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Archiv "Betriebskrankenkassen wollen internen Finanzverbund ausbauen" (17.07.1980)

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NACHRICHTEN

Seiten zu einer Machtprobe trieb, bei der letztlich Länderrechte hier und Bundeseinfluß da im Vorder- grund standen, die Belange der Patienten aber kaum berücksich- tigt wurden. GV

Arzneimittel für Moskau nicht kostenlos

Die Arzneimittelhersteller in der Bundesrepublik Deutschland ha- ben ihre Zusage zurückgezogen, für die medizinische Versorgung der Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele in Moskau Arznei- mittel zur Verfügung zu stellen.

Der Bundesverband der Pharma- zeutischen Industrie (BPI), Frank- furt, teilte dem sowjetischen Orga- nisationskomitee mit, daß der Ver- band aus Solidarität mit der Bun- desregierung außerstande sei, dem Wunsch Moskaus zu entspre- chen und einen Vertrag über die kosten lose Arzneimittelversor- gung der Olympioniken, der Offi- ziellen und der Journalisten bei den Spielen abzuschließen. EM

Betriebskrankenkassen wollen internen

Finanzverbund ausbauen

Die Betriebskrankenkassen, die mehr als neun Millionen Versi- cherte zählen, wollen den bereits laufenden kassenartinternen Fi- nanzverbund weiter ausbauen.

Dadurch soll vermieden werden, daß einzelne Betriebskrankenkas- sen finanziell überfordert werden.

Der Solidarausgleich geschieht auf der Ebene der Landesverbän- de der Betriebskrankenkassen.

Der Bundesverband der Betriebs- krankenkassen (BdB) sprach sich gegen einen bundesweiten, sämt- liche Krankenkassen aller Kassen- arten umfassenden Finanzaus- gleich aus. Die Forderung des Landesverbandes der Ortskran- kenkassen in Schleswig-Holstein, der einen solchen totalen Aus- gleich forderte, ist in Lübeck ener- gisch zurückgewiesen worden. EB

Nicht wundern

In einer großen deutschen Stadt ist im Januar 1980 eine neue Klinik schlüsselfertig übergeben wor- den. Dann mußten noch einige technische Mängel behoben wer- den, aber einige Monate später wurden immer noch keine Patien- ten behandelt.

Der Hauptgrund ist, wie die zu- ständige Behörde mitteilte, „daß die Personalgewinnung über- durchschnittliche Schwierigkeiten bereitete."

Weiter heißt es: „Erst nachdem die Ausschreibungen auf kranken- hausuntypische Berufsgruppen, wie zum Beispiel Diplom-Pädago- gen und Sozialpädagogen, erwei- tert wurden, liegt seit kurzem eine größere Zahl von Bewerbungen vor, so daß die Inbetriebnahme der Klinik in absehbarer Zeit möglich sein wird."

Es handelt sich natürlich nicht um ein normales Krankenhaus, son- dern um eine Drogenklinik. Sonst wäre so etwas wohl kaum mög- lich.

Es gab ziemliche Unruhe vor eini- ger Zeit, als sich die Diplom-Psy- chologen mit psychotherapeuti- scher Zusatzausbildung vom Ge- setzgeber als selbständiger akade- mischer Heilberuf anerkennen las- sen wollten.

Inzwischen hat der 83. Deutsche Ärztetag in seinem „Blauen Pa- pier" klare Aussagen darüber ge- macht, unter welchen Umständen und in welchen Bereichen die Ärz- te mit Angehörigen anderer Beru- fe zusammenarbeiten.

Darin sind auch ausdrücklich

„Pädagogen" erwähnt, und zwar im Zusammenhang mit „Gesund- heitsvorsorge, -fürsorge und Rehabilitation" — unter dieses Stichwort kann man wohl viel- leicht die Tätigkeit von Diplom- und Sozialpädagogen in einer sol- chen Drogenklinik einordnen. Zu-

DIE GLOSSE

mal sie, wie jetzt nach langen Dis- kussionen wohl feststeht, keine freiwilligen Patienten aufnehmen wird, sondern als „Einrichtung des Maßregelvollzugs" geführt wird.

An dieser Stelle braucht es nicht noch einmal gesagt zu werden:

man kann keinen Arzt zwingen, an irgendeiner Klinik oder Drogenkli- nik tätig zu werden.

Trotzdem: Ist es nicht ein beunru- higendes Gefühl, daß hier tatsäch- lich Drogenabhängige behandelt oder betreut würden, ohne daß ein Arzt dabei ist? gb

Minister-

Qualifikation

Vielleicht ist es Zufall und hat nichts weiter zu bedeuten, aber auffällig ist es doch: von zehn Mit- gliedern der neuen Landesregie- rung von Nordrhein-Westfalen (einschließlich des Ministerpräsi- denten Johannes Rau, aber noch ohne den designierten Minister für Bundesangelegenheiten Hermann Heinemann) sind nicht weniger als fünf Mitglieder der DGB-Gewerk- schaft Erziehung und Wissen- schaft.

Durch diese Entdeckung auf den Geschmack gekommen, blättert man weiter und findet: ein Mit- glied der Gewerkschaft ÖTV — das als einzige Frau im Kabinett sowie- so aus dem Rahmen fällt —; einen hauptamtlichen DGB-Funktionär;

einen Juristen, der immerhin eine sechsjährige Tätigkeit als Prozeß- vertreter des DGB in seiner Bio- graphie aufführt.

Von zehn Ministern bleiben also nur zwei, in deren Biographie nicht die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (oder ein sonsti- ges DGB-Anhängsel) auftaucht — und siehe da: einer der beiden war wenigstens schon Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Forschung und davor Beam- ter im Kultusministerium! gb

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 29 vom 17. Juli 1980 1803

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