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Jahresbericht 2018 der Tagesstätte für psychisch erkrankte Menschen

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Jahresbericht 2018

der Tagesstätte für psychisch erkrankte Menschen

1. Einrichtung

Träger: Caritasverband Lahr e.V.

Bismarckstr. 82, 77933 Lahr

Einzugsgebiet: südlicher Ortenaukreis mit ca. 111.000 Einwohnern

Öffnungszeiten: Die Tagesstätte ist an vier Tagen in der Woche (Mo, Di, Do, Fr) ab 9:30 Uhr geöffnet.

Räumlichkeiten: Büroräume, sowie Gesprächszimmer für Erst- und Krisengesprä- che sind in die Geschäftsstelle des Caritasverbandes Lahr e.V.

eingebunden;

Tagesstätte im Gemeindehaus der Pfarrei Sancta Maria, großer Gruppenraum mit geräumiger Therapie-Küche und barrierefreiem WC;

Besprechungsräume und Gruppenräume des Caritasverbandes und der Kirchengemeinde zur Mitnutzung.

Die Caritas-Tagesstätte ist eine offene Einrichtung der Gemeindepsychiatrie für Menschen mit langjährigen psychischen Erkrankungen. Sie unterstützt Menschen, die durch krankheitsbe- dingte Einschränkungen und Behinderungen von der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und meist von Erwerbsarbeit ausgeschlossen sind.

Soziale Dienste

Bismarckstr. 82 77933 Lahr

Telefon 07821 / 9066 0

Ihre Ansprechpartner:

Claudia Valdivieso Franziska Pampuch Martin Schindler

info@caritaslahr.de www.caritas-lahr.de 08.04.2019

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Caritasverband Lahr e.V.

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2. Personal

Mitarbeiter/innen: Uschi Kluth (Dipl. Sozialpädagogin) 40%

Claudia Valdivieso (Psychologin) 20%

Martin Schindler (Dipl. Sozialarbeiter FH) 20%

Vier Mitarbeiter/innen gegen Aufwandsentschädigung Vier ehrenamtliche Mitarbeiter/innen

Eine Verwaltungskraft Eine Reinigungskraft

Fördermittel: Die Tagesstätte wird vom Landratsamt über einen pauscha- len, nicht kostendeckenden Zuschuss gefördert, sowie durch einen freiwilligen Zuschuss der Stadt Lahr. Um die notwendigen Öffnungszeiten, die Hilfsangebote und die Beratung zu gewährleisten, werden Kirchensteuermittel eingesetzt.

3. Auftrag

Die Tagesstätte bietet im Auftrag des Ortenaukreises an vier Tagen der Woche eine große Vielfalt unterschiedlicher Angebote, die den Besuchern eine Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft ermöglichen und ihrem Alltag eine Struktur anbieten soll. Den, in ihrem Alltagsleben oft isolierten, Betroffenen werden die Entwicklung eines Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühls ermöglicht und Gelegenheiten zur Vernetzung eröffnet. Die strukturierten Angebote und Aktivitäten tragen dazu bei, die persönlichen Ressourcen und Potenziale der Besucher wiederzuentdecken und neue zu entwickeln. Sie ermöglichen im Bedarfsfalle auch einen Zugang zu weiterführender Beratung und weiteren Hilfsangeboten.

4. Angebotsspektrum

4.1 Aufnahme / Beratung / Krisenintervention

4.1.1 Aufnahmegespräch

Im Aufnahmegespräch entsteht ein erster Kontakt zwischen Mitarbeiter/innen der Tagesstätte und Betroffenen. Dabei wird mit den Betroffenen geklärt, warum der Wunsch nach Hilfe vorhanden ist und die Mitarbeiter/innen erfassen deren Probleme und ihre Vorgeschichte. 2018 wurden 20 Aufnahmegespräche geführt, 17 Personen nahmen danach regelmäßig das Angebot der Tagesstätte wahr.

Das Aufnahmegespräch hat eine wichtige Funktion für eine erfolgreiche Integration der Betroffenen in die Tagesstätte. Hier wird unter anderem geklärt, ob der oder die Betroffene weitere Hilfsangebote des Caritassozialdienstes benötigt und es werden Verbindungen zu den

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jeweiligen Ansprechpartnern hergestellt. Zusätzliche externe Hilfsangebote, die zu diesem Zeitpunkt erwogen werden, können sowohl klinische Angebote – etwa therapeutische oder ärztliche Begleitung – als auch nicht-klinische Beratungsangebote (z.B. Schuldnerberatung) umfassen. Der Hilfebedarf wird geklärt und mit den Angeboten der Tagesstätte, sowie externen Stellen abgeglichen. Zudem werden Angebote und Funktion der Tagesstätte erklärt und die Räumlichkeiten gezeigt.

4.1.2 Einzelgespräch

In schwierigen und herausfordernden Situationen oder generell bei Veränderungen der Le- benssituation, können alle Besucher der Tagesstätte jederzeit ein Beratungsgespräch in An- spruch nehmen. Umfang und Ziele des Gespräches richten sich dabei nach den konkreten An- forderungen und Bedürfnissen, die durch die veränderte Situation entstehen, orientieren sich aber generell an den Abläufen im Aufnahmegespräch.

4.1.3 Krisenintervention

Nach einem Hilfegesuch eines Betroffenen, aber auch aufgrund von Beobachtungen der Mitar- beitenden kann eine Krisenintervention notwendig werden. In einer Erstintervention werden die Betroffenen beruhigend begleitet, danach evaluiert der Mitarbeitende, ob das Problem mit in- ternen Ressourcen zu lösen ist oder ob es Unterstützung von Ärzten, Psychiatern, psychiatri- scher Tagesklinik oder Sozialpsychiatrischem Dienst, beziehungsweise eine stationäre Einwei- sung in eine psychiatrische Klinik, braucht. Die schnelle Erstintervention führt in vielen Fällen zu einer Stabilisierung, so dass der Betroffene in seinem gewohnten Umfeld bleiben kann.

Formale Ablaufpläne für Not- und Krisensituationen wurden im Laufe des Jahres 2018 erarbei- tet und die Leitfäden allen Mitarbeitenden der Sozialen Dienste des Caritasverbandes Lahr vorgestellt.

4.2. Kochgruppe

Die Kochgruppe ist der Mittelpunkt des gemeinsamen Tagesablaufs in der Tagesstätte. Hier steht nicht nur die gemeinsame Mahlzeit im Zentrum, sondern auch die aktive Einbindung von Betroffenen in die Planung und Durchführung des Mittagessens. Am Mittagstisch nehmen täg- lich zwischen 20 und 25 Personen teil. Besonders Betroffene ohne familiäre Bindungen nutzen dieses Angebot gerne.

Die offene Atmosphäre bietet viele, gern genutzte Gesprächsgelegenheiten. Die mögliche In- teraktion von Betroffenen und Mitarbeitenden „auf Augenhöhe“, stärkt das Selbstbewusstsein der Betroffenen, die sich gehört, verstanden, als Individuen geschätzt und anerkannt fühlen.

Das Mittagessen wird für einen Selbstkostenbeitrag von drei Euro angeboten. Auf gesunde Ernährung wird großen Wert gelegt.

Die Durchführung der Kochgruppe übernehmen Mitarbeitende mit Aufwandsentschädigung (teilweise stabilisierte ehemalige Besucher der Tagesstätte), die von drei bis vier aktuellen Be- suchern unterstützt werden. Die Kochgruppe ist auch ein Einsatzfeld des Arbeitsprojekts (vgl.

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4.3), bei dem langzeitarbeitslose psychisch erkrankte Menschen niederschwellige Arbeitsgele- genheiten, z.T. auch über die Kommunale Arbeitsförderung, erhalten können. Die Teilnehmen- den organisieren die Vorbereitung, kaufen ein und kochen. Die gemeinsame Arbeit und die übernommene Verantwortung helfen Alltagsfertigkeiten einzuüben, festigen die Gruppenzuge- hörigkeit und stärken das Selbstbewusstsein der Betroffenen. Im letzten Jahr wurde beobach- tet, dass die ehrenamtlich engagierten Betroffenen und ehemaligen Betroffenen stärker eigen- verantwortlich zur Integration neuer Besucher beigetragen haben, indem diesen je nach per- sönlicher Neigung und Befähigung frühzeitig Aufgaben und Verantwortlichkeiten im allgemei- nen Tagesablauf der Tagesstätte, besonders aber in der Kochgruppe, zugewiesen wurden.

Seit 2018 erfolgen alle vier Monate feste Treffen mit den Hauptverantwortlichen der Kochgrup- pe, um das Budget der Kochgruppe, eventuelle Probleme im Ablauf der Kochgruppe und den Beitrag zur Organisation des Tagesablaufs zu besprechen.

4.3. Arbeitsprojekt

Die Tagesstätte bietet in enger Kooperation mit der katholischen Kirchengemeinde, der Reha- Werkstatt Lahr und der „Neuen Arbeit Lahr“ einfache und niederschwellige Arbeitsmöglichkeiten in derzeit 7 Einsatzfeldern:

1. Fahrradwerkstatt (Herrichten u. Abgabe an finanziell schwache Menschen) 2. Frei-Luft-Schaffen (Pflegearbeiten in den Außenanlagen der Kirche)

3. Garten der Generationen (Garten-und Instandhaltungsarbeiten)

4. Hausmeister-Hilfe (Entsorgungsarbeiten und einfache technische Hilfen) 5. Kochgruppe (Mittagstisch)

6. Montagegruppe (Montage einfacher Gegenstände, Etuis u. Kleberoller) 7. Nähservice (textile Kleinreparaturen)

Die Arbeiten sind den Einschränkungen und Behinderungen der Teilnehmenden angepasst und werden mit 1-Euro Mehraufwandsentschädigung pro Einsatzstunde vergütet.

Das Arbeitsprojekt soll die Betroffenen behutsam in eine ihnen angemessene Arbeitswelt einbinden. Die Arbeitszeiten sind individuell mit den Betroffenen abgestimmt - je nach psychischer Belastbarkeit, körperlichen Einschränkungen, persönlichen und fachlichen Fähigkeiten. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, bei entsprechender Bewährung, innerhalb des Arbeitsprojekts verschiedene Aufgaben mit erhöhter Verantwortung auszuüben, bis hin zur Übernahme einer Anleiter-Funktion.

Die Koordination und die persönliche Begleitung und Förderung der Teilnehmenden in kleinen Gruppen, sowie die Einsatzleitung übernehmen Fachkräfte der Tagesstätte.

Die Beschäftigung im Arbeitsprojekt zielt zunächst nicht auf eine Stelle im ersten Arbeitsmarkt, sondern auf das Wiederentdecken verlorengegangener Fähigkeiten, auf die Förderung der Selbsthilfekraft, des Selbstwertgefühls und so auf die Erhöhung der Lebensqualität ab.

Ein Übergang in die Reha-Werkstatt wird nach Bedarf und Fähigkeit ermöglicht

Über eine Förderung des Landratsamts für niederschwellige Beschäftigungsangebote in Tagesstätten und Reha-Werkstätten konnte das bisher eigenfinanzierte Arbeitsprojekt gesichert und stabilisiert werden. Durch einen Kooperationsvertrag mit der Reha-Werkstatt Lahr sind

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Übergänge von der Tagesstätte in die Werkstatt geregelt, um Tagesstätten-Besuchern eine behutsame und stufenweise Aufnahme in der Werkstatt und umgekehrt ausscheidenden Mitarbeitenden der Werkstatt einen Übergang in Tagesstruktur und Gemeinschaft der Tagesstätte zu ermöglichen.

2018 waren 35 Teilnehmende mit 2 bis max. 30 Wochenstunden in der Fahrrad-Werkstatt (4 Personen), im Frei-Luft-Schaffen (6 Personen), im Garten der Generationen (2 Personen) in der Hausmeister-Hilfe (1 Person), der Kochgruppe (12 Personen) und der Montagegruppe (10 Personen), beschäftigt. Davon konnten für 9 Personen Arbeitsgelegenheiten in Kooperation mit der Kommunalen Arbeitsförderung (KOA) geschaffen werden.

Eine besondere Bedeutung kommt hier der engen und erfolgreichen Kooperation mit unseren Partnern Reha-Werkstatt Lahr, Neue Arbeit Lahr und den Katholischen Kirchengemeinden zu, die seit den Neunziger Jahren engagiert mithelfen, ein vielfältiges Arbeitsangebot für unsere Zielgruppe bereitzustellen.

4.4 Freitags-Club

Der Freitags-Club ist ein weiterer Mittelpunkt des gemeinschaftlichen Lebens der Tagesstätte, an dem jeden Freitag zwischen 20 und 25 Betroffene und eine Mitarbeiterin zusammenkommen. Die Veranstaltung bietet eine lockere Gesprächsatmosphäre, bei der u.a.

Probleme innerhalb und außerhalb der Tagesstätte unter den Betroffenen und zwischen Betroffenen und Mitarbeitenden frei thematisiert werden. Der Club wird gerne besucht, da das zwangslose Ambiente und die Kommunikation auf Augenhöhe den offenen Zugang zum Austausch erleichtern. Betroffene übernehmen aktive, organisatorische Rollen bei der Vorbereitung: Sie backen Kuchen, dekorieren und decken die Tische und übernehmen aus eigener Initiative Verantwortung. .

Erfreulich am Freitags-Club ist, dass auch Personen, die die Tagesstätte unter der Woche nicht oder selten besuchen, verstärkt teilnehmen. Dazu gehören, wie im Vorjahr, Betroffene aus der Reha-Werkstatt, die an anderen Wochentagen durch die Arbeit gebunden sind, ebenso wie ein größerer Kreis ehrenamtlich Mitarbeitende. Dies trägt dazu bei, den Freitags-Club zu einem Forum für die spontane Organisation gemeinsamer Wochenendaktivitäten unter den Betroffenen auszubauen. Des Weiteren wurde beobachtet, dass es im Rahmen des Freitags- Clubs verstärkt zu einem Erfahrungsaustausch zwischen neuen Besuchern der Tagesstätte und erfahrenen oder ehemaligen Betroffenen kommt.

4.5. Entspannungsgruppe

Einmal in der Woche trifft sich die Entspannungsgruppe, bei der die „Progressive Muskelent- spannung“ nach Jacobsen, Autogenes Training und Phantasiereisen geübt werden, zu ca. 90- minütigen Sitzungen. Um den Körper aufzuwärmen, kommen einfache Pilates-Übungen dazu.

Eine Gesprächsrunde eröffnet und beschließt das Treffen.

In diesen Gesprächen wird ein Bedarf gedeckt, der in anderen Kontexten nicht so deutlich zur Sprache kommt. Es ist Zeit für Einzelarbeit mit Betroffenen zur Konfliktlösung, zum Umgang mit Gemütsschwankungen und Angstzuständen, aber auch für Alltagsprobleme. Basierend auf den

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in Gesprächen erkannten Wünschen und Bedürfnissen wird den Betroffenen die Teilnahme anderer Angebote der Tagesstätte empfohlen.

Im Jahre 2018 wurde den Teilnehmern erstmals die Möglichkeit eröffnet, selbst zu wählen, an welchen Aktivitäten innerhalb der Entspannungsgruppe sie teilnehmen wollen. Einige ziehen die Gesprächsrunden vor, andere die Entspannungsübungen und Phantasiereisen. So lernen die Teilnehmenden, selbst einzuschätzen, welche Aktivitäten ihnen – je nach vorliegendem Krankheitsbild – am ehesten zuträglich sind. Eigene Bedürfnisse und Grenzen werden so den Betroffenen bewusster. Die Gruppe lernt, die individuellen Voraussetzungen jedes einzelnen Teilnehmenden zu erkennen und zu respektieren, trotzdem aber vom Erlebnis einer gemein- samen strukturierten Aktivität zu profitieren.

Die Teilnehmerzahl ist in diesem Jahr etwa gleichgeblieben.

4.6. Kreativwerkstatt

In der Kreativwerkstatt, einem langjährigen Angebot der Tagestätte, werden „Deko-Arbeiten“ für den Eigengebrauch, die Tagesstätte oder für den Verkauf beim jährlichen Adventsbasar angefertigt. Beispielsweise umfasst die Kreativwerkstatt Arbeiten mit Ton, Handarbeiten,

„Windows-Color“, Malen und Basteln. Teilnehmerideen sind willkommen und werden gerne umgesetzt. Im Jahr 2018 wurden regelmäßig Basteltätigkeiten mit jahreszeitlichem Bezug angefertigt und das Gemeindehaus dekoriert.

Wie auch bei anderen Angeboten, die von Ehrenamtlichen oder Betroffenen geleitet werden, ist zu beobachten, dass diese oft eine Vorbildfunktion für andere Teilnehmenden haben und damit zur Integration in das Alltagsleben beitragen. Die Teilnehmerzahl liegt zwischen sechs und acht Personen.

4.7. Nähgruppe

Die im zweiwöchigen Rhythmus angebotene Nähgruppe, die von einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin angeleitet wird, zieht drei bis sechs Teilnehmer an. Die Handarbeiten bieten einen entspannten Gesprächsrahmen, in dem die Teilnehmenden mehr innere Ausgeglichenheit erreichen können. Die Betroffenen lernen einfache Kleidung selbst zu schneidern oder wieder

„aufzupeppen“ und verbessern so ihre motorischen Fähigkeiten. Die individuellen Ergebnisse steigern das Selbstbewusstsein und -vertrauen der Betroffenen.

Im Jahr 2018 wurde in einer gemeinsamen Aktion der Nähgruppe und der „young caritas“ ein Loop-Schal für eine Firmgruppe hergestellt. Diese Zusammenarbeit trug einerseits dazu bei, das Selbstwertgefühl der Betroffenen auf- und andererseits, eventuell vorhandene Vorbehalte seitens der Jugendlichen im Umgang mit von psychischen Erkrankungen Betroffenen abzubauen.

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7 4.8. Elterncafé

Das Angebot findet seit neun Jahren statt und richtet sich an Betroffene mit Kindern vom Klein- kind bis zum Jugendalter. In diesem Gesprächskreis wird der Umgang mit psychischen Erkran- kungen in der Familie reflektiert, es werden Erziehungsfragen und Konflikte der Familie be- sprochen sowie individuelle Belastungssituationen herausgearbeitet. Ziel ist es, einen adäqua- ten Umgang mit solchen Herausforderungen zu erlernen. Fragen wie „Wie kann ich ein Netz- werk schaffen?“, „Wo kann ich in Krisensituationen Hilfe holen?“ sind zentrale Themen der Gruppe.

Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Frage, wie die eigene psychische Erkrankung gegen- über den eigenen Kindern thematisiert werden kann. Grundvoraussetzung für das wechselsei- tige Verständnis ist eine starke, gefestigte Eltern-Kind-Beziehung. Daher werden im Elterncafé Strategien erarbeitet und diskutiert, um diese Stärkung zu erzielen.

An der Gruppe nahmen fünf bis sieben Personen teil.

Ein neues Phänomen wurde im Jahre 2018 wahrgenommen. Bei mehreren langjährigen Teil- nehmenden haben die Kinder das Erwachsenenalter erreicht und teilweise das Elternhaus ver- lassen. Dementsprechend verschiebt sich das Thema der Gespräche im Elterncafé teilweise auf neue Arten von Lebenskrisen – darunter Eheprobleme, häusliche Gewalt und der Umgang mit neuartigen Konflikten zwischen den Eltern und den nun eine eigenständige Existenz füh- renden Kindern.

4.9 Ergotherapie

Die Ergotherapie am Freitag steht allen Besuchern offen, sofern ein Rezept für Gruppen- Ergotherapie eines Allgemeinarztes vorliegt. In der von einer Ergotherapeutin geleiteten Gruppe entwickeln die Teilnehmenden ihre motorischen Fähigkeiten, werden durch Erfolgserlebnisse in der Ergotherapie in ihrem Selbstvertrauen gestärkt und erfahren Ablenkung von ihrem durch psychische Probleme bestimmten Alltag. Hier nehmen regelmäßig ca. drei Personen teil.

4.10 Walking-Gruppe

In der Gruppe wird das Ziel gemeinsamer physischer Aktivität und Bewegung an der frischen Luft gerne angenommen und verdeutlicht so den positiven Zusammenhang zwischen körperlicher Freiluftaktivität und einer Stabilisierung der psychischen Verfassung. Das gemeinsame Walken bietet eine gute Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch auf Augenhöhe. Die Gruppe ist eine gute Gelegenheit für Kontakte zwischen erfahrenen Betroffenen und neuen Besuchern. Die körperliche Aktivität kann auch bei sich anbahnenden leichten psychischen Krisen als niederschwelliges Regulativ fungieren.

Der ehrenamtliche Gruppenleiter – selbst ein Betroffener – hat durch die Leitungsverantwortung ein erhöhtes Selbstbewusstsein entwickelt und bringt je nach erwartetem Teilnehmerkreis aktiv eigene Ideen für Gestaltung und Ziel der Ausflüge ein. Die

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Zusammenarbeit zwischen ihm und den Tagesstätten-Mitarbeitenden hat sich erfreulich entwickelt; in einigen Fällen hat er frühzeitig sich anbahnende Krisensituationen der Teilnehmenden erkannt und die Fachmitarbeitenden der Tagesstätte darauf aufmerksam gemacht.

4.11 Spiel und Spaß

Das Angebot „Spiel und Spaß“ findet zweimal pro Woche statt und wird von einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin geleitet.

Die Teilnehmeranzahl variiert von Woche zu Woche, zumeist nehmen sechs Personen teil.

Das Angebot zielt drauf ab, dass die Teilnehmenden ihre Sorgen und Probleme der Woche in angenehmer Atmosphäre für einige Zeit vergessen können und Freude miteinander und am gemeinsamen Spielen unterschiedlichster Brett- und Kartenspiele haben. Mehrere Betroffene, deren sprachliche Ausdrucksfähigkeiten krankheitsbedingt eingeschränkt sind, nutzen die Gruppe bevorzugt, um sich mit den anderen Besuchern zu vernetzen.

Im Jahr 2018 haben betroffene Teilnehmende der Gruppe aus Eigeninitiative den Wunsch an die Gruppenleiterin herangetragen, neue Spiele anzuschaffen. Es wurden ein Schachspiel und weitere Brettspiele erworben, die Gedächtnis und Konzentration trainieren. Die Teilnehmenden haben auch öfters außerhalb der Gruppe und ohne Anleitung durch die Ehrenamtliche spontane Spielrunden organisiert und dabei auch andere Besucher der Tagesstätte zum Spielen motiviert.

4.12 Freizeitangebot und Veranstaltungen

Einmal jährlich verbringen die Besucher der Tagesstätte einen kostenfreien „Tag der Frohen Herzen“ im Europa-Park Rust, zu dem der Park soziale Einrichtungen einlädt. Zusätzlich finden viermal im Jahr Ausflüge mit Mittagessen oder Kaffee und Kuchen statt.

Des Weiteren finden jährlich zwei Tanz- und Musikveranstaltungen, ein Sommerfest, ein Adventsbasar sowie eine Adventsfeier statt. Diese Veranstaltungen sind bei den Besuchern äußerst beliebt, es nehmen jeweils bis zu 40 Personen teil.

Im Jahr 2018 haben die Betroffenen weitgehend eigenverantwortlich eine Feier zur Verabschiedung in den Ruhestand der langjährigen Tagesstätten-Mitarbeiterin Frau Kluth organisiert. Die Feier wurde in Verbindung mit der Adventsfeier organisiert und von zahlreichen Betroffenen, ehemaligen Besuchern und dem Personal der Tagesstätte besucht.

4.13 Sonntagscafé

Die Organisation und Moderation des monatlichen Sonntagscafé liegt in den Händen der Tage- stätten-Besucher selbst. Dort besteht Gelegenheit zum Austausch untereinander, ohne dass das Fachpersonal anwesend ist. Die entstandene Gruppendynamik ergänzt das fachliche Gruppenangebot: Betroffene übernehmen füreinander Hilfestellungen, unterstützen sich und

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spornen sich an. Die während der Woche von den Mitarbeitenden gegebenen Impulse werden aufgenommen und verarbeitet. Die engagierte Leitung des Sonntagscafés durch zwei Betroffe- ne (eine Ehrenamtliche, ein Teilnehmer des Arbeitsprojekts), wirkt in besonders hohem Maße motivierend auf die Besucher und fördert positive Identifikationseffekte.

Das Sonntagscafé ist eine der beliebtesten Aktivitäten und sprach auch 2018 regelmäßig einen Teilnehmerkreis von ca. 20 Personen an. Insbesondere Besucher älterer Jahrgänge, die auf- grund der physischen Beschwernis der Anreise andere Tagesstättenangebote tendenziell sel- tener frequentieren, nehmen häufig am Sonntagscafé teil.

4.14 Gruppenangebot zur Unterstützung im Alltag nach § 45 a, c, SGB XI (im Folgenden Be- treuungsgruppe genannt)

Die Teilnehmerzahl des 2017 erstmals eingerichteten Angebots hat sich 2018 auf drei Perso- nen stabilisiert, die die formalen Voraussetzungen des Programms erfüllen (chronische psychi- sche Erkrankung und mindestens Pflegegrad 1). Die Gruppe wird durch eine für die Aufgabe geschulte bürgerschaftlich Engagierte betreut.

Das Programm gewinnt im Raum Lahr an Bekanntheit, was sich in einer im Laufe des Jahres stetig steigenden Zahl an Anfragen äußerte. Jedoch bestätigte sich das im Vorjahr bereits fest- gestellte Problem, dass viele Personen aus der Zielgruppe an Mobilitätseinschränkungen lei- den, die die Teilnahme an der Gruppe unmöglich machen.

5. Erfahrungen aus der Tagesstätte

Gelebte Hilfe zur Selbsthilfe - persönliche Weiterentwicklung und Übernahme von Verantwortung.

Alle bestehenden Angebote der Tagesstätte wurden 2018 weiterhin regelmäßig angenommen.

Das 2017 eingerichtete Gruppenangebot zur Alltagsunterstützung für Menschen mit chroni- schen psychischen Erkrankungen mit mindestens Pflegegrad 1 hat mit konsolidierter Teilneh- merzahl seinen festen Platz im Wochenablauf der Tagesstätte gefunden.

Die seit einigen Jahren beobachtete Entwicklung, dass die Betroffenen sich durch die vielfältige Gruppenarbeit untereinander vernetzen und gemeinsame Aktivitäten organisieren, wurde auch 2018 durch die Tagesstätte-Mitarbeitenden weiter gefördert.

Diese selbstorganisierten Aktivitäten ergänzen die Angebote der Tagesstätte insbesondere während der Schließzeiten. Beispiele dafür sind selbstorganisierten Veranstaltungen an Fast- nacht, Weihnachten und Neujahr und Treffen an Wochenenden zu Krankenbesuchen und Ge- burtstagsfeiern. Dieser Prozess entspricht in hohem Maße dem Ziel der Tagesstätte, die Be- troffenen zu einer verstärkten Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und zur eigenverantwort- lichen Strukturierung ihres Tagesablaufs zu ermuntern und wird daher durch die Mitarbeitenden der Tagesstätte begrüßt. Besonders die „Organisatoren“ dieser Aktivitäten aus dem Kreis der Betroffenen profitieren von der Bestätigung, die ihnen die erfolgreich geplanten und durchge- führten Veranstaltungen geben.

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Zahlreiche Betroffene, die durch die Tagesstätten-Aktivität stabilisiert wurden und sich in das Alltagsleben, teilweise sogar in das Berufsleben, wieder integrieren konnten, besuchen weiter- hin die Tagestätte und übernehmen Verantwortung, beispielsweise für den Freitagsclub oder die Kochgruppe. Ihre Anwesenheit unterstützt und motiviert andere Betroffene. Wir sehen darin ein großes Potenzial für langfristige positive Auswirkungen, sowohl für diese Personen als auch für andere Betroffene, denen sie als Vorbilder dienen. Dieses Engagement stellt eine Gelegen- heit dar, Selbstorganisation und Selbständigkeit zu üben, neue Fähigkeiten auszubilden und in der Gemeinschaft umzusetzen. Für die anderen Betroffenen erfüllen sie eine wichtige Vorbild- funktion und fördern Motivation und Mut zur eigenen Weiterentwicklung.

Neue Projekte

Die in den letzten Jahren und auch 2018 beobachtete höchst erfreuliche Tendenz Betroffener und ehemaliger Betroffener, Verantwortung innerhalb der Tagesstätten-Abläufe zu überneh- men, eigenständig Aktivitäten zu organisieren und als Mittler zwischen den Betroffenen und dem Fachpersonal zu wirken, hat 2018 zu der Entscheidung geführt, eine langjährige psychiat- rieerfahrene Besucherin der Tagesstätte zur Ex-In-Genesungshelferin auszubilden. Der Begriff Ex-In steht für ein 2005 von der Europäischen Union aufgelegtes Modellprojekt. Dieses Modell basiert auf der Überzeugung, dass Menschen, die psychische Krisen durchlebt haben, diese persönlichen Erfahrungen nutzen können, um andere Menschen in ähnlichen Situationen zu verstehen und zu unterstützen. Auf dieser Grundlage wurde ein europaweit gültiges Ausbil- dungsprogramm entwickelt. Finanzmittel für die Teilnahme einer Tagesstätten-Besucherin an diesem Ausbildungsgang wurden 2018 bei der Caritas-Stiftung der Erzdiözese Freiburg bean- tragt und mittlerweile bewilligt; der einjährige Lehrgang wird 2019 starten.

Im Jahr 2018 wurde das Projekt „FindUs“ gestartet. In einem Patenschaftsmodell werden Kin- der psychisch erkrankter Eltern von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ehrenamtlich be- gleitet und das Tandem unternimmt gemeinsame Aktivitäten außerhalb des gewohnten Famili- enkreises. Dabei wird das Bewusstsein, sowie ein besonderes Verständnis für die besonderen Anforderungen der Lebenssituation in einer Familie mit einem oder einer Betroffenen geschärft.

Ehrenamt

Die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements – durch Gemeindemitglieder, Angehörige oder ehemals Betroffene - blieb auch im Jahre 2018 ungebrochen. Grundlage für die Arbeit mit den Ehrenamtlichen ist die im Jahr 2016 erstelle Konzeption. Das Ziel, ehrenamtliche Mitarbei- ter in die Abläufe der Tagesstätte einzubinden, indem ihnen – mit fachlicher Begleitung - die Durchführung einzelner Gruppenangebote anvertraut wurde, konnte 2018 in der Kreativwerk- statt, der Nähgruppe, der Spielgruppe, im Sonntagscafé und in der Walkinggruppe umgesetzt werden.

Besucherzahl

Die Zahl der regelmäßigen Besucher hat sich insgesamt gesteigert. Die in Bezug auf die geführten Aufnahmegespräche erwähnten 17 Neuzugänge werden teilweise dadurch kompensiert, dass insbesondere jüngeren Besuchern oft eine schnelle Wiedereingliederung in

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das gesellschaftliche Leben gelingt. Einige frühere Besucher haben aufgrund von fortschreitenden Mobilitätseinschränkungen oder Unterbringung in Pflegeheimen den Besuch einstellen müssen; wie im Vorjahr waren auch einige Todesfälle zu verzeichnen.

Insgesamt hat sich im vergangenen Jahr durch die beschriebene Fluktuation der Altersdurchschnitt innerhalb der Tagesstätte tendenziell erhöht.

Praktikanten

Die Arbeit mit Praktikanten ist für beide Seiten vorteilhaft. Die Tagesstätte öffnet sich gerne für junge Menschen und bietet einen Platz für ein lebendiges Miteinander. Die Praktikanten gewin- nen durch die Arbeit mit den Betroffenen neue Erfahrungen und entwickeln besondere Fähig- keiten im Umgang mit psychisch erkrankten Menschen. Im Jahr 2018 waren 4 Praktikanten bei uns tätig. Ihre Aufgaben waren unter anderem die Mitarbeit bei Angeboten und Veranstaltun- gen der Tagesstätte, Hospitation in Beratungsgesprächen und Unterstützung in administrativen Tätigkeiten.

Alle geschilderten Entwicklungen gehen Hand in Hand mit einem verbesserten Kommunikati- onsfluss, sowie einem intensiven Angebot von Einzelgesprächen, Krisenmanagement und der Einbindung weiterer Caritas-Beratungsdienste. Von besonderer Bedeutung dafür, war die Er- stellung formalisierter Notfallpläne für Krisensituationen, die innerhalb des gesamten Caritasso- zialdiensts im Raum Lahr vorgestellt wurden. Sie sollen insbesondere Mitarbeitende des Cari- tassozialdiensts, die nicht über einen entsprechenden fachlichen Hintergrund verfügen, klare und strukturierte Anweisungen für das Vorgehen bei sich anbahnenden psychischen Krisen eines Tagesstätten-Besuchers geben.

6. Zusammenarbeit der Tagesstätte

Die Tagesstätte spricht als niederschwellige Einrichtung des Gemeindepsychiatrischen Verbundes eine Vielzahl von Betroffenen auf unterschiedlichen Wegen an. Betroffene, die sich teilweise noch unterhalb der Schwelle einer psychiatrischen Behandlungsbedürftigkeit befinden, aber auch Betroffene, die aus der klinischen Betreuung kommen und sich wieder in das Alltagsleben integrieren wollen.

Für manche Tagesstätten-Besucher müssen aufgrund psychiatrischer Auffälligkeiten weitere Stellen hinzugezogen werden. Die Vielzahl der Problemstellungen – von finanziellen und organisatorischen Problemen, bis zu ernst zu nehmenden psychiatrischen Störungen – erfordern eine intensive Netzwerkbildung, sowohl Caritasintern, wie auch in der sozial- psychiatrischen Infrastruktur.

Caritasinterne Netzwerke: die Tagesstätte unterhält in enger Abstimmung mit dem „ambulant betreuten Wohnen für psychisch Erkrankte“ regelmäßige Kontakte, insbesondere zur Schuldnerberatung, zur allgemeinen Sozialberatung, zur Jugendarbeit und Schülerhilfe und zur Arbeit mit Senioren. Ferner besteht eine enge Zusammenarbeit mit den Projekten young caritas und FindUs, die junge Menschen auch zu langfristigem Engagement im Sozialbereich und in

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12 Familien mit psychischer Erkrankung motivieren.

2018 wurden weiter regelmäßige Teamgespräche mit Verantwortlichen des Angebots

„Betreutes Wohnen für psychisch Erkrankte" eingeführt. Die Kontakte zu den gesetzlichen Betreuern und Ärzten im Einzugsgebiet der Tagesstätte wurden 2018 gehalten und weiter ausgebaut (u.a. mit der Tagesklinik).

Durch die ausgebauten Netzwerke werden verstärkt Betroffene an die Tagesstätte vermittelt, was sich in der gestiegenen Zahl der Erstgespräche niederschlägt.

Externe Netzwerke: Die Tagesstätte ist Mitglied im Gemeinde-Psychiatrischen Verbund Lahr.

Sie unterhält Kooperationen mit der Reha-Werkstatt und dem Sozialpsychiatrischen Dienst Lahr. Die Zusammenarbeit mit der Reha-Werkstatt (Gesellschaft zur Förderung psychisch Kranker mbH), der „Neuen Arbeit Lahr“ und der Kommunalen Arbeitsförderung Lahr im Rahmen des Arbeitsprojekts, der Kochgruppe und des Freitags-Clubs ist eng und vertrauensvoll.

Die Tagestätten im Ortenaukreis treffen sich zweimal jährlich, die Tagesstätten in Baden einmal jährlich. Diese Treffen dienen dem Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Einrichtungen.

Mit weiteren Einrichtungen besteht eine tragfähige, fallbezogene Zusammenarbeit:

- Hedwig-Wachenheim-Haus der AWO, Lahr - Zentrum für Psychiatrie Emmendingen - Suchtberatung der AGJ Lahr

- Diakonisches Werk Lahr - Brücke e.V. Lahr

6. Ausblick auf 2019

Die gegenwärtigen Tagesstätten-Angebote bieten sowohl fachliche Beratung, wie auch Unterstützung der Eigenverantwortung und sollen 2019 möglichst weitergeführt werden.

Oberstes Ziel bleibt, Betroffene zu stabilisieren, sie zu unterstützen, sich zu vernetzen und gegenseitig zu helfen. Ihr individuelles Potenzial soll weiter erschlossen und verstärkt werden.

Dies setzt eine intensive Begleitung durch qualifiziertes Fachpersonal voraus.

Von hoher Bedeutung für uns – als Kulmination des in den letzten Jahren beobachteten Trends zur Übernahme von Verantwortung und Vermittlerfunktionen durch Betroffene - ist dabei die erstmalige Ausbildung einer langjährigen psychiatrieerfahrenen Tagesstätten-Klientin zur Ex-In- Genesungshelferin. Die Ausbildung, an einem externen Ausbildungsinstitut, wird voraussichtlich im Frühjahr 2020 abgeschlossen werden; für das erforderliche Praktikum steht die Tagesstätte zur Verfügung. Vorbehaltlich der Verfügbarkeit von Finanzmitteln soll die Ex-In- Mitarbeiterin nach Abschluss der Ausbildung in der Tagesstätte beschäftigt werden.

Der weitere Ausbau der Betreuungsgruppe für Menschen mit chronischen psychischen

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Erkrankungen stellt einen weiteren wichtigen Schwerpunkt für 2019 dar. Die Teilnehmerzahl sollte noch etwas erhöht werden, um eine größere Vielfalt und Stabilität in der Gruppe bieten zu können.

Ebenso soll die weitere Umsetzung unserer Konzeption für die Arbeit mit Ehrenamtlichen 2019 wieder einen hohen Stellenwert einnehmen.

Referenzen

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