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Academic year: 2021

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1 gd I Anregung

flüssig würde. Die Schweizer Bischöfe sagen in ihrem Schreiben: ,Weil jeder Christ, nicht nur der mit schwerer Sünde belastete, für seine Vergehen verantwortlich ist, persönlich zu ihnen stehen und in einer Aussprache Wei- sung und Führung empfangen soll, ist jedem dringend angeraten, wenig- stens von Zeit zu Zeit das Bußsakra- ment in der vollen Form der Einzel- beicht zu empfangen' (S. 30).

Darum wird in den folgenden Tagen (Zeiten) Gelegenheit zur Einzelbeicht geboten."

Am Gründonnerstag ,,Gaben für die Armen"

In einem alten handgeschriebenen Mainzer Liturgiebuch aus dem Jahre 1417 findet sich im Zusammenhang mit dem Verstorbenengottesdienst eine sogenannte „Benedictio elemo- synarum", ein Segen bzw. Lobpreis über die Almosen. Es heißt dazu in diesem Buch: In manchen Pfarreien werde bei den Verstorbenengottes- diensten Brot gespendet; dieses solle der Liturge segnen (Ps 112, Vers- paare, Gebet und Segensgesten); an- schließend sollen die Gaben an Be- dürftige verteilt werden, und zwar-ein für die Spiritualität dieses Tuns be- achtenswerter Hinweis - ,,propter Do- minum", um des Herren willen.

Man kann wohl feststellen, daß sich in einer solchen Sitte ein erfreuliches soziales Engagement ausdrückt.

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m Zusammenhang mit einem Toten- gottesdienst ist diese Sitte aber auch insofern beachtlich, als die Gemeinde-

mitglieder dadurch in sinnvoller Weise vor der Gefahr bewahrt werden, sich nur in „immanenter Liturgie" (Trauer usw.) zu ergehen.

Im neuen Römischen Missale heißt es zu Beginn des eucharistischen Teils des Abendmahlamtes am Gründon- nerstag, daß an dieser Stelle eine Prozession mit Gaben für die Armen passend sei. Als Begleit- gesang wird - ähnlich der oben ge- nannten Motivation-empfohlen: ,,Wo die Liebe und die Güte wohnt, dort ist Gott" (vgl. ,,Die Osterfeier" S. 32, Nr. 9). Damit wird aus dem reichen Motivbündel des Gründonnerstags das Thema, daß „Gottesdienst" im Geist und Auftrag Jesu nicht losgelöst wer- den kann vom „Dienst an den Mit- menschen", als ein Hauptthema die- ses Abends herausgegriffen; es nimmt ja tatsächlich in der „Stiftung des Herrenmahles" einen besonderen Stel-

https://doi.org/10.20378/irbo-55364

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lenwert ein. Nur auf andere Weise bringt dieses Thema auch die Fuß- waschung zum Ausdruck; weil aber gerade die Zeremonie der Fußwa- schung in vielen Gemeinden nicht praktiziert wird, bedarf der abendliche Gründonnerstagsgottesdienst um so nötiger einer gegenüber sonstigem Gemeindebrauch herausgehobenen

„Gabensammlung", die die „Sorge um den Nächsten um des Herrn willen"

akzentuiert. B. Kleinheyer hat in seinem Büchlein „Die neue Osterfeier" (S. 21) die Frage gestellt, ob nicht überhaupt der Abendmahlsgottesdienst des Grün- donnerstags in Zukunft der Termin für die große Fastenkollekte der Gemein- den werden sollte. Man möchte wün- schen, daß sich die Bischöfe in kom- menden Jahren trotz mancher Schwie- rigkeiten, die dem entgegenzustehen scheinen, zu einem solchen Schritt entschließen. Damit würde unüber- sehbar deutlich, daß wir an diesem Abend - und in den Feiern der darauf- folgenden Tage - keine „immanente Liturgie" feiern, sondern das Ziel der ganzen österlichen Bußzeit erreichen sollen, nämlich durch den Dienst und die Hingabe des Herrn bewegt und befähigt zu werden zu eigenem Dienst und zur eigenen Hingabe.

Hermann Reifenberg

Mitarbeiter dieser Nummer:

Dr. Hansjörg Auf der Maur, CH-6375 Becken- ried, Missionsseminar Schöneck - Prof. Dr.

Balthasar Fischer, 0-55 Trier, Weberbachstr. 17 - Direktor Ernst Pfiffner, CH--4056 Basel, St-Johanns-Ring 125 - Prof. Dr. Hermann Reifenberg, D-86Bamberg, Kunigu ndendamm64.

GOTTESDIENST wird herausgegeben von den Liturgischen Instituten Deutschlands (Johannes Wagner, Trier), Österreichs (Anselm Schwab OSB, Salzburg) und der Schweiz (Robert Trottmann, Zürich).

Redaktion: Heinrich Haug, Hauptschriftleiter, 0-5500 Trier, Jesuitenstr. 136, Ruf (0651) 4 81 07. Mitglieder der Redaktion: Heinrich Ren- nings (Anschrift und Ruf wie oben), Franz Schmutz, für Österreich verantwortlicher Redak- teur (A-4020 Linz, Postfach 284, Ruf [O 72 22]

26116), Robert Trottmann (CH-8002 Zürich, Gartenstraße 36, Ruf [051] 3611 46).

Mit kirchlicher Druckerlaubnis.

GOTTESDIENST erscheint in der Regel zweimal monatlich im Umfang von jeweils 8 Seiten. Eine Zusammenlegung von Heften bleibt der Redak- tion vorbehalten. Einzelheft -.70 DM, 5.00 öS, -.80 Sir.; Halbjahresabonnement 8.- DM, 60.-öS, zuzüglich Zustellgebühr; in der Schweiz:

Jahresabonnement 19.20 Sir. (incl. Porto).

GOTTESDIENST kann in jeder Buchhandlung, direkt beim Verlag oder durch die Post bezogen werden. Für die Bundesrepublik: Verlag Herder, D-7800 Freiburg im Breisgau; für Österreich:

Verlag Herder, A-1011 Wien 1, Wollzeile 33, Postfach 248; für die Schweiz: Benziger Verlag, CH-8840 Einsiedeln. - Gesamtherstellung:

Herder Druck Freiburg im Breisgau.

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