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Archiv "Phorms – Bilinguale deutsch-Englische Schule: „Cherry-picking“ in den Curricula der Welt" (22.06.2007)

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B I L D U N G

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och konzentriert schneiden die Erstklässler an Sechsertischen Formen aus bunter Pappe aus und kleben sie zu Fahrzeugen zusammen.

Nach Kleber, Schere und Pappe fra- gen sie ihre Mitschüler ganz selbst- verständlich auf Englisch oder eben auf Deutsch. „Miss Nina“, alias Leh- rerin Nina Pape, spricht in der Stunde ausschließlich englisch mit den Sechs- bis Siebenjährigen, ebenso Anita Mc Crorie, die aus Schottland

stammende Erzieherin. Der Raum ist hell, mit Pflanzen geschmückt, im Hintergrund läuft leise Musik.

Phorms bald auch in Köln, München und Frankfurt

Kunst zusammen mit KIS (Konver- sation und individuelle Förderung) stehen in dieser Stunde auf dem Plan der privaten Phorms-Grundschule in Berlin-Mitte. 96 Erst- bis Fünftkläss- ler lernen zurzeit in dem Fabrikge-

bäude von 1888 aus rotem Backstein im früheren Arbeiterviertel Wed- ding. Noch teilen sie sich die Räume mit der Technischen Universität Berlin. Doch Phorms expandiert: 43 Schüler waren es bei der Gründung im September 2006. 240 Schüler ha- ben sich für das neue Schuljahr an- gemeldet – auch für das jüngste Pro- jekt der Phorms AG: das bilinguale Gymnasium. Für die Grundschule gibt es bereits Wartelisten.

PHORMS – BILINGUALE DEUTSCH-ENGLISCHE SCHULE

„Cherry-picking“

in den Curricula der Welt

Immer mehr Eltern leisten sich Privatschulen.

Die Phorms AG hat den Markt für sich entdeckt und bietet bilinguale Schulen an.

Foto:Meierotto

Smartboards – interaktive „weiße Tafeln“ stehen in je- dem Klassenraum zur Verfügung.

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 25⏐⏐22. Juni 2007 A1851 Der Name Phorms leitet sich aus „Form“ und „Metamor- phose“ ab und steht für eine Mischung aus einem „solidem Bildungsfundament“ – die Phorms-Schulen sind staatlich anerkannte Ersatzschulen – und der „Förderung nach neues- ten didaktischen Standards“. Als „Cherry-picking in den Unterrichtscurricula der Welt“, bezeichnet Bea Beste, Vor- standsvorsitzende und Mitbegründerin der Phorms-Manage- ment AG, die Vorbereitung für die Schulgründungen. „Die Kinder sollen zu unabhängigen freien Denkern erzogen wer- den und so lange fragen, bis sie Antworten bekommen“, sagt Beste, die von ihrer Aufgabe sichtlich begeistert ist. Die Phorms-Management AG versteht sich als übergeordneter Dienstleister für die Phorms-Schulen, die ab dem kommen- den Schuljahr auch in München, Köln und Frankfurt am Main Grundschulunterricht anbieten. Die Aktiengesellschaft stellt den Schulen, die in Bayern und Hessen als gemeinnüt- zige GmbH arbeiten, dabei unter anderem Curricula, IT-Ser- vice, Lehrer-Recruiting und Lehrerfortbildung zur Verfü- gung. Die Schulen müssten mit diesem Modell keine Gewin- ne erwirtschaften, erklärt Beste. Sie sollten nur fähig sein, sich aus den staatlichen Zuschüssen und den Elterngebühren selbst zu finanzieren. Letztere sind gestaffelt nach Einkom- men: Zwischen 220 Euro und 860 Euro im Monat zahlen El- tern in Berlin für die Privatschule. Dabei sind es nicht nur die Bestverdiener, die ihren Kindern diese Schule gönnen wol- len: Die meisten zahlen zwischen 400 und 500 Euro.

Was bekommt man dafür, was es an staatlichen Schulen nicht gibt? Beispielsweise Klassen von maximal 20 Kin- dern in der Grundschule, die immer von einer Lehrerin und einer Erzieherin gleichzeitig betreut werden. Eine von bei- den muss englisch als Muttersprache sprechen, deutsch aber sehr gut beherrschen und umgekehrt. „Wir haben kei- ne Probleme mit Disziplin oder gar Gewalt“, sagt Nina Pa- pe, „und wir können auf die Kinder gezielt eingehen.“ Die 32-Jährige hat vorher an staatlichen Schulen unterrichtet und einige Jahre in den USA gelebt. Gereizt hat sie der fächerübergreifende Projektunterricht und auch die techni- sche Ausstattung der Schulen mit sogenannten interaktiven Whiteboards (Smartboards) statt Tafeln, die als überdimen- sionale Computerbildschirme fungieren. „Toll ist auch die Fortbildung für uns Lehrer“, sagt sie. In regelmäßigen Ab- ständen lädt Phorms renommierte Bildungsberater aus dem angloamerikanischen Sprachraum ein, die praxisnah den Unterricht kritisch beurteilen. Auch den Ganztagsunterricht findet Pape für den Kontakt mit den Schülern sehr hilfreich.

Morgendliches Ritual zum Einstieg ins Englische

Unterrichtet wird in der Zeit von 9.00 bis 16.00 Uhr mit einer einstündigen Pause zum Mittagessen. Betreut werden kön- nen die Kinder aber auch schon ab 7.30 Uhr. Zwischen 16.00 und 18.00 Uhr werden Kurse angeboten. Die Schulgebühren relativieren sich also, wenn man sonst fällige Hortgebühren bedenkt. Der Tag in der Gemeinschaft beginnt für alle um 9.00 Uhr mit einer viertelstündigen „assembly“ in der Aula.

Angeleitet wird dieses morgendliche Ritual von der 58-jähri- gen Grundschuldirektorin, Celia Budge. Die quicklebendige Engländerin hat bereits drei Schulen in Großbritannien gelei- tet. Die Klassen stellen dabei vor, woran sie gerade arbeiten, Werte werden vermittelt und Schulregeln verdeutlicht – und das alles auf Englisch. „Die Kinder sollen sich in die Sprache

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einfinden“, sagt Budge, die sie in den meisten Fällen zu Hau- se nicht gesprochen haben. Immerhin: 20 Prozent der Phorms-Schüler in der Hauptstadt haben einen angelsächsi- chen Hintergrund, 60 Prozent sind Deutsche und 20 Prozent der Kinder sind „Weltbürger“, wie Phorms-Chefin Bea Beste sagt: „Wir haben die typische Berlin-Mitte-Mischung“.

Das nächste anspruchsvolle Projekt der Phorms AG steht unmittelbar bevor: Das bilinguale deutsch-englische Gym- nasium startet ab August in Berlin mit einer siebten und ei- ner achten Klasse. Zweite Fremdsprache ist Spanisch, drit- te Französisch, Latein oder Chinesisch. „Unser Profil ist, unternehmerisches Denken auszubilden“, betont der aus den USA stammende künftige Schulleiter Richard Hengel- brok. Das bedeutet: Die Schüler arbeiten in jedem Schul- jahr an einem fächerübergreifenden Projekt vom Konzept bis zur praktischen Ausführung. Zu sehen gibt es noch nichts, doch Hengelbrok ist zuversichtlich: „Die Eltern

müssen uns erstmal vertrauen.“ I

Petra Bühring

JUGENDBEGEGNUNGEN

Sprache und Kultur mit jungen Franzosen

Deutsch-französische Jugendbegegnungen bietet die Gesellschaft für übernationale Zusammenarbeit (GÜZ) e.V. in den Schulferien in Deutschland und Frankreich an. Gleichaltrige deutsche und französische Jugendliche werden in den zwei- bis dreiwöchigen Reisen an die je- weils andere Lebensweise, Sprache und Kultur herange- führt. Pro Woche werden mindestens 15 Stunden praxis- naher Sprachunterricht angeboten. Im Mittelpunkt ste- hen Freizeitaktivitäten und die sich daraus ergebene Kommunikation. Betreut werden die Gruppen von zehn bis 15 Jugendlichen von zweisprachigen Deutschen und Franzosen zwischen 20 und 28 Jahren, die in einer spezi- ellen Ausbildung der GÜZ auf die Arbeit mit den Ju- gendlichen vorbereitet wurden. Unterstützt wird die GÜZ vom Deutsch-Französischen Jugendwerk. Die Rei- sen führen beispielsweise im Sommer nach Ciboure an der französischen Atlantikküste, wo der Strand für die Gruppen der 15- bis 17-Jährigen im Mittelpunkt der Frei- zeit stehen wird (Kosten für drei Wochen: 1 235 Euro).

Für 13- bis 14-Jährige wird eine 18-tägige Reise nach Langholz an der Ostsee angeboten (835 Euro). Nach Breisach am Rhein können Eltern auch schon Zehn- bis Zwölfjährige für eine Woche schicken. Weitere Freizei- ten finden in Camaret sur Mer (Bretagne), in Wasserburg am Bodensee, in Heringsdorf auf Usedom und im Winter im bayerischen Berchtesgaden statt.

Das vollständige Programm kann angefordert wer- den bei der Gesellschaft für übernationale Zusammen- arbeit e.V., Dottendorfer Straße 86, 53129 Bonn, Tele- fon: 02 28/9 23 98 10, E-Mail: kontakt@guez-doku mente.org, Internet: www.guez-dokumente.org. PB Informationen und Kontakt:Bilinguale Schule Phorms Berlin-Mitte, Ackerstraße 76, 13355 Berlin, Telefon: 08 00/7 46 76 72,

E-Mail: berlin-mitte@phorms.de, Internet: www.phorms.de

A1852 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 25⏐⏐22. Juni 2007

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