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Gemeinsame Erklärung der Wissenschaftsorganisationen zur Grünen Gentechnik (2009)

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Alexander von Humboldt-Stiftung Jean-Paul-Straße 12, 53173 Berlin

Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina Emil-Abderhalden-Straße 37, 06108 Halle/Saale

DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft Kennedyallee 40, 53175 Bonn

DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst Kennedyallee 50, 53175 Bonn

FhG – Fraunhofer Gesellschaft Hansastraße 27 C, 80686 München

17. April 2009

Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher For- schungszentren

Anna-Louisa-Karsch-Straße 2, 10178 Berlin

HRK – Hochschulrektorenkonferenz Ahrstraße 39, 53175 Bonn

MPG – Max-Planck-Gesellschaft Hofgartenstraße 8, 80539 München

WGL – Leibniz-Gemeinschaft

Eduard-Pflüger-Straße 55, 53113 Bonn

Wissenschaftsrat

Brohler Straße 11, 50968 Köln

Ansprechpartner:

Helmholtz-Gemeinschaft:

Dr. Andreas Hübner Open Access Koordinationsbüro Tel: 0331/288-2329

open-access@helmholtz.de http://oa.helmholtz.de

V.i.S.d.P.:

Thomas Gazlig

Leiter Kommunikation und Medien, Helmholtz-Gemeinschaft Geschäftsstelle, Berlin Tel.: 030/206329-57 presse@helmholtz.de

Gemeinsame Erklärung der Wissenschaftsorganisationen zur Grünen Gentechnik

Am 14. April 2009 hat die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Frau Aigner mit sofortiger Wirkung den Anbau von gentechnisch verändertem Mais verboten. Die Ministerin hat darauf hinge- wiesen, dass es sich hier um keine Grundsatzentscheidung zum Umgang mit Grüner Gentechnik, sondern um eine Einzelfallentscheidung handle. Zu- vor hatte die oberste europäische Zulassungsbehörde EFSA keine Beden- ken gegen einen Anbau geäußert. Aus der Sicht von Wissenschaft und For- schung besteht große Sorge, dass diese Entscheidung den Trend verstärken wird, mit einer aller Voraussicht nach wichtigen Zukunftstechnologie irratio- nal umzugehen und dadurch irreparable Schäden für den Standort Deutsch- land herbeizuführen.

Die deutschen Wissenschaftsorganisationen setzen sich ausdrücklich dafür ein, die Chancen und die Nutzung der Grünen Gentechnik in Deutschland zu erforschen. Dies schließt auch die vorurteilsfreie Untersuchung von Sicher- heitsfragen und möglichen Risiken ein. Diese Untersuchungen finden in Deutschland auch seit Jahren umfangreich und wissenschaftlich profund statt. Die Forschung wird größtenteils durch das Bundesministerium für Bil- dung und Forschung und durch die Bundesländer – direkt oder über die von ihnen finanzierten Organisationen - finanziert oder als Ressortforschung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz durchgeführt. Nie haben entsprechende Untersuchungen fundierte Ergeb- nisse erbracht, die eine Abkehr von dieser Technologie auch nur entfernt nahe legen könnten.

Eine pauschale Ablehnung der Grünen Gentechnik schadet nachhaltig dem Forschungsstandort Deutschland. Für die Agrarproduktion in Zeiten des Kli- mawandels bietet der Einsatz der auf molekularbiologischen Erkenntnissen beruhenden gentechnischen Methoden ein einzigartiges Potenzial, wertvolle-

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re, umweltfreundlichere und zugleich produktivere Nutzpflanzen zu entwi- ckeln. Diese Sichtweise steht im Einklang mit von der Bundesregierung fi- nanzierten und internationalen Forschungsergebnissen zur Untersuchung der Risiken Grüner Gentechnik gegenüber klassischen Züchtungsmethoden.

Das Verbot birgt Gefahr, dass diffuse Ängste statt sachlicher Aufklärung im Vordergrund stehen. Der Zusatz, dass es sich dabei um eine Einzelfallent- scheidung handelt, kann über den negativen Effekt für den Forschungs- standort Deutschland nicht hinwegtäuschen und steht einer zukunftsorien- tierten Ausrichtung diametral entgegen.

Wir wenden uns daher entschieden gegen pauschale Verbote gentechni- scher Erzeugnisse und fordern die Politik auf, für eine Versachlichung der Diskussion zu sorgen und verlässliche Rahmenbedingungen für die For- schung und wissenschaftliche Begleitung der künftigen Nutzung der Grünen Gentechnik zu schaffen. Wir begrüßen daher sehr den Vorschlag von Frau Bundesforschungsministerin Schavan, einen „runden Tisch“ mit Wissen- schaftlern und Politikern einzurichten, um klare Signale für die künftige For- schung an gentechnisch veränderten Pflanzen zu geben.

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