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(1)Satz 3.1.15 Sei�∈Neine Natürliche Zahl

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Academic year: 2021

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(1)

Satz 3.1.15

Sei�∈Neine Natürliche Zahl. Dann gilt|S|=�! := 1·2· · · · ·�. (D.h.�-Fakultät Elemente.)

Beweis : Um eine bijektive Abbildung σ :{1� � � � � �}−→ {1� � � � � �} zu erhalten, gibt es Möglichkeiten fürσ(1), sodann 1Möglichkeiten für σ(2), . . . , und schließlich noch2 Möglichkeiten für σ(�1) und eine Möglichkeit fürσ(1).

Anmerkung 3.1.16

Für�≥3ist die symmetrische Gruppe S niemals abelsch.

Z.B.: betrachten wir die Permutationenσ =�1 2 3 4···

2 1 3 4···

und τ=�1 2 3 4···

1 3 2 4···

(d.h. wobei σ und τ die identische Abbildungen auf{4� � � � � �} sind), so gilt

σ ◦τ =�1 2 3 4···

2 3 1 4···

�=1 2 3 4···

3 1 2 4···

=τ◦σ �

Beispiel 3.1.17 (Die Gruppe der Symmetrien des regulären Dreiecks als symmetrische Gruppe) Die GruppeD6 der Symmetrien des regulären Dreiecks aus Beispiel 3.1.2 kann man als symme- trische Gruppe sehen, indem man die Ecken des Dreiecks mit1�2�3nummeriert:

Damit bilden wir einen Gruppen-Isomorphismus:D6−→S3 wie folgt:

Die Darstellung von Permutationen in Abbildungsschreibweise ist in der Praxis nicht sehr effizient.

Z.B.: Für die Permutation

σ =�1 2 3 4 5 6 2 3 1 4 5 6

∈S6

müssen wir uns die Bilder von4�5�6nicht merken, da sie nicht permutiert werden, und die Bilder von 1�2�3können wir in dem Diagramm

codieren. Dies ist die Idee eines Zykels. Damit erhalten wir eine effizientere Schreibweise für Permu- tationen:

(2)

Definition 3.1.18 (�-Zykel, disjunkte Zykel) Sei1≤� ≤�.

(a) Ein�-Zykel inS ist eine Permutation σ ∈S der Form σ: {1� � � � � �} −→ {1� � � � � �}

1 �→ 2

2 �→ 3

· · · �→ · · ·

�−1 �→

�→ 1

�→ �, sonst,

die die Zahlen 1� � � � � � zyklisch vertauscht und alle anderen Zahlen fest lässt.

Notation: σ = (�1� �2� � � � � �).

(b) Zwei Zykel (�1� �2� � � � � �) und (�1� �2� � � � � �) in S heißen disjunkt, wenn keine Zahl in beiden Zykeln vorkommt.

Beispiel 3.1.19

(a) Die obige Permutation

σ =�1 2 3 4 5 6 2 3 1 4 5 6

∈S6

ist ein3-Zykel: σ = (1�2�3).

(b) Beachte: die Darstellung als-Zykel ist nicht eindeutig. Z.B. ist (1�2�3) = (2�3�1) = (3�1�2)

(c) Eine Transposition ist ein 2-Zykel, denn sie vertauscht genau 2 Zahlen. Mit der Zykel- Notation ist jede Transposition der Form(�1� �2).

(d) Ein 1-Zykel ist einfach die identische Abbildung.

(e) Mit der Zykel-Notation istS3={Id�(1�2)�(1�3)�(2�3)�(1�2�3)�(1�3�2)}. (f) Wir betrachten die Permutation

σ =�1 2 3 4 5 6 7 4 7 1 6 5 3 2

∈S7 Dabei gilt:

1�→4�→6�→3�→1 (Dies ist der4-Zykel(1�4�6�3)�) 2�→7�→2 (Dies ist der 2-Zykel(2�7)�)

5�→5 (Dies ist der 1-Zykel (5)�)

Damit ist σ = (1�4�6�3)(2�7)(5)eine Komposition vondisjunktenZykeln.

Nach Konvention schreibt man weder die 1-Zykel noch die Komposition ◦, d.h.

σ = (1�4�6�3)(2�7)(5) = (1�4�6�3)(2�7)

(3)

Weiter gilt (1�4�6�3) = (1�4)(4�6)(6�3)und somit hat σ auch eine Darstellung als Kompo- sition von Transpositionen:

σ = (1�4)(4�6)(6�3)(2�7)

Im Allgemeinen kann man immer Permutationen als Komposition von Zykeln und auch Komposition von Transpositionen darstellen:

Satz 3.1.20

(a) Jede Permutationσ ∈S lässt sich als Komposition disjunkter Zykel schreiben.

(b) Jede Permutation σ ∈S lässt sich als Komposition von Transpositionen schreiben.

Beweis :

(a) Kein formaler Beweis für diese Aussage. Die Methode ist wie im Beispiel 3.1.19(f).

(b) Es reicht zu zeigen, dass jeder-Zykelσ Ssich als Komposition von Transpositionen schreiben lässt. Somit folgt (c) aus (a).

Aber offenbar ist

(�1� �2� � � � � �) = (�1� �2)(�2� �3)· · ·(��−1� �) eine Komposition von1Transpositionen.

Anmerkung 3.1.21

(a) Beachte: die Darstellungen von Permutationen als Komposition disjunkter Zykel und Kom- position von Transpositionen im Satz 3.1.20 sind nicht eindeutig!

(b) Falls eine Permutation σ ∈S zwei verschiedene Darstellungen σ =τ1◦· · ·◦τ =ρ1◦· · ·◦ρ

als Komposition von Transpositionen besitzt, so gilt ≡� mod 2

Anders gesagt ist die Parität der Anzahl der Transpositionen unabhängig von der Wahl der Darstellung von σ als Komposition von Transpositionen.

Definition 3.1.22 (Gerade/ungerade Permutation)

Seiσ ∈S eine Permutation und wähle eine Darstellungσ =τ1◦· · ·◦τ von σ als Komposition von Transpositionen.

(a) Ist gerade (d.h. 0 mod 2), so heißtσ einegerade Permutation.

(b) Ist ungerade (d.h. 1 mod 2), so heißtσ eineungerade Permutation.

(4)

Beispiel 3.1.23

(a) Jede Transposition ist ungerade.

(b) Die identische AbbildungId (d.h. das neutrale Element vonS) ist gerade.

(Für �>1ist z.B. Id = (1�2)(1�2).)

(c) σ = (1�4)(4�6)(6�3)(2�7)∈S7 ist eine gerade Permutation.

Lemma 3.1.24 Die Abbildung

ε: (S�◦) −→ ({−1�1}�·)

σ �→ ε(σ) =

�1 wennσ gerade ist,

−1� wennσ ungerade ist ist ein Gruppen-Homomorphismus.

Beweis : Seienσ1� σ2S zwei Permutationen. Dann gibt es vier Möglichkeiten:

(1) σ1, σ2 gerade=σ1σ2 gerade=ε(σ1σ2) = 1 = 1·1 =ε(σ1)·ε(σ2).

(2) σ1, σ2 ungerade =σ1σ2 gerade=ε(σ1σ2) = 1 = (−1)·(−1) =ε(σ1)·ε(σ2).

(3) σ1 gerade und σ2 ungerade =σ1σ2 ungerade=ε(σ1σ2) =−1 = 1·(−1) =ε(σ1)·ε(σ2).

(4) σ1 ungerade undσ2 gerade=σ1σ2 ungerade=ε(σ1σ2) =−1 = (−1)·1 =ε(σ1)·ε(σ2).

Definition 3.1.25 (Signum, alternierende Gruppe)

Der Gruppen-Homomorphismus ε : S −→ {−1�1} vom Lemma 3.1.24 heißt Signum. Außerdem heißt

A := ker(ε) = ∈S|ε(σ) = 1}

alternierende Gruppe vom Grad�.

Anmerkung 3.1.26

Die alternierende Gruppe A ist eine Untergruppe von S, denn der Kern eines Gruppen-Homo- morphismus ist immer eine Untergruppe nach Lemma 3.1.12(d).

Beispiel 3.1.27

InS3 sindId,(1�2�3) = (1�2)(2�3),(1�3�2) = (1�3)(3�2)gerade und (1�2),(1�3),(2�3)ungerade.

Daraus folgt

A3 ={Id�(1�2�3)�(1�3�2)}

Wir werden später beweisen, dassA für alle�≥2genau halb so viele Elemente wieS hat.

Schließlich sehen wir, dass symmetrische Gruppen besonders wichtige Gruppen sind, da jede Grup- peG als Untergruppe einer symmetrischen Gruppen aufgefasst werden kann:

(5)

Satz 3.1.28 (Satz von Cayley)

Jede GruppeG ist isomorph zu einer Untergruppe der symmetrischen GruppeS(G).

Inbesondere für|G|<∞ können wir G als Untergruppe vonS auffassen, wobei=|G|ist.

Beweis : Zunächst definieren wir ein Gruppen-Homomorphismus, indem wir setzen

: G −→ S(G)

�→ �(�) :=

G −→ G

�→

(Siehe Blatt 6.) Der Kern von ist

ker(�) ={�G|�(�) = Id}={�G|=G}

Aber= = nach der Kürzungsregel, da= ist. Also istker(�) ={�} und ist injektiv nach Lemma 3.1.12(d). Somit gilt

G=Bild(�)

und Bild(�) =�(G)ist eine Untergruppe der symmetrischen Gruppe S(G)nach Lemma 3.1.12(d).

Schließlich ist G endlich, d.h. |G| =: < ∞, so sind S(G) und S isomorph. (Wir können einfach die Elemente von G nummerieren, d.h. G = {�1� �2� � � � � �}, und die Mengen {�1� �2� � � � � �} und {1�2� � � � � �} identifizieren, indem wir mitersetzen.) Damit können wir G als Untergruppe vonS

auffassen.

3.1.5 Hauptbeispiel 2: Die Gruppe der Restklassen modulo Sei �∈N eine Natürliche Zahl.

Erinnerung: Für �� �∈Zheißt �kongruent zu� modulo�, wenn�|(�−�). In Zeichen schreiben wir

�≡� mod � � Dies ist eine Äquivalenzrelation. Die Äquivalenzklasse von ist

={�∈Z|�≡� mod �}={�+ ·�|� Z}=:+�Z und heißt Restklassevon modulo �.

Somit ist �≡� mod =�. Insbesondere gilt 0 == 2�= 3�=� � �

1 = 1 += 1 + 2�= 1 + 3�=� � � 2 = 2 += 2 + 2�= 2 + 3�=� � �

· · · =· · ·

�−1 = (�1) += (�1) + 2�= (�1) + 3�=� � � � Somit gibt es genau verschiedenen Restklassen modulo�:

0�1� � � � � �1

(6)

Lemma-Definition 3.1.29 (Gruppe der Restklassen modulo�) Sei�∈N. Die Menge

Z/:={0�1� � � � � �1}

der Restklassen modulozusammen mit der Verknüpfung (Addition) +: Z/�×Z/� −→ Z/�

(�� �) �→ +:=+,

bildet eine Gruppe, dieGruppe der Restklassen modulo(mit neutralem Element0und Inversem

−�=−�von �∈Z/�).

Beweis :

· Da+ := + in Termen von Äquivalenzklassen definiert ist, müssen wir zunächst zeigen, dass diese Verknüpfung wohldefiniert ist, d.h. nicht von der Wahl der Repräsentanten und abhängt: anders gesagt für1 =2 und1=2 müssen wir zeigen, dass1+2 =1+2. Aber aus1=2 und1 =2 folgen12=·1 und12=·2 mit Zahlen1� �2 Z und somit gilt

1+1 =1+1 =2+·1+2+·2=2+2+·(�1+2) =2+2=2+2

· Die Addition inZ/�ist assoziativ, da die Addition inZschon assoziativ ist=(G1)gilt.

· Das neutrale Element ist die Restklasse von0: + 0 =+ 0 = und0 += 0 += für alleZ/�=(G2)gilt.

· Das inverse Element vonZ/�ist −�, da +−�== 0und −�+=−�+= 0 gelten=(G3)gilt.

Beispiel 3.1.30

Für= 3ist Z/3 ={0�1�2}mit

0 ={� � � �−6�−3�0�3�6� � � �}= 0 + 3Z= 3Z 1 ={� � � �−5�−2�1�4�7� � � �}= 1 + 3Z 2 ={� � � �−4�−1�2�5�8� � � �}= 2 + 3Z Siehe auch Beispiel 2.1.8.

(Beachte: die Restklasse 0 = 3Z ist eine Untergruppe von Z, aber die Restklassen 1 = 1 + 3Z und2 = 2 + 3Zsind keine Untergruppen von Z nach Satz 3.1.8.)

Die Verknüpfung kann man z.B. durch dieGruppentafel beschreiben:

+ 0 1 2 0 0 1 2 1 1 2 0 2 2 0 1 Beispielsweise gilt2 + 2 = 2 + 2 = 4 = 1.

(7)

Beispiel 3.1.31 (Untergruppen von Z/�)

(a) Für jeden Teilervon ist die Teilmenge

{0� ��2�� � � � �(�1)�}Z/�

mit := eine Untergruppe vonZ/�. (Siehe die Aufgaben.) Z.B. für = 6liefert= 2(⇒ = 3) die Untergruppe

{0�2�4}Z/6 und = 3(⇒ = 2) liefert die Untergruppe

{0�3}Z/6

Ausserdem liefert = 1 (⇒ = 6) die ganze Gruppe Z/6 selbst und = 6 (⇒ = 1) liefert die triviale Untergruppe {0}⊂Z/6.

(b) Die Untergruppe {0�2�4} von Z/6 kann man mit der Gruppe Z/3 identifizieren, da die Abbildung

: ({0�2�4}�+) −→ (Z/3�+) 0 = 0 + 6Z �→ 0 = 0 + 3Z 2 = 2 + 6Z �→ 1 = 1 + 3Z 4 = 4 + 6Z �→ 2 = 2 + 3Z ein Gruppen-Isomorphismus ist.

(Es ist klar, dass bijektiv ist und es gilt�(�+�) =�(�) +�(�)∀ �� �∈{0�2�4}.)

Im Kapitel 2 haben wir den Chinesischen Restsatz für Kongruenzgleichungen in Z bewiesen. (Siehe Satz 2.4.1.) Mithilfe der Gruppen der Restklassen modulo können wir diesen Satz umformulieren, wie folgt:

Satz 3.1.32 (Chinesischer Restsatz in Termen der Gruppentheorie) Sind�� �∈Nteilerfremd (d.h. ggT(�� �) = 1), so gilt

Z/��=Z/�×Z/� �

Beweis (Sketch) : Ein Gruppen-Isomormisphmus zwischen Z/�� und Z/�×Z/� erhalten wir durch die Abbildung

: Z/�� −→ Z/�×Z/�

+��Z �→ (�+�Z� �+�Z).

(Beachte: Mit der ”quer”-Notation für die Restklassen würden wir�(�) = (�� �)schreiben, aber dies ist verwirrend, da die Restklassen voninZ/�,Z/�undZ/��nicht die gleichen Mengen bezeichnen.) Es muss nun gezeigt werden, dass die Abbildung�:

(8)

· wohldefiniert,

· ein Gruppen-Homomorphismus,

· injektiv und surjektiv ist. ( Dies ist eine Anwendung vom Satz 2.4.1.) Siehe die Aufgaben (Blatt 6).

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