FHA Persönlich
29/1/2024
Persönlich: Fertig!
Prof. Annette Kuhn Universitätsklinik für Frauenheilkunde Inselspital Bern
Über den Umgang mit Fristen und wie man mit Deadlines fertig wird
Es ist jedes Mal das Gleiche. Leider.
Die Deadline für die Eingabe von Abstracts oder Vor- trägen ist ja meistens schon mehrere Monate im Vor- aus bekannt. Ob SGGG Jahreskongress, IUGA, ICS – wir wissen tatsächlich meistens sogar ein halbes Jahr oder länger, wann wir unsere Arbeiten einreichen müs- sen. Solange die Frist noch weit weg ist, planen, über- legen und besprechen wir noch mal. Am Ende herrscht Stress pur. Die Abstracts werden frühestens am Abend vor der Deadline in meiner Mailbox erwartet, was bedeutet, dass ich einen gemütlichen Abend habe.
Mit diesen Fristen ist es wie mit einem Elefanten;
wenn er weit weg ist, ist er ganz klein und vernachläs- sigbar; kurz vor der Frist wächst er dann zu einem grossen grauen Ungeheuer, das uns den Weg wohin auch immer versperrt und uns dirigiert.
Einige Kollegen meinen, unter Zeitdruck besser arbei- ten zu können, ich gehöre eindeutig nicht dazu und habe meine Arbeiten gerne geplant und nicht last minute fertiggemacht.
Aus diesem Grunde habe ich mir folgende Grafik aus- gedacht, die im Alltag sehr hilfreich ist; alle Deadlines und Fristen können nach Wichtigkeit und Dringlich- keit klassifiziert werden:
Dringend Nicht dringend Massnahme
Wichtig X Sofort erledigen
Wichtig X Terminieren
und erledigen
Unwichtig X Delegieren
Unwichtig X Nix machen
Vermutlich liessen sich alle unsere Tätigkeiten so ein- teilen und wohl auch unser Leben damit erleichtern.
Ein mutmassliches Problem könnte aus den unter- schiedlichen Ansichten, was wichtig ist und was nicht, entstehen; dies bietet auch im häuslichen Bereich durchaus Diskussionsstoff.
Ähnlich wie bei den Känguru-Chroniken, in denen der Unterschied zwischen Mein und Dein als lediglich bürgerliche Kategorie klassifiziert wird, gibt es bei der Klassifizierung der Prioritäten wohl ähnlich unter- schiedliche Ansichten.
Das Delegieren unwichtiger Dinge fällt dem einen leicht, dem anderen schwer; es soll aber wahre Meister in dieser Disziplin geben, und ich bin sicher, jedem von uns fallen von dieser Sorte mindestens ein bis zwei Personen im näheren Umfeld ein.
Fazit: Vermutlich brauchen wir Fristen, vermutlich funktioniert unsere Arbeitswelt ohne sie nicht und ver- mutlich sollten wir uns angesichts dieser Erkenntnis einreden, Fristen zu lieben und vorausschauend und planend zu arbeiten, um damit last minute Stress zu vermeiden. Jedoch – bis wir dieses nirvana-ähnliche Stadium des Arbeitens erreichen, machen wir erst mal so weiter wie bisher.
Die nächste Deadline kommt bestimmt.
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