P E P O AKTUELL 31 / 2019
Deutsche Polyneuropathie Selbsthilfe e. V.
Selbsthilfeheimat für Polyneuropathie Betroffene
Bericht zur Informationsveranstaltung „Polyneuropathie“
in der Euregio Klinik Nordhorn am 30. November 2019.
Bericht: A. Handelmann, Bilder: Klaus Haschke und Uli Bunkowitz
Nordhorn ist die Kreisstadt des Landkreises Grafschaft Bentheim und eine selbständige Gemeinde im äußersten Südwesten Niedersachsens an der Vechte. Der bei Freizeitsportlern beliebte Vechtesee und Touristenmagnet liegt inmitten der Stadt. Die Stadt ist eine Mitgliedsgemeinde der Euregio, grenzt direkt an die Niederlande und ist unweit der nordrhein-westfälischen Landesgrenze gelegen.
Die Veranstaltung zu „Polyneuropathien“ fand in der Euregio Klinik in Nordhorn statt.
Informationsveranstaltung „Polyneuropathie“ am
30. November 2019 in Nordhorn / Euregio Klinik
Ca. 120 Teilnehmer folgten der Einladung, die über die Lokalpresse erfolgte. „Donnerwetter“, sagte jemand, mit so vielen Teilnehmern hat man nicht gerechnet. Zeigt es doch, dass der Bedarf an Informationen zur Polyneuropathie sehr groß ist.
Zusätzlich wurden noch Stühle herbeigeschafft, aber einige mussten dennoch stehen.
Die Begrüßung erfolgte durch Albert Handelmann (Dt. Polyneuropathie Selbsthilfe e.V.) und dem Chefarzt PD Dr. Stefan Probst. Danach stellten sich Frau Dr. Annegret Hölscher vom Gesundheitsamt der Grafschaft Bentheim / Selbsthilfekontaktstelle und Herr Mathias Hennig von der Praxis Hennig / Piatkowski vor und erläuterten ihre Tätigkeiten.
Herr Mathias Hennig, Neurologe der angrenzenden Praxis Hennig / Piatkowski stellte dann in einem Referat das „Klinische Bild der Polyneuropathien“
vor. Er erläuterte eindrucksvoll anhand von Schaubildern die Entstehung und Behandlung von neuropathischen Schmerzen. Den Beginn einer Polyneuropathie spürt man in der Regel mit Empfindungsstörungen, Ameisenkribbeln und Taubheitsgefühle in den Füßen. In der Folge werden „Druckprobleme“ nicht mehr wahrgenommen und es entstehen hartnäckige Druckstellen, die zu schwer behandelbaren Wunden führen können. Zum Schluss gab es noch eine Zusammenfassung seines Referats
Herr Dr. Stefan Probst erklärte die sehr umfassenden Diagnosemöglichkeiten der Polyneuropathien. Sehr ausführlich ein ging er auf die Lumbalpunktion (Entnahme von Nervenwasser), die unterhalb des Rückenmarks erfolgt und am besten in gebeugter Haltung
des Patienten. Im Nervenwasser kann der Eiweißgehalt festgestellt werden, der bei einer Erhöhung auf eine entzündliche Polyneuropathie hinweisen kann. In Kürze erläuterte er das Guillain-Barré Syndrom, eine entzündliche Erkrankung des peripheren Nervensystems. Hier erfolgt die
Behandlung in der Regel auf der Intensivstation, da ggf. Beatmungspflicht besteht. Behandelt wird vorrangig mit Immunglobulinen, alternativ ist auch eine Plasmapherese – eine Art Blutwäsche – möglich. Der Verlauf der Erkrankung wird durch beide Behandlungen um ca. ein Drittel verkürzt.
Weiterhin wurden verschiedene Diagnosemöglichkeiten für andere Arten der Polyneuropathie erklärt. Der Messung der Nervenleitgeschwindigkeit kommt hier eine entscheidende Bedeutung zu.
Schaubild einer Lumbalpunktion zur Entnahme des Nervenwassers.
Albert Handelmann referierte über die Aufgaben und Möglichkeiten der Selbsthilfe. Entscheidend ist hier der Erfahrungsaustausch betroffener Patienten untereinander in Gruppengesprächen. Hier gibt es auch Tipps im Umgang mit der Erkrankung. Mit derartigen Gruppengesprächen hat man bisher sehr gute Erfolge erzielt. Er sprach die verschiedenen Informationsmaterialen an, die in den vergangenen 2 Jahren entwickelt wurde. Als neuste Broschüre gibt es das Lexikon der für betroffene Patienten:
„Polyneuropathien von A bis Z“.
Er sorgte außerdem dafür, dass noch ein Karton mit Broschüren nachgeliefert wurde, so, dass alle Teilnehmer damit versorgt werden konnten.
Dr. Annegret Hölscher freute sich über die sehr rege Beteiligung an der heutigen Veranstaltung und nannte die doch sehr hohe Anzahl an Selbsthilfegruppen in der Grafschaft Bentheim. Es wäre schön, wenn sich hier auch eine Selbsthilfegruppe für Polyneuropathien gründen würde. Es gibt genügend Patienten, die bereits ihre Teilnahme zugesagt haben.
Gerne steht sie für weitere Fragen in Sachen Selbsthilfe zur Verfügung und verwies auch auf die ausliegende Selbsthilfebroschüre der Grafschaft Bentheim, in der sämtliche Selbsthilfegruppen und Termine aufgeführt sind.
Zum Schluss wurden noch einige Fragen beantwortet. Alle Referenten standen noch für weitere Fragen zur Verfügung. Dabei gab es Kaffee, Erfrischungsgetränke und Gebäck.
Die Deutsche Polyneuropathie Selbsthilfe e.V. bedankt sich bei allen Referenten für die Teilnahme und bei der Klinik für die Bereitstellung der Räumlichkeiten.
PEPO sagt:
D A N K E
Nordhorn, 30. 11. 2019 Kleine Bildergalerie mit Schnappschüssen
Nachbesprechung