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A une passante. Plakatkunst bei den Swann Galleries in New York

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A une passante

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P]akatkunst bei den Swann Galleries in New York. Von]ürgenMüller

· \ LS Ci 1. \ R l ,ES B. \U DEL. \ 1 RE die Modeme gegen ihre akademischen Kritiker vertei­

digte, drehte er den Spieß einfach um: Wie soll Kunst gelingen, wenn sie nicht ihre Zeit zum Ausdruck bringt? Und ist nicht die Anti­

ke, die von den Akademikern als immerwäh­

rendes Vorbild empfohlen wird, selbst histo­

risch? Baudelaires Essay „Der Maler des mo­

dernen Lebens" feiert die Modeme als Epoche des Ephemeren. Schönheiten sind vergäng­

lich und zeichnen sich durch den Charakter des Neuen aus. Immer wieder kommt der Dichter auf Mode, Plakate und Schminke zu sprechen. Wie sehr das Plakat ein Medium der Moderne ist, zeigt die Auktion der Swann Galleries am 3. August. Vier Arbeiten von Benri de Toulouse-Lautrec sind vor allen an­

deren zu nennen.

Darunter ist das Plakat für die monatlich er­

scheinende Zeitschrift „La vache engragee"

hervorzuheben. Der Künstler verspannt die linke untere und die rechte obere Bildecke

J;ugene ;/,1/Jiam 1873-1918, Plage de Pornic:het-1,a Baule-1,e

l'ouliguen, Paris, 1912;

Swami C,'a//eries, '\e,,· York, Taxe 1000 Dollar

ein Hund, dem die turbulente Szene zu gefal­

len scheint. In Toulouse-Lautrecs Darstellung rast alles in Höchstgeschwindigkeit vorbei.

Die Auktion in New York ist aber keinesfalls auf die französische Kunst des 19. Jahrhun­

derts beschränkt. Wie immer zu dieser Jah­

reszeit wird es eine Reihe von Plakaten mit Sommer- und Strandmotiven geben. Darüber hinaus sind Vintage-Poster aus der Zeit der Weltkriege im Angebot. Hervorzuheben ist James Montgomery Flaggs „Wake up Ameri­

ca", das eine schlafende Lady Liberty zeigt.

Eine wichtige Werkgruppe bilden zudem Zir­

kusplakate aus der Blütezeit der amerika­

nischen Lithografie (1895-1920).

Für uns heute ist selbstverständlich, was Baudelaire sehr früh erkannte, dass nämlich Plakate ihre eigene Schönheit besitzen, die der Hochkunst in nichts nachsteht. Natürlich können sie konventionell ausfallen, es ist ihre Direktheit, die ins Auge springt. Dabei lässt sich ihre ästhetische Qualität nicht selten in durch eine imaginäre Diagonale, an der entlang ein älterer Herr

�on einer Kuh verfolgt wird, der wiederum ein Polizist nach­

Jagt, Ein Kellner hat sein Tablett aus Vorsicht emporgehoben, ZWei Pierrots fahren vergnügt auf einem Fahrrad nebenher.

Dnd einen sich ängstlich umblickenden älteren Herrn begleitet

Worte fassen, die wir eigentlich mit Mode in Verbindung brin­

gen. Sie erscheinen lässig, elegant, sexy oder vorlaut und kom­

munizieren ihre Inhalte auf anschauliche Weise. --- Swa1111 Calleries, '\c,,· York,J .\ugust

Auktionen Vorschau

Originalveröffentlichung in: Weltkunst : Zeitschrift für Kunst und Antiquitäten, 81 (2011), Nr. 8, S. 101

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