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Archiv "Per Fahrrad Mallorcas anderes Gesicht erkunden" (28.11.1984)

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Per Fahrrad Mallorcas anderes Gesicht erkunden

Mit dem Fahrrad erreicht man viele versteckte Dörfer Mallorcas, die der Strandurlauber oder Bustourist normalerweise nicht zu sehen bekommt. Daher gibt es zur Mittagspause auch nicht das sonst übliche „Touristenmenü", sondern einheimische spanische Gerichte

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REISEMAGAZIN

J

eder kennt Mallorca, auch wenn er niemals dagewesen ist. Hotel- dschungel, zubetonierte Küsten, die Skyline von El Arenal, Würstchenbuden, Souvenirläden, Caf6s mit original deutschem Filter- kaffee und Restaurants mit Eisbein und Sauerkraut — das sind spontan die Bil- der, die auftauchen, wenn von Mallorca die Rede ist.

Im 3-Minuten-Takt landen oder starten an den Sonn- tagen in der Hochsaison die Flugzeuge auf dem Flughafen San Juan in Pal- ma. Sie bringen rund eine Million deutscher Passa- giere jährlich auf die be- liebteste und größte Insel der Balearen. Die meisten kommen als Badegäste in den Ferienmonaten Juni bis September oder als Langzeiturlauber für die Dauer eines ganzen Win- ters.

Der Schock der Betonwü- ste bleibt auch uns nicht erspart, als wir auf dem Flughafen San Juan lan- den. Doch danach, so hof- fen wir, werden wir die Be- tontürme nur noch von weitem sehen. Unser Ziel ist es nämlich, mit dem Fahrrad das andere Ge- sicht Mallorcas zu erkun- den. Denn nur wenige Me- ter abseits der Küsten be- ginnt eine Landschaft, in der sich jahrhundertealte Vielfalt erhalten hat.

Startpunkt unserer Reise ist das Kloster Montesion im Südosten der Insel, in dessen Mönchszellen heu- te manchmal Jugendgrup- pen wohnen. Nachdem die beiden Reiseleiter Sattel und Lenker auf die richtige Höhe eingestellt haben und alle eine Proberunde gedreht haben, kann es losgehen.

Rund 400 Kilometer wollen wir in den nächsten zehn Tagen zusammen mit fünf- zehn weiteren Radlern auf dem Fahrradsattel zurück- legen. Denn auch wir sind

keine Individualtouristen, sondern Pauschalreisen- de. Wir haben die Fahrt als Gruppenreise pauschal gebucht; Räder mit Spe- zialausrüstung, dreifacher Bremse und Gangschal- tung, Übernachtung, Früh- stück und Abendessen, Gepäcktransport und Ein- trittsgelder — alles inbegrif- fen.

Trotzdem fühlen wir uns schnell als Individualrei- sende. Denn wir sind weit- gehend allein auf den klei- nen Straßen und Wegen, als wir durch die typische südmallorquinische Land- schaft radeln: Vorbei an Feldern, Gärten hinter mannshohen Mauern, Windmühlen, Baumgrup- pen, weidenden Schafen und mal einer Finka, einem mallorquinischen Bauern- gehöft.

Als wir mittags zufrieden in einer urigen Kneipe, in der außer uns nur Spanier sind, Tapas — die Appetit- häppchen aus Fisch, Fleischklößchen, Leber- stückchen, Champignons und Käse — essen, sind wir schon ziemlich sicher: Un-

sere Reise wird abseits der üblichen Touristenpfade verlaufen.

Unsere Mittagsrast ver- bringen wir auch in den nächsten Tagen in typi- schen Kneipen wie dem Celler S'Hostalet in Inca, wo wir köstliche Spanfer- kel essen, oder mit einem Picknick. Unser schönster Picknickplatz liegt an einer Quelle bei der Ermitage von Betlem. Auf einem Steintisch unter einer schattenspendenden Pla- tane essen wir zarten Schinken, würzige Sobra- sada, die typische Paprika- wurst, Käse und Trauben und trinken leichten Wein.

Mittags schmeckt uns das Essen meist viel besser als in den — vom Komfort her zwar ausgezeichneten — Hotels, denn hier geht es uns nicht anders als den übrigen Touristen. Wir müssen mit internationaler Küche Vorlieb nehmen. Ist das Hotel fest in englischer Hand, so kann das schon mal so aussehen, daß zum Abendessen für Herren der Schlips zur Pflicht wird, der Joghurt als Dessert

aber im Plastikbecher auf den Tisch kommt. Und das im ersten Hotel am Platze.

Eine schöne Ausnahme ist das kleine, sympathische Familienhotel Mar i Vent, das in den berühmten Ter- rassenanlagen von Banya- bulfar liegt. Eingerichtet mit Antiquitäten und kost- baren Bildern lassen wir uns hier zwei Tage mit köstlicher Fischsuppe und

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3614 (82) Heft 48 vom 28. November 1984 81. Jahrgang Ausgabe A

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zartem Lamm verwöhnen.

Gegensätze hält die Insel freilich auch für den Radler bereit. In den ersten Tagen im Süden und Osten der Insel schnurren unsere Rä- der — abgesehen von ein paar kleinen Steigungen — fast wie von selbst dahin.

Durch die fruchtbare Ebe- ne im Hinterland von Pol- lensa zum Beispiel. Bereits im Februar werden hier die ersten Kartoffeln geerntet, Gemüse und Getreide fast das ganze Jahr hindurch.

zum Schwitzen. Da ist es ganz gut, daß wir inzwi- schen alle eine gute Kondi- tion haben, und zwar auch diejenigen, die noch nie ei- ne längere Radtour ge- macht haben, so daß auch sie ganz gut mithalten kön- nen. Und wer trotzdem mal schlapp macht, wenn es zehn Kilometer auf engen Paßstraßen bergauf geht, kann immer noch mit dem Begleitbus fahren, der auch das Gepäck transpor- tiert und stets in der Nähe ist.

Schon im Februar blühen auf Mallorca die Mandelbäume, gleichzeitig werden die ersten Kartoffeln geerntet. Die Lufttem- peratur sinkt nie unter 14 Grad Fotos: Dr. med. P. Birk REISEMAGAZIN

Je mehr wir in den Westen kommen, um so anstren- gender wird die Fahrt. Der Gebirgszug, der sich hier entlang zieht und dessen höchste Erhebung der 1445 Meter hohe Puig Ma- jor ist, bringt uns öfters

Kilometerlange Abfahrten entschädigen dann für die Mühe des Aufstiegs und werden besonders genos- sen. Statt in die Pedale zu treten, gehen wir auch manchmal zu Fuß. Im Wan-

derschritt geht es zum Fel- senschloß Castell del Rey in den Bergen von Pollen- sa. Durch Orangengärten, Mandelbaumwälder, Oli- venplantagen und unter Steineichen geht es auf- wärts auf den Paß mit dem

Castillo. Auf einem Fels- pfad zwischen Gräsern, Lorbeer und Stechpalmen schreiten wir durch das Tor der Festungsruine. Der großartige Ausblick zu den wildesten Abschnitten von Mallorcas Nordküste, zur

WAS NIMMT DER ARZT GEGEN

PLATZMANGEL?

Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 48 vom 28. November 1984 (83) 3615

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Zwölf Kilometer lange Skiabfahrt

Der höchste österreichische Skilift führt vom 2660 Meter hoch gelegenen Tuxer-Ferner-Haus (im Bild) bis auf 3250 Meter di- rekt unter den Gipfel der Gefrorene-Wand-Spitze. Im Tuxer Gletscher stehen jetzt mehr als 110 Kilometer Pisten und 31 Bahnen und Lifte bereit. Für alle gilt der Tuxertaler Skipaß, den die Gemeinden Vorder- und Lanersbach, Juns, Madseit und Hintertux gemeinsam ausgeben. Am Tuxer Gletscher (längste Abfahrt: 12 Kilometer) wird das ganze Jahr Ski gelaufen. Neu erschlossen wird in diesem Winter der Lämmerbichl mit 13 Kilo- meter Abfahrten von der Rastkogelbahn (2473 Meter). Im zehn Kilometer langen Tuxertal stehen 3900 Gästebetten zur Verfü- gung, ferner 23 Kilometer Loipe, ein Natureisplatz mit 1000 Quadratmetern, drei Hallenbäder und drei Rodelbahnen (Nähe- re Auskünfte: Fremdenverkehrsverband Tuxertal, A-6293 La- nersbach, Telefon 00 43/52 87/2 07) Foto: Komplett-Bild

. . . und das war die Bilanz 1983

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Halbinsel Formentor und bis zur Nachbarinsel Me- norca, macht diesen Punkt für uns zum eindrucksvoll- sten der ganzen Insel.

Dabei mangelt es nicht an anderen großartigen Ein- drücken, etwa die Kartause von Valldemosa, wo Cho- pin mit der Schriftstellerin George Sand einen Winter in zwei Klosterzellen ver- brachte. Für Chopin, der auf der Insel seine Rheu- mabeschwerden lindern wollte, eine trübselige Zeit, denn es regnete zwei Mo- nate ununterbrochen. Für uns zeigen sich das Kloster und die umliegende Land- schaft im schönsten Son- nenlicht.

Wie bei allen anderen Se- henswürdigkeiten haben wir auch hier das Glück, nicht in einem Massenan- sturm von Touristen unter- zugehen, denn unsere Rei- seleiter haben die Tour so geschickt gelegt, daß wir entweder frühmorgens, wenn die Busse noch nicht da sind, oder spätabends, wenn sie bereits wieder weg sind, zur Besichtigung kommen.

Das Abschiedsessen, am Abend nach der letzten Tour von Paguera zur Me- tropole Palma, findet vor schönster Kulisse statt: in einem Fischrestaurant ge- genüber der alten goti- schen Börse und mit Blick auf den Bootshafen. Ein bißchen wehmütig sind wir alle, denn wir haben Mal- lorca nicht nur kennen-, sondern auch liebenge- lernt. Der Abschied fällt uns schwer, nicht nur von der Insel, sondern auch vom Radfahren. Und für die meisten steht deshalb fest: Im nächsten Jahr wird wieder geradelt.

Doris Birk Radtouren von 3, 6 oder 10 Tagen Dauer auf Mallorca veranstaltet terranova Ge- sellschaft für Touristik und Verkehr, Hirschsprung 8, 6078 Zeppelinheim.

Nach EG-Statistiken haben Frankreich und vor allem Italien ihre Devisenbilanz im Reiseverkehr im Jahre 1983 deutlich verbessern können. Die Franzosen sparten bei den Auslands- ausgaben, während sich ihre Einnahmen deutlich erhöhten. Der in Europä- ischen Währungseinheiten (ECU) ausgedrückte Über- schuß stieg von 1,9 auf 3,3 Milliarden ECU (1 ECU 1982 = 2,38 DM; 1983 = 2,28 DM).

Die Italiener erzielten ei- nen noch stärkeren Ein- nahmenzuwachs, gaben aber selbst nur den fünften Teil ihrer Deviseneinnah- men im Ausland aus. Ihr Überschuß erhöhte sich

von 6,7 auf 8,1 Milliarden ECU im Jahre 1983.

Griechenland hatte, bei konstanten Ausgaben, ei- nen Einnahmenrück9ang zu verzeichnen. Sein Über- schuß verringerte sich von 1,2 auf 0,9 Milliarden ECU.

Die Bundesrepublik Deutschland hatte Devi- seneinnahmen aus dem Reiseverkehr in Höhe von 6,1 (Vorjahr: 5,5) Milliarden ECU. Die Ausgaben erhöh- ten sich von 16,6 auf 16,9 Milliarden ECU. Das Defizit verringerte sich leicht von 11,1 auf 10,9 Milliarden ECU — das ist immerhin fast soviel wie die Summe der Überschüsse Frank- reichs und Italiens. EN

150 Jahre Eisenbahn

Am 7. Dezember 1835 fuhr die „Adler" zum ersten Male von Nürnberg nach Fürth. 96 Tage lang werden die Deutsche Bundesbahn und die Stadt Nürnberg nächstes Jahr gemeinsam dieses Jubiläum feiern. Die Stadt Nürnberg hat ih- ren „Trichter-Angeboten"

(Wochenend-Pauschalar- rangements) für „Unter- nehmungslustige" und für

„Lebkuchenbäcker" ein drittes zum Eisenbahnjubi-

läum hinzugefügt. Vom 24.

Mai bis 19. August 1985 sind zwei oder drei Über- nachtungen, der Eintritt in die Jubiläumsausstellung, ins Verkehrsmuseum und die Ausstellung „Leben und Arbeiten im Industrie- zeitalter" im Germani- schen Nationalmuseum im Preis enthalten.

Vom 18. Mai bis zum 29.

September fährt die Deut- sche Bundesbahn fahr- planmäßig mit Dampfloks und historischen Wagen- garnituren von Nürnberg nach Bayreuth und Am- berg. Vom 9. bis 11. August sind im Messezentrum Ei- senbahn-Briefmarken aus- gestellt. An den Septem- ber-Sonntagen zeigt sich alles, was noch aus eige- ner Kraft fahren kann, in einer „Jubiläumsparade"

in Nürnberg-Langwasser.

Ein Sonderprogramm von Bahnreisen von, nach oder über Nürnberg hat Amero- pa aufgelegt. Es bietet Touren, auch in die Nach- barländer Schweiz, Öster- reich und Frankreich, bei denen historische Loks und Garnituren oder Schmalspurbahnen be- nutzt oder Verkehrs-Mu- seen besucht werden (Falt- blatt: Verkehrsverein Nürn- berg, Postfach 42 48, 8500 Nürnberg 1, Telefon 0911/

2 33 60; Ameropa-Sonder- prospekt: Fahrkartenaus- gaben). EB

3616 (84) Heft 48 vom 28. November 1984 81. Jahrgang Ausgabe A

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