DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
FÜR SIE GELESEN
P,ie Wirkung der
Ostrogendosis auf den postmenopausalen Knochenverlust
Um festzustellen, ob der günstige Effekt der Östrogentherapie auf die postmenopausale Osteoporo- se dosisabhängig ist, wurden bei 120 gesunden Frauen nach der Menopause, die mit 5 bis 50 f.lg/
Tag Ethinylestradiol behandelt worden waren, die Veränderun- gen im kortikalen Durchmesser der Mittelhandknochen durch röntgenographische Morphame- trie gemessen. Bei Dosen unter 15 f.lg/Tag war ein Knochenverlust und bei Dosen von 25 f.lg/Tag und darüber eine Knochenzunahme zu verzeichnen. Bei Dosierungen zwischen 15 und 25 fLg/Tag gab es keine Veränderung. Der Knochen- verlust bei niedriger Dosierung war auf die Ausdehnung der Mark- höhle zurückzuführen, die nicht mit irgendeiner Veränderung der gesamten Knochenbreite einher- ging. Bei der Dosis zwischen 15 und 25 f.lg/Tag gab es keine Verän- derungen im Knochenvolumen, weil die endostale Resorption durch periostals Anlagerung aus-
Magenkarzinomrisiko nach Operation benigner Ulkuserkrankung
Zur Feststellung des Langzeitrisi- kos von Magenkarzinomen bei benignem Ulcus pepticum wur- den 338 Anwohner von Olmsted County, Minnesota, untersucht, die im Zeitraum von 1935 bis 1959 wegen eines benignen Ulcus pep- ticum operiert worden waren und innerhalb von 5 Jahren nach der Operation keine Anzeichen von Magenkarzinom hatten. Der Be- obachtungszeitraum umfaßte ins- gesamt 5635 Patientenjahre. Das Risiko der Entwicklung eines Ma- genkarzinoms in dieser Gruppe wurde mit dem erwarteten, auf
geglichen wurde. Die Knochenzu- nahme bei der hohen Dosierung resultierte darin, daß die endosta- ls Resorption völlig gehemmt war, die periostale Knochenanlage- rung jedoch fortbestand. Die Re- duktion des kortikalen Knochen- verlusts bei der Östrogentherapie in der Postmenopause ist also do- sisabhängig. Die Autoren kom- men zu dem Schluß, daß die Ethi- nylestradioi-Dosis mit maximaler Wirkung auf die Knochen wahr- scheinlich größer ist als die erfor- derliche Minimaldosis zur Thera- pie der bekannten Symptome der Menopause. Da mindestens 2 neuere Studien eine gewisse Hemmung des Knochenverlusts durch Gabe von Kalzium aufzeig- ten, könnte die Lücke zwischen der relativ geringen Östrogendo- sis zur Therapie der Symptome und die etwas höhere Dosis, die zur optimalen Wirkung auf die Knochen erforderlich ist, durch Kombination einergeringen Östro- gendosis mit einer Kalziumsu\)sti- tution überbrückt werden. dpe
Horsman, A., et al.: The Effect of Estrogen Dose on Postmenopausal Bone Loss, The New England Journal of Medicine 309 (1983) 1405-1407, Prof. C. Nordin, Endocrine Unit, The Royal Adelaide Hospital, North Terrace, Adelaide 500, South Australia
der Basis der Magenkarzinom"ln- zidenz der lokalen Population er- mittelten, verglichen. Karzinome im Magenstumpf entwickelten sich nur bei 2 dieser Patienten ge- genüber erwarteten 2,6 primären Magenkarzinomen (relatives Risi- ko 0,8; Vertrauensbereich 0,1 zu 2,7). Bei asymptomatischen Pa- tienten mit vorheriger Magenope- ration bei benignem Ulcus pepti- cum ist nach Auffassung der Auto- ren keine Indikation zur endosko- pischen Kontrolle gegeben. dpe
Schaler, L. W.; Larson, D. E., et al.: The Risk of Gastric Gareinoma after Surgical Treatment for Benign Ulcer Disease, The New England Journal of Medicine 309 (1983) 1210-1213, Dr.
David E. Larson, Division of Gastroenterology, Department of Interna! Medicine Mayo Clinic and Mayo Foundation, Rochester, MN 55905, USA
1170 (60) Heft 15 vom 13. April1984 81. Jahrgang Ausgabe A
Die Wirkung von
Dipyridamol und Aspirin nach koronarer
Bypass-Operation
Die Prophylaxe von Reckklusio- nen aortakoronarer Bypässe wird durch die zunehmende Anzahl und den hohen Aufwand der Ope- rationen sowie die Bedeutung der Reverschlüsse für die Patienten in seiner Tragweite hervorgehoben.
Die wohl größte Klinik mit den meisten Erfahrungen koronarer Bypass-Operationen, die Maya- Klinik in Rochester, Minnesota/
USA, berichtet über ihre Erfahrun- gen zum Effekt von Dipyridamol in Kombination mit Aspirin bei ins- gesamt 407 Patienten.
202 Patienten erhielten 75 mg Di- pyridamol mit 35Q mg Aspirin, 3mal täglich postoperativ. Präope- rativ erhielten sie Dipyridamol, 4mal täglich, für 2 Tage. 205 Pa- tienten erhielten nach randomi- sierter Zuteilung Placebo.
Die Ergebnisse der Angiogra- phien über einen Beobachtungs- zeitraum von 11 bis 18 Monaten zeigten,
..,. daß die Verschlußrate der By- pässe von 27 Prozent in der Place- bogruppe auf 16 Prozent in der behandelten Gruppe reduziert wurde.
Dieser Unterschied war statistisch mit p < 0,04 signifikant.
Die vorgelegten Ergebnisse die- ser Arbeitsgruppe belegen ein- deutig den medikamentösen Ef- fekt einer Verminderung der Ok- klusionsrate in der koronaren By- pass-Operation. Diese Behand- lung sollte für mindestens 1 Jahr postoperativ durchgeführt wer-
den. hre
Cheserbo, J. H., et al: Effect of Dipyridamole and Aspirine on late vein-graft patency alter coronary bypass operations, New Eng I. J. Med.
310 (1984) 209-214- Dr. James H. Cheserbo, Department of Cardiovascular Diseases and Interna! Medicine, Mayo Clinik, Rochester, MN 55905, USA