Das diesem Dokument zugrundeliegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
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Digitalisierung:
Arbeiten und Lernen im Wandel
Dr. Maren Baumhauer
MI 01/18
Herzlich willkommen!
01. Februar 2019
• Begrüßung und Kennenlernen
• Digitalisierung der Arbeitswelt
• Entwicklung von Arbeit und Qualifikation
• „Arbeiten 4.0“
• Reflexion von Entwicklungsszenarien
• Klausurvorbereitung
02. Februar 2019
• Digitalisierung im Kontext von Wissensarbeit
• Digitale Kommunikation
• Klausurvorbereitung
• Seminarabschluss
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel 2 Dr. Maren Baumhauer
01./02. Februar 2019
Digitalisierung der Arbeitswelt
Wissensaktivierung…
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel
Digitalisierung der Arbeitswelt
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Die vier Stufen der industriellen Revolution
Mechanisierung Elektrifizierung Automatisierung Vernetzung
Einführung mechanischer
Produktionsanlagen mithilfe von Wasser- und Dampfkraft
Einführung arbeitsteiliger Massenproduktion mithilfe von
elektrischer Energie
Einsatz von Elektronik und IT zur weiteren Automatisierung der Produktion
Einführung Cyber- Physischer Systeme
(vgl. u. a. HELMRICH et al. 2016)
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel Dr. Maren Baumhauer
01./02. Februar 2019
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel 5 Dr. Maren Baumhauer
01./02. Februar 2019
Digitalisierung der Arbeitswelt
Bezugsdimensionen im Kontext von Arbeit und Beruf
(vgl. HIRSCH-KREINSEN 2016)
Automatisierung
…technologische Rationalisierung, mit der die Abhängigkeit der Produktionsprozesse von menschlicher Arbeit reduziert wird…
Informatisierung
…neue Qualität digitaler Technologien steigende Verfügbarkeit von Daten und Informationen über Arbeitsprozesse…
Transformation
…neue Möglichkeiten der Planung, Steuerung und Reorganisation von Arbeits- und Wertschöpfungsprozessen…
Digitalisierung der Arbeitswelt
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Industrie 4.0 – Besondere Merkmale
(vgl. u. a. HELMRICH et al. 2016)Echtzeitproduktion:
Minimierung von Lagerhaltung und Produktionsausfällen über die gesamte Wertschöpfungskette
Reduktion von Durchlaufzeiten und Warenbeständen
hoher Auslastungsgrad
(…)
Dezentrale Produktion
Dezentral und bottom-up gesteuerte Produktionsprozesse
Selbstorganisation
(…)
Individualisierte Produktion
Berücksichtigung von Einzelwünschen und -komponenten
Maschinengelenkte Produktion
„Intelligente“ Maschinen Interaktion in einer Umgebung
steigende Arbeitsproduktivität
Mensch-Maschine-Schnittstelle existent
(…)
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel Dr. Maren Baumhauer
01./02. Februar 2019
Digitalisierung der Arbeitswelt
Zentrale Kriterien für die Gestaltung der:
Schnittstelle: Mensch – Maschine
(Kontextsensivität; Adaptivität; Komplementarität)
Schnittstelle Mensch – Organisation
(Ganzheitlichkeit und Dynamik von Tätigkeiten und Personaleinsatz)
Schnittstelle Technologie – Organisation
(dezentrale Organisationssegmente, Ganzheitlichkeit und Selbstorganisation von Arbeit, flexible und interdisziplinäre Kooperation)
(vgl. u. a. HIRSCH-KREINSEN 2017)
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel
Digitalisierung der Arbeitswelt
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Digital vernetzte Arbeitswelt:
Entwicklungen, Herausforderungen und Perspektiven
digitale Teilhabe und Verteilungsfragen
beschleunigte Flexibilisierung und Entgrenzung
Wandel von Qualifikationen und Tätigkeiten
Berufe und Erwerbsformen der Zukunft; Neuausrichtung beruflicher Aus- und Weiterbildung
Rationalisierung
Datensammlung und -kontrolle
digitale Kommunikationsformen; „Digitalisiertes Subjekt“
(vgl. u. a. HIRSCH-KREINSEN 2017; KUTSCHA 2017; RINNE/ZIMMERMANN 2016)
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel Dr. Maren Baumhauer
01./02. Februar 2019
Thesen zur Entwicklung von
Arbeit und Qualifikation – Industrie 4.0
Höherqualifizierungsthese
Upgrading von Arbeit und Qualifikation generelle Aufwertung von Qualifikationen; erfasst tendenziell alle Beschäftigtengruppen
Beschäftigungsstabilität bzw. -kompensation, höherwertige und komplexe Tätigkeiten
neue Arbeitsanforderungen und vielfältige Handlungsspielräume
digital ermöglichte Kooperation unterschiedlich spezialisierter Beschäftigter;
Förderung interdisziplinärer, kollektiver Intelligenz
(vgl. u. a. HIRSCH-KREINSEN/ITTERMANN 2017)
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel
Thesen zur Entwicklung von
Arbeit und Qualifikation – Industrie 4.0
Substitutionsthese
zunehmende Automatisierung durch den Einsatz neuer Technologien
Abwertung von Qualifikationen
partielle Substitution von Industriearbeit Arbeitsplatzverluste, die verschiedene Beschäftigtengruppen in unterschiedlicher Weise treffen
Substitutionsannahme: vor allem einfache und routinierte Tätigkeiten
Polarisierungsthese
Erosion mittlerer Fachqualifikation mittlere Qualifikationsgruppen verlieren massiv an Bedeutung
Polarisierung von Arbeit (nach „oben“ und „unten“): einerseits komplexe Tätigkeiten mit hohen Qualifikationsanforderungen, andererseits einfache Tätigkeiten mit niedrigem Qualifikationsniveau
10 (vgl. u. a. HIRSCH-KREINSEN/ITTERMANN 2017)
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel Dr. Maren Baumhauer
01./02. Februar 2019
Gruppenübung
Wissen vertiefen mit der Vier-Ecken-Methode
Im Rahmen der Portfolioarbeit hatten Sie die Aufgabe, den Grundlagentext von Rinne/Zimmermann (2016) zu bearbeiten. Nutzen Sie den Text und Ihre
Aufzeichnungen zu der folgenden Aufgabenstellung.
In jeder Ecke des Seminarraums befindet sich eine Kernaussage des Textes:
Positionieren Sie sich zu einer Kernaussage. Notieren Sie Ihre Überlegungen in Stichpunkten (auf dem Flipchart) und orientieren Sie sich dabei an folgenden Leitfragen:
Welches allgemeine Problem verdeutlicht die Kernaussage?
Welche Argumente fallen Ihnen zur Begründung dieser Kernaussage ein?
Wo sehen Sie konkrete Anschlussmöglichkeiten bzw. Impulse für Ihre berufliche Praxis?
Nach 10 Minuten wechseln Sie zu der nächsten Kernaussage und bearbeiten diese entsprechend. Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse im Plenum.
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel
These 1
„Die fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung bedroht
zunehmend auch Perspektiven von besser Qualifizierten. Es deutet sich an, dass eine formale Qualifikation nicht mehr das entscheidende
Kriterium für ein zukunftssicheres Berufsbild ist“
(RINNE/ZIMMERMANN 2016, S. 6). Probleme:
weniger Sicherheit trotz Qualifikationen
konstante Weiterentwicklung nötig Lebenslanges Lernen
Lernwiderstände
sinkende Halbwertszeit von Wissen
Begründung:
neue Anforderungen an Qualifikationen
Veränderungen innerhalb der Berufsbilder
sinkende Halbwertszeit von Geschäftsmodellen
Softskills
Ergebnisse: Thesendiskussion
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel 12 Dr. Maren Baumhauer
01./02. Februar 2019
Praxisbezug:
Kreativität benötigt
Fokus auf Wertschöpfung
These 2
„Die enorme Menge an gespeicherten Daten (Big Data) [stellt] das wirklich innovative Gut der digitalen Revolution [dar] – mit einem erheblichen
Anteil von sehr persönlichen Daten“
(RINNE/ZIMMERMANN 2016, S. 8). Probleme:
Datensicherheit, Datenqualität, Datenquelle
Datenschutz; gläserner Benutzer
Verwaltung der gigantischen Datenmenge
Kontext durch Datamining (Verknüpfung von Daten)
Dateneigentum (Ethik)
Machine Learning vs. Nachvollziehbarkeit und Beweislast
Begründung:
Informationsgewinnung
mehr Technologie = mehr Daten
Deep Data Mining
Ergebnisse: Thesendiskussion
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel
Praxisbezug:
Vorhersagen
‚E-Health‘
softwaregesteuerte Systeme
technologische Abhängigkeit (Lebensbereich)
These 3
„Die digitale Kompetenz wird zu einer Schlüsselkompetenz, denn soziale und wirtschaftliche Teilhabe ist künftig ohne digitale Teilhabe kaum mehr denkbar“
(RINNE/ZIMMERMANN 2016, S. 5).
Probleme:
Verlagerung der Kompetenzen
Generationenkonflikt
gesättigte Technologienutzung (85%)
Technologie als Grundanforderung
Verlust der Individualität
Begründung:
Ausgrenzung ohne technisches ‚Know-how‘
ständige Veränderungen der Technologie
Ergebnisse: Thesendiskussion
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel 14 Dr. Maren Baumhauer
01./02. Februar 2019
Praxisbezug:
soziale Teilhabe
digitale Kommunikationstechnologien
Technologie als primäres Arbeitsmittel
angepasste Weiterbildungskonzepte nötig
Lebenslanges Lernen
Vereinsamung
These 4
„Trotz wachsender Geschwindigkeit kann der Wandel weiterhin als ein Prozess der ‚kreativen Zerstörung‘ bezeichnet werden. […] Das sind
unaufhaltsame, aber keineswegs neue Entwicklungen“
(RINNE/ZIMMERMANN 2016, S. 4). Probleme:
VUCA
Unsicherheit bei Planung und Strategie
Disruption
mangelnde Veränderungsbereitschaft
Vernachlässigung von Menschen
Begründung:
Wissensverlust
neue Geschäftsmodelle
Change Management
fortschreitender technologischer Wandel
Ergebnisse: Thesendiskussion
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel 15 01./02. Februar 2019
Praxisbezug:
Innovationsmanagement
‚Selbstdisruption‘
Lebenszyklus
Legacy-Systeme
agile Vorgehensweisen
„Arbeiten 4.0“
Handlungsanforderungen und Gestaltungsaufgaben
Bildungs-, Arbeitsmarkt- und Qualifizierungspolitik: Bildung, Weiterbildung und Qualifizierung als Kernaufgaben für eine erfolgreiche digitale Transformation
Flexibilisierung und Selbstbestimmung im Kontext berufsförmig organisierter Arbeit: Neue Arbeits(zeit)modelle entwickeln und implementieren
Arbeitsbedingungen stärken Leitbild für gute Arbeit im digitalen Wandel
Mitbestimmung und Teilhabechancen ermöglichen
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel 16 Dr. Maren Baumhauer
01./02. Februar 2019
Thesen zum Thema „Arbeiten 4.0“
Themenschwerpunkt: Rollenkonzept und berufliche Identitätsentwicklung
Der Mensch nimmt in der Arbeitswelt 4.0 sozial und
kommunikativ eine neue, aktivere Rolle im Arbeitsprozess ein. Diese Entwicklung nimmt Einfluss auf das berufliche
Selbstverständnis und die berufliche Identität des Einzelnen.
Themenschwerpunkt: Orts- und Zeitsouveränität
Flexible Arbeits(zeit)modelle bilden die Voraussetzung für ein selbstbestimmteres Arbeiten und eine bessere Vereinbarkeit von Arbeiten, Leben und Lernen.
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel
Zwischenfazit
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Prozesse, die Arbeitsbedingungen auch jenseits der Digitalisierung
grundlegend verändern:
(vgl. CARSTENSEN 2016)
Entgrenzung von Arbeitsorten und -zeiten
zunehmende Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen
gesteigerte Anforderungen an Flexibilität und das Einbringen der ganzen Persönlichkeit in den Arbeitsprozess
Erhöhung von Arbeitsmenge und -dichte sowie der Komplexität von Aufgabenstellungen
Zeit- und Leistungsdruck
neue Arbeits- und Organisationskonzepte
neue Steuerungsmodelle und Führungskonzepte
(…)
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel Dr. Maren Baumhauer
01./02. Februar 2019
Herzlich willkommen!
01. Februar 2019
• Begrüßung und Kennenlernen
• Digitalisierung der Arbeitswelt
• Entwicklung von Arbeit und Qualifikation
• „Arbeiten 4.0“
• Reflexion von Entwicklungsszenarien
• Klausurvorbereitung
02. Februar 2019
• Digitalisierung im Kontext von Wissensarbeit
• Digitale Kommunikation
• Klausurvorbereitung
• Seminarabschluss
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel 19
Reflexion von Entwicklungsszenarien
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Die Frage nach der zukünftigen Entwicklung des Verhältnisses von digitalen Technologien und menschlicher Arbeit ist bisher noch offen:
Werkzeugszenario: Technologie als Assistenzfunktion
Mensch als letzte Entscheidungsinstanz
Automatisierungsszenario: umfassende Automatisierung von Arbeitsprozessen Maschine als letzte Entscheidungsinstanz
(vgl. WINDELBAND/SPÖTTL 2012)
Welches Szenario halten Sie für wahrscheinlich?
Wie bewerten Sie die Szenarien vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen?
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel Dr. Maren Baumhauer
01./02. Februar 2019
Lernen und Kompetenzentwicklung in der digitalen Arbeitswelt
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel (vgl. ARNOLD et al. 2015)
Zum Lernbegriff…
Lernen als gegenstands- und selbstbezogene Handlung in sozialen Kontexten
subjektiv begründeter und reflektierter Prozess
Ermöglichung von Wissens- und Kompetenzerwerb in gesellschaftlichen Lebenszusammenhängen
Selbststeuerung und Selbstorganisation des lernenden Subjekts
Herausforderungen beim netzbasierten Lernen
Umgang mit Informationsflut Kompetenzen zur Auswahl, Analyse und Bewertung von Informationen
kritische Reflexion der Aufgabenbearbeitung und des erreichten Ergebnisses, der Kontexte, Voraussetzungen und Folgen
analytische Tiefe des Denkens Gefahr oberflächlicher Auseinandersetzung
http://reports.weforum.org/future-of-jobs-2016/
Lernen und Kompetenzentwicklung in der digitalen Arbeitswelt
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The Future of Jobs Report:
Top-Ten-Fähigkeiten in der „Arbeitswelt von morgen…“
2020 2015
1) Lösen komplexer Probleme 1) Lösen komplexer Probleme
2) Kritisches Denken 2) Abstimmung mit anderen
3) Kreativität 3) Personalmanagement
4) Personalmanagement 4) Kritisches Denken
5) Abstimmung mit anderen 5) Verhandeln
6) Emotionale Intelligenz 6) Qualitätskontrolle 7) Urteilsvermögen und Entscheidungsfindung 7) Serviceorientierung
8) Serviceorientierung 8) Urteilsvermögen und Entscheidungsfindung
9) Verhandeln 9) Aktives Zuhören
10) Kognitive Flexibilität 10) Kreativität
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel Dr. Maren Baumhauer
01./02. Februar 2019
Digitalisierung und Wissensarbeit
„Aus individuellem Wissen wird Information, die in
Informationssystemen kollektiv bearbeitbar und zum Gegenstand arbeitsteiliger Prozesse werden kann“
(BOES et al. 2016, S. 33).Informatisierung im Kontext von Wissensarbeit
sozialer Prozess, der mit dem Ziel verbunden ist, geistige
Tätigkeiten im Arbeitsprozess und ihr Ergebnis anderen zugänglich zu machen
digitaler Informationsraum als neue Basisinfrastruktur der Reorganisation von Arbeit
Folgewirkungen für die Organisationsentwicklung und Arbeitsgestaltung?!
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel 23 Dr. Maren Baumhauer
01./02. Februar 2019 (vgl. BOES et al. 2016)
Digitalisierung und Wissensarbeit
„Während es bei den Computersystemen bisher lediglich um eine Interaktion zwischen Mensch und Maschine ging, eröffnet der
Informationsraum eine neue Qualität der Interaktion zwischen Menschen“
(BOES et al. 2016, S. 34).
Digitaler Informationsraum als „sozialer Handlungsraum“
dynamische Veränderung der zwischenmenschlichen Interaktion (wechselseitige Austauschmöglichkeiten flexible und vielfältige
Möglichkeiten miteinander zu interagieren und in Beziehung zu treten)
neue Formen der Vernetzung
permanente Verfügbarkeit von Informationen
24 (vgl. BOES et al. 2016)
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel Dr. Maren Baumhauer
01./02. Februar 2019
Digitalisierung und Wissensarbeit
Digitaler Informationsraum als Fundament moderner Arbeits- und Wertschöpfungsprozesse
Dominanz der Informationsebene
neuer Raum der Produktion
neue Leitvorstellungen der Organisation von
Wertschöpfung (z. B. Cloudworking oder Crowdsourcing)
(vgl. BOES et al. 2016)
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel
Einzelübung
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Im Rahmen der Portfolioarbeit hatten Sie die Aufgabe, auf der Grundlage des Textes von Boes et al. (2016) an einem Praxisbeispiel zu erläutern, inwiefern der
„Informationsraum“ als „sozialer Handlungsraum“ in Ihrem Unternehmen genutzt wird bzw. genutzt werden könnte.
Schritt 1:
Reflektieren Sie Ihr Arbeitsergebnis entlang folgender Leitfragen:
Was verstehe ich unter den Begriffen „Informationsraum“ und „sozialer Handlungsraum“?
Welches Praxisbeispiel habe ich zur Bearbeitung ausgewählt?
Wie begründet sich meine Auswahl?
Schritt 2:
Stellen Sie Ihre Ergebnisse im Plenum vor.
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel Dr. Maren Baumhauer
01./02. Februar 2019
Merkmale digitaler Kommunikation
„Kommunikation mit anderen Menschen ist nicht mehr eine Frage der
räumlichen Distanz, sondern lediglich eine Frage der Ausgestaltung der virtuellen Kommunikationsmöglichkeiten“
(MEINEL/SACK 2009, S.12).
• Austausch digitaler Nachrichten über dafür spezialisierte digitale
Kommunikationskanäle; das Datenformat der Nachricht wird über den jeweiligen Medientyp (Text, Bild, Audio, Video etc.) bestimmt
• Virtualität Gegensatz zur Materialität der nicht-digitalen Welt; Entkopplung der Kommunikation von Zeit und Raum; Grenzen zwischen virtueller und
realer Kommunikation werden fließend
• Ubiquitarität Kommunikation ist allgegenwärtig, überall verbreitet und jederzeit möglich; barrierefreier Zugriff auf Kommunikationstechnologien
• Entgrenzung virtuelle Kommunikationsmöglichkeiten heute kaum einer Beschränkung unterworfen
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel
Kommunikation in einer digitalen Arbeitswelt
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Digitale Kommunikation
Website
Video/Film
SMS/MMS
Blog
Chat Twitter
Skype Lern-
plattform Forum
Apps
Social Media
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel Dr. Maren Baumhauer
01./02. Februar 2019
Kommunikation in einer digitalen Arbeitswelt
https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Unternehmen-setzen-verstaerkt-auf-digitale-Kommunikation.html
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel
Kommunikation in einer digitalen Arbeitswelt
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Digitale Identität „Always on – always in touch“
Schlüsselfaktor „Digitales Ich“; Social Media und Persönlichkeitsentwicklung
personalisierte Daten im Netz Problem der Datensicherheit
permanente Erreichbarkeit und Verfügbarkeit
Interaktivität und Partizipation
Veränderung der Kommunikationsstruktur
aktives Nutzerverhalten Mediennutzer als ‚Prosumenten‘
Mobilität
mobile Verfügbarkeit digitaler Angebote
neue Beschäftigungsformen digitalisierte Erwerbsarbeit
Wie verändern sich Kommunikationsbeziehungen durch diese Entwicklungsprozesse?
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel Dr. Maren Baumhauer
01./02. Februar 2019
Herausforderungen und Ambivalenzen digitaler Kommunikation am Arbeitsplatz
individuelles Nutzerverhalten („Digitaler Burnout“?!)
fehlende Regeln und Gestaltungsansätze
Entgrenzung vs. Vereinbarkeit
Arbeitserleichterung vs. Belastung
Transparenz vs. Überwachung
Partizipation vs. Polarisierung
(vgl. u.a. CARSTENSEN 2016; MARKOWETZ 2015)
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel
Partnerinterview
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel 32 Dr. Maren Baumhauer
01./02. Februar 2019
Jede/r Interviewer/in (A) sucht sich einen Teilnehmer/in (B)
Interviewer/in (A) befragt Teilnehmer/in (B). Die Antworten werden
stichwortartig aufgeschrieben. Nach 15 Minuten wechseln Sie die Rolle und führen eine zweite Interviewrunde durch.
Wählen Sie eine Herausforderung bzw. Ambivalenz zum Thema digitaler Kommunikation am Arbeitsplatz aus.
Befragen Sie sich wechselseitig nach Strategien, Konzepten und Maßnahmen zum Umgang mit der Herausforderung bzw. Ambivalenz innerhalb Ihres Unternehmens.
Stellen Sie Ihre Ergebnisse im Plenum vor.
Zwischenfazit –
Thesen zur digitalen Kommunikation
Die Vielfalt digitaler Kommunikationsformen
erleichtert das Arbeiten in Unternehmen!
Digitale Medien ermöglichen größere
Zeitautonomie und Handlungsspielräume!
Digitale Kommunikation regt zu analogen
Gesprächen an!
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel
Erstellen Sie als Arbeitsgruppe eine Visionslandkarte zu folgendem Thema:
Arbeitswelt 4.0?! –
Potenziale digitaler Kommunikation aus der Perspektive von IT-Unternehmen
Orientieren Sie sich bei der Bearbeitung an folgenden Leitfragen:
• Wie sieht die (digitale) Arbeitswelt von morgen aus?
• Welche Megatrends beeinflussen die IT-Branche zukünftig?
• Welche Formen digitaler Kommunikation sollten in Unternehmen stärker eingebunden werden?
• Welche Strategien sind dazu erforderlich?
• Welche Hürden und Stolpersteine müssen berücksichtigt werden?
„Visionslandkarte“
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel 34 Dr. Maren Baumhauer
01./02. Februar 2019
Literatur (zur Vertiefung)
Arnold, P./Kilian, L./Thillosen, A./Zimmer, G. (2015): Handbuch E-Learning. Lehren und Lernen mit digitalen Medien4. Bielefeld.
Bundesministerium für Arbeit und Soziales (2016): Weissbuch Arbeiten 4.0, https://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF- Publikationen/a883-weissbuch.pdf?__blob=publicationFile&v=4, Stand: 01.06.2018
Carstensen, T. (2016): Ambivalenzen digitaler Kommunikation am Arbeitsplatz. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, 66 (2016) 18-19, S. 39-46.
Helmrich, R./Tiemann, M./Troltsch, K./Lukowski, F./Neuber-Pohl, C./Lewalder, A. C./Güntürk-Kuhl, B. (2016): Digitalisierung der Arbeitslandschaften. Keine Polarisierung der Arbeitswelt aber beschleunigter Strukturwandel und Arbeitsplatzwechsel. Bundesinstitut für Berufsbildung. Bonn.
Hirsch-Kreinsen, H. (2016): Zum Verhältnis von Arbeit und Technik bei Industrie 4.0. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, 66 (2016) 18-19, S. 10-17.
Hirsch-Kreinsen, H. (2017): Industrie und Arbeit 4.0: Entwicklungstrends und Gestaltungsperspektiven. In: Vassiliadis, M. (Hrsg.): Digitalisierung und Industrie 4.0. Technik allein reicht nicht. Hannover, S. 115-134.
Hünnekens, W./Nichterlein, C./Schildhauer, T./Voss, H. (2013): Schlüsselfaktoren der digitalen Kommunikation – Entwicklungen auf dem Weg in die digitale Zukunft. Berlin.
Kutscha, G. (2017): Berufsbildungstheorie auf dem von der Hochindustrialisierung zum Zeitalter der Digitalisierung. In: Bonz, B./Schanz, H./Seifried, J. (Hrsg.): Berufsbildung vor neuen Herausforderungen. Wandel von Arbeit und Wirtschaft. Baltmannsweiler, S. 17-47.
Markowetz, A. (2015): Digitaler Burnout. Warum unsere permanente Smartphone-Nutzung gefährlich ist. München.
Meinel, C./Sack, H. (2009): Digitale Kommunikation. Vernetzen. Multimedia. Sicherheit. Berlin und Heidelberg.
Rinne, U./Zimmermann, K. F. (2016): Die digitale Arbeitswelt von heute und morgen. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, 66 (2016) 18–19, S. 3–9.
Schröder, L./Urban, H.-J. (2018): Gute Arbeit. Ökologie der Arbeit – Impulse für einen nachhaltigen Umbau. Frankfurt am Main.
Spöttl, G./Windelband, L. [Hrsg.] (2017): Industrie 4.0. Risiken und Chancen für die Berufsbildung. Bielefeld.
Windelband, L./Spöttl, G. (2012): Diffusion von Technologien in die Facharbeit und deren Konsequenzen für die Qualifizierung am Beispiel des
„Internet der Dinge“. In: Faßhauer, U./Fürstenau, B./Wuttke, E. (Hrsg.): Berufs- und wirtschaftspädagogische Analysen – aktuelle Forschungen zur beruflichen Bildung. Opladen u.a., S. 205-219.
Digitalisierung: Arbeiten und Lernen im Wandel