Datum: Dienstag, 4. Juni 2019, 18:00 – 19:40 Uhr
Ort: Gemeinschaftszentrum Ziegenbrink, Hauswörmannsweg 65, 49082 Osnabrück
Anwesende siehe Anhang Sitzungsleitung Markus Fischer-Kiepe
Tagesordnung:
1. Feststellung der Ordnungsgemäßheit der Ladung und der Anwesenheit der stimmberechtigten Mitglieder
2. Fridays for Future (Dörthe Winkler / Lars Biesenthal)
3. Vorstellung der Game Days Osnabrück – Digitale Medien (Sarah Weber / Stefan Berendes, LAG Jugend & Film)
4. Sachstand Weltkindertag 2019 (Bericht der Verwaltung) 5. Verschiedenes
Nachdem Markus Fischer-Kiepe die Anwesenden begrüßt und die ordnungsgemäße Ladung und die Anzahl der stimmberechtigten Mitglieder festgestellt hat, übergibt er das Wort an die Leiterin des GZ Ziegenbrink, Andrea Krüßel. Sie heißt die Anwesenden in der Einrichtung willkommen und stellt sich und die Einrichtung kurz vor. Sie schlägt eine Besichtigung des neuen naturorientierten
Erfahrungsspielplatzes vor, auch wenn dieser noch nicht ganz fertig ist. Der Beirat stimmt zu.
Auf der Fläche erläutert Frau Krüßel die Veränderungen und die noch kommenden Veränderungen.
Nach der Begehung macht Frau Krüßel auf der Halbjahresprogramm des GZ Ziegenbrink aufmerksam, das verteilt wird.
TOP 1 Feststellung der Ordnungsgemäßheit der Ladung und der Anwesenheit der stimmberechtigten Mitglieder
Es wird festgestellt, dass ordnungsgemäß geladen wurde und 3 stimmberechtigte Mitglieder zu Beginn anwesend sind, bei der Begehung kommen noch 2 dazu.
TOP 2 Fridays for Future (Dörthe Winkler / Lars Biesenthal)
Lars Biesenthal und Dörthe Winkler von der Ortsgruppe Osnabrück stellen kurz die Entwicklung von Fridays for Future in Osnabrück dar:
Am 1.12.2018 fand der erste Streik statt und seitdem ist die Bewegung schnell gewachsen, auch
weltweit. Sie nutzen verschiedene Aktionsformen, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen, z.B. Die- ins. Mittlerweile hat die Ortsgruppe Osnabrück auch lokale Forderungen formuliert, wobei sie die
Forderungen als Mittel verstehen, wie es besser werden kann, ohne einen Absolutheitsanspruch zu erheben. Besonders die Beteiligung der Stadtwerke an dem Kohlekraftwerk Lünen halten sie für eine Investition, die langfristig mehr kosten wird als sie einbringen kann, da in eine Technologie investiert wurde, die nicht zukunftsfähig ist. Andere Stadtwerke sind längst aus ihren Beteiligungen an
Kohlekraftwerken ausgestiegen, weshalb die Stadtwerke ihren Anteil erhöhen konnten.
Sitzung Beirat für Kinderinteressen 4. Juni 2019 Seite 2 von 7
Am 15.3.2019 war der bis dahin größte Streik: 490 Streiks in 57 Ländern. Dieser wurde am 24.5.2019 übertroffen mit 629 Streiks in 112 Ländern. Allein in Deutschland haben sich 320.000 Personen daran beteiligt.
Das Ziel von Fridays for Future ist Klimaschutz und globale Klimagerechtigkeit. Einige Länder und Bevölkerungsgruppen, besonders die vermögenderen und technologisch entwickelten, hätten mehr Spielraum, um Klimaschutz zu betreiben, als andere. Das müsse berücksichtigt werden.
Neben den lokalen Forderungen gibt es nationale Forderungen, um das Ziel einer Erwärmung unter 1,5°C zu erreichen, wie z.B. bis 2030 Kohleausstieg, bis 2035 Netto-Null bei Treibhausgasemissionen und 100% erneuerbare Energieversorgung.
Um dies zu erreichen, müssten alle, Politik und jeder Einzelne, an einem Strang ziehen.
Derzeit gäbe es etwa 1,5 Mio. Klima-Flüchtlinge, deren Zahl aber exponential ansteigen wird.
Markus Fischer-Kiepe zeigte sich beeindruckt, dass ihnen innerhalb eines halben Jahres gelungen ist, eine Bewegung zu erschaffen. Er sieht eine Diskrepanz zwischen der veröffentlichten Darstellung und dem Engagement der jungen Menschen. Als angenehm empfindet er, dass sie ihre Forderungen als Vorschläge zur Verbesserung verstehen und nicht als der Weisheit letzter Schluss.
Auf Nachfrage berichtet Lars Biesenthal, dass am 25.4.2019 1.400 Personen in Osnabrück auf der Straße waren, und sie bei den Streiks und Demos immer noch mehr werden.
Am 7.6.2019 wird es eine regionale Demo geben und am 14.6.2019 wird ein Cleanup in Osnabrück durchgeführt. Schon vorher hat Fridays for Future Cleanups unterstützt und jetzt führen sie mit Unterstützung ein eigenes durch.
Auf Nachfrage berichtet Lars Biesenthal, dass alle Ortsgruppen weltweit mit einander kommunizieren, um so mit ihren Aktionen mehr Druck aufbauen zu können. Meist wird Englisch gesprochen. Die
deutschen Ortsgruppen halten jeden Sonntag eine Telefonkonferenz ab, die 3-6 Stunden dauert, und zu der man bis Freitag TOPs einreichen kann. Dabei werden Absprachen für gemeinsame Projekte
getroffen und das Abstimmungsverfahren geklärt: ob jede Ortsgruppe nur 1 Stimme hat oder alle Mitglieder abstimmen können. Darüber wird in der Ortgruppe berichtet, diskutiert und gegebenenfalls abgestimmt.
Der ‚harte Kern‘ in Osnabrück ist die Planungsgruppe von ca. 20 Personen. Hinzukommen 50 Unterstützer. Bei den Streiks sind mindestens 50 Personen und bei den Demos mindestens 100.
Gefragt nach Aktionen während der Sommerferien erklärt Lars Biesenthal, dass in der Zeit die Leute schwerer zu erreichen sind, weil z.B. der Kontakt in der Schule fehlt und alles über social media laufen muss. Trotzdem werden sie wie immer jeden Freitag demonstrieren. Bisher hat es noch nie eine Pause gegeben, auch nicht am Karfreitag. Sie haben auch schon verschiedene Ideen, welche Aktionen sie machen könnten, z.B. ‚Osnabrück wird Küstenstadt‘.
Auf Nachfrage schätzt Lars Biesenthal die Reaktionen in Osnabrück eher positiv ein. Es gäbe zwar auch manchmal kritische Äußerungen, aber die meisten würden positiv reagieren. Die Politik habe erst nicht reagiert, dann sie zur Kenntnis genommen und besucht und danach gab Treffen mit allen
Ratsfraktionen. Seitdem stehen sie im Austausch und nehmen auch am Klimabeirat teil. Er macht noch einmal deutlich, dass Politik handeln muss. Selbst wenn alle Jugendlichen ihr Verhalten klimaschützend ausrichten würden, würde es die Erderwärmung nicht stoppen.
Er macht deutlich, dass sich alle an Fridays for Future beteiligen können, auch Erwachsene, wie es z.B.
Parents for Future oder Science for Future schon tun.
Dadurch, dass sie mittlerweile schon so groß geworden sind, sind sie auch geschützt vor Vereinnahmungsversuchen einzelner Parteien.
Markus Fischer-Kiepe regt an, das Thema beim Weltkindertag aufzunehmen, da das Kinderrecht auf Zukunft das grundlegendste ist.
TOP 3 Vorstellung der Game Days Osnabrück – Digitale Medien (Sarah Weber / Stefan Berendes, LAG Jugend & Film)
Sarah Weber und Stefan Berendes stellen kurz sich und die LAG Jugend & Film vor. Teil ihrer Arbeit sind auch digitale Spiele, die an gesellschaftlicher Bedeutung gewonnen haben. Mittlerweile spielen 42%
der Deutschen (fast paritätisch) und 35% spielen regelmäßig.
Zielgruppen für Game Days sind zum einen Fachkräfte, aber auch Kinder und Jugendliche, die u.a.
Games selbst designen können zum Thema Klimaschutz, und Eltern und Großeltern, die zum gemeinsamen Spiel mit Kindern und Jugendlichen angeregt werden sollen.
Das Programm wird kurz vorgestellt und einzelne Angebote beschrieben. Der Flyer wird verteilt, ist aber auch unter www.lag-jugend-und-film.de/game-days einsehbar.
Der Anmeldeschluss ist am 16.7.2019.
Frau Weber und Herr Berendes verteilen auch noch 2 Broschüren aus der Serie ‚Wirklichkeiten
gestalten‘ mit den Themen ‚Let’s Play Germany‘ und ‚Games, Film und digitale Medien in der kulturellen Bildung‘ an Interessierte.
Auf Nachfrage erläutert Herr Berendes, dass die Flyer über die Zentren, die Schulen, den Verein OS GG und den Asta verteilt werden. Motivation für die Teilnahme an dem MineCraft-Angebot könnte der
Hinweis sein, dass man im Team mehr erreichen kann.
TOP 4 Sachstand Weltkindertag 2019 (Bericht der Verwaltung)
Nils Bollhorn berichtet, dass das Spielefest zum Weltkindertag am Sonntag, 22. September 2019, von 14-18 Uhr, auf dem Rathausplatz stattfinden wird.
Anlässlich der Annahme der Kinderrechtskonvention durch die UN vor 30 Jahren, ist das diesjährige Motto: ‚Wir Kinder haben Rechte‘. Sie sind mittlerweile von allen Ländern, außer der USA, ratifiziert.
Er bitte alle, die Beiträge zum Bühnenprogramm vorschlagen möchten, sich an Fokus e.V. (post@fokus- os.de , 0541/28956) zu wenden. Wer noch Stände anmelden möchte, kann das bei Frau Schiltmeyer (schiltmeyer@osnabrueck.de , 0541/323-2268).
TOP 5 Verschiedenes
• Markus Fischer-Kiepe bittet die Mitglieder, Themen einzubringen, damit die Sitzungen des
Beirates interessant und gewinnbringend bleiben. Vorschläge können gesandt werden an Markus Fischer-Kiepe (info@treffhaste.de ) oder die Geschäftsführung (wank@osnabrueck.de )
• Als neues Thema wird ‚Ergebnisse des Bürgerentscheides‘ vorgeschlagen: Wie ist der aktuelle Stand? Wie geht es weiter? Wann wird es günstigen Wohnraum geben?
• Als neues Thema wird der neue Quartierstreff im Schinkel vorgeschlagen.
Da der Aufbau des Treffs noch nicht beendet ist, wird vorgeschlagen, dieses Thema 2020 aufzugreifen.
• Als neues Thema wird auch die Fortschreibung des Spielplatzkonzeptes vorgeschlagen, besonders die Ergebnisse der Online-Befragung. In diesem Zusammenhang wird auch gefragt, ob die Schulen informiert wurden.
Dieses Thema soll bei der nächsten Sitzung aufgegriffen werden.
• Herr Steggewentz stellt das Hörbuch des südafrikanisch-jamaikanischen Schriftstellers Peter Abrahams vor, das mit Kids eingesprochen wurde, darunter 2 Kids aus Osnabrück. Die CD wird an Interessierte verteilt.
Sitzung Beirat für Kinderinteressen 4. Juni 2019 Seite 4 von 7
• Am 1.9.2019 findet das Afrika-Festival statt, bei dem auch antirassistische Bilderbücher vorgestellt werden.
Es wird vorgeschlagen, die rassistischen Erfahrungen von Kindern zum Thema zu machen.
Die nächste Sitzung ist am 10. September 2019.
Der Ort ist noch offen.
Rosa Jünemann Protokollantin
Sitzung Beirat für Kinderinteressen 4. Juni 2019 Seite 6 von 7