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Jakob waren es vornehmlich P

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N a t u r f o r s c h e r im O r d e n s k l e i d

Sorgsamste Pflege fanden die Naturwissenschaften in Regensburg bei den Mönchen von St. Jako b und St. Emmeram. Im Schottenkloster St. Jakob waren es vornehmlich P.

lldepnons Kennedy und nach ihm P. Benedikt Arbuthnot, im Emmeramerstift Frobenius Förster, Steiglehner und Placidus Heinrich, die den wissenschaftlichen Bestrebungen ihrer Klöster durch persönliche Forschungen und wohlwollende Unterstützung jegliche Förde­

rung zuteil werden ließen.

P I L D E P H O N S K E N N E D Y

Ildephons Kennedy stammte, wie fast alle Ordensbrüder der Schottenabtei St. Jakob aus Schottland, wo er am 20.

Juli 1722 in der Provinz Perth geboren wurde. Nachdem er Unterricht in der Muttersprache erhalten und sich einige Kentnisse in Latein, Arithmetik und Geographie angeeignet hatte, kam er mit dem 13. Lebensjahre nach Regensburg, ins Kloster St. Jakob, um dort für seinen klösterlichen Beruf erzogen zu werden. Er besuchte zunächst 5 Jahre lang das Jesuitengymnasium St. Paul (am heutigen Jesuitenplatz), legte 1742 die feierliche Profess ab und wurde dann von sei­

nem Abt auf die Universität Erfurt geschickt, wo er 2 Jahre Philosophie und etwa 3 Jahre Theologie studierte. 1747 er­

hielt er durch den Bischof von Mainz die Priesterweihe. Wie­

der in sein Kloster zurückgekehrt, bekam er vom Abt Bernard Stuart das Amt eines Seminardirektors. Dreizehn Jahre übte er dieses Amt aus. In seinen Mußestunden vertiefte er sich mit glühendem Eifer in das Studium der Physik und Mechanik und brachte es darin soweit, daß er sich in den wissenschaftlichen Kreisen Bayern großes Ansehen erwarb und sich der Freundschaft vortrefflicher Männer, wie des Geheimen Rates Peter von Osterwald, des Superintendenten J. Chr. Schaffer (s. d.) in Regensburg, des berühmten Werkkünstlers Brander (s. d.) in Augsburg u. a. erfreuen durfte.

Als die beiden kurfürstlichen Bergräte Dominikus v. Linbrunn und Georg v. Lori 1758 sich mit dem Gedanken trugen, in München eine Akademie der Wissenschaften ins Leben zu rufen, wurde neben einigen wenigen Männern auch „der Professor der Mathes bey den Schotten zu Regensburg'1 P. Ildephons Kennedy, zum Mitglied der Akademie ernannt. Bereits anfangs Ju li 1761 bringt ihn seine Ernennung zum Sekretär der A ka­

demie in einen Wirkungskreis, der für sein ferneres Leben, aber auch für die Entwicklung der Akademie bedeutungsvoll genug werden sollte. Er siedelte nach München über und waltete 40 Jahre lang des ebenso mühevollen wie verantwortungsreichen Amtes. Die beiden letzten Jahre seines Lebens von einem lästigen Augenübel heimgesucht, hauchte er am 9. April 1804 seine edle Seele aus.

Sein Freund und N achfolger im Am te, Lorenz Westenrieder, gibt in seiner aGeschichte der Bayerischen Akademie der W issenschaften” sowohl, wie namentlich in seiner akademischen „Denkrede auf Ildephons K ennedy” über sein Leben und W irken so wertvolle Aufschlüsse, daß wir seine T ätigkeit ins rechte Licht zu setzen vermögen.

Als Sekretär war er die Seele der Akademie, der nicht nur die Gabe besaß, „die gleichsam unmöglichen Dinge m öglich zu machen und glimmende Zwiste, H ärten und Unebnen zu ebnen und auszugleichen” , sondern durch seinen umfangreichen Briefwechsel die Beziehungen und Verbindungen mit der Gelehrtenwelt zu festigen und aufrechtzuerhalten.

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Ganz besonders waren es seine physikalischen Kollegien, die er von 1762 an 12 Jahre lang an der Akademie hielt und welche seinen Namen in weitesten Kreisen berühmt machten. Namentlich der Umstand, daß er, der geborene Schotte, als erster mit der bisherigen Gepflogenheit der Gelehrten, nur in lateinischer Sprache zu dozieren, gründ­

lich aufräumte und seine Vorlesungen in deutscher Sprache vortrug, wirkte reformierend im besten Sinne des Wortes. „Ein physikalisches Kollegium in deutscher Sprache, in dem nur das Praktische gelehrt wurde, war im Jahre 1762 eine unerhörte Erscheinung. Man hatte noch so wenig einen Begriff davon, wie Schulgegenstände aus dem bürgerlichen praktischen Leben hergeholt und unmittelbar wieder dahin geführt werden sollten, daß man über den Einfall des Mannes lachte und spottete.“

Aber Kennedy ließ sich nicht beirren und der Erfolg gab ihm recht. Seine Vorlesungen gewannen von Jah r zu Jah r einen ausgedehnteren Zuhörerkreis und rasch setzte sich die Anschauung durch, daß es lächerlich wäre, „eine Wissenschaft, die für alle Bürger­

klassen gleich unentbehrlich ist, in einer Sprache zu lehren, in welcher sie nur einigen verständlich w äre.“

D a es zu jener Zeit an geübten und erfahrenen Werkkünstlern mangelte, „so zimmerte und drechselte er die Maschinen und Instrumente mit eigner H and und litt es nicht nur, sondern sah es recht gerne, wenn man ihn bei seiner Drehbank und W erkstatt besuchte und zusah, wie er zu Werke ging.“

Wie er in deutscher Sprache lehrte, so schrieb er auch seine wissenschaftlichen Er- örtungen in deutscher Sprache, von dem einzig richtigen Grundsatz ausgehend, „daß man wissenschaftliche Dinge für Deutsche deutsch schreiben müsse.“ Im allgemeinen kann gesagt werden, daß Kennedy verhältnismäßig wenig Schriften veröffentlichte — er war ein grundsätzlicher Gegner der Vielschreiberei. In Anschluß an seine physikalischen Vor­

lesungen an der Akademie erschienen 1763 seine „H auptsätze und Erklärungen jener physikalischen Versuche, welche auf dem akademischen Saale in München öffentlich an­

gestellt worden“ in Druck. D as Buch ist eine regelrechte Lehre von der Physik des A ll­

tags. — Zahlreiche kleinere Aufsätze Kennedys brachte die von Heinrich Braun heraus­

gegebene Monatsschrift „Der Patriot in Bayern“ . Es handelt sich in diesen Artikeln vornehmlich um die Erklärung verschiedener Naturereignisse und Naturerscheinungen jener Zeit, wie Nordlichterscheinungen, über einen Meteorfall, über den Durchzug der Venus durch die Sonne, über Erdbeben, über das Erscheinen eines Kometen, über aufge­

fundene Versteinerungen und Knochenrcste usw.

Vom Kurfürsten Maximilian III. erhielt er den Auftrag, das Werk des Engländers William Baily „The advancement of arts, sciences and commerce" ins Deutsche zu über­

tragen. Das Buch bringt auf über 400 Seiten die Beschreibung und Erklärung aller für Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe erfundenen Maschinen, Geräte und sonstigen Hilfsmittel der damaligen Zeit. — Außer den gedruckten Schriften hinterließ Kennedy noch eine größere Zahl von Manuskripten.

Schriften: 1. H a u p tsä tz e und E rk läru n g en jener physikalischen Versuche, welche a u f dem akadem . S a a le in M ünchen öffen tlich an gestellt w urden, M ünchen 1763. — 2. A b h an d lu n g von den M orästen. P hilosophische A b h an dlun gen d. bayer. A k adem ie, I. B d. 1763, S. 127— 160 — 3. Versuche m it dem E ise. E b en d a, II. B d. 1780, S. 405— 466 — 4. A b h an d lu n g vom B au m ­ steine. E ben da, I I I . Bd. 1783, S. 19— 66 — 5. A n m erkun gen über die W itterung, besonders der Ja h r e 1783— 1786. E b en d a, V . Bd. 1789, S. 399— 446 — 6. U b er die V erw an d tsch aft des Fuchses m it dem H u n d e. — E b en d a, V I. B d. 1794, S. 217— 242. — 7. A n m erkun gen über das Singen der V ögel. E b en d a, V II . B d . 1797, S. 170— 206. — 8. A b h an d l. v. d. B ezo ar. N eu e P hil. A bh. d. A k . I. B d . 1778. — 9. A b h an dl. v o n einigen in B ay ern gefundenen Beinen.

IV . B d. 1785.

Q u ellen: L oren z W estenrieder, D en krede a u f I. K en n edy , M ünchen 1804. — L oren z W esten­

rieder, Geschichte d. bay er. A k . d. Wissensch. 1804 u. 1807. — A llg . D . B io. 15. B d. (H eigel) S. 602 f. — M an u sk rip t A d le r — L in dn er, II. 1880, S. 237 — D r. K a r l Stöckl, Ild . K en n ed y (R egensb. A n zeiger 1928 N r. 199) — K a r l R o czn ik , Ild . K e n n ed y , M önch und M eteorologe in B ay ern . M eteorol. R u ndschau 14. Jh rg . 5. H . 1961 S. 136.

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