• Keine Ergebnisse gefunden

Arbeitsblatt I zur Vorlesung Analysis 2 SS 2009

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Arbeitsblatt I zur Vorlesung Analysis 2 SS 2009"

Copied!
28
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Lösungen

Arbeitsblatt I

zur Vorlesung Analysis 2 SS 2009

Markus Oster, Nicolai Lang Tutor: Christian Barth (Gruppe 4)

Code: 0001111011

25. Oktober 2009

(2)

Aufgabe 1.A

Im Folgenden sei (an)n∈Neine Folge positiver Zahlen.

(a) Die Aussage ist wahr.

Es gilt zu zeigen, dass

lim sup

n→∞

n

an>1

n=1

an → ∞. (1)

Beweis.Angenommena:= lim sup

n→∞

n

an >1. Mit a= lim sup

n→∞

n

an (2)

[ε>0N∈NnN n

an< a+ε]∧[

ε>0N∈Nn0N n0

an0 > a−ε] (3) (vgl. Arbeitsblatt II, Analysis 1 WS 08/09)

muss also ε>0N∈Nn0N n0an0 > a−ε gelten. Wähle nun q R, sodass a > q >1und setzeε:=a−q. Damit ist∀N∈Nn0N n0an0 > q >1woraus mit

n0an0 > q >1 an0 > qn0 >1 letztendlich N∈Nn0Nan0 >1 und damit an 90 für n→ ∞ folgt. Da an 0 fürn→ ∞ notwenig für die Konvergenz der zugehörigen Reihe ist folgt die Behauptung.

(b) Die Aussage ist falsch.

Es gilt zu zeigen, dass

lim inf

n→∞

n

an<1;∑

n=1

an<∞. (4)

Beweis.Setze z.B.an:=[

(1)n(1

2n1) + 1]n

. Es ist offenbara:= lim inf

n→∞

nan =

1

2 <1und a:= lim sup

n→∞

n

an = 32 >1. Folglich lässt sich die in Aufgabenteil (a) bewiesene Aussage anwenden, wonach die entsprechende Reihe divergiert. Damit kann sie nicht konvergieren.

Aufgabe 2.A

2.A.1

Im Folgenden sei p∈R+. (a) Die Reihe

n=1

ln100n n sin

4 (5)

(3)

ist auf Konvergenz zu untersuchen.

Seibn := sin4 undBk:=

k n=1

bn. Es ergibt sich offenbar b1= 1

2, b2= 1, b3= 1

2, b4= 0, b5= 1

2, b6=1, b7= 1

2, b8= 0

Diese Sequenz wiederholt sich nun zyklisch, dabn+8= sin(n+8)π4 = sin(

4 + 2π)

= sin4 =bn. Es gilt also für die PartialsummeBk mitm= 8q, qN

Bm= 0, Bm+1= 1

2, Bm+2= 1

2 + 1, Bm+3= 2

2+ 1, Bm+4= 2

2 + 1, Bm+5= 1

2+ 1, Bm+6= 1

2, Bm+7= 0, Bm+8= 0

Damit ist Bm mit 0 Bm 22 + 1 beschränkt. Mit m → ∞ folgt die Be- schränktheit der Reihe ∑

n=1

sin4 .

Betrachten wir nun die Folge an := ln100n n und die Funktion f(x) := ln100x x mitn∈Nundx∈[1,[. Es ist offenbar an =f(n)n∈N. Nun ist

d

dxf(x) =ln99x(100−lnx) x2 <0

fürx > N =e100. Es folgtf(x) fürx > N und mitan =f(n)letztlich an fürn > N. Des Weiteren ergibt sich

xlim→∞f(x) = lim

x→∞

100 ln99x

x =...= lim

x→∞

100! lnx

x = lim

x→∞

100!

x = 0 mit der Regel vonL’Hospital. Es folgtan 0fürn→ ∞.

Nun ist

n=1

ln100n n sin

4 =

N n=1

anbn+

n=N+1

anbn=C+

n=1

an+Nbn+N (6) Wie oben gezeigt ist|Bn+N|< M und an+N fürn∈ Nsowiean+N 0 für n→ ∞. Die (bedingte) Konvergenz der zu untersuchenden Reihe folgt nun aus demSatz von Dirichlet.

(b) Die Reihe

n=1

sin (

πn2+p

)

(7)

(4)

ist in Abhängigkeit vonp >0 auf Konvergenz zu untersuchen.

Es ist

n=1

sin (

πn2+p

)

=

n=1

sin (

πn+π[√

n2+p−n ])

=

n=1

[

sin (πn) cos (

π[√

n2+p−n ])

+ cos (πn) sin (

π[√

n2+p−n ])]

=

n=1

(1)nsin (

π[√

n2+p−n ])

Setzen wiran:=(√

n2+p−n )

dann folgt

an=(√

n2+p−n )

=

(√n2+p−n) (√

n2+p+n )

n2+p+n

= n2+p−n2

n2+p+n = p

n2+p+n

Damit istan >0und monoton fallend fürp >0. Des Weiteren ist lim

n→∞an = 0.

Wir wählen nun ein N1

2 N, sodass an < 12 für alle n N1

2. Dann ist 0 sinx≤1undsinx↑ fürx∈[0,π2]. Ausan+1≤an und der Monotonie des Sinus folgt schließlichsinπan+1sinπanfür allen≥N1

2. Aus der Stetigkeit des Sinus folgt sofort lim

n→∞sin (πan) = 0. Damit konvergiert die Reihe

n=1

sin (

πn2+p

)

=

n=1

(1)nsin (

π[√

n2+p−n ])

=

n=1

(1)nsin (πan)

=

N1

2

n=1

(1)nsin (πan) +

n=N1 2

+1

(1)nsin (πan)

nach demSatz von Leibnitzfürp >0 bedingt.

(c) Das uneigentliche Integral

1

sin (xp) dx (8)

ist auf Konvergenz in Abhängigkeit vonp∈R+ zu untersuchen.

(5)

Substitution mitxp=y⇒dx= 1pyp11dy ergibt

1

sin (xp) dx=1 p

1

siny·y1p1dy

Fall 1:Seip >1.

Dann isty1p1monoton fallend, differenzierbar sowiey1p1−→0füry−→ ∞. Des Weiteren ist die Stammfunktion |cosy| ≤ 1 von siny beschränkt für y [1,[. Dann gilt nach dem2. Mittelwertsatz der Integralrechnungmit ξ∈[a, b]

b

a

siny·y1p1dy =

a1p1

ξ

a

sinydy

=a1p1

ξ

a

sinydy

≤a1p1C≤ε für allea, b > Rund hinreichend großesR≥1. Damit ist aber das Konvergenz- kriterium vonCauchyfür das Integral

1 p lim

S→∞

S

1

siny·y1p1dy=

1

sin (xp) dx

erfüllt. Das Integral konvergiert also bedingt fürp > 1. (N.B. Diese Argumen- tation entspricht im Grunde demKonvergenzkriterium von Dirichletfür uneigentliche Integrale).

Fall 2:Seip= 1.

Dann ist

1

sin (xp) dx=cosx|1

Dieses Integral besitzt offenbar keinen Grenzwert. Daher divergiert das besagte Integral fürp= 1.

Fall 3:Seip <1.

Dann ist y1p1 monoton wachsend, differenzierbar sowie yp11 −→ ∞ für y −→ ∞. Des Weiteren ist die Stammfunktion |cosy| ≤1 von siny beschränkt für y [1,[. Wir untersuchen das Integral mit dem Kriterium von Cauchy auf Divergenz. Wähle hierfür ein beliebiges R 1. Dann existiert ein k0 N, sodassπ(2k+ 1)≥π2k≥Rfür allek≥k0. Betrachte nun das Integral

π(2k+1)

π2k

siny·yp11dy

(6)

Auf dem Integrationsintervall [π2k, π(2k+ 1)] ist siny 0. Daher folgt aus dem 1. Mittelwertsatz der Integralrechnung für ein bestimmtes ξ [π2k, π(2k+ 1)]

π(2k+1)

π2k

siny·y1p1dy

=ξ1p1

π(2k+1)

π2k

sinydy

=ξ1p1−cosy|π(2k+1)π2k = 2ξ1p1 Wegen 1p1>0undξ≥π2kfolgt2ξ1p1→ ∞fürk→ ∞. Damit ist aber das Konvergenzkriterium von Cauchy nicht erfüllbar. Das Integral divergiert also fürp <1.

2.A.2

Die Reihe

1 +

n=1

(2n1)!!

(2n)!!(2n+ 1) (9)

ist auf Konvergenz zu untersuchen.

Seian :=(2n)!!(2n+1)(2n1)!! mit n∈N. Dann ist an

an+1

= (2n1)!!(2n+ 2)!!(2n+ 3)

(2n)!!(2n+ 1)!!(2n+ 1) =(2n+ 2)(2n+ 3)

(2n+ 1)(2n+ 1) = 4n2+ 10n+ 6 4n2+ 4n+ 1 Es folgt

Rn=n ( an

an+1 1 )

=n

(4n2+ 10n+ 6 4n2+ 4n+ 1 1

)

=n 6n+ 5

4n2+ 4n+ 1 = 6n2+ 5n 4n2+ 4n+ 1 Also folgt lim

n→∞Rn = 64 = 32 >1. Damit existiert ein N N, sodassRn ≥r für alle n N und 32 > r > 1. Es folgt die Konvergenz der Reihe nach dem Raabschen Kriterium.

Aufgabe 3.A

Im Folgenden sei(an)n∈N eine Folge positiver Zahlen undA:= ∑

n=1

an die zugehörige Reihe.

(7)

3.A.1

Satz 1: [Bertrandsches Kriterium] Sei

Bn:= lnn [

n ( an

an+1 1 )

1 ]

(10) B:= lim

n→∞Bn, B∈R∪ {+∞,−∞} (11) Dann ist die ReiheA fürB >1 konvergent, fürB <1 divergent.

Beweis. Sei cn := nlnn mit n 2. Die Reihe ∑

n=2 1

cn divergiert auf Grund des In- tegralkriteriums. Tatsächlich: Setzen wir f(x) := xln1x, so gilt c1

n =f(n), sowie f(x)undf(x)0 fürx→ ∞undx≥2. Des Weiteren ist

R

2

1 xlnxdx=

R

2 d dxlnx

lnx dx= ln lnR−ln ln 2−−−−−→R+ + Setze nun

Kn: =cn· an an+1

−cn+1=nln an an+1

(n+ 1) ln (n+ 1)

=nln an

an+1 −nln (n+ 1)ln (n+ 1)

=nln an

an+1 −n [

ln (

1 + 1 n

) + lnn

]

[

ln (

1 + 1 n

) + lnn

]

=nln an

an+1 (n+ 1) ln (

1 + 1 n

)

−nlnn−lnn

= lnn [

n an

an+1 −n−1 ]

ln (

1 + 1 n

)n+1

= lnn [

n ( an

an+1 1 )

1 ]

ln (

1 + 1 n

)n+1

=Bnln (

1 + 1 n

)n+1

Mit der Stetigkeit des Logarithmus und dem bekannten Grenzwert lim

n→∞

(1 +n1)n+1

= efolgt fürn→ ∞

K=B−lne=B−1 (12)

WobeiK, B∈R∪ {+∞,−∞}undK:= lim

n→∞Kn.(cn)n∈Nerfüllt nun nach Konstruk- tion die Bedingungen desKummerschen Kriteriums. Aus letzterem Folgt die Kon- vergenz vonAfallsK >0⇔B >1sowie die Divergenz vonAfürK <0⇔B <1.

(8)

Satz 2: [Gaußsches Kriterium] Lässt sich der Quotient aan

n+1 darstellen als an

an+1 =λ+µ nn

n2 (13)

wobeiλundµkonstant sind und|Θn|< Mbeschränkt ist. Ist(λ >1)(λ= 1∧µ >1) so konvergiertA. Ist hingegen(λ <1)(λ= 1∧µ≤1)so divergiert sie.

Beweis.

Fall 1: Seiλ >1. Dann folgt lim

n→∞

an

an+1 =λ⇔ lim

n→∞

an+1

an = 1λ. Es existiert also ein N N, sodass an+1a

n 1λ+ε für allen≥N. Wähle nun einq∈R, sodass λ1 < q <1 und setze ε:=q−λ1. Dann ist aan+1

n ≤q <1 nN. Aus demQuotientenkriteri- um folgt nun die Konvergenz der Reihe.

Fall 2: Seiλ <1. Dann folgt lim

n→∞

an

an+1 =λ⇔ lim

n→∞

an+1

an = 1λ. Es existiert also ein N N, sodass an+1a

n 1λ−ε für allen≥N. Wähle nun einq∈R, sodass λ1 > q >1 und setze ε:=λ1−q. Dann ist aan+1

n ≥q >1 nN. Aus demQuotientenkriteri- um folgt nun die Divergenz der Reihe.

Fall 3: Seiλ= 1undµ <1bzw.µ >1. Nun istRk:=n ( an

an+1 −λ )

=n ( an

an+11 )

= µ+Θnn. Gehen wir mitn→ ∞zum Grenzwert über, so erhalten wir mitR:= lim

n→∞Rk

wegen der Beschränktheit von Θn:

R=µ (14)

Mit der selben Argumentation bzgl. der Grenzwerte wie in Fall 1 und 2 folgt mit R = µ < 1 die Divergenz aus dem Raabschen Kriterium. Für R = µ > 1 folgt analog die Konvergenz.

Fall 4: Seiλ=µ= 1. Wir setzenBn:= lnn [

n ( an

an+1−λ )−µ

]

= lnn [

n ( an

an+11 )1

]

=

Θnlnn

n . Mit lim

n→∞

lnn

n = 0 und |Θn|< M folgt B := lim

n→∞Bn = 0<1. Nach Satz 1 divergiert die Reihe.

3.A.2

(a) Seip, q∈R+. Die Folgende Reihe ist auf Konvergenz zu untersuchen:

n=1

n!np

q(q+ 1)...(q+n) (15)

(9)

Es ergibt sich mitan:= q(q+1)...(q+n)n!n−p

an

an+1

= n!npq(q+ 1)...(q+n)(q+n+ 1)

(n+ 1)!(n+ 1)pq(q+ 1)...(q+n) = np(q+n+ 1) (n+ 1)(n+ 1)p

= np(q+n+ 1) (n+ 1)(n+ 1)p =

( 1 + 1

n )p1

1 +q+n n

= (

1 + 1 n

)p1(

1 +1 +q n

)

Sei nunx:= n1 und f(x) := (1 +x)p1(1 + (1 +q)x). Entwickeln wir f an der Stellex0= 0 = lim

n→∞

1

n in eine Taylorreihe 2. Ordnung, so folgt d

dxf(x) = (p1)(1 +x)p2(1 + (1 +q)x) + (1 +x)p1(1 +q) d2

dx2f(x) = (p1)[

(p2)(1 +x)p3(1 + (1 +q)x) + (1 +x)p2(1 +q)] +(1 +x)p2(p1)(1 +q)

Und schließlich

f(x) =f(0) + d dxf(x)

x=0

x+1 2

d2 dx2f(x)

x=0

x2+o(x2)

= 1 + (p+q)x+(p1)(p+ 2q)

2 x2+o(x2)

Setzen wir nun wieder x = n1 ein und beachten, dass mit o(x2) = o(n12) für n→ ∞letztendlicho(n12)n2−−−−→n→∞ 0folgt und damit o(n12)n2< C beschränkt ist. Dann ist

an

an+1

= 1 +p+q

n +(p1)(p+ 2q) + 2o(n12)n2 2n2

= 1 +p+q nn

n2

Damit folgt aus demGaußschem Kriteriumfürλ= 1undµ=p+q >1die Konvergenz der Reihe sowie die Divergenz fürµ=p+q≤1.

(b) Sei p∈R. Die Folgende Reihe ist auf Konvergenz zu untersuchen:

n=1

1

n(lnn)(ln lnn)p (16)

Wir setzenf(x) := x(lnx)(ln ln1 x)p. Es ist offenbaran =f(n)mitan:= n(lnn)(ln ln1 n)p. f ist stetig und positivx3. Des Weiteren istf fürp >0. Es ist

f(ex)·ex

f(x) =xex(lnx)(ln lnx)p

xexlnpx = (ln lnx)p

(lnx)p1 (17)

(10)

Fall 1:Seip <0. Die Reihe genügt offenbar der Abschätzung

n=deee

1 n(lnn)

n=1

1 n(lnn)(ln lnn)p

da für n≥ deee ln lnn 1 gilt. DieDivergenz der Reihe für p <0 folgt nun aus der Divergenz der Reihe fürp= 0. Der Beweis hierzu folgt in

Fall 2:Seip= 0. Es ist also:

f(ex)·ex

f(x) = 1

(lnx)1 = lnx−−−−−→x+ +

Aus demErmakoffschen Kriteriumfolgt dieDivergenzder Reihe.

Fall 3:Sei0< p <1. Unter Beachtung vonp >0 undp−1<0ergibt sich:

f(ex)·ex

f(x) =(ln lnx)p (lnx)p1

x+

−−−−−→+

Aus demErmakoffschen Kriteriumfolgt dieDivergenzder Reihe.

Fall 4:Seip= 1. Es ist also:

f(ex)·ex

f(x) =(ln lnx)1

(lnx)11 = ln lnx−−−−−→x+ +

Aus demErmakoffschen Kriteriumfolgt dieDivergenzder Reihe.

Fall 5:Sei p > 1. Mit p > 0, p−1 >0 und der Regel vonL’Hospitalergibt sich lim

x→∞

(ln lnx)p

(lnx)p−1 =pp1· lim

x→∞

(ln lnx

lnx

)p1

= 0Es ist also:

f(ex)·ex

f(x) =(ln lnx)p (lnx)p1

x+

−−−−−→0<1

Aus demErmakoffschen Kriteriumfolgt nun dieKonvergenzder Reihe.

Dabei wurde mehrfach die Regel vonL’Hospitalangewandt.

Aufgabe 4

4.1

Es ist zu zeigen, dass fürx6= 2mπ, mZ fn(x) :=1

2 +

n k=1

coskx=sin(2n+1)x2

2 sinx2 (18)

gilt. Der Einfachheit halber setzen wiry:= x2 und folglichy6=mπ, m∈Z. Es gilt also zu zeigen, dass

fˆn(y) := 1 2 +

n k=1

cos 2ky= sin(2n+ 1)y 2 siny Wir führen eine Induktion über n.

(11)

(1) Induktionsanfang

Es folgt offenbar fürn= 1 fˆn(1) = 1

2+

1 k=1

cos 2ky=1

2 + cos 2y=1

2(1 + cos 2y) +1 2cos 2y

= cos2y+1

2cos 2y=2 sinycosycosy 2 siny +1

2cos 2y

= sin 2ycosy

2 siny +sinycos 2y

2 siny = sin 3y

2 siny =sin(2·1 + 1)y 2 siny (2) Induktionsschritt

Es geltefˆn(y) =12+∑n

k=1cos 2ky= sin(2n+1)y2 siny für gewisse n∈N. Dann ist fˆn+1(y) =1

2 +

n+1

k=1

cos 2ky= ˆfn(y) + cos [2(n+ 1)y]

=sin(2n+ 1)y

2 siny + cos [2(n+ 1)y]

=sin(2n+ 1)y+ 2 sinycos [2(n+ 1)y]

2 siny

=sin(2n+ 1)y+ sin [(2n+ 1)y] + sin [(2n+ 3)y]

2 siny

=sin [(2n+ 3)y]

2 siny = sin [(2(n+ 1) + 1)y]

2 siny

Bemerkung: Der Nachweis von (18) lässt sich allerdings noch kürzer unter Ausnut- zung einer Teleskopsumme erbringen. Es ist

sin(2n+ 1)ysiny=

n k=1

[sin(2k+ 1)ysin(2k1)y]

=

n k=1

[sin(2ky+y) + sin(y−2ky)]

=

n k=1

2 sinycos 2ky

Dividiert man noch durch 2 siny und bringt 12 auf die andere Seite, erhält man (18).

(12)

4.2

Es gilt zu zeigen, dass In:=

π

0

xfn(x)dx=π2 4 +

n k=1

(1)k1

k2 (19)

Mitfn(x) := 12+

n k=1

coskxergibt sich

In=

π

0

x (

1 2 +

n k=1

coskx )

dx

= 1 2

π

0

xdx+

n k=1

π

0

xcoskxdx

= π2 4 +

n k=1

x

ksinkxπ

01 k

π

0

sinkxdx

= π2 4 +

n k=1

[

1 k

[

1 kcoskx

]π

0

]

= π2 4 +

n k=1

1 k2

[

(1)k1 ]

= π2 4 +

n k=1

(1)k1 k2

FürI2n1ergibt sich unter Beachtung von(1)2q1 = 0 I2n1=π2

4 +

2n1 k=1

(1)k1 k2

=π2 4 +

n q=1

(1)2q11 (2q1)2

=π2 4 2

n q=1

1 (2q1)2

(13)

4.3

Sei

u(x) :=

{ x 2

sinx2 für x6= 0

1 für x= 0 (20)

Es ist zu zeigen, dass 0< u0(x) 12 für0< x≤πgilt.

Für die totale Ableitung folgt mit y:= x2 und0< y≤ π2 d

dxu(y) = siny−ycosy 2 sin2y (a) Zu zeigen: dxdu(y)>0 für0< y≤π2. Also

d

dxu(y)>0 siny−ycosy

2 sin2y >0siny−ycosy >0tany > y Sei nun y ]0,π2]. Dann folgt aus dem Satz von Lagrange mit bestimmtem ξ∈]0, y[

tany=|tany−tan 0|= 1

cos2ξ(y0)> y Die strikte Ungleichung ergibt sich aus der Tatsache, dassξ6= 0.

(b) Zu zeigen: dxdu(y)≤ 12 für0< y≤π2. Also d

dxu(y)≤ 1

2 siny−ycosy 2 sin2y 1

2 siny−ycosy≤sin2y Nun folgt unter Beachtung voncosy≥0sowiey≥siny≥0für0< y≤π2

siny−ycosy≤siny−sinycosy= siny(1−cosy)

= siny1cos2y

1 + cosy = siny

1 + cosysin2y

sin2y

4.4

Es ist zu zeigen, dass

I2n1= 1 4n1

2 + 2

π

0

u0(x) cos(4n1)x

2 dx

 (21)

(14)

Es ergibt sich

π

0

u0(x) cos(4n1)x

2 dx= u(x) cos(4n1)x 2

π

0

+4n1 2

π

0

x

2 sinx2 sin(4n1)x

2 dx

= (01) + 4n1 2

π

0

xsin(4n21)x 2 sinx2 dx

=1 + 4n1 2

π

0

xf2n1dx

=1 + 4n1 2

[ π2

4 +

2n1 k=1

(1)k1 k2

]

=1 + 4n1 2

[ π2

4 2

n q=1

1 (2q1)2

]

Setzen wir dies in (21) ein, so folgt 1

4n1 [

2 + 2 (

1 +4n1 2

[ π2

4 2

n q=1

1 (2q1)2

])]

=π2 4 2

n q=1

1

(2q1)2 =I2n1

(15)

4.5

Es ist zu zeigen, dass lim

n→∞I2n1= 0. Nun lässt sich|I2n1|wie folgt abschätzen 0≤ |I2n1|

= 1

4n1 2 + 2

π

0

u0(x) cos(4n1)x

2 dx

1 4n1

2 + 2

π

0

u0(x) cos(4n1)x

2 dx

4.3 1 4n1

2 + 2

π

0

u0(x)

cos(4n1)x 2

dx

1 4n1

2 + 2

π

0

u0(x)dx

= 1

4n1[2 + 2u(x)|π0]

= 1

4n1 [

2 + 2 (π

2 1 )]

= π

4n1

n→∞

−−−−→0 Damit ist also

nlim→∞I2n1=π2 4 2

q=1

1

(2q1)2 = 0 Und schließlich

q=1

1

(2q1)2 = π2

8 (22)

4.6

Es ist offenbar

k=1

1 (2k1)2 +

k=1

1 (2k)2 =

k=1

1

k2 (23)

Daraus ergibt sich sofort ∑

k=1 1

(2k1)2 +14

k=1 1 k2 = ∑

k=1 1

k2 und schließlich ∑

k=1 1 (2k1)2 =

3 4

k=1

1

k2 =π82. Also ist

k=1

1 k2 = π2

6 (24)

(16)

Aufgabe 5.B

5.1

Satz 3: [Vertauschen von Reihen]

Sei(an,m)n,m∈Neine Doppelfolge mitan,mR. Sei weiterhin

n,m∈N

|an,m|=

n=1

m=1

|an,m|=

m=1

n=1

|an,m|<∞ (25) Dann konvergiert die Doppelreihe ∑

n,m

an,mund es gilt

n,m

an,m=

n=1

m=1

an,m=

m=1

n=1

an,m (26)

Beweis.

Schritt 1:(Existenz der Grenzwerte)

Aus (25) folgt sofort die absolute Konvergenz vonAn:= ∑

m=1

an,mundBm:= ∑

n=1

an,m. Des Weiteren ist An ≤ |An| ≤ |A|n undBm≤ |Bn| ≤ |B|m, wobei|A|n := ∑

m=1

|an,m| und |B|m:= ∑

n=1

|an,m|. Aus der Konvergenz von ∑

n=1

|A|n folgt dann die Konvergenz von ∑

n=1

|An| und schließlich die absolute Konvergenz von ∑

n=1

An. Analoges folgt für Bm.

Schritt 2:(Gleichheit der Grenzwerte) SeiSN,M :=

N n=1

M m=1

an,m=

M m=1

N n=1

an,m. Es ist also zu zeigen, dass

Nlim→∞ lim

M→∞SN,M = lim

M→∞ lim

N→∞SN,M (27)

Aus Schritt 1 wissen wir, dass jeder dieser Grenzwerte für sich existiert. Es genügt also zu zeigen, dass einer dieser Grenzwerte gleichmäßig bezüglich des korrespondierenden Parameters angenommen wird. Tatsächlich, istAn(M) :=

M m=1

an,m, so gilt

|An(M)|=

M m=1

an,m

M m=1

|an,m| ≤

m=1

|an,m|=|A|n<∞ (28)

Aus der Konvergenz von ∑

n=1

|A|n folgt dann nach demMajorantenkriterium von Weierstraß die gleichmäßige Konvergenz von ∑

n=1

An(M) = lim

N→∞

N n=1

An(M) = lim

N→∞

N n=1

M m=1

an,m= lim

N→∞SN,M bzgl.M N. Dies schließt den Beweis ab.

(17)

5.B.2

Es ist folgende Identität zu beweisen

n,m∈N

1

(4n2)2m = π

8 (29)

Wir benutzen in Folgenden die Identität ∑

n=1 (1)n−1

2n1 = π4. Die Konvergenz dieser Reihenentwicklung des arctanx wird weiter unten bewiesen. Unter Beachtung von

1

(4n2)2 <1n∈N und Anwendung der Summationsformel für die Geometrische Reihe folgt

n,m∈N

1 (4n2)2m =

n=1

m=1

1 (4n2)2m =

n=1

m=1

[ 1 (4n2)2

]m

=

n=1

[ 1 1(4n12)2

1 ]

=

n=1

1 (4n2)21

=

n=1

1

[(4n2)1] [(4n2) + 1] = 1 2

n=1

[ 1

4n3 1 4n1

]

= 1 2

n=1

(1)n1 2n1 =1

2 ·π 4 = π

8

Lemma:Es gilt die Identität

n=1

(1)n1 2n1 =π

4 (30)

Beweis. Wie in Aufgabe 6.B (a) gezeigt wird, konvergiert die Reihenentwicklung des arctanx

Tarctan(x) =

n=1

(1)n1 2n1 x2n1 für alle x∈]1,1[. Setzen wirx= 1, so ergibt sich

Tarctan(1) =

n=1

(1)n1 2n1

Diese Reihe konvergiert nach demKonvergenzkriterium von Leibnitz. Daarctan(1) =

π

4 und Tarctan(1) offensichtlich der Reihe (30) entspricht, genügt es zu zeigen, dass Tarctan(x) = arctanxfürx∈[1,1].

(18)

Um die Konvergenz der Taylorentwicklung gegenarctanxzu zeigen, reicht es folgende Konvergenz des Restgliedes fürx∈[1,1]zu verifizieren

rn(x)−−−−→n→∞ 0

Für dien-te Ableitung des Arkustangens ergibt sich (Beweis siehe unten) arctan(n)x= (n1)! cosn[arctanx]·sin

[ n

(

arctanx+π 2

)]

(31) Dann gilt für die Restgliedabschätzung unter Beachtung vonx∈[1,1]undξx[0, x]

bzw.ξx[x,0]

|rn(x)|=

f(n+1)x) xn+1 (n+ 1)!

=

n! cosn+1[arctan (ξx)]·sin[

(n+ 1)(

arctan (ξx) +π2)]

·xn+1 (n+ 1)!

1·1·1

n+ 1

= 1 n+ 1

n→∞

−−−−→0

Es folgt noch die Herleitung der Expliziten Formel für dien-te Ableitung desarctanx.

Seiy := arctanx⇔x= tany. Es ist also zu zeigen, dass y(n)= (n1)! cosnsin

[ n

( y+π

2 )]

(32) (1) Induktionsanfang

Es ist y(1) = 1+x12 = 1

1+(cossinyy)2 = cos2cosy+sin2y 2y = cos2y = cossin( y+π2)

= (11)! cos1sin[

1( y+π2)]

. (2) Induktionsschritt

Es gelte (32) für gewissen∈N. Nun folgt y(n+1)= d

dx(n1)! cosnsin [

n (

y+π 2

)]

= (n1)!

[−ny0cosn1sinsin [

n (

y+π 2

)]

+ny0cosncos [

n (

y+π 2

)]]

=n!

[

cossin (

y+π 2

)·cosncos [

n (

y+π 2

)]

coscosn1sin (

y+π 2

)·sinsin [

n (

y+π 2

)]]

=n! cosn+1[ sin

( y+π

2 )

cos [

n (

y+π 2

)]sinysin [

n (

y+π 2

)]]

=n! cosn+1cos (

y+ny+ 2 )

=n! cosn+1cos [

(n+ 1) (

y+π 2

)−π 2 ]

=n! cosn+1sin [

(n+ 1) (

y+π 2

)]

(19)

Damit ist der Beweis des Lemmas abgeschlossen.

Aufgabe 6.B

(a) Der KonvergenzradiusRder TaylorentwicklungTcos(x)der Funktioncosxist zu bestimmen.

Es ist

Tcos(x) = 1−x2 2 +x4

24 x6

720 +...=

n=0

(1)n

(2n)!x2n (33) Nach dem Wurzelkriterium muss gelten

lim sup

n→∞

(1)n (2n)! x2n

1 n

= lim sup

n→∞

(1)n (2n)!

1 n

x2<1

⇔x2< 1 lim sup

n→∞

((2n)!1)n

1 n

⇔x < 1

( lim sup

n→∞

((2n)!1)n

1 n

)12 =:R

Es ist offenbarlim sup

n→∞

1

n

(2n)! = 0. Damit istR= +.

(b) Der KonvergenzradiusRder TaylorentwicklungTarctan(x)der Funktionarctanx ist zu bestimmen.

Es ist

Tarctan(x) =x−x3 3 +x5

5 −x7 7 +...=

n=1

(1)n1

2n1 x2n1 (34) Unter Beachtung von lim

n→∞

n

x= 1 muss nach dem Wurzelkriterium gelten

lim sup

n→∞

(1)n1 2n1 x2n1

1 n

= lim sup

n→∞

1

n

2n1 x2

n

x <1

⇔x2< 1 lim sup

n→∞

1

n 2n1nx

⇔x < 1

( lim sup

n→∞

1

n2n1nx

)12 =:R

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Konstruieren Sie eine Folge, sodass 1, 2, 3, 4 H¨ aufungswerte dieser

Abgabe ist in der folgenden Woche bis spätestens Montag, 12 Uhr ins Abgabefach vor dem Sekretariat von Prof. Claudio Cirelli

Wenden Sie die L –Transformation (bei ’anst¨andigen’ f, g und q) an und berechnen Sie die entsprechende L¨osung f¨ur die transformierten Gleichungen.. TAFELN

Bei einer homolytischen Spaltung entstehen zwei IonenC. Bei einer homolytischen Spaltung behält jeder Bindungspartner ein

Institut für Automatisierungs- und Regelungstechnik Gruppe für komplexe dynamische Systeme.. Gußhausstraße 27–29

Du kannst den graphentheoretischen Beweis des Satzes von Chv´ atal an Beispielen konstruktiv durchf¨ uhren (Triangulation, Dreif¨ arbung, Bestimmung der optimalen Eckenmenge f¨ ur

deren neutrales Element mit O bezeichnet wird.. ist

Da sie kompakt ist, kann sie mit endlich vielen offenen Umgebungen ¨ uberdeckt werden, in denen sie ein solcher Graph und damit eine Nullmenge ist... Die Werte k¨ onnen nicht