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Neue Konzepte zur Sammlung, Reparatur und Recycling von Elektroaltgeräten in Hamburg

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Academic year: 2021

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Elektro(nik)geräte

Neue Konzepte zur Sammlung, Reparatur und Recycling von Elektroaltgeräten in Hamburg

– Erste Forschungsergebnisse des EU-Projekts FORCE –

Claudia Engelhard und Stefan Lübben

1. Abfall als Ressource ...486

1.1. Zielsetzung in Hamburg ...487

1.2. Projektrelevantes Netzwerk ...488

1.2.1. FORCE-Akademie ...488

1.2.2. Advisory Board...488

1.2.3. Summerschool/Stakeholder Meetings ...488

1.3. Projektpartner in Hamburg und ihre Aufgaben ...489

2. Sammelsysteme für Elektroaltgeräte in Hamburg ...490

2.1. Gesetzliche Grundlagen zur Sammlung von Elektroaltgeräten ...490

2.2. Das System der Stadtreinigung Hamburg ...490

2.2.1. Schonende Sperrmüllabfuhr ...490

2.2.2. Direktanlieferung auf den Recyclinghöfen ...490

2.2.3. Privatanlieferung in den Stilbruch-Kaufhäusern ...490

2.2.4. Depotcontainer ...491

2.3. Sammelmengen zur Wiederverwendung durch Stilbruch ...491

2.4. Ein zweites Leben für Elektroaltgeräte ...491

3. Ziele von FORCE in der praktischen Umsetzung ...492

3.1. Soll-Ist-Analyse ...492

3.2. Pop-Up-Store – ein Gebrauchtwarenkaufhaus auf Zeit ...493

3.3. Dritte dauerhafte Stilbruch-Filiale ...495

3.4. Big Data und eine benutzerfreundliche App ...495

3.5. Repair-Cafés ...496

3.6. Netzwerktreffen Klimaschulen ...497

3.7. Erhöhung der Sammelmengen ...497

4. Abgabe der besonders werthaltigen Gerätekomponenten an Aurubis ...498

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Elektro(nik)geräte

5. Leitungs- und Entscheidungssupport ...499

6. Stakeholder-Analyse ...499

7. Zusammenfassung und Ausblick ...500

8. Quellen ...501

1. Abfall als Ressource

Im Rahmen des EU-Programms Horizont 2020 (Waste-6a-2015) beteiligt sich die Stadtreinigung Hamburg AöR (SRH) an dem vierjährigen Forschungsprojekt FORCE:

Cities Cooperating for Circular Economy (09/2016-08/2010). Ziel dieses praxisorien- tierten Projektes ist die Förderung der Kreislaufwirtschaft in Europäischen Städten durch eine veränderte Betrachtung von Haushaltsabfall, der zur Ressource für die Wiederverwendung, Recycling und damit zur Neuentdeckung von Rohstoffen wird.

Forschungsergebnisse werden in die praktische Umsetzung übertragen und neue öko- innovative Konzepte zur Abfallvermeidung und -behandlung für die vier Stoffströme Kunststoff, Biomasse, Holz und Elektroaltgeräte (EAG) sollen entwickelt werden.

Entsprechend der fünfstufigen Abfallhierarchie stehen die Vermeidung, die Wiederver- wendung und letztendlich die höherwertige Verwertung von Abfall im Vordergrund, um eine optimierte Kreislaufwirtschaft gemäß dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) zu verwirklichen.

Zugunsten einer integrierten Wertschöpfungskette sollen möglichst alle Stakeholder der Wertschöpfungskette von Designern, Herstellern und Inverkehrbringer, über Konsumenten bis zu Verwertern in das Projekt einbezogen werden. FORCE leistet somit einen entscheidenden Beitrag zu den Europäischen Nachhaltigkeitszielen, wie beispielsweise bis 2030 mindestens 65 % des kommunalen Abfallaufkommens und 75 % des Verpackungsabfalls recyceln zu wollen.

Die Europäische Union fördert das Projekt, an dem als Partner neben Hamburg die Städte Kopenhagen, Lissabon und Genua, sowie zwanzig weitere europäische Städte begleitend tätig sind, mit einem Gesamtvolumen von insgesamt 11,3 Millionen EUR, wovon 2,2 Millionen EUR auf die Stadtreinigung Hamburg und deren Tochterunter- nehmen Stilbruch GmbH entfallen.

Jede beteiligte der vier genannten Städte betrachtet federführend einen Stoffstrom und setzt kleinere, vorab definierte Projekte in den drei anderen Stoffströmen um (Bild 2).

Die Gesamt-Projektkoordination hat die Stadt Kopenhagen übernommen.

Neben der SRH und ihrer Tochtergesellschaft Stilbruch sind in Hamburg die Senats- kanzlei der Freien und Hansestadt Hamburg, die HafenCity Universität, die Hochschule für Angewandte Wissenschaften, die Consist ITU Environmental Software GmbH und die Aurubis AG an dem Projekt beteiligt.

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Elektro(nik)geräte

Als City-Cluster Coordinator koordiniert die SRH alle Aktivitäten der beteiligten Hamburger Partner, die sich im Rahmen des Projektes ausschließlich mit dem Stoff- strom Elektroaltgeräte beschäftigen und steuert die kleineren, lokalen Projekte der drei Partnerstädte in diesem Stoffstrom.

Als Leiterin des Arbeitspaketes Strategische Metalle ist die SRH gegenüber des dänischen Koordinators für die Umsetzung der definierten Ziele und der Berichterstattung in diesem Arbeitspaket verantwortlich.

Als lokales Projekt hat sich die Stadt Kopenhagen zum Ziel gesetzt, in ausgewählten Stadtbezirken die derzeitige Sammelquote um mindestens 50 % auf 7,5 kg/Einwohner zu erhöhen. Start-Up-Unternehmen sowie KMUs sollen in ihre Aktivitäten zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft gestärkt werden.

Die Städte Lissabon und Genua planen in Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen mehrere Repair Cafés zu eröffnen und junge Menschen mit gezielten Aktionen zum Reparieren von Elektrogeräten zu motivieren und das fachliche Wissen zu vermitteln.

1.1. Zielsetzung in Hamburg

Der Fokus der Stadtreinigung in Hamburg liegt primär auf der Untersuchung der Potentiale hinsichtlich Sammlung, Erfassung, Verwertung und Weiternutzung von Elektroaltgeräten, mit dem übergeordneten Ziel, die darin enthaltenen strategischen Metalle wie Gold, Silber, Kupfer und weitere Metalle, insbesondere Seltene Erden im Wertstoffkreislauf zu halten.

Elektroschrott enthält Stoffe wie Silber, Gold, Kupfer und Blei sowie verschiedene Me- talle der Seltenen Erden, zum Beispiel Lanthan, Cer, Europium, Neodym und Terbium.

Aus 50 000 Mobiltelefonen können 1 kg Gold und 10 kg Silber im Wert von 40.000 EUR gewonnen werden. Derzeit wird in Europa jedoch nur 1 % der Mobiltelefone recycelt. [3]

Bild 1:

Mobilfunk-Altgeräte und Innen- ansicht eines Mobiltelefons Zusammen mit den Cluster-Partnern sollen in Hamburg eine App mit Informationen zu EAG-Reparaturbetrieben, Verkaufspreisen usw. entwickelt, Repair-Cafés und EAG- Sammelstellen aufgebaut, vorhandene Erfassungs- und Sammelsysteme optimiert und ein Pilotversuch für ein neues Sammelsystem initiiert werden. Die gesammelten Elek- troaltgeräte sollen von dem SRH-Tochterunternehmen Stilbruch bei entsprechender Eignung aufgearbeitet und in deren Filialen zum Verkauf angeboten oder in Einzelteile zerlegt und recycelt werden.

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Elektro(nik)geräte

Die SRH wiederum hat sich im Rahmen des Projektes dazu verpflichtet, in den Stoff- strömen Plastik, Holz und Bioabfall jeweils ein lokales Projekt für eine optimierte Kreislaufwirtschaft umzusetzen.

Kopenhagen Hamburg Lissabon Genf

Kunststoffe

Metalle (WEEE)

Speise- und Bioabfälle

Holz

Leitung LP LP LP

LP LP

LP LP

LP LP

LP LP

LP

Leitung

Leitung

Leitung LP: Lokales Projekt

Bild 2: Projektstruktur des EU-Projekts FORCE

1.2. Projektrelevantes Netzwerk

1.2.1. FORCE-Akademie

Im Rahmen des Projektes werden insgesamt drei Workshops abgehalten, während denen sich die Vertreter der zwanzig begleitenden Partnerstädte mit den primären Projektpartnern über die Best Practices zur Einführung der Kreislaufwirtschaft in den vier Stoffströmen austauschen können und deren Erkenntnisse auf die Bedürfnisse der eigenen Städte übertragen können.

1.2.2. Advisory Board

Das aus sechs externen Spezialisten der europäischen Kreislaufwirtschaft bestehende Team begleitet die Projektentwicklung und berät und begleitet die Projektpartner in besonderen Fragestellungen zu den einzelnen Stoffströmen und Projektvorhaben.

1.2.3. Summerschool/Stakeholder Meetings

Im Rahmen einer einwöchigen Summerschool gegen Ende des dritten Projektjahres können Studierende aus Fachbereichen der Stadtplanung, den Wirtschaftswissen- schaften und aus Umweltstudiengängen gemeinsam neue Ideen und Konzepte für die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in europäischen Städten entwickeln. In interdiszip- linären Gruppen sollen sowohl theoretische als auch praktische Erkenntnisse aus dem Projekt als Grundlage für die Entwicklung von innovativen Lösungen und Ansätzen genutzt werden.

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Elektro(nik)geräte

1.3. Projektpartner in Hamburg und ihre Aufgaben

Freie und Hansestadt Hamburg (Senatskanzlei) Im Rahmen des Projekts FORCE ist die Hamburger Senatskanzlei maßgeblich für den Bereich der politischen Umsetzung zuständig und fungiert dabei als Schnittstelle des FORCE-Projekts zur Europäischen Union in Brüssel. Durch die Ausrichtung interna- tionaler Workshops fördert die Senatskanzlei eine aktive Partizipation regionaler sowie politischer Entscheidungsträger der Europäischen Union am Projekt und transferiert dessen Ergebnisse in die Hamburger Verwaltung.

HafenCity Universität Hamburg Die Hafencity Universität Hamburg (HCU) untersucht im Rahmen des FORCE-Pro- jektes in den Partnerstädten Governance-Arrangements der lokalen Partnerschaften aus öffentlicher Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft und Hemmnisse der Umsetzung. Gemeinsam mit den FORCE-Projektpartnern entwickelt die HCU über- tragbare Handlungsansätze, um die lokale Zusammenarbeit der Akteure entlang von Wertschöpfungskreisläufen zu fördern. Die Ergebnisse sollen den Transfer von Wissen und praktischen (Steuerungs-) Ansätzen zwischen den Partnerstädten ermöglichen.

Hochschule für Angewandte Wissenschaften Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Hamburg entwickelt im Rahmen von FORCE-Strategien zur Umsetzung der Projektergebnisse. Neben einem Verwertungsplan und einer Marktentwicklungsstrategie werden durch die HAW verschiedene Ansätze für potentielle Geschäftsmodelle ausgearbeitet. Darüber hinaus organisiert die HAW Workshops für und mit wichtigen Akteuren, die an der Verwer- tung der FORCE-Ergebnisse ein Interesse haben.

Consist ITU Environmental Software GmbH Consist ITU als Spezialist für Software in der Abfallwirtschaft wird Millionen von Daten über gebrauchte Elektrogeräte in einer neu zu entwickelnden Software, die die unter dem Stichwort Big Data bekannten Technologien einsetzt, zur Steigerung der Wiederverwendung und Reparatur von Elektroaltgeräten verknüpfen.

Eine App, die diese kontinuierlich im Internet recherchierten Daten verwendet, liefert den Nutzern stets aktuelle Informationen über den Wiederverkaufswert, die Reparatur- und Verschenkmöglichkeiten sowie die richtige stoffliche Verwertung. Konkrete Adressen von Reparaturbetrieben und Annahmestellen für EAG sollen geocodiert verfügbar sein.

Aurubis AG Die Aurubis AG ist ein weltweit führender Anbieter von Nichteisenmetallen. Das Unternehmen verarbeitet komplexe Metallkonzentrate, Altmetalle und metallhaltige Recyclingstoffe zu Metallen mit höchster Reinheit. Aurubis unterstützt das Horizon 2020 Projekt FORCE als Experte im Bereich Multi-Metal-Recycling. Durch ein bestmögliches Sammel- und Zerlegesystem für Elektro- und Elektronikaltgeräte soll das Recycling von strategischen Metallen – z.B. Kupfer, Gold, Silber und Blei – verbessert werden.

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Elektro(nik)geräte

2. Sammelsysteme für Elektroaltgeräte in Hamburg

2.1. Gesetzliche Grundlagen zur Sammlung von Elektroaltgeräten

Basis ist die Richtlinie 202/96/EG des Europäischen Parlaments und des Rates über Elektro- und Elektronik-Altgeräte (WEEE), die am 14.02.2003 in Kraft getreten ist und durch das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) in nationales Recht umgesetzt wurde. Das Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die um- weltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten stellt die Vorbereitung zur Wiederverwertung beziehungsweise ein möglichst hochwertiges Recycling in den Vordergrund und soll so zu einer Verringerung der Abfallmenge beitragen. Mit dem neuen Elektro-Gesetz traten strenge Anforderungen an den Umgang mit gebrauchten Elektro und Elektroaltgeräten in Kraft.

2.2. Das System der Stadtreinigung Hamburg

2.2.1. Schonende Sperrmüllabfuhr

Bei jedem Sperrmüll-Abfuhrauftrag, den die Stadtreinigung Hamburg ausführt, kommen ein Presswagen sowie ein Mö- beltransporter im Tandem zum Einsatz.

Die Mitarbeiter entscheiden vor Ort nach Wiederverwendbarem mit Marktwert und tatsächlichem Abfall. Wiederverwendba- res wird direkt an die Stilbruch-Kaufhäu- ser geliefert, dort ggfs. aufgearbeitet und

für den Weiterverkauf angeboten. Bild 3: Tandem der Sperrmüllabfuhr

2.2.2. Direktanlieferung auf den Recyclinghöfen

Die von den Bürgern der Stadt Hamburg angelieferten gut erhaltenen Gegenstände werden bereits am Eingang zum Recyclinghof bzw. direkt vor den entsprechenden Sammelcontainern von den Mitarbeitern separiert, gesammelt und später an Stilbruch übergeben. Bei EAGs müssen die Mitarbeiter des Recyclinghofes auf die Einschätzung des Bürgers vertrauen, ob ein EAG noch funktioniert oder verschrottet werden muss.

Da es sich bei dem Recyclinghof rechtlich um eine reine Sammelstelle von Abfall und Wertstoffen handelt, darf derzeit vor Ort keine Überprüfung auf die Funktionsfähigkeit der Elektroaltgeräte erfolgen.

2.2.3. Privatanlieferung in den Stilbruch-Kaufhäusern

Die Stilbruch GmbH ist eine hundertprozentige Tochter der SRVH GmbH, die die Tochtergesellschaften der Stadtreinigung Hamburg verwaltet. Das Unternehmen ist zertifiziert zur Prüfung und Reparatur für EAG.

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Elektro(nik)geräte

In jedem der beiden Gebrauchtwarenkaufhäuser, sowie im neuen Pop-Up-Store, ste- hen Sammelboxen bereit, in denen nicht mehr benötigte, aber intakte Gegenstände persönlich abgegeben werden können. Fast 40 % der Gesamtanlieferung an Elektro- altgeräten entfallen auf diesen Lieferanten, wobei die Funktionsfähigkeit der EAGs in den überwiegenden Fällen gegeben ist und nur noch sicherheitsrelevante Faktoren überprüft werden müssen.

2.2.4. Depotcontainer Unabhängig dieser beschriebenen Sammelsysteme können die Bürger der Hansestadt Hamburg seit dem Jahr 2014 Elektrokleingeräte in die derzeit flächendeckend aufge- stellten etwa 110 EAG-Depotcontainer einwerfen. Die Betrachtung einer möglichen

Wertschöpfung aus diesen Containern bzw. resultierende Gefahren und Ein- schränkungen ist nicht Gegenstand des FORCE-Projektes, zumal die eingewor- fenen Kleingeräte entsprechend gesetz- licher Vorgaben, aber auch aufgrund ihres Zustandes nur noch einem Recy- clingprozess zugeführt werden können.

Bild 4: Depotcontainer für Elektroschrott in Hamburg

2.3. Sammelmengen zur Wiederverwendung durch Stilbruch

Im Jahr 2016 konnten durch die schonende Sperrmüllabfuhr 4.863m³ und durch das persönliche Abgeben auf den zwölf Recyclinghöfen 11.465 m³ an Gegenständen aus privatem Besitz (Möbel, Hausrat, EAG usw.) einer zweiten Nutzung zugeführt werden.

Zusätzlich konnten 11.824 m³ ausrangierter privater Besitztümer durch die persönliche Abgabe in den Stilbruch-Kaufhäusern einer weiteren Nutzung zugeführt werden. [5]

Im Jahr 2016 kamen etwa 675.000 Kunden in die beiden Kaufhäuser und kauften mehr als 400.000 gebrauchte Artikel.

Der Anteil der verkauften Elektroaltgeräte in den beiden Stilbruch-Filialen lag bei 14,40 %, was einer jährlichen Stückzahl von gut 33.000 Geräten entspricht. Der durch- schnittliche Verkaufspreis lag bei 14,82 EUR pro Stück. [2]

2.4. Ein zweites Leben für Elektroaltgeräte

Im Jahr 2016 wurden in Hamburg 6,032 kg Elektroaltgeräte pro Einwohner gesammelt.

Damit lag man bereits gut 2 kg über den Forderungen der EU. Eine Haushaltsabfallana- lyse aus dem gleichen Jahr ergab, dass dennoch 2,1 kg Elektroaltgeräte pro Einwohner über die schwarze Restabfalltonne entsorgt wurden. [1]

Etwa 70 % der an Stilbruch übergebenen Elektroaltgeräte erweisen sich nach Prüfung als funktionsuntüchtig, sind aufgrund des optischen und technischen Zustandes, des Alters oder der mangelnden Nachfrage unter ökonomischen Gesichtspunkten für einen

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weiteren Verkauf nicht geeignet. Sie werden einer stofflichen Verwertung zugeführt.

Strategische Metalle wie Gold, Silber, Platin, Kupfer oder Seltene Erden werden dabei möglichst umfassend extrahiert und bleiben somit im Stoffkreislauf erhalten.

Sammelgruppe Holsystem Bringsystem Gesamt t

SG1 Haushaltsgroßgeräte 33 1.494 1.527

SG2 Kühlgeräte 251 1.379 1.631

SG3 Bildschirmgeräte 268 1.549 1.816

SG4 Lampen 27 27

SG5 Haushaltskleingeräte 46 3.171 3.217

SG3/SG5 Depotcontainer 239 239

Summe 597 7.859 8.456

Lediglich etwa 30 % der Elektroaltgeräte sind in einem Zustand, der eine wirtschaftlich sinnvolle Wiederverwendung als Elektroaltgerät zulässt. [1]

Optisch einwandfreie und vermeintlich funktionsfähige Elektroaltgeräte werden in den als Entsorgungsfachbetrieb und Erstbehandlungsanlage zertifizierten Werkstätten von Stilbruch – teilweise in Langzeittests (TV-Geräte, Waschmaschinen usw.) – auf ihre pri- märe Funktionalität und elektrische Sicherheit geprüft, bevor sie in den Verkauf gelan- gen. Reparaturen erfolgen nur, wenn sie sich auf einfache Art, wie z.B. den Ersatz einer Sicherung beschränken. Weitergehende Arbeiten rechnen sich nur bei hochwertigen Geräten. Eine weitere Zertifizierung hinsichtlich des Datenlöschprozesses ermöglicht es Stilbruch, auch Datenträger sicher zur Wiederverwendung vorzubereiten. Stilbruch gewährt auf geprüfte und verkaufte Elektroaltgeräte eine Gewährleistung von zwölf Monaten ab Kaufdatum. In den seltensten Fällen ist es im Falle eines Mangels möglich, das exakt gleiche Gerät als Ersatz zu Verfügung zu stellen. Sofern es zu Reklamationen kommt, wird dem Kunden zunächst der Tausch gegen ein anderes Elektroaltgerät bzw. andere verfügbare Waren angeboten. Die Auszahlung des Kaufbetrages soll nach Möglichkeit vermieden werden.

3. Ziele von FORCE in der praktischen Umsetzung 3.1. Soll-Ist-Analyse

Um Vergleichbarkeit schaffen zu können, wurde zunächst eine Beschreibung der Ausgangssituation der aktuellen Sammelsysteme und -mengen sowie eine Analyse des Gebrauchtgerätemarktes im FORCE-Startjahr 2016 vorgenommen. [6]

Diese Basis-Evaluierung soll eine spätere Bewertung hinsichtlich der Reduzierung, Samm- lung und dem Recycling von Elektroaltgeräten während der vierjährigen Projektlaufzeit ermöglichen. Mit Hilfe des SRH- internen, datenbankbasierten Informationssystems kann ein Soll-Ist-Vergleich durchgeführt werden, der zum Projektende Bewertungen über eine effektive Umsetzung der zu Projektbeginn definierten Projektaktivitäten ermöglicht.

Tabelle 1:

EAG-Sammlung durch die SRH im Jahr 2016

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3.2. Pop-Up-Store – ein Gebrauchtwarenkaufhaus auf Zeit

Der englische Begriff pop up bedeutet plötzlich auftauchen. Entsprechend wird mit dem Begriff Pop-Up-Store ein provisorisches Einzelhandelsgeschäft bezeichnet, das kurzfristig in einer leerstehenden oder vorher anderweitig genutzten Räumlichkeit auftaucht und nach einem bestimmten Zeitraum wieder abgebaut wird.

Im Rahmen des FORCE-Projektes star- tete die SRH am 01. November 2017 mit einem 500 qm großen Stilbruch-Pop- Up-Store im Obergeschoss des belebten Einkaufszentrums Harburg Arcaden im Bezirk Harburg, südlich der Elbe. Der Mietvertrag für die Räumlichkeit lief vorerst bis zum 31. Januar 2018 und verlängert sich seither jeweils um einen Monat, bis er von Stilbruch oder dem Eigentümer des Einkaufszentrums ge- kündigt wird.

Der ausschließliche Vertrieb von Elektroaltgeräten in dem Gebrauchtwarenkaufhaus würde jedoch nur einen spezifisch interessierten Kundenkreis ansprechen. Die Erfahrung aus den bereits bestehenden Stilbruch-Kaufhäusern mit täglich bis zu 1.400 Kunden pro Laden hat gezeigt, dass Gebrauchtwarenkaufhäuser sehr stark von Mitnahmeeffekten leben. Angebotsbedingt werden die Läden vorzugsweise von sogenannten Schnäpp- chenjägern aufgesucht, aber auch von Kunden, die nach einem ganz speziellen Produkt suchen, dann aber häufig auch in ganz anderen Warengruppen interessante Produkte entdecken. Somit ist für den Erfolg des Pop-Up-Stores ganz entscheidend, dass durch ein breites Warenangebot eine möglichst breite Kundenstruktur angesprochen wird.

Der Schwerpunkt des Warenangebots in dem Pop-Up-Store wurde entsprechend der Ziele des FORCE-Projektes auf Elektroaltgeräte wie Unterhaltungselektronik (Radios, Platten- spieler usw.) und Lampen aller Formen und Größen gelegt. Die Elektro-Werkstätten von Stilbruch bestücken den Store mit täglich wechselndem Angebot mit geprüfter Ware.

Bild 5: Pop-Up-Store in Hamburg-Harburg

Bild 6:

Abteilung EAG im Stilbruch Pop-Up-Store

Aktuell erfolgt die Prüfung aller Geräte in den Elektrowerkstätten nördlich der Elbe, welche aufgrund ihrer Größe und Ausstattung an ihren Grenzen sind. Eine Elektro- werkstatt südlich der Elbe würde die Bereitstellung weiterer Elektroaltgeräte und eine erheblich effizientere Verteillogistik zwischen Recyclinghöfen, Elektrowerkstätten und Pop-Up-Store ermöglichen.

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Andere höchst interessante Warengruppen wie Glas und Porzellan, Bücher, Kleinmö- bel, Geschenk- und Dekoartikel und Kinderspielzeug sollen ein generelles Interesse zu einem Besuch des neuen Pop-Up-Stores in den unterschiedlichen Kundengruppen wecken.

Für Stilbruch liegt der Vorteil dieses zeitlich begrenzten Pop-Up-Stores darin, dass mit relativ wenig Aufwand ein dritter Laden in einer strategisch zentralen Lage ge- schaffen werden konnte. Die lokale Presse konnte anlässlich der Eröffnung über ein ganz neues, bisher nicht dagewesenes Ladenformat berichten, dessen Warenangebot und Preisstruktur der Kaufkraft und den Interessen im Einzugsgebiet entsprechen.

Da man ebenfalls zum Verkauf stehende Secondhand-Möbel als Präsentationsflä- che nutzt, blieben die Kosten für die Ladengestaltung auf geringem Niveau. Die Werbekosten waren relativ gering; die insbesondere aufgrund der attraktiven Preise und des speziellen Warenangebots entstandene Mundpropaganda jedoch von un- schätzbarem Wert.

Der Vorteil des Einkaufszentrum: Eine seit längerem leerstehende Fläche mit einer breiten Fensterfront in strategisch wichtiger Lage konnte kurzfristig und ohne kosten- intensive Umbaumaßnahmen vermietet werden. Mit dem neuartigen Geschäftskonzept wurde bei unterschiedlichen Kundengruppen ein besonderes Interesse bzw. Anreiz zum Besuch des Einkaufszentrums geweckt. Von der erhöhten Kundenfrequenz profitieren seither auch die umliegenden Geschäfte.

In den ersten vier Wochen nach der Eröffnung des Pop-Up-Stores kamen während der üblichen Ladenöffnungszeiten täglich bis zu 1.000 Kunden in den neuen Pop-Up- Store. Der Anteil an Kunden, der ohne Einkauf die Filiale verließ, lag bei etwas über 50 %. Im Vergleich dazu liegt der Anteil bei etwa 30 % in den bereits seit elf bzw. fünf Jahren bestehenden Stilbruch-Gebrauchtwarenkaufhäusern. Ursache hierfür ist, dass der Pop-Up-Store in großem Umfang von Laufkundschaft besucht wird, welche den Store nicht gezielt aufsucht, sondern beim normalen Einkauf eher zufällig in den Store kommt. Die anderen Gebrauchtwarenkaufhäuser hingegen liegen in Gewerbegebieten und werden für den Einkauf gezielt angefahren. Hinzu kommt, dass aufgrund einer vertraglichen Verpflichtung mit der gegenüberliegenden Filiale einer großen Mode- bekleidungskette keine Textilien in dem Pop-Up-Store verkauft werden dürfen, sodass ein wichtiger Anreiz für Mitnahmeeffekte wegfällt.

Im Bereich der EAGs wurden insbesondere haushaltsnahe Kleingeräte (Toaster, Mi- xer, Haartrockner usw.) nachgefragt. Auf diese Warengruppe entfielen gut 50 % des Umsatzes, gefolgt von Beleuchtung und Unterhaltungselektronik (CD-Player, Boxen, TV-Geräte, Monitore) mit jeweils etwa 25 %. In dem Pop-Up-Store konnte drei Ar- beitskräften ein festes Arbeitsverhältnis angeboten werden, wobei die Arbeitskräfte später bei Bedarf in den anderen Stilbruch-Filialen eingesetzt werden könnten. Je nach Wochentag und Tageszeit werden sie im Pop-Up-Store von drei bis vier Kräften auf Teilzeitbasis unterstützt.

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Elektro(nik)geräte

3.3. Dritte dauerhafte Stilbruch-Filiale

Stilbruch 2

Stilbruch 1

Pop-Up-Store

Gemäß den definierten Zielen im Projektvertrag beabsichtigt Stilbruch, neben dem oben beschriebenen zeitlich begrenzten Pop-Up-Store, eine feste Fi- liale mit Schwerpunkt auf Vermarktung von Elektroaltgeräten in den Stadtteilen südlich der Elbe zu eröffnen. Diese soll zusätzlich mit einer Elektrowerkstatt für die Geräteprüfung und -reparatur sowie für die Zerlegung von nicht mehr vermarktbaren Geräten ausgestattet werden bzw. wird hinsichtlich der Zerlegung eine Kooperation mit einer örtlich ansässigen Behindertenwerkstatt angestrebt.

Bild 7: Stilbruch-Gebrauchtwarenkaufhäu- ser und Pop-Up-Store in Hamburg

Die beiden bereits bestehenden Gebrauchtwarenkaufhäuser können von den gut 160.000 südlich der Elbe lebenden Hamburger Bürgern nur mit großem Aufwand erreicht werden, zumal diese Filialen nur über eine mäßige Anbindung an den öffent- lichen Nahverkehr verfügen.

Die Suche nach einer geeigneten Gewerbeimmobilie mit mindestens 1.000 qm und einer entsprechenden Infrastruktur gestaltete sich aufgrund des angespannten Im- mobilienmarktes bisher als sehr schwierig. Utopische Mietpreisvorstellungen und anspruchsvolle Vertragsbedingungen lassen sich nur schwer mit den Zielen eines Gebrauchtwarenkaufhauses für Menschen mit niedrigem Budget in Einklang bringen.

Zudem stellt sich die Frage nach dem zusätzlichen Mengenpotential insbesondere an Elektroaltgeräten, das ein drittes Kaufhaus beanspruchen würde. Um alle drei Kauf- häuser mit einem ausreichenden und qualitativ hochwertigen Warenangebot versor- gen zu können, müssen die Sammelquoten an Elektroaltgeräten entsprechend erhöht werden. Diese Zielsetzung wird in dem FORCE-Projekt ebenfalls aufgegriffen – siehe 2.3. Sammelmengen zur Wiederverwendung durch Stilbruch.

Das Potential an EAG ist auf jeden Fall vorhanden. Die Kapazitäten der Elektrowerk- stätten, sowie die logistischen Herausforderungen sind aktuell noch die begrenzenden Faktoren.

3.4. Big Data und eine benutzerfreundliche App

Der Projektpartner Consist ITU arbeitet an einer APP, mit der das Marktpotential für ge- brauchte Elektroaltgeräte stetig untersucht wird. Dazu werden Verkaufsanzeigen von Ebay und aus anderen Quellen kontinuierlich gerätescharf (Geräteart, Hersteller, Modell usw.) ausgewertet und durch Informationen über die Reparierbarkeit defekter Geräte ergänzt.

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Elektro(nik)geräte

Mit Hilfe der App können sich Bürgerinnen und Bürger über den Wiederverkaufswert, Reparaturmöglichkeiten, Ersatzteile usw. für ihre Elektro- und Elektronikgeräte oder die richtige Entsorgungsform informieren. Reparaturbetriebe, Repair-Initiativen und Arbeitsgeräteverleiher können sich ihrerseits mit der App verlinken und ihre spezielle Dienstleistung in dem Portal anbieten. Institutionen, die gebrauchte Elektroaltgeräte annehmen oder auf der Suche nach Ersatzteilen sind, können diese Informationen ebenfalls dort veröffentlichen. Mit der App wird ein umfangreiches, benutzerfreund- liches Instrument geschaffen, in dem die fünf Stufen der Abfallhierarchie des Kreis- laufwirtschaftsgesetzes ihre Anwendung finden.

Alle in der App verlinkten Betreiber in der Metropolregion Hamburg können durch das GIS-basierte Tool mittels angebundener Routenführung direkt aufgesucht werden. Durch die Kooperation mit der Handwerkskammer der Stadt Hamburg sollten möglichst alle Reparaturbetriebe über die App dargestellt und stets auf aktuellem Stand gehalten werden.

Der Anwendungsbereich der App ist im Rahmen des Projektes zunächst auf die Me- tropolregion Hamburg beschränkt, ist jedoch so angelegt, dass er deutschlandweit erweitert werden kann.

3.5. Repair-Cafés

Studien zu Elektrogeräten ergeben, dass immer mehr Elektroaltgeräte bereits innerhalb der ersten fünf Jahre kaputtgehen: 2013 etwa mussten 8,3 % der Haushaltsgroßge- räte innerhalb dieses Zeitraums aufgrund von Defekten ersetzt werden, während es 2004 noch 3,5 Prozent waren [7]. Gleichzeitig zeigt eine repräsentative Umfrage der Verbraucherzentralen, dass im Jahr 2017 etwa 74 % aller Befragten als Grund für die Entsorgung von Elektrogeräten angaben, dass die Kosten für eine Reparatur zu hoch seien [4]. Neben dem gestiegenen Abfallvermeidungsbewusstsein dürften die hohen Reparaturkosten ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die zunehmende Popularität von Reparaturinitiativen wie z.B. Repair-Cafés sein.

Ein Repair-Café ähnelt einer – häufig temporär – eingerichteten Selbsthilfewerkstatt.

Defekte Alltags- und Gebrauchsgegenstände können unter Anleitung von ehrenamtli- chen Fachkräften oder auch geschickten Hobbybastlern selbst repariert werden. Dabei geht es immer auch um Hilfe zur Selbsthilfe. Den Besuchern wird gezeigt, wie sie beim nächsten Mal einfache Reparaturen selber durchführen können.

Derartige private Reparaturinitiativen werden überwiegend in Räumlichkeiten sozialer Einrichtungen in regelmäßigen Abständen organisiert und sind für die Besucher kos- tenlos. Werkzeug und Reparaturmaterialien stehen zur Verfügung, Ersatzteile jedoch nicht. Evtl. entstehende Kosten werden neben direkten Geldspenden auch durch den Verkauf von Kaffee und Kuchen gedeckt, die von den Besuchern der Reparatur Ca- fés mitgebracht werden. Cafés dieser Art setzen ein ganz aktives Zeichen gegen eine Wegwerfgesellschaft. Neben der Abfallvermeidungs-Komponente sind Repair-Cafés häufig auch soziale Treffpunkte für Menschen aus den unterschiedlichsten Kontexten.

Im Rahmen des FORCE-Projektes sollen Repair-Initiativen gestärkt und ausgebaut werden. Als erster Schritt fand im Januar 2018 ein gemeinsamer Austausch zwischen den stadtteilbezogenen Reparatur Cafés in Hamburg und den FORCE-Projektpartnern des Hamburg Clusters statt. Während des Round-Table-Workshops wurden Schnittstellen

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und Möglichkeiten der Zusammenarbeit hinsichtlich der Reparatur von Elektroaltgerä- ten definiert. Insbesondere die Fragestellung, welche EAG am häufigsten in Eigenregie repariert werden und welche Ersatzteile besonders häufig nachgefragt werden, muss weiter beobachtet und dokumentiert werden. Entsprechend kann die Stadtreinigung Hamburg bzw. deren Tochterunternehmen Stilbruch im Rahmen des FORCE-Projektes ggfs. Altgeräte zu Verfügung stellen. Die Repair-Initiativen sollen dahingehend moti- viert werden, sich mit der im Rahmen des Projektes entwickelten APP zu vernetzen, um ihre Aktivitäten und Termine einer möglichst breiten Zielgruppe zugänglich zu machen. Die APP könnte gleichzeitig als Abfragetool für bestimmte Fragestellungen der Betreiber von Repair-Cafés genutzt werden.

3.6. Netzwerktreffen Klimaschulen

Im Rahmen einer Weiterbildungsmaßnahme zum Thema Repair-Café Kids in Schulen des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung für LehrerInnen von wei- terführenden Schulen wurde das FORCE-Projekt im November 2017 aktiv vorgestellt und explizit über Kooperationsmöglichkeiten diskutiert.

Gut fünfzig LehrerInnen von zertifizierten Hamburger Grund- und weiterführenden Klimaschulen waren eingeladen, sich vor Ort selbst über die Organisation und den Aufbau von Repair-Cafés in den Schulen auszutauschen. Ein Repair-Café mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde durchgeführt sowie Daten und Fakten zum Themenbereich Konsum und Abfall vermittelt und die speziellen Voraussetzungen für den Aufbau von Repair-Cafés in Schulen diskutiert. Neben dem theoretischen Aus- tausch war es das Ziel, handwerkliches Know-how zu vermitteln und dem Umgang mit ursprünglich wertvollen Gütern mehr Achtung zu verschaffen.

Für Schulen ist dabei neben der Umweltbildung auch die soziale Komponente interes- sant (ich helfe – mir wird geholfen), die Öffnung der Schule in den Stadtteil – Anwohner sind Besucher – und der generationsübergreifende Aspekt – Kinder helfen älteren An- wohnern, Pensionäre als Experten helfen Kindern. In Repair-Cafés können der Umgang mit Werkzeugen, handwerklichen Fähigkeiten und technisches Grundverständnis vermittelt werden – Kompetenzen, mit denen besonders Kinder und Jugendliche heute in ihrem Alltag kaum mehr Berührungspunkte haben. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben seitens der Schulbehörde dürfen Schüler jedoch nicht mit Netzgeräten arbeiten, so dass die Reparatur von Elektrogeräten gesondert zu betrachten ist.

3.7. Erhöhung der Sammelmengen

Zugunsten der gesetzlichen Vorgabe, bis 2019 eine Elektroaltgeräte-Sammelquote von 65 % zu erreichen, werden in dem FORCE-Projekt Maßnahmen angestrebt, Bürger noch weitreichender über die Bedeutung von Elektroaltgeräten als Rohstoffressourcen bzw. deren weitgehende Vernichtung durch gesetzeswidrige Entsorgung aufzuklären.

Alle bereits erfolgten und noch geplanten Aktionen werden durch eine intensive Öffent- lichkeitsarbeit seitens der SRH und Repair-Initiativen in den Fokus der Öffentlichkeit gesetzt, um Bürger zu motivieren, noch funktionsfähige EAG zu reparieren

Alternative bzw. zusätzliche Sammelstellen, z.B. in der Wohnungswirtschaft, in Ein- kaufszentren oder an strategischen Bus-/Bahn-Verkehrsknotenpunkten können dazu führen, dass weniger EAG im Restabfall landen.

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Wettbewerbe in Schulen, Vereinen oder in Unternehmen können zum bewussten Bereitstellen von noch funktionsfähigen, aber nicht mehr benötigten EAGs für die Weiterverwendung im privaten Bereich motivieren.

Gespräche mit großen technisch-fokussierten Handelsketten über ein Rabattcoupon- System für zurückgegebene elektrische und elektronische Kleingeräte sollen innerhalb der Projektlaufzeit stattfinden.

4. Abgabe der besonders werthaltigen Gerätekomponenten an Aurubis

Zerlegung und mechanische Aufbereitung

Zu Projektbeginn stand die Annahme, dass sich eine Zerlegung mit günstigen Ar- beitskräften rechnen könnte, wenn Chargen erzeugt werden, die bei Aurubis für die Schmelze besonders interessant sind. Nach gemeinsamer Bestimmung der Zerlegean- forderungen kamen die beiden Projektpartner zu der Erkenntnis, dass eine Zerlegung nur weiterverfolgt werden sollte, um Baugruppen für den Weiterverkauf und weitere Nutzung auszubauen.

Bild 8: Durch Stilbruch ausgebaute Platinen Im nächsten Schritt soll über die ökono-

mische Betrachtungsweise einer internen manuellen Zerlegung oder extern durch eine Vergabe an soziale Einrichtungen beraten werden.

Als geeignete Komponenten für eine Wie- derverwertung wurden definiert:

• PC-Festplatten ab 500 GB

• Notebook-Festplatten ab 80 GB

• RAM-Speicher ab DDR 3 ab 1 GB

• CPU ab P4

• TFT-Monitore ab 15 Zoll, farbig

• Notebooks ab Core2Duo

• Notebook-Netzteile

• PCs ab Core2Duo

• Docking-Stations

• Smartphones Bild 9: Sammlung von Elektroschrott bei der Aurubis AG

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Elektro(nik)geräte

5. Leitungs- und Entscheidungssupport

Im Rahmen des Projektes analysiert die HCU lokale Strategien und Richtlinien um gesetzliche Vorgaben und Ziele für die jeweiligen Materialströme, das Abfallmanage- ment und die Kreislaufwirtschaft generell zu verstehen und daraus Veränderungen und Ableitungen formulieren zu können. Gemeinsam mit lokalen Projektpartnen werden Key-Stakeholder des jeweiligen Materialstroms definiert. In Interviews werden die Perspektiven der Stakeholder auf die lokale Situation, Chancen und Herausforderun- gen in der Umsetzung der Kreislaufwirtschaft erfragt. Barrieren, Herausforderungen und Chancen für die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft werden herausgearbeitet und fördernde Bedingungen für die Kooperation von öffentlichen und privaten Akteuren in den verschiedenen Schritten des Materialkreislaufs definiert.

6. Stakeholder-Analyse

Der Projektpartner HAW hat im zweiten und dritten Quartal 2017 in den Partnerlän- dern Dänemark, Portugal, Italien und Deutschland eine erste Stakeholder-Analyse durchgeführt. Marktmöglichkeiten und Barrieren für die Nutzung von Sekundär- Rohstoffen sowie für eine hochwertige Wiederverwendung von Waren und Materialien und des Recyclings sollten identifiziert und analysiert werden. Informationen über Faktoren, die eine derartige Nutzung ermöglichen würden und notwenige Methoden und Technologien zur Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft wurden erfasst. Auch wurden Informationen über institutionelle und ökonomische Rahmenbedingungen und Akzeptanzstrategien abgefragt.

Von den lokalen Partnern ausgewählte, nationale und internationale Stakeholder aus allen Unternehmensgrößen wurden befragt.

Fast alle aktiven Teilnehmer sind sich über die Wichtigkeit einer Kreislaufwirtschaft ei- nig, fühlen sich fast-gut bis gut über das Thema informiert. Erste Auswertungen ergaben, dass ein Drittel aller Teilnehmer Schwierigkeiten hatte, sich selbst den vorgegebenen Kategorien der Wertschöpfungskette zuzuordnen. Auch bedürfen die unterschiedlichen Bereiche der Wertschöpfungskette weiterer Informationen und Aufklärung. Um eine lineare Ökonomie in eine Kreislaufwirtschaft zu transferieren, bei dem der Output des einen zum Input des Nächsten wird, bedarf es einer systematischen Veränderung. Vo- raussetzung für eine derartige Systemänderung wäre z.B., dass involvierte Stakeholder aus allen Bereichen der Kreislaufwirtschaft in einem zirkulären Prozess miteinander verbunden werden müssten, damit der Kooperations- und Informationsaustausch, aber auch die Wissensverbreitung gestärkt wird.

Die Resultate dieser Befragung fließen in die aktuellen Forschungen und Entwicklungen der Projektpartner ein und werden am Projektende gemeinsam veröffentlicht.

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Elektro(nik)geräte

7. Zusammenfassung und Ausblick

In den Industrieländern fallen jährlich zwischen 20 und 50 Millionen Tonnen Elekt- roschrott an. Er stellt die Abfallart mit dem am schnellsten wachsenden Volumen dar, denn die Zahl der Elektrogeräte in Privathaushalten nimmt stetig zu. 2013 wurden weltweit etwa 50 Millionen Flachbildfernseher, 300 Millionen Computer und zwei Milliarden Mobiltelefone und Smartphones verkauft. [3]

Im Rahmen des FORCE-Projektes sollen während der Projektlaufzeit mindestens 800 Tonnen an Elektroaltgeräten zusätzlich verwertet werden. Davon sollen min- destens 300 Tonnen zerlegt und daraus strategische Metalle wie Gold, Silber, Platin, Palladium und Kupfer separiert werden. Diese Menge würde einer Einsparung von über 1.000 Tonnen an CO2 entsprechen.

Elektroschrott enthält gesundheitsgefährdende und umweltschädliche Substanzen, z.B.

Schwermetalle, die Böden und Gewässer verunreinigen oder Flammschutzmittel, die beim Verbrennen giftige Gase freisetzen.

In einer Welt mit begrenzten Ressourcen ist ein lineares Wirtschaftssystem nach dem Grundsatz take, make and dispose – Nehmen, Herstellen und Entsorgen – nicht nachhaltig.

Elektroschrott kann vermieden werden, indem Geräte länger benutzt und repariert statt ersetzt werden. Sofern beides nicht mehr möglich ist, müssen Materialien zwin- gend hochwertig wiederverwendet und recycelt werden. Bei fast allen Metallen ist eine nahezu hundertprozentige stoffliche Wiederverwertung möglich.

Abkürzungen

AöR: Anstalt des öffentlichen Rechts EAG: Elektroaltgerät

ElektroG: Elektro- und Elektronikgerätegesetz FORCE: Cities Cooperating for Circular Economy HAW: Hochschule für Angewandte Wissenschaften HCU: Hafen City Universität

KMU: Kleine und mittlere Unternehmen KrWG: Kreislaufwirtschaftsgesetz

SRH: Stadtreinigung Hamburg

WEEE: Waste of Electrical and Electronic Equipment; deutsch: Elektro- und Elektronikgeräte-Abfall

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Elektro(nik)geräte

8. Quellen

[1] Behörde für Umwelt und Energie: AWP: Abfallwirtschaftsplan Siedlungsabfälle Hamburg 2017 der Freien und Hansestadt Hamburg

[2] Bernhard, J.: Nachhaltigkeit durch Wiederverwendung – das Stilbruch-Konzept in Hamburg. In:

Thomé-Kozmiensky, K. J.; Goldmann, D. (Hrsg.): Recycling und Rohstoffe, Band 10. Neuruppin:

TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky, 2017, S. 91ff.

[3] http://future.arte.tv/de/elektroschrott-faq

[4] https://vku-akademie.de/veranstaltungen/405-europäische-woche-der-abfallvermeidung [5] Stadtreinigung Hamburg: Konzern- und Nachhaltigkeitsbericht 2016

[6] Stadtreinigung Hamburg: Projektbericht MS5 (Jana Weser, Stefan Lübben): Big Data Approach for optimizing collecting scheme and location for Second Hand centre has been set up [7] Umweltbundesamt: Strategien gegen Obsoleszenz, 2017

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Recycling und Rohstoffe, Band 4 (2011) ISBN: 978-3-935317-67-2 30,00 EUR Recycling und Rohstoffe, Band 5 (2012) ISBN: 978-3-935317-81-8 30,00 EUR Recycling und Rohstoffe, Band 6 (2013) ISBN: 978-3-935317-97-9 30,00 EUR CD Recycling und Rohstoffe, Band 1 und 2 (2008/09) ISBN: 978-3-935317-51-1 30,00 EUR Recycling und Rohstoffe, Band 3 (2010) ISBN: 978-3-935317-50-4 30,00 EUR Recycling und Rohstoffe, Band 2 (2009) ISBN: 978-3-935317-40-5 30,00 EUR

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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar

Stephanie Thiel • Elisabeth Thomé-Kozmiensky • Daniel Goldmann (Hrsg.):

Recycling und Rohstoffe – Band 11

ISBN 978-3-944310-40-4 Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH

Copyright: Elisabeth Thomé-Kozmiensky, M.Sc., Dr.-Ing. Stephanie Thiel Alle Rechte vorbehalten

Verlag: Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH • Neuruppin 2018

Redaktion und Lektorat: Dr.-Ing. Stephanie Thiel, Dr.-Ing. Olaf Holm, Elisabeth Thomé-Kozmiensky, M.Sc.

Erfassung und Layout: Claudia Naumann-Deppe, Janin Burbott-Seidel, Sandra Peters, Ginette Teske, Cordula Müller, Gabi Spiegel

Druck: Universal Medien GmbH, München

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