubschiff mit dem markanten bunten Schmoll- mund überwältigt die Neu- ankömmlinge durch eine Sin- fonie von erfrischenden Far- ben, südlandischem Flair und – für Kreuzfahrtschiffe – neu- en architektonischen Ideen.
Dies ist wirklich kein „typisch deutsches“ Schiff. 55 Künst- ler haben ihre Vorstellungen für einen Cruiser purer Le- bensfreude umgesetzt – nicht zum Betrachten, sondern zum Erfahren.
Auch die Kabine bildet keine Ausnahme. In frischen türkis-gelben Dekorationen und edlem Holz lädt die mit 17 Quadratmetern zwar nicht zu große, aber gut konzipierte Kabine auch zum Verweilen ein. Es ist genügend Stau- raum für die Garderobe und das Gepäck von drei Perso- nen vorhanden. Für ein Kind wird das Sofa in ein komfor- tables Bett umgewandelt.
Am nächsten Morgen konnte es unser Sohn kaum erwarten, endlich Bekannt- schaft mit dem „Kindergar- ten“ der AIDA zu machen.
Kinder haben
auf dem Clubschiff ihre eige- ne Welt. Im „Sternchenclub“
werden altersgerechte Pro- gramme für die „Sharks“ von acht bis 13 Jahren und für die
„Seepferdchen“ von vier bis sieben Jahren angeboten.
Hier werden Masken ge- bastelt, Meerestiere gemalt;
es wird getanzt und gesungen (auch der schiffseigene Song) – alles unter erstklassiger Be- treuung. Für die Lust der klei- nen und größeren Kinder am Verkleiden steht eine ganze
Kammer phantasievoller Ko- stüme zur Verfügung. Höhe- punkt für viele Seepferdchen war die Verwandlung in Pira- ten und Seebräute, um die Brücke zu „kapern“ und un- ter Anleitung des Kapitäns die Schiffssirene zu betätigen.
Fitness am
„Felsen“
Während der Sohn mit Gefährten das Schiff fest im Griff hat, zieht es die Eltern nach Deck 9, das mit großem Fitness-Center und „Fitness- Felsen“ den sportlichen Akti- vitäten vorbe-
halten ist. Erfahrene Trai- ner(innen) bieten, neben sanftem Konditionstraining, Stretching und Wirbelsäu- lengymnastik bis hin zum La- tino Step oder „Fat burning“.
Für Unermüdliche bietet Deck 6 eine Tartanbahn zum Joggen – eine Runde um das Schiff mißt stolze 400 Meter.
Nach soviel Muskeltrai- ning ist das Eintauchen in den blubbernden Whirlpool eine Wohltat. Oder man steigt noch ein Deck höher. Sauna,
A-716 (68) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 11, 19. März 1999
V A R I A REISE
CS AIDA
Lebensfreude pur
Auf dem ersten deutschen Clubschiff ist die Verbindung von Luxus und ungezwungener Atmosphäre kein Gegensatz.
Viel Sport und Spiel auf Deck 10 des Clubschiffs; kleine Abbildung oben: Das supermoderne Clubschiff AIDA unter deutscher Flagge, am 7. Juni 1996 vom Stapel gelaufen
Fotos: Arkona Reisen GmbH/Deutsche Seerederei Touristik
Massage und Physiotherapie sind nicht – wie bei vielen an- deren Schiffen – in den „tie- fen Keller“ verbannt, son- dern finden sich im Wellness Center hoch auf Deck 10 mit Panoramablick auf die Kari- bische See.
Für Gourmets Wen durch das eiserne Training oder die Seeluft der Hunger plagt, der hat auch kein Problem. Denn die Bordküche im „Karibikre- staurant“ bietet durchgehend ein nach den Tageszeiten zusammengestelltes Buffet (inklusive Soft Drinks).
Auch das „Marktrestaurant“
offeriert üppige Themenbuf- fets; abends wird teilweise vor den Passagieren gebrutzelt und gekocht. Wer ein stilvol- les fünf- bis siebengängiges Menü mit Service genießen will, ist im „Maritim-Restau- rant“ gut aufgehoben.
Nach lukullischen Genüs- sen haben wir uns auf die täg- lich wechselnden Bordshows meist im Musicalstil gefreut,
dargeboten von Künstlern der Stella-Company. Mit diesem Unterhaltungspro- gramm überbietet die AIDA an Spritzigkeit und musikali- schem Trend das Angebot ih- rer konventionellen Konkur- renten. Folglich war das 700 Plätze große Theater jeden Abend gut besetzt. Beson- ders erfolgreich: die mit Comedy gespickte Geschich- te der Prinzessin, deren Na- men das Clubschiff trägt.
Spät in der Nacht zog es viele
Passagiere auf einen „Ab- sacker“ an die AIDA-Bar, die – bedingt durch ihre Sternen- form – als längste Bar unter den Kreuzfahrtschiffen gilt.
Die AIDA ist nicht nur für Familien geeignet. Auch Singles, Frischverliebte oder Junggebliebene werden auf diesem Schiff genußvolle und abwechslungsreiche Ferien erleben. Im Gegensatz zu an- deren Schiffen gilt dies aber auch für kleine Kreuzfahrer.
Dr. Vera Zylka-Menhorn
A-717 Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 11, 19. März 1999 (69)
Im Winter kreuzt die CS AIDA auf einer Nord- und ei- ner Südroute durch die Karibik, von Santo Domingo aus.
Vom 7. Mai bis zum 22. Oktober sticht sie 25mal vom türki- schen Basishafen Antalya aus zu ihren sonnigen Zielen im Mittelmeer. Die Route „alpha“ führt nach einem Tag zum Kennenlernen und Ausruhen auf See nach Alexandria (Ägypten), wo ein Besuch der Pyramiden und des Ägypti- schen Museums eingeplant werden kann. Nach einem wei- teren Seetag werden Heraklion auf Kreta, die Kykladenin- seln Mykonos und Rhodos angesteuert. Die Route „beta“
führt nach Santorin, Naxos, Thessaloniki und Istanbul.
Hin- und Rückflug werden pauschal mit Condor von zwölf deutschen Flughäfen angeboten. Der Urlaub kann nach ein- oder zweiwöchiger Kreuzfahrt in fünf ausge- wählten Hotels an der türkischen Riviera verlängert werden.
V A R I A REISE
Farbenfrohsinn und heiße Rhythmen unter Karibikson- ne: Mit einem Sommerkarneval, der mehr durch Ur- sprünglichkeit und Gemeinsinn als durch Kommerz besticht, feiert groß und klein der Karibikinsel Antigua die Wiederkehr des Jahrestages der Befreiung von der Sklaverei. Infos: Department of Tourism von Antigua & Barbuda, Thomasstraße 11, 61348 Bad Homburg, Tel 0 61 71/ 2 15 04; Fax 0 61 71/ 2 15 13.
Antigua: Sommerkarneval
Fotos:
Christian Michael, Düsseldorf
