Arbeitsblatt:
So kommst du in die Presse
Geschichten finden
Journalisten suchen Geschichten von Menschen – nicht Meldungen über Produkte oder Dienst- leistungen. Überlege dir deshalb, was du erzählen könntest. Dabei helfen dir zum Beispiel folgende Fragen:
Gab es einen auslösenden Moment, in dem dir klar wurde: Ich MUSS dieses Business gründen? Eine Begegnung, ein Aha-Erlebnis?
Hattest du von etwas gehörig die Schnauze voll?
Hast du eine Wandlung in deinem Leben erlebt, die dich erst für dein Business „bereit“
gemacht hat? Tust du heute völlig selbstverständlich etwas, das dir früher im Traum nicht in den Sinn gekommen wäre?
Expertenwissen anbieten
Wenn du lieber nicht persönlich werden möchtest, nichts zu erzählen hast – oder dich vor allem als Experte präsentieren möchtest: Denke darüber nach, für welche Expertentipps sich genau diese Publikation interessieren könnte, die du ansprechen willst. Sieh einfach ein paar Ausgaben durch und halte nach Texten mit Tipps und Experten-Interviews Ausschau!
In Tageszeitungen sind es meist generellere Themen, etwa: „So stehen Sie die Trotzphase durch“ (Themenseite „Familie“) oder „Braucht jeder Unternehmer eine Facebook-Seite?“ (Res- sort „Wirtschaft“).
In größeren Zeitschriften, Fachblättern oder Magazinen sind es meist deutlich spezifischere Themen. Etwa „Alleinerziehend, berufstätig – und jetzt auch noch die Trotzphase“. Oder
„Facebook-Anzeigen für Online-Shops – so halten Sie die Kosten gering“.
Nun solltest du dir folgende Fragen stellen:
Was sind die häufigsten Fragen, die du von Menschen hörst, die dein Business noch nicht gut kennen? (Das gibt vor allem grundlegendere Themen für die breite Masse her und könnte z.B. eine Lokal- oder Regionalzeitung interessieren)
Was sind die häufigsten Fragen, die dir Kunden stellen? Die Probleme, die du für sie lösen sollst? (Das gibt vor allem spezifischere Themen, etwa für Fachmagazine, her)
Was sind deine am häufigsten geklickten Blogposts? (Die laufen sicher überall gut)
Journalisten lieben starke Meinungen. Anstatt als Experte über „Auswirkungen von Zucker auf den Biorhythmus“ zu sprechen, solltest du deshalb lieber sowas anbieten: „Warum Zucker müde und träge macht“. Damit drückst du eine klare Haltung zum Thema aus!
Überlege dir also:
Welches deiner Themen löst immer besonders heftige Reaktionen aus? (sowohl Zustimmung als auch Ablehnung)
Welche Frage wird besonders emotional diskutiert, wenn du auf Facebook postest?
Gibt es ein Thema, über das du dich immer wieder aufregst, wenn du darüber liest, zum Beispiel, weil du denkst: „Quatsch, genau das Gegenteil ist der Fall!“
Gibt es ein Thema, über das endlich mehr geredet werden sollte?
Im Idealfall hast du jetzt eine Menge Themenideen auf dem Papier. Überleg dir nun, wel- ches Thema besonders gut zu den Publikationen passt, die du dir herausgesucht hast. Halte unbedingt nach Themenseiten oder Rubriken Ausschau! Meine Mindestanforderung: Dein Themenvorschlag muss im richtigen Ressort landen (z.B. „Gesundheit“, „Reise“, „Leben &
Lieben“ etc.).
Durch einen Anruf bei der Redaktionsassistenz findest du heraus, wer für das entsprechende Ressort verantwortlich ist, bzw. wer die Themenseite betreut.
Dann solltest du ein Anschreiben aufsetzen, das kurz und knapp dein Angebot als „Appetit- happen“ präsentiert. Orientiere dich dabei an folgendem Aufbau:
1. Betreffzeile mit dem Wort „Themenvorschlag“
2. Konkreten Ansprechpartner mit Namen anreden 3. Thema sofort nennen
4. Angebot („Wäre das mal was?“), im Idealfall auf eine konkrete Rubrik zugeschnitten
5. Falls möglich: Sagen, warum das gerade jetzt interessant sein könnte 6. Kurzer Überblick über das, was du erzählen könntest
7. Kontaktdaten und Links für weitere Infos
Auf der nächsten Seite siehst du, wie eine solche E-Mail aussehen könnte.
Themenvorschlag der Besitzerin einer Bio-Bäckerei an ein Online-Frauenmagazin:
An: monika.hell@frauenonline.de
Betreff: Themenvorschlag Working Woman: Frauen, lasst den Kuschelkurs sein!
Sehr geehrte Frau Hell,
als Chefin einer Bäckerei-Kette kann ich nur bestehen, weil ich auch mal anderen auf die Füße trete.
Wäre eine solche persönliche Geschichte mal etwas für Ihren Schwerpunkt „Working Woman“?
Vielleicht passt es ja gerade jetzt besonders gut, da Hannelore Bietenbühler heute als einzige Frau in den Siemens-Vorstand berufen wurde.
Ich weiß aus eigener Erfahrung: Wer eine Machtposition will, muss den Kuschelkurs hinter sich lassen.
Gern stehe ich zu diesem Thema für ein Interview zur Verfügung und erzähle Ihnen meine Geschichte. Ein kurzer Überblick:
• Ich habe meine Firma mit 27 Jahren von meinem Vater übernommen
• Ich musste mich heftig gegen Mitarbeiter behaupten, die mich als „kleines Mädchen“ sahen (und mich auch tatsächlich schon seit 27 Jahren kannten)
• Durchsetzen konnte ich mich erst von dem Zeitpunk an, in dem ich als harte Chefin auftrat
Bei Interesse melden Sie sich gern unter Tel. 0123/4567890
Mehr Informationen über mich finden Sie unter www.biobacken.de/ueberuns Herzliche Grüße,
Diana Hinrichs
Gutes Gelingen!
Marike
www.wasjournalistenwollen.de