• Keine Ergebnisse gefunden

Themen für Präsentation (10-15 Minuten)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Themen für Präsentation (10-15 Minuten)"

Copied!
15
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Themen für Präsentation (10-15 Minuten)

I. Lesen Sie bitte Lesetext 1 und notieren Stichpunkte zu den folgenden Fragen:

⁕ was ist Streetfood?

⁕ welche Gerichte sind typisch?

⁕ seit wann gibt es den Trend in Deutschland?

⁕ was macht ihn aus?

Dann erzählen Sie bitte über Streetfood in Deutschland mithilfe von den Notizen.

II. Gesunde Ernährung

Viele Kinder und Jugendliche meiden die Schulkantine und versorgen sich in der Mittagspause lieber mit Fast Food. Gleichzeitig ist jedes siebte Kind in Deutschland übergewichtig. Besteht da ein Zusammenhang? Macht Fast Food dick und was sind die Alternativen? Und wie ist es in Ihrem Land? 54Recherchieren Sie mal und präsentieren Sie bitte Ihre Ergebnisse. (Die Webseite https://www.dguv- lug.de/fileadmin/user_upload_dguvlug/Unterrichtseinheiten/Sekundarstufe_I/Fast_Fo od_-_Pro_und_Contra/ABS_2014_10_Hintergrundinfo_Fast_Food_Was_ist_das_.pdf kann hilfreich sein.)

III. Lesen Sie bitte Lesetext 2 und notieren Stichpunkte zu den folgenden Fragen:

⁕ Seit wann gibt es die Sportart Schwingen?

⁕ Seit wann ist sie der Nationalsport der Schweizer?

⁕ Aus welchen Teilen besteht die Kleidung und wann gilt ein Gegner als besiegt?

⁕ Wie sieht der Turnierplatz aus?

⁕ Wie viele „Gänge“ (= Runden) werden auf einem Schwingfest absolviert?

⁕ Welche Regeln gibt es?

⁕ Wenn der Gewinner keinen Pokal bekommt, was bekommt er dann?

54 https://www.derdiedaf.com/_files_media/downloads/Thema_des_Monats_2_2019_Currywurst_AKT.pdf

(2)

Dann erzählen Sie bitte über das Schwingen in der Schweiz mithilfe von den Notizen.

IV. Gibt es in China ein Nationalsport wie das Schwingen in der Schweiz?

Überlegen Sie mal und wählen Sie eine chinesische Sportart aus. Dann recherchieren Sie und bereiten Sie sich auf eine Präsentation vor. Dabei müssen mindestens folgende Fragen berücksichtig werden:

⁕ Seit wann gibt es diese Sportart?

⁕ Seit wann ist sie der Nationalsport Chinas?

⁕ Wie sieht die Kleidung für die Sportart aus?

⁕ Welche Regeln gibt es?

V. Wiener Kaffeekultur

Begeben Sie sich auf einen virtuellen Spaziergang durch das berühmte Kaffeehaus

„Café Central“ in Wien und bestaunen Sie die Riesenauswahl an Torten, die elegant- gemütliche Einrichtung mit den Marmortischchen und die behagliche Beleuchtung:

https://www.cafecentral.wien/

Für die Wiener sind die Kaffeehäuser das „zweite Wohnzimmer“ – und das schon seit dem Ende des 17. Jahrhunderts, als das erste Kaffeehaus in Wien eröffnete. Die Erfolgsgeschichte dauert bis heute an, man schätzt, dass es allein in Wien über 1000 Kaffeehäuser gibt. Die Merkmale eines typischen Kaffeehauses und einen Abriss der Geschichte der Kaffeehäuser und damit der Kaffeekultur in Österreich finden Sie auf

der folgenden Webseite: https://www.planet-

wissen.de/kultur/brauchtum/traditionslokale_rendezvous_mit_der_geschichte/pwiewi enerkaffeehauskultur100.html 55

Informieren Sie sich über die Wiener Kaffeehauskultur und stellen Sie sie den Mitstudentinnen und -studenten vor.

55 https://www.derdiedaf.com/_files_media/downloads/Thema_des_Monats_4_2016_AKT.pdf

(3)

Lesetext 1 Streetfood: Essen auf die Hand

Streetfood: Kurz erklärt

Der Begriff Streetfood oder Street Food stammt aus dem Englischen und wurde in den deutschen Sprachgebrauch übernommen. Wörtlich übersetzt, bedeutet er „Essen von der Straße“, was bereits die wesentlichen Charakteristika umschreibt. Denn unter Streetfood sind Speisen zu verstehen, die vorrangig an mobilen Verkaufsständen auf öffentlichen Flächen, auf Märkten oder Festen verkauft werden. Außerdem gibt es inzwischen in vielen deutschen Großstädten spezielle Streetfood-Festivals.

Typischerweise kann der Kunde bei der Zubereitung oder Fertigstellung der Gerichte zusehen und diese sofort vor Ort verzehren. Normales Besteck ist dabei oft nicht nötig.

Stattdessen werden sie je nach Eigenart auf einem Teller, auf oder in einem Papier/Serviette/Pflanzenblatt eingewickelt oder auf ein Holzstäbchen gespießt.

Burger, Burrito, Falafel, Curry oder Wraps. Im Prinzip eignet sich jede Speise als Streetfood. Doch überraschen viele bekannte Imbiss- oder Fastfood-Klassiker mit neuer Machart oder ungewöhnlichen Zutaten. Die Pommes Frites sind Polenta-Pommes mit Tomatenmarmelade. Der Döner enthält statt Fleisch gebackene Auberginen. Außerdem bringt der neue Trend bisher fremde Genüsse nach Deutschland. Dem Einfallsreichtum der Macher sind keine Grenzen gesetzt, von herzhaft bis süß sind alle Geschmacksrichtungen vertreten.

Typisches Streetfood:

Frittierte Speisen: Dazu zählen Klassiker, wie zum Beispiel Pommes Frites, Fish and Chips, Donuts oder Krapfen, aber auch Schokoriegel.

Gemüse: in allen Varianten. Häufig anzutreffen sind gekochte oder geröstete Maiskolben oder Ofenkartoffeln.

Pfannengerichte: mit Gemüse, Fleisch und/oder Fisch. Beliebt sind Currys und Paellas.

Fleischgerichte:Dauerbrenner sind Döner Kebab, Lamacun oder Gyros Pita, aber auch knusprige Wan-Tans mit Hähnchenfüllung.

(4)

Fischgerichte

Gebäck mit oder ohne Gemüse und/oder Fleischeinlage: Sandwiches, Hotdogs, Burger, Brezeln und andere belegte und gefüllte Brotarten, Fladenbrote wie Chapati, Samosa oder Pizza lassen sich aus der Streetfoodszene nicht mehr wegdenken.

Suppen und Eintöpfe: diverse Varianten vom klassischen Linseneintopf bis zur Pho Bo (Vietnamesische Nudelsuppe mit Rindfleisch).

Obst, Kuchen und Süßigkeiten: zum Beispiel Blueberry Pancakes, Baklava oder Frozen Yoghurt, runden das bunte Angebot ab.

Wer hat's erfunden?

Anders als gedacht, Streetfood ist keine aktuelle Erfindung, sondern kann sich auf eine jahrhundertealte Tradition berufen. Lediglich die Bezeichnung ist neu. Bereits in der Antike gab es Streetfood. Denn nicht jeder Haushalt verfügte über eine eigene Küche, weshalb das angebotene Streetfood schlicht eine tägliche Notwendigkeit war. Wer zuerst die bahnbrechende Idee hatte, Essen auf der Straße anzubieten, lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren.

In Asien ist Streetfood schon seit dem Ende des 12. Jahrhunderts eine Selbstverständlichkeit. Ferner auf den mittelalterlichen Basaren des Orients war es üblich, dass die Menschen ihr Mittagessen an Straßenständen erstanden und dort verzehrten. In Europa gibt es ebenfalls frühe Zeugnisse von Straßenküchen. In Neapel waren im 17. Jahrhundert Makkaroni mit geriebenem Käse ein beliebtes Auf-die-Hand- Gericht, bevor im 18. Jahrhundert schließlich die Pizza Napoletana erfunden wurde.

Selbst in Deutschland ließen sich die Menschen schon im Mittelalter von Straßenküchen versorgen. Beim Bau der Steinernen Brücke (1135-1146) in Regensburg entstand neben der Baustelle die „Garküche am Kranchen“. Sie versorgte nicht allein die Handwerker, sondern auch die übrige Stadtbevölkerung mit gesottenem Fleisch, Kraut und Brot. Noch heute befindet sich an dieser Stelle die „Historische Wurstkuchl“, ein Zeugnis der historischen Garküche. Sie begeistert die Regensburger noch heute mit

(5)

ihren Bratwürsten vom Holzkohlegrill. Eins der vermutlich ältesten deutschen Streetfood-Gerichte nennt sich die „Drei im Weggla“. Für Nicht-Franken: Dahinter verbergen sich drei Nürnberger Würstchen im Brötchen. Bereits im 14. und 15.

Jahrhundert hätten Reisende an Garküchen die Würste genossen.

Streetfood im 21. Jahrhundert

Streetfood ist heute ein globales Phänomen. In den südlichen Staaten Asiens und in Afrika sind die bunten Gerichte fester Bestandteil der täglichen Essenskultur. Wer schon mal in Thailand, Vietnam, Indien oder in afrikanischen Städten unterwegs war, konnte sich selbst von den vielseitigen Genüssen der Garküchen überzeugen. Dort verkaufen Einheimische an traditionellen, fahrbaren Garküchen für das jeweilige Land typische Spezialitäten wie Nudelsuppen und Tandoori-Chicken. Nicht zuletzt aufgrund der günstigen Preise sind die Speisen auch für Ärmere bezahlbar. Außerdem verdienen viele Menschen mit dem Verkauf von Streetfood ihren Lebensunterhalt.

Björn Freitag bestellt an einem Streetfood-StandAnders als die vielerorts hohen Mieten, lässt sich ein Foodtruck oder ein Stand mit Garküche leichter bezahlen.

(6)

Der Trend in Deutschland

Leckere, schnelle und unkomplizierte Bedürfnisbefriedigung – in Deutschland verbinden wir damit automatisch die seit langem präsente Imbisskultur. Pommes Frites, Currywurst und Bratwurst im Brötchen sind deren beliebte Klassiker. An mobilen Verkaufsständen oder in kleinen Läden werden die schnell zubereiteten Snacks verkauft, die je nach Belieben stehend oder gehend verspeist werden können. Doch hat die etablierte deutsche Imbisskultur Konkurrenz bekommen. Der neue Trend entstand vor etwa sieben Jahren in den USA. Er ist mittlerweile auch in Europa - und damit auch bei uns - angekommen.

Was ist neu an Streetfood?

Streetfood ist das Fastfood oder der Imbiss von heute. Es sind zumeist raffinierte, kleine Snacks, die an liebevoll gestalteten Ständen oder in sogenannten Foodtrucks verkauft und gleich vor Ort gegessen werden. Doch anders als beim Fastfood oder beim Imbiss handelt es sich bei den Inhabern der Stände größtenteils um Idealisten, die einem selbstauferlegten Ehrenkodex folgen. Charakteristisch für die Szene sind zudem zahlreiche Migranten, welche die Gerichte ihrer heimatlichen Küche wiederbeleben.

Grundsätzlich lassen sich drei Kategorien ausmachen:

Heimwehküche: Kochaffine Menschen mit ausländischen Wurzeln, die ihre Heimatgerichte in Deutschland an mobilen Imbissen neu aufleben lassen.

Foodtruck: Personen, die alte Busse und LKW in fahrende Restaurants verwandeln Ernährungstrend: Idealisten, die mit ihren flexiblen Take-Away-Küchen ein neues Ernährungsbewusstsein proklamieren (vegane, regionale Küche).

(7)

Pizza lässt sich aus der Streetfoodszene nicht mehr wegdenkenPizza lässt sich aus der Streetfoodszene nicht mehr wegdenken

Interessanterweise besteht der Großteil der Macher aus Quereinsteigern, und die wenigsten können eine Ausbildung als Gastronom vorweisen. Viele verwirklichen sich mit ihrem Foodtruck einen wahren Aussteigertraum, nachdem sie lange von etwas Eigenem geträumt haben, aber das große finanzielle Risiko sie noch zurückhielt. Denn anders als die vielerorts hohen Mieten, lässt sich ein Foodtruck oder ein Stand mit Garküche leichter bezahlen. Außerdem schätzen viele die Mobilität und Flexibilität von Streetfood. Ohne großen Kapitalaufwand können sie ausprobieren, welche Gerichte bei welchem Publikum gut ankommen.

Authentizität, Qualität und Geschmack stehen beim Streetfood an erster Stelle. Anders als beim üblichen Fastfood legen die Macher großen Wert auf die Konzeption ihrer Gerichte. Die Speisen sollen möglichst einzigartig sein. Somit übertreffen sie sich gegenseitig mit ausgefallenen Kreationen, aber auch durch die Qualität und die Auswahl der Zutaten. Viele der Gerichte sind daher hausgemacht, hergestellt aus frischen, idealerweise regionalen Produkten und saisonalen Zutaten. Letztlich kann der Kunde dabei zuzusehen, wie das Essen frisch vor seinen Augen zubereitet wird. Auch

(8)

die Veredlung von typischen Fastfood-Gerichten, wie zum Beispiel die Currywurst mit Goldstaub, ist Teil des neuen Trends.

Generell sind die Gerichte im Vergleich zum herkömmlichen Fastfood und Imbissangebot wesentlich frischer und können damit mehr Nähr- und Vitalstoffe aufweisen. Außerdem verzichten die Macher überwiegend auf Fertigprodukte, wodurch die Speisen keine Geschmacksverstärker und andere Zusatzstoffe beinhalten. Dennoch können einige Streetfood-Gerichte, wie zum Beispiel Burger, viele Kalorien und Fette enthalten. Also genießen Sie Ihren Burger bewusst.

Street Food Thursday in der Markthalle IX in Berlin-KreuzbergStreet Food Thursday in der Markthalle IX in Berlin-Kreuzberg

Hotspots der Szene in Deutschland

Die Ursprünge des Streetfood-Trends hierzulande liegen in Berlin. Seit April 2013 findet in der Markthalle Neun der sogenannte Street Food Thursday statt. An rund vierzig Ständen und Foodtrucks kann sich der Besucher immer donnerstags durch eine bunte Vielfalt an Streetfood schlemmen. Im gleichen Jahr startete der Berliner BiteClub.

An ausgewählten Terminen lässt sich auf dem Uferstreifen an der Spree und auf der

(9)

Hopetosse mit musikalischer Untermalung in die vielfältige, kulinarische Welt abtauchen.

Seit dem Frühling/Sommer 2014 nahmen andere deutsche Großstädte wie Hamburg, München, Köln und Düsseldorf den Trend auf. Spätestens seit Beginn dieses Jahres (2015) feiern die meisten größeren Städte Streetfood-Festivals. 56

56 https://www1.wdr.de/fernsehen/der-vorkoster/streetfood-132.html

(10)

Lesetext 2 Schwingen – Nationalsportart aus der Schweiz

57

SCHWINGEN ODER HOSENLUPF KAMPFSPORT AUS DER SCHWEIZ – FOTO:

“SCHWINGFEST IM KLÖNTAL, GEMEINDE GLARUS” VON GLARNERLAND – CC BY 2.0

Schwingen – ein Hirtensport als massentaugliche Kampfkunst

Schwingen ist eine traditionelle Schweizer Variante des Ringens, die in der Eidgenossenschaft einen ungebrochenen Boom erfährt. Der Champion wird König genannt und als Preisgeld gibt es einen Zuchtstier. Einblicke in eine faszinierende, urtümliche Kampfsportart.

Wurzeln in der alpinen Festkultur

Wie alt die Sportart Schwingen genau ist, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, erste Abbildungen datieren auf das Mittelalter. Schwingen, auch unter dem Namen Hosenlupf bekannt, entspringt der dörflichen alpinen Festkultur. Dem Sieger winkte mal ein Schaf und mal ein Stück Stoff.

Die Quellenlage präsentiert sich ab dem 19. Jahrhundert gut nachvollziehbar.

Schwingen wurde auf dem Alphirtenfest zu Unspunnen im Jahre 1805 vorgeführt. Kurz

57 https://kampfkunstwelt.com/schwingen/?cn-reloaded=1

(11)

danach trat der Hirtensport seinen Siegeszug in die Städte an. Dank des Engagements von Turnlehrern und regelmäßig veranstalteten Schwingfesten avancierte Schwingen gegen Ende des Jahrhunderts zum Nationalsport.

SCHWINGEN KAMPF HOSENLUPF

Schweizer Schwingverband

1895 wurde ein Verband für Schwingen gegründet und ein einheitliches Regelwerk herausgegeben, denn Schwingen war traditionell geprägt von diversen lokalen Eigenarten und Techniken.

5000 aktive Schwinger gehören heute dem Eidgenössischen Schwingverband an, darunter sind etwa 2000 Jugendliche. Frauen schwingen erst seit 1980. In diesem Jahr wurde der erste Damenwettkampf ausgetragen. Seit 1992 gibt es einen eigenen Frauenschwingverband.

Geschichtsträchtige Sportkleidung

(12)

Im Gegensatz zum Ringen sind beim Schwingen alle Griffe vorgeschrieben. Auch die Kleidung unterscheidet sich. Die Schwinger tragen lange Hosen, und darüber eine Art Short aus Drillich, einem dichten, reißfesten Leinen-oder Baumwollgewebe.

Die kurze Schwingerhose wird etwas aufgerollt, sodass sie einen Griff bildet. Ein Trikot oder Hemd komplettiert die Ausrüstung. Die Sennenschwinger, die Mitglieder eines reinen Schwingervereins sind, tragen eine dunkle Hose und ein hellblaues, kragenloses Sennerhemd. Turnerschwinger, die aus der Schwingabteilung eines Turnvereins kommen, tragen lange weiße Turnhosen und ein weißes Trikot.

Die besten Schwinger sind unter dem Namen Bösen bekannt und messen ihre Kräfte in der ganzen Schweiz auf sogenannten Schwingfesten.

Ritualisierte Abläufe

Das Kampfgericht teilt die Schwinger ein. Dies geschieht nicht für den kompletten Wettbewerb, sondern es wird nach jedem Durchgang neu bestimmt, wer gegeneinander schwingt. Bei großen Schwingfesten besteht das Kampfgericht aus sechs Leuten, bei kleineren Anlässen aus drei. Zwei Kampfrichter sitzen an einem Tisch, der Platzkampfrichter ist mit auf der mit Sägemehl gepolsterten, kreisförmigen Kampffläche, die einen Durchmesser von sieben bis 14 Metern hat.

EIN VIELBESUCHTES SCHWINGFEST MIT DEN SÄGEMEHL KAMPFARENEN

(13)

Ablauf eines Schwingkampfes

Ein Gang dauert beim Schwingen fünf Minuten. Die beiden Kontrahenten reichen sich vor dem Beginn des Kampfes die Hand. Die Kämpfer packen sich an ihren Schwingerhosen und versuchen, sich gegenseitig auf den Rücken zu zwingen. Ein Gang ist beendet, wenn ein Schwinger ganz oder zumindest bis zur Mitte beider Schulterblätter den Boden berührt, wobei es egal ist, ob es sich um die rechte oder linke Körperseite handelt. Beide Schulterblätter müssen sich innerhalb der Sägemehlarena befinden.

Der Bezwinger hat den Unterlegenen mit mindestens einer Hand an der Schwingerhose zu halten. Der Sieger muss gemäß dem Regelwerk beim Schwingen dem Verlierer das Sägemehl von den Schultern abwischen. Sollte es binnen der fünf Minuten zu keiner Entscheidung kommen, bezeichnet man dieses Unentschieden als “gestellt”.

Komplexe Kampftechniken

Es gibt an die hundert Schwünge. Die Hauptschwünge werden als Brienzer, Bur, Hüfter, Kurz, Wyberhaagge, Gammen und Übersprung bezeichnet. Die Varianten und Kombinationen beim Schwingen müssen regelmäßig trainiert werden, insgesamt kommt man auf dreihundert Kombinationen.

Auf einem Schwingfest werden mindestens sechs Gänge absolviert, auf dem Eidgenössischen Schwingfest sogar acht. Die Schwinger, die nach fünf Durchgängen die meisten Punkte vorweisen können, erreichen den Schlussgang. Zwar gibt es ein Regelwerk, wie Gegner beim Schwingen zu kombinieren sind, doch sagen Kritiker, das System sei nicht durchschaubar. Immer wieder werden bei Schwingfesten Vorwürfe laut, es sei Schiebung erfolgt.

Die Bewertung des Ganges an sich ist recht klar. Die Höchstwertung beträgt zehn Punkte. Der Kampfrichter kann Viertelnoten zum Beispiel bei der Anwendung gefährlicher Griffe, bewusster Zeitverzögerung, übermäßigem Verharren in passiver Stellung oder zu losem Anziehen der Schwingerhose abziehen. Vor dem Abzug wird immer zunächst eine Ermahnung ausgesprochen.

Zwischen Tradition und Hochleistungssport

(14)

Schwinger sind Amateure, die meist aus Berufen kommen, die viel Körperkraft erfordern. So finden sich unter ihnen viele Maurer, Metzger und Schreiner. Ihre Namensnennung erfolgt immer mit dem den Vornamen vorangestellten Nachnamen.

Ihr Auftreten entspricht heute dem von Leistungssportlern. Sie trainieren regelmäßig und arbeiten mit Experten aus den Bereichen Ausdauer und Ernährung zusammen.

Traditioneller Wettbewerb wird kommerziell

Vorbei sind die Zeiten, als sich vor dem Kampf noch mit einem Trunk aus Weißwein, rohen Eiern, Zucker und Schnaps gestärkt wurde. Obwohl Werbung und Sponsoring traditionell nicht üblich sind, haben sich die strengen Regeln seit 1998 gelockert. Die Arena muss immer noch ohne Werbung sein, doch nutzen Sponsoren wie Aldi und Lidl die Gelegenheit, das Schwingen mit Geldern zu unterstützen, um ihre Reputation zu festigen.

Preisgelder und Werbeeinnahmen

Die Stars des Schwingens können mit Werbeeinahmen und Sponsorengeldern durchaus Millionen verdienen. Einen Pokal gibt es beim Eidgenössischen Schwingfest nicht zu gewinnen. Zum Titel König kommt ein prächtiger Stier. 18.000 Euro war das Tier im Jahre 2013 wert. Der damalige Schwingerkönig Sempach Matthias beschloss, den edlen Stier nicht an einen Züchter abzugeben und erzielt nun mit dem Verkauf des Samens stattliche Nebeneinkünfte.

Sportwettkampf mit der gewissen Prise Folklore

Schwingen boomt in der traditionsbewussten Schweiz. Das alle drei Jahre stattfindende Eidgenössische Schwingfest hat ein Budget von knapp 30 Millionen Franken und zieht übers Festwochenende rund eine Viertelmillion Besucher an. Auch hier herrscht Volksfestcharakter, man spricht kräftig dem Bier zu und schneidet den mitgebrachten Käse mit dem Schweizer Messer auf der Tribüne.

Die speziell für dieses Event konstruierte Arena dürfte die größte mobile Kampffläche der Welt sein. Auf ihr finden sieben Sägemehlflächen Platz plus zwei Brunnen, an

(15)

denen sich die Kämpfer zwischen den Gängen erfrischen können. Wer sich durch die sieben Gänge gekämpft hat und zum Schwingerkönig gekürt wird, darf diesen Titel übrigens lebenslang behalten.

Bekannte Schwingfeste

Weitere Schwingfeste, die den Titel “Fest mit eidgenössischem Charakter” tragen, sind das Unspunnen-Schwingen in der Nähe von Interlaken, das Schwingen im Rahmen der Schweizerischen Landesausstellung und das Kilchberg-Schwingen in der Gegend von Zürich. Die kleineren Schwingfeste, die so genannten Bergschwingfeste wie der Schwägalp, der Stoos oder das Brünig-Schwingen, haben Volksfestcharakter und ziehen Tausende von Besuchern an. Hier wird neben Schwingen von Jodeln über Alphornblasen und Ländlermusik alles geboten, was das Herz des Folkloreliebhabers gewährt.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

• Die Module ti_system und ti_plotlib importieren (Reihenfolge egal). • Zwei leere Listenvariablen xx und yy erzeugen. • Lässt man nun das Programm laufen, so kann man sich

Dann wird ein Programm geschrieben, um die Ergebnisse dieser Modellierung zu importieren und grafisch darzustellen, um sie für eine Interpolation oder auch eine

Die für den Ablauf des Programmes unwichtige Anweisung k=0 ist notwendig, da sonst eine Fehlermeldung erfolgt, wenn zur While- Schleife keine Anweisung gehört.. Lehrertipp

• Die grafische Darstellung der errechneten Werte soll in Form einer Chronophotografie erfolgen.. • Schließlich sollen die Werte in Listen

Das Programm, das erstellt wird, wird sehr allgemein gehalten sein, so dass es für andere Beispiele ebenfalls verwendet werden kann.. Lehrertipp : Wer mit dem Konzept der

Lehrertipp: Unter Bearbeiten steht eine Toolbox mit Kopier- und Einfügeanweisungen zur Verfügung, um die Bearbeitung eines Programmes zu erleichtern.. Bei komplexen

lachsrosa Balken: Diese Exklusivleser:innen erreichen Sie im jeweiligen Vergleich aus- schließlich mit dem STANDARD. graue Balken: Nur dieser Teil der STANDARD- Leserschaft greift

Mehr als ein Drittel der Haushalte haben nach eigenen Angaben das eigene Einkaufs- verhalten verändert: Sie ver- zichten demnach teils auf Pro- dukte oder Dienstleistungen, die