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Wie sich lebendiger Glaube in unseren Worten zeigt

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Academic year: 2022

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Wie sich lebendiger Glaube in unseren Worten zeigt

Von: Philip Svetlik, Johannes Lessmann, Christian Achenbach, Ernst-August Bremicker

Wir befinden uns mitten im Jakobusbrief, einem Brief, wo es um echten Glauben geht und wie echter Glaube sich auswirkt. Wir haben schon gesehen, dass sich echter Glaube darin zeigt, wie wir zum Beispiel mit Prüfungen umgehen. Das ist der Anfang von Jakobus 1. Entweder entscheiden wir uns für Reife oder für die Begierde und für den Fall. Echter Glaube zeigt sich dadurch, wie wir mit dem Wort Gottes umgehen und darauf reagieren. Entweder nehmen wir das an und lassen uns dadurch prägen, oder wir ignorieren es.

Echter Glaube zeigt sich auch dadurch, wie wir unser Denken prägen lassen, wie wir denken. Wir können uns von der Welt in unserem Denken prägen lassen oder durch Gottes Maßstab. Echter Glaube zeigt sich durch unsere Werke, durch das, wie wir handeln. Entweder haben wir echte Glaubenswerke oder wir haben nur ein Bekenntnis, das sich als leer herausstellt.

In dem Kapitel, was wir jetzt vor uns haben, nämlich in Jakobus 3, geht es darum, dass sich der Glaube dadurch zeigt, wie wir reden. Unsere Zunge, unser Reden und unsere Worte sind ein ganz wichtiges Thema für Jakobus. Das ist durchaus nicht unwichtig, sondern extrem wichtig, denn es zeigt auch etwas über das, was in uns drinsteckt. Das wollen wir uns jetzt einmal anschauen.

„Seid nicht viele Lehrer, meine Brüder, da ihr wisst, dass wir ein schwereres Urteil empfangen werden; denn wir alle straucheln oft. Wenn jemand nicht im Wort strauchelt, der ist ein vollkommener Mann, fähig, auch den ganzen Leib zu zügeln. Siehe, den Pferden legen wir die Gebisse in die Mäuler, damit sie uns gehorchen, und lenken ihren ganzen Leib. Siehe, auch die Schiffe, die so groß sind und von heftigen Winden getrieben werden, werden durch ein sehr kleines Steuerruder gelenkt, wohin irgend die Absicht des Steuermanns will. So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich großer Dinge“ (Jakobus 3,1-5a).

Es ist schon beeindruckend, dass Jakobus jetzt auf einmal von Abraham und Rahab, also von Leuten, die großartige Glaubenstaten vollbracht haben, auf unsere Zunge zu sprechen kommt, also auf das, was tagtäglich bei uns im Leben los ist, nämlich wie wir uns äußern. Er sagt dazu: „Das ist etwas, was richtig wichtig in Verbindung mit lebendigem Glauben ist.“

Man würde das ja oft nicht so denken. Oft stellt man sich unter Glaubensleben irgendwelche großen Taten vor und so weiter, aber Jakobus sagt: „Lebendiger Glaube zeigt sich in den Kleinigkeiten, in dem, wie du kommunizierst, auf welche Weise du das tust, welche Worte du benutzt, und natürlich auch in deiner Motivation, warum du das überhaupt tust.“ Damit fängt er sogar an in Verbindung mit Lehrern. Warum tun wir das eigentlich? Warum willst du belehren? Was treibt dich eigentlich an?

Ich habe mich gefragt: Warum leitet Jakobus dieses Thema der Zunge mit dieser Warnung ein:

„Seid nicht viele Lehrer, meine Brüder“? Was meint er damit und warum dieser Einstieg in das Thema?

Lehrer bedeutet ja, dass man belehren will. Man will dem anderen etwas beibringen, und wenn man das tut, dann hat man immer so eine gewisse Zufriedenheit und Genugtuung für sich selbst. Man ist in der Position eines Lehrers. Vielleicht ist das der erste Gedanke, den er hier verfolgt, und das war vielleicht auch damals unter den Juden so, dass sie gute Kenntnis des Gesetzes und Ähnliches hatten. Vielleicht wollten sie unter anderem auch denen aus den Nationen immer so ein bisschen überlegen sein und sie belehren und so auftreten. Das könnte sein.

Das heißt hier also nicht, dass wir keine Lehrgabe ausüben sollen oder sie auch schätzen sollen, wenn sie ausgeübt wird, sondern der Punkt hier ist – Jakobus ist immer praktisch –, dass man sich

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irgendwie über andere stellt und sie auch im Alltag korrigieren und belehren will. Das scheint mir hier der Punkt zu sein, und da sagt Jakobus: „Macht mal vorsichtig damit.“

Auf jeden Fall. Er möchte bestimmt nicht die Lehrgabe infrage stellen. Es heißt ja auch an einer Stelle: „Wer da lehrt, bleibe in der Lehre“ (vgl. Rö 12,7). Wir werden also durchaus dazu ermutigt.

Belehrung ist absolut wichtig, aber wenn man schon Lehrer ist, dann als Belehrter. Wir haben ja auch in Kapitel 1 gesehen, dass wir schnell zum Hören sein sollen und langsam zum Reden. Das Hören sollte also sicherlich davor kommen und die Priorität sein.

Aber das Prinzip, das dann kommt, ist natürlich schon wichtig. Wir werden auch nach unseren Worten beurteilt. Der Lehrer wird nach seiner Lehre beurteilt, nach dem, was er gesagt hat. Das ist schon ein grundsätzliches Prinzip. Gott beurteilt uns nach dem, was wir sagen. Das wirft natürlich schon ein deutliches Licht und stellt uns viele Fragen.

Ja, wir sollten sehr vorsichtig darin sein, schnell andere zu belehren. Zum einen laden wir uns dadurch eine größere Verantwortung auf. Das sagt er ja hier im Licht des Richterstuhls. Zum anderen wissen wir, dass wir alle oft straucheln. Das ist eben unsere Praxis. Wir alle werden doch eben oft unserem eigenen Standard nicht gerecht, und das sollte uns doch sehr vorsichtig machen, übereifrig darin zu sein, anderen sagen zu wollen, wie es richtig ist und was sie machen sollen.

Galater 6,1 sagt ja auch, dass wir im Geist der Sanftmut miteinander umgehen sollen, indem wir auf uns selber gucken, und nicht übereifrig und selbstgefällig oder sogar selbstgerecht mit anderen umgehen.

Du siehst das also so, dass du dem anderen gewissermaßen sagst: „Du sollst Wasser trinken“, und selber trinkst du Wein, dass du also in dem Sinne nicht das verwirklichst, was man selber anderen in belehrender Weise weitergeben will.

Ja, und die Gefahr ist ja immer riesengroß.

Das zum einen, aber ich denke, dass es doch auch praktische Relevanz hat, wenn wir beispielsweise an die Zusammenkünfte als Geschwister denken. Vielleicht hat man da die Neigung, auch immer das Sagen zu haben. Ist das nicht vielleicht auch dieses „seid nicht viele Lehrer“, dass wir immer die Richtung vorgeben wollen, dass wir selbst auch im Vordergrund stehen wollen, dass wir gerne einfach auch etwas sagen möchten, um letztlich Bedeutung unter den Geschwistern zu haben? Oder geht es wirklich um Belehrung in dem Sinne, wie wir das gerade gehört haben, dass man „Wasser predigt und Wein trinkt“?

Ich denke, dass beides da hineinspielt, zumindest wenn wir das mal praktisch auf uns beziehen, dann ist das Eine so richtig und wichtig wie das Andere.

Dieser Geltungsdrang ist wahrscheinlich wirklich oft so ein verborgenes Motiv. Später wird in diesem Kapitel von Neid und Streitsucht geredet, und das hat ja auch ganz viel mit dem Ego zu tun.

Dieser Vers 2: „Wir alle straucheln oft“, wird ja manchmal auch als Entschuldigung zitiert, wenn man sich falsch verhalten hat, dass man sagt: „Ja, niemand ist perfekt, wir straucheln oft, wir fallen oft, wir machen halt alle Fehler“, aber ich glaube, dass das hier durchaus nicht die Aussage ist.

Erstens geht es hier ja in der direkten Bedeutung darum, dass wir mit unserer Zunge, mit unserem Mund Fehler machen, dass wir etwas sagen, was wir besser nicht gesagt hätten, und außerdem kann das natürlich nie eine Entschuldigung sein. Petrus schreibt in 2. Petrus 1,10, nachdem er diese sieben Stücke nennt: „Wenn ihr das tut, dann werdet ihr nicht straucheln.“ Wir sollen nicht sündigen, das schreibt uns auch Johannes. Wir können das hier niemals als Entschuldigung anführen.

Gott wird auch als derjenige beschrieben, „der euch ohne Straucheln zu bewahren vermag“ (Judas 24).

Ich habe den Eindruck, dass Jakobus das dann vielleicht auch verallgemeinert.

Ja, absolut.

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Zuerst geht es um das Belehren, und dann sagt er auf einmal: „Wenn jemand nicht im Wort strauchelt.“ Das bezieht sich dann auf das, was wir sagen. Wie schnell passiert es, dass man etwas sagt, was man lieber nicht gesagt hätte. Sei es, dass eine Unterhaltung dadurch in eine falsche Richtung gelenkt wird oder dass es negativ über jemanden ist oder dass man einfach danebenliegt mit einer Einschätzung oder was auch immer, und man ist einfach nur darum bemüht, dass man zumindest mal etwas gesagt hat, weil ich mich gerne reden höre oder wie auch immer. Jakobus sagt:

„Die Erfahrung zeigt, dass das oft passiert.“

In Sprüche 10,19 heißt es: „Bei der Menge der Worte fehlt Übertretung nicht.“ Das ist leider, leider oft der Fall.

Das ist auch nicht nur das, was ich sage, sondern auch, wie ich etwas sage, und das Motiv kommt auch noch dazu. Das Fatale dabei ist: Ein einmal gesprochenes Wort kann man nicht mehr zurückholen.

Letztlich kommt man ja hier nicht umhin, auch an den Herrn Jesus zu denken, der eben in dieser Hinsicht genau das Gegenteil von dem war, was wir oft sind. In Jesaja 53,9 heißt es, dass Er ohne Trug war, dass es da kein falsches Wort gab, dass Er einfach immer das Richtige gesagt hat. Er hat lieber zurückgesteckt, bevor Er sich verteidigt hat. Das zeigt uns 1. Petrus 2. In dieser Hinsicht können wir sehr, sehr viel von dem Herrn Jesus lernen, der auch gesagt hat: „Ich bin durchaus das, was ich auch zu euch rede“ (Joh 8,25). Das ist ja auch eine Gefahr bei unseren Worten, dass wir etwas anderes sagen, als wir sind. Der Herr Jesus war da völlig ausgewogen und völlig transparent in dem, was Er gesagt hat.

Man kann den zweiten Teil von Vers 2 kaum lesen, ohne an den Herrn Jesus zu denken: „Wenn jemand nicht im Wort strauchelt, der ist ein vollkommener Mann, fähig, auch den ganzen Leib zu zügeln.“ Natürlich spricht Jakobus hier nicht direkt über den Herrn, aber irgendwo schwingt das doch mit, dass man im Hinblick auf den Herrn sagt: „Ja, da haben wir einen vollkommenen Mann, der nie etwas gesagt hat, was Er nicht hätte sagen sollen, und Er hat es immer so gesagt, wie Er es hat sagen sollen.“

Dabei schwingt auch für uns mit, dass die Zunge wahrscheinlich das Glied an unserem Körper ist, mit dem wir am meisten sündigen und mit dem wir am schnellsten zu Fall kommen, weil es eben am schnellsten passiert, dass wir Worte äußern.

Jakobus sagt: „Wenn du diese Zunge beherrschen kannst, dann kannst du auch den Rest beherrschen.“ Aber wie schnell passiert es, dass man Worte sagt, die nicht gut sind. Es geht nicht nur um Taten, sondern speziell bei den Worten ist man so schnell dabei, zu übertreten und etwas verkehrt zu machen.

Fähig, den ganzen Leib zu zügeln bedeutet, sein Leben unter Kontrolle zu haben, und zwar auch seine Handlungen. Das ist Selbstbeherrschung auch in den Taten. Wer seine Zunge nicht beherrscht, der kann auch alles andere nicht beherrschen. Wer die Zunge beherrscht, der ist auch in der Lage, das andere zu beherrschen. Das machen ja auch die Beispiele deutlich, die dann in Vers 4 erwähnt werden.

Als ich das so gelesen habe, habe ich im ersten Moment gedacht, dass das einem manchmal in der Praxis nicht so vorkommt, als wäre das wirklich so, dass, wer die Zunge beherrscht, auch alles andere beherrschen kann. Wenn man so an bestimmte Lieblingssünden denkt oder an jemanden, der vielleicht sogar in eine Abhängigkeit verstrickt ist, der zum Beispiel versucht, mit dem Rauchen aufzuhören, der wird wahrscheinlich sagen: „Ich bin schon halbwegs freundlich, aber das mit dem Rauchen kriege ich überhaupt nicht in den Griff. Ich habe nicht den Eindruck, dass ich dann mein ganzes Leben unter Kontrolle hätte, wenn ich nur meine Worte beherrsche.“

Aber ich glaube, dass der Punkt hier einfach ist, dass das vielleicht nicht am häufigsten ist, aber dass es am schwierigsten ist, unsere Worte in den Griff zu bekommen. Wenn ich diese Reife habe, die dieser vollkommene, reife Mann hier hat, dass ich nämlich meine Zunge beherrschen kann,

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dann reicht diese Reife aus, um auch alles andere zu beherrschen. Selbst, wenn ich nämlich mit dem Rauchen aufgehört habe, werde ich immer noch mit Worten straucheln. Das habe ich dann immer noch nicht im Griff.

Man muss sich bewusst machen, und wir wissen das auch: Man kann aus eigener Kraft sowieso nichts tun. Das neue Leben möchte Gott ehren, und Gott hat uns den Heiligen Geist gegeben, der uns die Kraft gibt, das neue Leben zu leben. Letztendlich müssen wir uns bewusst machen, dass wir schwach sind. Aus uns selbst werden wir immer wieder straucheln und fallen. Ich habe mich gefragt, wie man da mehr hinkommen kann, Stabilität im Gebrauch mit der Zunge zu gewinnen. In diesem Zusammenhang finde ich es sehr schön, zwei Gebete von David anzuschauen. Er sagt einmal: „Lass das Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig vor dir sein“

(Ps 19,15). Dort fängt es mit dem Herzen an, denn wovon das Herz voll ist, geht der Mund über.

In Psalm 141,3 sagt er dann auch: „Setze, HERR, meinem Mund eine Wache.“ David war sich also bewusst: Ich habe da eine Schwachheit und ich brauche Gottes Hilfe. Das ist für uns der erste Ansatz, dass wir sagen: „Herr, du siehst mich, bitte hilf mir, meine Zunge in der richtigen Weise zu gebrauchen.“

Ich denke, dass auch dieses schnell zum Hören und langsam zum Reden schon eine Hilfe ist und nicht viele Lehrer sein zu wollen, ob es jetzt darum geht, andere zu belehren oder sich allgemein mal zurückzuhalten und vielleicht erst einmal darüber nachzudenken, was ich sagen möchte, sagen will, sagen sollte, bevor ich überhaupt etwas sage.

Der Herr sagt ja auch in Jesaja 50,4, dass Er sich jeden Morgen das Ohr öffnen ließ, „damit ich höre wie solche, die belehrt werden“, und dann hat Er auch eine Zunge der Belehrten.

An diesen Vers habe ich auch gerade gedacht. Wer andere lehrt, der muss erst einmal selbst belehrt sein. Sonst wird das nichts, denn dann straucheln wir mit der Zunge, dann gebrauchen wir falsche Worte.

Aber es ist auch interessant, dass Jakobus hier zwei Beispiele gebraucht, nämlich das Pferd, das uns durch das Gebiss gehorcht, und das Schiff, das durch ein kleines Steuerruder gelenkt wird. Das zeigt doch, dass eine kleine Sache Großes bewirken kann. Bezogen auf die Zunge trifft das im positiven wie im negativen Sinne zu. Mit der Zunge – und das werden wir auch später noch sehen – kann man Gutes sagen und man kann Schlechtes sagen. Mit der Zunge kann man den ganzen Leib unter Kontrolle halten oder der ganze Leib ist völlig unkontrolliert und man ist nicht selbstbeherrscht.

Warum bringt Jakobus hier wohl zwei Beispiele und wo ist der Unterschied? Die Grundbelehrung ist klar, aber es muss ja einen Unterschied geben.

Allgemein bin ich persönlich immer etwas vorsichtig, ich weiß nicht wie es euch geht, zu viel in Texte hineinzulegen, nur weil da zwei Dinge stehen. Manchmal ist das ja nur ein reiner Parallelismus, und da immer einen künstlichen Unterschied heraus klamüsern zu wollen ist vielleicht nicht immer so gut.

Aber hierzu habe ich mal gelesen, dass es vielleicht so sein könnte, dass das Pferd, dass ja einen eigenen Willen hat, dafür steht, dass uns der Eigenwille dabei im Wege steht, unser Leben unter Kontrolle zu kriegen. Das Schiff wird eben nicht vom Eigenwillen, sondern von heftigen Winden angetrieben, denn es hat ja keinen Eigenwillen. Es wird also von den äußeren Umständen getrieben.

Das sind gerade die beiden Dinge, die uns oft bei unserem Bemühen, unseren Leib zu zügeln und unser Leben zu kontrollieren, im Wege stehen. Wir stehen uns selbst im Weg und wir haben mit den Umständen zu kämpfen.

Unter Druck sagt man auch schon einmal schneller Dinge aus, die verkehrt sind. Speziell dann, wenn man in Drucksituationen ist oder mit Worten angegriffen wird, wie schnell schießt man da auch zurück.

Wie schnell hat man gerade dann mit der Zunge gesündigt. Das ist dann so das Erste.

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Es hat mich beeindruckt, dass selbst über Mose, den sanftmütigsten Mann auf Erden, in Psalm 106,33 gesagt wird, dass er unbedachte Worte redete, weil er so gereizt worden ist, dass es aus ihm herausgeplatzt ist. Das kann jedem passieren.

Auch Paulus ist das passiert. Als er vor dem Hohenpriester stand, hat er sich auch einmal in seinen Worten vergriffen. Selbst solche großen Gottesmänner haben in dem Punkt Fehler gemacht.

Sieht man nicht auch bei Mose, dass er mit der höheren Verantwortung auch ein schwereres Urteil bekommt wegen seines einmaligen Sündigens mit seinen Worten? Das Volk hat im Vergleich dazu ständig gegen Gott gemurrt.

Das ist eine schöne Erklärung zu Vers 1b.

Warum steht dann jetzt im Anschluss hier: „So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich großer Dinge“? Was bedeutet das und was ist der Zusammenhang, was denkt ihr?

Die kleine Metallplatte, die dem Pferd in den Mund gelegt wird, die hält das ganze Pferd unter Kontrolle, und das kleine Steuerruder kann das ganze Schiff steuern. Die Zunge ist ein kleines Glied und man kann damit im Positiven wie im Negativen Großes bewegen. Ab Vers 5 kommt dann ja die Warnung vor dem falschen Gebrauch der Zunge, und da fängt Jakobus damit an, dass er sagt, dass die Zunge, obwohl sie eigentlich nur so ein kleines Körperteil ist, eben doch ganz schön groß tun kann.

Viele Menschen stellen sich gerne in den Vordergrund und zeigen, wie toll sie sind, was sie erreicht haben oder was sie erreichen wollen, und das geht fast immer über die Zunge, mit dem, was wir sagen. Wir wollen dabei auch gar nicht auf andere gucken, sondern wir wollen auf uns selbst gucken. Wir machen uns in der Regel mit unseren Worten groß.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Zunge und unser Reden ganz eng mit unserem praktischen Glaubensleben zusammenhängen. Das, was im Herzen schlummert, wird sich letztendlich irgendwann auch durch unsere Worte zeigen. Jakobus sagt, dass wir nicht viele Lehrer in dem Sinne sein sollen, dass wir nicht immer belehrend auftreten sollen, um anderen irgendwie etwas zu erklären, weil wir es besser wissen, sondern wir sollen langsam sein zum Reden und schnell zum Hören, um einfach selbst erst einmal von Gott belehrt zu werden. So war das auch bei dem Herrn Jesus, der sich jeden Morgen das Ohr hat öffnen lassen und dann die Zunge eines Belehrten bekommen hat, um andere zu unterweisen.

Für uns gilt leider, dass wir oft straucheln, dass wir oft vielleicht auch Dinge weitergeben, die wir gar nicht selbst so praktizieren, aber Jakobus sagt: „Wenn jemand imstande ist, seine Zunge zu zügeln, dann ist er auch imstande, den ganzen Leib letztendlich unter Kontrolle zu haben.“ Das zeigt: Wir haben schnell die Tendenz, mit unserer Zunge zu sündigen. Der Herr Jesus war der Einzige, der das komplett unter Kontrolle hatte und selbstbeherrscht war und letztendlich überhaupt nicht hätte sündigen können.

Wir sehen dabei einfach, wie wir das aufgrund unseres Fleisches noch haben, aber wir haben die Möglichkeit, Gott um Hilfe zu bitten, und wir wissen, dass der Heilige Geist uns auch die Kraft geben wird, das, was Gott uns geschenkt hat, nämlich unseren Mund, letztendlich auch zu Seiner Ehre zu gebrauchen.

Die beiden Beispiele, die Jakobus mit dem Pferd und dem Schiff bringt, die zeigen, was die kleine Zunge letztendlich alles bewirken kann, was für große Dinge sie ausrichten kann. Außerdem wird deutlich, dass zum einen unser Eigenwille uns dazu bringt, dass wir straucheln, dass wir fallen, wenn wir falsche Dinge sagen, oder aber auch die Umstände, durch die wir gehen, wie zum Beispiel Druck, der sich aufbaut, wenn wir angegriffen werden, und der dazu führen kann, dass wir unsere Zunge nicht richtig gebrauchen.

Die Zunge ist also ein kleines Glied, eigentlich unscheinbar, aber sie kann verheerende Folgen haben, wie wir im nächsten Artikel sehen werden. Wir alle haben die Tendenz, uns vielleicht selbst in den Vordergrund zu stellen, aber mit Gottes Hilfe können wir das meistern, wenn wir sagen:

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„Herr, setze meinem Mund eine Wache, und hilf mir, dass das Sinnen meines Herzens und auch die Reden meines Mundes wohlgefällig vor dir sind.“

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