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Die SBB massiv belastet

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Unabhängige Tageszeitung Auflage: 27493 Ex. Redaktion: Tel. 027 922 99 88 Abonnentendienst: Tel. 027 948 30 50 Mengis Annoncen: Tel. 027 948 30 40

WALLIS

Erdbeben holte Leute aus dem Bett

Gestern um 6.55 ereignete sich rund acht Kilometer nordöstlich von Siders in ei- ner Tiefe von ebenfalls acht Kilometern ein Erdbeben der Stärke 3,9 auf der Richterska- la. Obwohl von vielen Leuten deutlich gespürt, hinterlassen Beben solcher Stärke meist keine Schäden. Beim gestri- gen Ereignis handelt es sich um das bisher stärkste Erdbe- ben dieses Jahres. Seite 10

WALLIS

Oberwalliser Bildungskanal

Ab Montag geht der Oberwal- liser Bildungskanal «Learn- TV» erstmals auf Sendung.

Das breite Angebot umfasst in einer ersten Phase Beiträge von SFDRS und NZZ-Format.

Das Gemeinschaftsprojekt steht unter der Leitung der Firma brain-tec (Bild: Ge- schäftsführer Fredy Andereg- gen). Die Kosten von «Learn- TV» betragen rund 250 000 Franken pro Jahr. Seite 12

SPORT

Wo jubelt der FC Sitten?

Der Zweikampf beim FC Sit- ten ist in vollem Gang. Klub- boss Christian Constantin und seine Gegner streiten um die Frage: Wo jubelt der FC Sit- ten (Bild: Vieira) in Zukunft?

Im Stade de Tourbillon oder im Provisorium in St-Mauri- ce. Die Opposition will fest- geschrieben haben, dass der Klub vor dem Bau eines neu- en Stadions nur in Sitten zu spielen hat. Seite 25

Modellversuche im Strafvollzug

B e r n. — (AP) Nach 16 Jah- ren Modellversuchen im Straf- und Massnahmenvoll- zug zieht das Bundesamt für Justiz ein positives Fazit. Die von den Kantonen erprobten neuen Wege wie gemeinnüt- zige Arbeit oder elektroni- sche Überwachung senken Kosten und Rückfallquote, wie am Dienstag bekannt ge- geben wurde. Seite 3

Die SBB massiv belastet

Pensionskassendebakel reisst SBB in Verlustzone

Z ü r i c h. — (AP) Das Pen- sionskassendebakel hat die Schweizerischen Bundesbah- nen (SBB) letztes Jahr in die Verlustzone gerissen und wird das Unternehmen noch auf Jah- re hinaus massiv belasten. Die Jahresrechnung schliesst mit ei- nem Konzernverlust von zwölf Millionen Franken ab, vergli- chen mit einem Gewinn von 314,1 Millionen Franken im Vorjahr. Der Absturz wird vor allem mit Rückstellungen von 183 Millionen Franken für die SBB-Pensionskasse begründet.

Auch für die kommenden 14 Jahre rechnen die SBB mit jähr- lichen Rückstellungen von 145 Millionen Franken wegen der Pensionskasse. Allein könnten die SBB die Pensionskasse aber nicht sanieren. Der Verwal- tungsratspräsident der Schwei- zerischen Bundesbahnen (SBB), Thierry Lalive d’Epinay, hat den Sparkurs des Bundes kritisiert. Die Planungs- sicherheit der SBB zum Erbrin- gen der vereinbarten Leistun- gen werde durch immer neue Sparrunden aufgehoben, sagte Lalive d’Epinay am Dienstag in

Zürich. Seite 3

Benedikt Weibel, CEO der SBB. Die SBB verzeichnete wegen hohen Rückstellungen für die Pensions-

kasse einen Konzernverlust. Foto key

Die Tür ist weit offen

Hockey-Nati: Mit zwei Punkten in die WM-Zwischenrunde

(wb) An den Weltmeisterschaften in Finnland hat die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft Däne- mark verdient 6:2 bezwungen. Die Schweizer nehmen damit zwei Punkte in die Zwischenrunde mit, die sie nach dem Sieg über die USA bereits auf sicher hatten. Die Qualifikation für die Viertelfinals ist in greifbare Nähe gerückt: Es braucht noch einen Sieg gegen Lettland. Seite 27

Grenzwächter gegen Verbrecher

Walliser Grenzwachtkorps 600-mal erfolgreich

B r i g. — (wb) Aussergewöhnliche Erfolgsmeldung des Walliser Grenzwachtkorps. Nicht weniger als 600-mal waren die Grenzwächter 2002 im Kampf gegen Drogenkuriere und Dealer erfolgreich. Die Verbrecher wenden immer raffiniertere Methoden an. Dank neuesten Techniken wie Suchgeräten und Drogenhunden gelingt es dem 108-köpfigen Korps, entlang der 260 km langen Walliser Grenze täglich Drogenkuriere mit Heroin, Kokain, Haschisch und Ecstasy zu fassen. Seite 20 An den Walliser Grenzübergängen wie in Gondo werden täglich Drogenkuriere angehalten. Foto wb

Conne gegen den dänischen Goalie Peter Hirsch: Die Schweizer legten einen Blitzstart hin. Foto key

Insasse in der Arbeitserzie- hungsanstalt Uitikon Wal-

degg. Foto key

Gute Noten

Z ü r i c h. — (AP) Das auto- matische Gesichtserken- nungssystem FAREC am Zürcher Flughafen hat sich laut Polizei in der bisher gut dreimonatigen Pilotphase mehrheitlich bewährt. Eini- ge Erfolge gegen die illegale Migration seien möglich ge- worden. Für eine schlüssige Beurteilung werde der Feld- versuch aber bis Mitte Juni verlängert.

Die mobile FAREC-Auf- nahmekamera wird in der vorgelagerten Grenzkontrol- le bei Ankünften von Perso- nen aus bekannten Migrati- onsländern eingesetzt. Da- bei werden die Gesichter ausgewählter Passagiere aufgenommen, die biometri- schen Daten wie etwa Kinn- stellung oder Augenabstand vermessen und in einer Da- tenbank gespeichert. Im Pi- lotversuch werden die Daten nach 30 Tagen automatisch gelöscht.

Wie die Zürcher Kantonspo- lizei am Dienstag bekannt gab, wurden so zwischen Mitte Januar und Ende März rund 500 einreisende Perso- nen erfasst. Durch Suchläufe mit Referenzbildern konnte sechs Personen, die vor der Einreise ihre Papiere ver- nichtet hatten, die Herkunft nachgewiesen werden.

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Vierer-Gipfel

B r ü s s e l. — (AP) Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg wollen ihre Verteidigungspo- litik bündeln und dazu bis Sommer 2004 mit dem Auf- bau eines Planungs- und Führungsstabes beginnen.

Darauf verständigten sich die Staats- und Regierungschefs der vier Länder am Dienstag in Brüssel. Die Gipfelteil- nehmer Schröder, der franzö- sische Staatspräsident Jac- ques Chirac, der Gastgeber und belgische Ministerpräsi- dent Guy Verhofstadt und der luxemburgische Mini- sterpräsident Jean-Claude Juncker betonten gleicher- massen, dass die Initiative der Kern einer gemeinsamen europäischen Verteidigungs- politik sein könne. Alle Mit- gliedstaaten der erweiterten Europäischen Union könnten sich beteiligen.

Kampf gegen SARS

B a n g k o k / P e k i n g. — Angesichts der dramati- schen Ausbreitung von SARS wollen die Staats- und Regierungschefs von zehn asiatischen Ländern ih- re Bemühungen zur Ein- dämmung der Lungenkrank- heit weiter verstärken. In ei- ner gemeinsamen Erklärung zum Abschluss eines Son- dergipfels in Bangkok kün- digten die ASEAN-Staaten

«harte Massnahmen» zur Einreise- und Zollkontrolle an. Unter anderem sollen Reisende vor Abflug und Ankunft überprüft werden und das Management auf den Flughäfen verbessert werden.

«Baby-Prämie»

P a r i s. — Mit einer «Baby- Prämie» von 800 Euro will die französische Regierung mehr junge Familien unter- stützen. Sie soll die bisheri- gen Zahlungen bei der Ge- burt eines Kindes ersetzen, von der wegen hoher Ein- kommensgrenzen nur rund 60 Prozent der Eltern profi- tierten. Premierminister Jean- Pierre Raffarin kündigte am Dienstag zusätzliche soziale Leistungen für junge Eltern von insgesamt 1,2 Milliarden Euro bis 2006 an.

Krebsresistente Mäuse

W a s h i n g t o n. — US- Forschern ist die Züchtung krebsresistenter Mäuse ge- lungen, wie das Wissen- schaftsmagazin «Procee- dings of the National Aca- demy of Sciences» am Dienstag in seiner Internet- Ausgabe berichtete. Die Wissenschaftler der Wake Forest University injizierten Versuchstieren Zellen einer aggressiven Krebsart, bei ei- ner Maus bildete sich kein Krebsgeschwür. Auch etwa die Hälfte der Nachkommen dieser Maus zeigte sich der Studie zufolge resistent ge- gen Krebs, was auf eine ge- netische Grundlage der Krebsabwehr hindeute. Mitt- lerweile seien so rund 700 re- sistente Tiere gezüchtet wor- den.

Weniger Durst

W i e s b a d e n. — Der Bierdurst der Deutschen geht weiter zurück. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte, wurden im ersten Quartal dieses Jahres in der Bundesrepublik nur noch 21,8 Millionen Hektoliter Bier abgesetzt. Das waren 2,2 Millionen Hektoliter oder 9,1 Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeit- raum. Nicht enthalten in der Zahl sind der Absatz von al- koholfreien Bieren und Malzbier, aber auch das aus Ländern ausserhalb der Eu- ropäischen Union eingeführ- te Bier.

nach Freund

H o n o l u l u. — (AP) Of- fenbar aus Sehnsucht nach ihrem Freund hat ei- ne 20-jährige Kalifornier- in versucht, das schnelle Ende einer Kreuzfahrt zu erzwingen.

Kelly Marie Ferguson habe mit der Ermordung aller Amerikaner an Bord des Kreuzfahrtschiffes «Legend of the Seas» gedroht, sagte Staatsanwalt Edward Kubo am Montag. Ferguson be- findet sich seit Samstag in Haft

Im Falle einer Verurteilung drohen ihr bis zu zehn Jahre Haft.

Nachdem die Terrordrohun- gen vergangene Woche auf einer Toilette des Schiffes gefunden worden waren, begannen umfangreiche Er- mittlungen.

Mehr als 120 Mitglieder ei- ner Spezialeinheit zur Ter- rorbekämpfung der US- Bundespolizei FBI durch- suchten die «Legend of the Seas» auf biologische, che- mische, radioaktive und an- dere Waffen.

Während der Befragung der Passagiere gestand Fergu- son, die Drohungen verfasst zu haben. Sie habe sich nie mit ihren Eltern und ihren zwei Schwestern auf diese Reise begeben wollen, sagte die junge Frau nach Anga- ben der Staatsanwaltschaft.

Mit den Drohungen habe sie erreichen wollen, dass die Kreuzfahrt schneller zu Ende geht.

Laut Staatsanwalt Kubo zeigte Ferguson keine Reue.

«Wir betrachten solche Drohungen nicht als Spass», sagte er.

Ferguson habe mehr als 2400 Menschen an Bord in Angst versetzt und ihnen grosse Unannehmlichkeiten bereitet.

«Weniger Gäste, mehr Gesundheit»

Das Leben in Peking kommt mit der Angst vor SARS zum Erliegen

P e k i n g. — (AP) Susan Guo geht nicht mehr ins Büro, ihr elfjähriger Sohn geht nicht mehr zur Schule. Stattdessen hat die 40-jährige Rechtsan- wältin jetzt ein neues tägli- ches Ritual: um 6.30 Uhr auf- stehen, den Computer an- schalten, um etwas von zu Hause aus zu arbeiten, früh- stücken und Räucherstäb- chen anzünden, um zu beten, dass SARS ihre Familie ver- schonen möge.

«Ich hoffe, dass es schnell vor- bei ist», sagt Guo, während der Rauch von drei Stäbchen zum offenen Küchenfenster zieht.

«Das ist wirklich eine schreck- liche Sache.» Wie sie machen es tausende Pekinger Familien

— sie schliessen sich in ihren Wohnungen ein, in der Hoff- nung, so eine Ansteckung mit der schweren Lungenkrankheit vermeiden zu können. In der chinesischen Hauptstadt star- ben bislang 59 Menschen am Schweren Akuten Atemwegs- syndrom (SARS), fast 1200 in- fizierten sich.

Die Folgen sind dramatisch:

Einkaufszentren und andere öf- fentliche Plätze sind verwaist, Busse und U-Bahnen praktisch leer. Die chronischen Verkehrs- staus haben sich gelegt. Die Stadt von 13 Millionen Men- schen kommt allmählich zum Erliegen.

Die Massnahmen der Behörden zur Eindämmung des Virus’ tun ihr Übriges: Die Schulen wur- den in der vergangenen Woche geschlossen, am Wochenende wurde die Schliessung der Ki- nos, Karaoke-Bars und anderer Vergnügungsstätten verfügt.

Die Polizei in und um Peking kontrolliert auf den Schnell- strassen Lastwagenfahrer und Busreisende, ob sie sich mit SARS angesteckt haben.

Nur mit Atemschutz

Die wachsende Angst vor SARS bewog Guo in der ver- gangenen Woche, nicht mehr ins Büro zu gehen und stattdes- sen von zu Hause zu arbeiten, den Kontakt mit Klienten hält sie telefonisch. Ihr Sohn macht Hausarbeiten und spielt ab und zu ein Videospiel. Seine Schule ruft jeden Tag an, um ihn daran zu erinnern, dass er seine Tem- peratur messen soll. Guo spricht ruhig, ihre Stimme ver- rät aber ihre Angst. Den Gast von aussen empfängt sie nur, wenn er eine Gesichtsmaske an- gelegt hat, sie selbst trägt auch eine. Auf dem Tisch liegen Tü- ten mit Atemschutzmasken und Handschuhen.

Guo kauft nur noch mit Atem- schutz und auf offenen Märkten ein, um geschlossene Räume zu

meiden, wo es möglicherweise Viren geben könnte. Gegessen wird nur noch nach westlicher Art: das Essen wird auf einzel- nen Tellern serviert. Zu Hause zu bleiben sei derzeit einfach si- cherer, zudem habe sie mehr Zeit für ihren Sohn, der Angst habe, sagt Guo.

Hauslieferungen boomen

Im Einkaufsviertel Xidan, das normalerweise voll ist mit Men- schen, sind viele Geschäfte ge- schlossen. Eine Verkäuferin wischt vor einer Boutique. «Se- hen Sie her, es ist ganz sauber hier, wir desinfizieren alles alle zwei bis drei Stunden», sagt sie.

«Aber die Kunden kommen nicht.» Dafür boomt es bei Vi- deotheken und Schnellimbissen mit Hauslieferung. Sie mussten

teilweise noch Mitarbeiter ein- stellen.

Am Tor des Himmlischen Frie- dens am Tiananmen-Platz, auf dem es normalerweise von Tou- risten nur so wimmelt, verlieren sich einzelne Gruppen. Taxifah- rer klagen darüber, dass prak- tisch niemand mehr mit ihnen fährt. Eine Gesichtsmaske zu tragen, komme für ihn nicht in Frage, sagt Zhang Cunyong.

«Wenn ich einen Atemschutz trage, dann fährt ja erst recht keiner mit mir.» Die Schilder an den Geschäften erzählen ihre ei- gene Geschichte über die Stadt:

«Vorübergehend geschlossen.

Desinfiziert» heisst es da oder

«Gesichtsmasken ausverkauft»

an einer Apotheke. Und vor ei- nem geschlossenen Restaurant heisst es: «Weniger Gäste, mehr Gesundheit».

Demonstranten erschossen

Krankenhaus-Didrektor spricht von 13 Toten

B a g d a d. — (AP) US-Solda- ten haben in der irakischen Ortschaft Falludschah auf Demonstranten geschossen und dabei nach Kranken- hausangaben mindestens 13 Menschen getötet.

Weitere 75 Personen seien bei dem Zwischenfall am Montag- abend verletzt worden, sagte der Direktor des örtlichen Krankenhauses, Ahmed Gha- min el Ali, am Dienstag. US- Oberst Arnold Bray erklärte, mindestens sieben Demonstran- ten seien getroffen worden. Zu- vor sei auf die Soldaten ge- schossen worden. Unterdessen stellte sich der frühere irakische Ölminister.

Anwohner erklärten, an der De- monstration hätten Schüler im Alter von fünf bis 20 Jahren teil- genommen. Oberst Bray sagte, einige von ihnen seien bewaffnet gewesen. «Fragt sie, welche Schuljungen (Sturmgewehre vom Typ) AK-47 tragen», er-

klärte Bray. Der Nachrichten- sender El Dschasira berichtete, laut Anwohnern hätten die Sol- daten das Feuer eröffnet, nach- dem jemand einen Stein gegen das Schulgebäude geschleudert habe, das den Truppen als Hauptquartier dient. Kranken- haus-Direktor Ali sagte, unter den 13 Toten seien drei Jungen unter elf Jahren.

Der am Montag von den US- Truppen in Gewahrsam genom- mene Exminister und General Amir Mohammed Raschid stand auf der US-Liste der 55 meistge- suchten Iraker auf Platz 47. Ra- schid war zugleich Experte für die Raketensysteme des frühe- ren irakischen Regimes. Seine Frau ist die Mikrobiologin Ri- hab Taha, die ein geheimes Bio- waffenlabor zur Herstellung von waffenfähigem Anthrax und an- deren Kampfstoffen geleitet ha- ben soll.

Über ihr Schicksal war nichts bekannt. Zur Wiederherstellung

der Ordnung in der irakischen Hauptstadt will das US-Heer in den kommenden zwei Wochen weitere 4000 Militärpolizisten und Infanteristen nach Bagdad entsenden. Sie sollen gemein- sam mit irakischen Polizisten in der Stadt patrouillieren.

US-Präsident George W. Bush erklärte unterdessen, sein Land wolle sich als «beständiger Freund» an der Seite des iraki- schen Volkes für den Aufbau von Demokratie einsetzen. Was- hington werde Irak keine Regie- rung aufzwingen, sagte Bush am Montag im US-Staat Michigan in einer Rede, die auch in arabi- sche Länder übertragen wurde.

«Amerika hat versprochen, Irak von einem Unterdrückerregime zu befreien, und wir haben unser Wort gehalten», sagte Bush.

«Amerika verspricht nun, den Irakern beim Aufbau einer flo- rierenden und friedlichen Nation zu helfen, und wir werden unser Wort halten.»

Ein zerschossenes Auto in der Ortschaft Falludschah. Hier kam es zur Schiesserei von US-Soldaten mit

Jugendlichen. Foto key

Abbas erteilt Terrorismus eine Absage

Auch Arafat ruft zur Zustimmung auf — Vier Tote bei israelischen Angriffen

R a m a l l a h. — (AP) Der de- signierte palästinensische Mi- nisterpräsident Mahmud Ab- bas hat am Dienstag vor dem palästinensischen Parlament in Ramallah dem Terroris- mus eine Absage erteilt.

Von Ibrahim Hazboun Es gebe im Konflikt mit Israel keine militärische Lösung, sagte Abbas, der zugleich sei- ne politische Position deutlich machte: Israel müsse sich letztlich aus allen besetzten Gebieten zurückziehen; Ände- rungen am so genannten Fahr- plan für den Frieden dürfe es nicht geben. Das palästinensi- sche Parlament kam am Diens- tag in Ramallah zur Abstim- mung über das Kabinett Abbas zusammen.

Die Zustimmung war wahr- scheinlich, zumal auch Präsi- dent Jassir Arafat die Abge- ordneten aufrief, die neue Re- gierung zu unterstützen.

In dieser schwierigen Zeit für die ganze Region fordere er die Abgeordneten auf, «dem neuen Kabinett Vertrauen zu schenken, das mein Bruder vorstellen wird», sagte Arafat unter Bezug auf Abbas.

Dieser erklärte weiter, er wolle die militanten Gruppen unter Kontrolle bringen und alle ille- galen Waffen konfiszieren.

Terrorismus nütze der Sache der Palästinenser nichts, son- dern zerstöre sie nur. Ein Spre- cher der militanten Organisati- on Hamas sagte aber, die Gruppe habe nicht die Absicht, ihre Angriffe einzustellen.

Israel reagierte zurückhaltend auf die Ankündigungen von Abbas. Regierungssprecher Raanan Gissin erklärte, man

habe in den letzten zwei Jahren schon zu viele Ankündungen von palästinensischen Politi- kern gehört.

Wenn Abbas den Terrorismus tatsächlich beende, werde er in Israel einen willigen Ge- sprächspartner für die Wieder- aufnahme des Friedensprozes- ses finden.

Mit der Zustimmung des Par- laments zu Abbas wäre auch der Weg frei für den von den USA, der EU, den UN und Russland ausgearbeiteten Fahrplan für den Frieden in Nahost.

US-Präsident George W. Bush kündigte schon mehrfach an, den Plan unmittelbar nach der Regierungsbildung in Ramal- lah präsentieren zu wollen.

Die gewaltsamen Auseinan- dersetzungen gingen dessen ungeachtet weiter. Kurz vor den Beratungen des palästi- nensischen Parlaments schoss ein israelischer Kampfhub- schrauber vier Raketen auf ein Fahrzeug im Gazastreifen. Ein Mitglied der Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) und ein Passant wurden getö- tet, drei Menschen verletzt.

Das Auto war südlich von Chan Junis unterwegs. Im Westjordanland erschossen is- raelische Soldaten zwei Mit- glieder der Al-Aksa-Märtyrer- Brigaden, die der Fatah nahe stehen.

Leere Boote am Strand von Sanga in der südchinesischen Provinz Hainau. Aus Angst vor SARS bleiben

die Gäste aus. Foto key

Redaktion

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Der viel beschworene in- nere Zusammenhalt der Schweiz — die nationale Kohäsion — hat viel mit dem interregionalen Aus- gleich und damit zu tun, dass wir letztendlich ein wohlhabendes, gar ein reiches Land sind.

In der Vergangenheit reichten die Mittel aus, um die Segnungen des allgemeinen Wohlstan- des flächendeckend über das ganze Land und in fast alle denkbaren Be- reiche zu verteilen. Eine Mischung von wirtschaft- licher Stagnation und Sparpolitik der öffentli- chen Hand führt nun da- zu, dass die Giesskanne kaum noch Wasser ent- hält. Die weniger üppig sprudelnden Steuererträ- ge verschärfen diese Entwicklung noch zusätz- lich.

Nun ist das hehre Sparen im Bund gerade in den Kreisen zum liebsten poli- tischen Schaukelpferd aufgerückt, die am meis- ten vom öffentlichen Man- na abhängig sind. So stimmten die meisten SVP-Bauernvertreter im eidgenössischen Parla- ment sogar für die noch einmal verschärften Spar- vorlagen, wie sie vom St.

Galler CVP-Nationalrat Felix Walker (unterstützt von einem Teil sogar un- serer Parlamentarier!) ein- gebracht worden waren.

Wenn der Bund diesen Vorgaben wirklich nachle- ben muss, dann dürften sich die bisherigen Spar- bemühungen beispiels- weise im Oberwalliser Au- tobahnbau, in der Ober- walliser Verkehrspolitik und in der Oberwalliser Forstpolitik wie linde Lüfte ausnehmen.

Der richtige Sparsturm steht uns noch bevor.

Dann können wir uns die Ost-Ausfahrt für die Mat- terhorn Gotthard Bahn in Brig, die zügige Verwirkli- chung wenigstens eines Teils der Umfahrungstun- nels von Visp, die Ver- bauungs- und Waldbau- projekte, den Ausbau des Hauptstrassennetzes im ganzen Kanton und wei- tere Anliegen ans Bein streichen.

Die Epistel der Sparapos- tel weisen aber auch po- sitive Seiten auf. Ver- mehrt muss sich auch die breitere Bevölkerung dar- über Rechenschaft abge- ben, woher die Gelder kommen, die all die schö- nen Werke in unseren Gemeinden mitgetragen haben. Und wenn der Rotstift den Bergwald er- reicht, dann geht ein — berechtigter — Sturm der Entrüstung durch das Land. Wer sparen sagt, muss sich künftig sehr gut überlegen, ob ihn die- se Forderung nicht in der einen oder andern Form selber trifft.

Die Verknappung der verfügbaren Mittel ver- schärft den Verteilkampf.

So wollen eine ganze Reihe von Nationalrätin- nen und Nationalräten im Einklang mit der for- schungsintensiven che- misch-pharmazeutischen Industrie die Bildungs- ausgaben des Bundes auf einem hohen Niveau belassen. Sie nehmen dafür auch Streichungen bei der Landwirtschaft in Kauf.

Spätestens jetzt werden die Bauernpolitiker in der SVP und der CVP mer- ken, was es geschlagen hat. Oder um es mit dem träfen Volksmund zu sa- gen: Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Luzius Theler

Wer andern eine Grube gräbt . . .

SBB werden unter

Pensionskassendebakel lange leiden

Jahresverlust von zwölf Millionen Franken — Rückstellungen zur Sanierung von zwei Milliarden

Z ü r i c h. — (AP) Die Schwei- zerischen Bundesbahnen (SBB) werden unter dem Pen- sionskassendebakel lange lei- den. Nach dem Jahresverlust von zwölf Millionen Franken dürften die SBB auch 2003 nicht in die schwarzen Zahlen rollen. Grund sind Sanie- rungsmassnahmen von über zwei Milliarden Franken. Der Bund soll den SBB unter die Arme greifen.

Die finanziellen Perspektiven der SBB seien wegen des Pen- sionskassendebakels auf Jahre hinaus trüb, sagte ihr Chef, Be- nedikt Weibel, am Dienstag an der Bilanzpressekonferenz in Zürich vor den Medien. Grund ist der Fehlbetrag von 2,677 Milliarden Franken in der drin- gend sanierungsbedürftigen Pensionskasse, der in den kom- menden Jahren die SBB je nach Entwicklung an den Finanz- märkten über zwei Milliarden Franken an Rückstellungen ab- verlangt. Die SBB werden gemäss den Angaben während der kommenden 14 Jahre jähr- lich 145 Millionen Franken vom Gewinn abzweigen müs- sen.

«Allein mit den Aktiven ist die Pensionskasse schlicht nicht sa- nierbar», warnte Weibel. Hilfe suchen die SBB nun beim Bund, mit 100 Prozent ihr allei- niger Besitzer. Für die so ge- nannten «Altrentner», die vor 2001 in Pension gingen, solle der Bund die Beiträge überneh- men, so Weibel. Schliesslich seien diese Leute ehemalige Bundesbeamte. Laut Weibel würde der Bund durch diese

Lösung rund zwei Drittel oder zwei Milliarden Franken des Fehlbetrags in der Pensionskas- se übernehmen. Es werde nun gemeinsam nach einer guten Lösung gesucht. Andernfalls würden die SBB in den kom- menden Jahren keine schwar- zen Zahlen schreiben. Als Grund für das Debakel nannte der SBB-Chef neben dem Ein- bruch an den Aktienmärkten und dem schwachen Dollar die äusserst ungünstige Alters- struktur der Versicherten infol- ge des massiven Personalab- baus und der ausfinanzierten Frühpensionierungen.

Bereits für 2002 nahmen die SBB eine Rückstellung von 183 Millionen Franken vor, wo- durch sich das positive Be- triebsergebnis von 194 Millio- nen Franken nach weiteren Sondereinflüssen in einen Ver- lust von zwölf Millionen Fran- ken kehrte. Im Vorjahr hatten die SBB noch einen Gewinn von 314 Millionen Franken er- zielt. SBB-Finanzchef Claude Dulex erinnerte daran, dass je- der Franken des SBB-Be- triebsertrags mit 30 Rappen aus der öffentlichen Hand finanziert werde.

Verzeichneten die SBB dank

der Expo beim Personenverkehr 2002 ein Rekordjahr, fuhr der Güterverkehr erneut ein tief ro- tes Resultat ein. Die Ursachen für den um 41 Prozent erhöhten Verlust von 96,1 Millionen Franken seien vielfältig, sagte Weibel. Neben der schlechten Wirtschaftslage seien dies Pro- bleme im Transitverkehr an der italienischen Grenze. Die Ab- fertigungsprobleme wollen die SBB nun mit einer eigenen Un- ternehmung lösen. Überdies ha- be es auf den Hauptverkehrs- achsen mehrmals schwer wie- gende Betriebsunterbrüche ge- geben, so Weibel.

Die SBB stehen vor schwierigen Zeiten. Ein Huckepack-Güterzug auf der Höhe von San Nazzaro. Foto key

NOTIERT

Leiche eines Neugeborenen entdeckt

B o u d e v i l l i e r s. — (AP) Ein Förster hat am Dienstag- morgen in einem Wald zwi- schen Boudevilliers und Les Hauts-Geneveys südlich der Passstrasse zur Vue-des-Al- pes im Kanton Neuenburg die Leiche eines Neugebore- nen entdeckt. Das Baby habe sich in mehreren verschlosse- nen Plastiksäcken befunden, darunter einen grauen Keh- richtsack, wie der Neuenbur- ger Untersuchungsrichter mitteilte. Gemäss ersten Er- kenntnissen sei das Baby ter- mingerecht oder kurz vor dem Geburtstermin lebend geboren worden. Der Unter- suchungsrichter erliess einen Zeugenaufruf. Gesucht wur- de eine kürzlich schwangere Frau oder ein junges Mädchen, deren Kind vor der Geburt möglicherweise unter einem Vorwand verschwun- den ist. Die Polizei sucht na- mentlich eine Frau, die unter anderem ein T-Shirt mit der Aufschrift «Play-Station 2»

getragen hat.

Serientäter gesteht über 50 Delikte

Z u g. — Ein 20-jähriger Schweizer hat gestanden, seit Mitte Januar 2003 im Kanton Zug über 50 Delikte began- gen zu haben, darunter zehn Brandstiftungen. Der in Un- tersuchungshaft sitzende Mann muss sich wegen Brandstiftung, Sachbeschädi- gung, Hausfriedensbruch und weiterer Delikte verantwor- ten, wie das Untersuchungs- richteramt des Kantons Zug am Dienstag mitteilte. Die Polizei war dem Täter auf die Spur gekommen, nachdem er in der Nacht zum 13. April in Steinhausen unter anderem zwei Personenwagen beschä- digt und Randleitpfosten aus- gerissen hatte.

Bund zieht positives Fazit der Modellversuche im Strafvollzug

Tiefere Kosten und Belegungsquoten

B e r n. — (AP) Nach 16 Jah- ren Modellversuchen im Straf- und Massnahmenvoll- zug zieht das Bundesamt für Justiz ein positives Fazit. Die von den Kantonen erprobten neuen Wege wie gemeinnützi- ge Arbeit oder elektronische Überwachung senken Kosten und Rückfallquote, wie am Dienstag bekannt gegeben wurde.

Seit der In-Kraft-Setzung des Bundesgesetzes über die Leis- tungen des Bundes für den Straf- und Massnahmenvollzug im Jahr 1987 ist das Eidgenös- sische Justiz- und Polizeidepar- tement ermächtigt, neue Kon- zepte und Vollzugsformen er- proben zu lassen und die Kanto- ne dabei finanziell zu unterstüt- zen.

19 Projekte in acht Kantonen wurden bisher abgeschlossen.

Der Bund unterstützte sie mit 16 Millionen Franken. Weitere 14,3 Millionen Franken sind für laufende Versuche zugesi- chert. Ein Grossteil der Model- le erprobt alternative Vollzug- formen, die eine Möglichkeit zur — zumindest symboli- schen — Wiedergutmachung bieten und einen Bruch in der beruflichen und familiären Biografie der Verurteilten ver- meiden. Es sind dies etwa Halbgefangenschaft, gem- einnützige Arbeit und elektro- nische Überwachung. Einige Programme richten sich auch an spezifische Gruppen wie zum Beispiel Drogenabhängi- ge, an Straftäter mit Persön- lichkeitsstörungen oder an lei- stungsschwache Insassen.

Billigere Alternative

In einer am Dienstag veröffent- lichten Publikation, die erst- mals einen Überblick über alle Modellversuche verschafft,

zieht das Bundesamt für Justiz (BJ) nun eine positive Bilanz.

Alternative Vollzugsformen seien im Schnitt billiger, sagte Priska Schürmann, Chefin der Sektion Straf- und Massnah- menvollzug, vor den Medien in Bern. Die im Jahr 2001 geleis- teten 4245 Einsätze in ge- meinnütziger Arbeit und die mehreren hundert Vollzüge un- ter elektronischer Überwa- chung hätten sich aber auch auf die Belegungszahlen der Voll- zugseinrichtungen positiv aus- gewirkt. So habe die Überbele- gung in Untersuchungsgefäng- nissen abgebaut werden kön- nen, was in Europa eine Aus- nahme bilde. Dadurch, dass die Verurteilten etwa bei der ge- meinnützigen Arbeit mehr Sinn in ihrer Strafe sähen und sich dadurch verstärkt mit ihrem Delikt auseinander setz- ten, sei auch die Rückfallquote

geringer. Schürmann wies auch auf den wissenschaftlichen Wert der Versuche hin, da die Auswertung Bedingung für die Unterstützung durch den Bund sei. So könnten neue, kosten- günstigere Möglichkeiten für den Straf- und Massnahmen- vollzug gefunden werden. Die Erfahrungen hätten gezeigt, dass die Versuche ohne die Un- terstützung des Bundes nicht durchgeführt worden wären.

Schürmann hofft, dass auf- grund des positiven Fazites nun auch andere Kantone zu Mo- dellversuchen bewegt werden.

Bis jetzt seien vor allem jene mit vielen Vollzugseinrichtun- gen aktiv gewesen, sagte sie.

So hätten Zürich, Bern, Lu- zern, Aargau, St. Gallen, Ba- sel-Stadt sowie die West- schweizer Kantone Waadt und Genf Modellversuche durchge- führt.

Gute Erfahrungen. «Electronic Monitoring», montiert am Bein, zur Überwachung des Strafvollzugs zu Hause. Foto key

Ökosteuern haben sich seit 1990 fast verdoppelt

8,8 Milliarden Franken Einnahmen

N e u e n b u r g. — (AP) Schweizerinnen und Schwei- zer haben 2001 fast doppelt so viele umweltbezogene Steu- ern bezahlt wie elf Jahre zu- vor. Der Ertrag aus diesen Steuern stieg von 4,8 auf 8,8 Milliarden Franken, wie das BFS am Dienstag mitteilte.

Von den Ökosteuern werden nur drei Prozent direkt dem Umweltschutz zugeleitet.

Gemessen an den gesamten Steuern und Sozialabgaben er- höhte sich der Prozentsatz der umweltbezogenen Abgaben da- mit zwischen 1990 und 2001 auf 6,1 Prozent. Er hatte laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) im Jahr 1990 noch fünf Prozent ausgemacht. Im Ver- gleich zur EU weist die Schweiz aber noch immer eine tiefere Umweltsteuerlast aus.

Der Prozentsatz belief sich in der EU im Jahr 1999 auf 6,7 Prozent, wobei der Unterschied zur Schweiz vor allem mit höheren Energiesteuern begrün- det ist.

In der Schweiz machten die Energie- und Verkehrssteuern 2001 92 Prozent der gesamten

umweltbezogenen Steuern aus.

Allein die Erhöhung des Steu- ersatzes auf Treibstoffe war für die Hälfte der Einnahmen ver- antwortlich. Die restlichen acht Prozent setzten sich zusammen aus Ressourcensteuern wie zum Beispiel den Wasserzinsen so- wie Emissionsabgaben. Von den umweltbezogenen Steuern waren indes lediglich drei Pro- zent speziell für den Umwelt- schutz zweckgebunden. Weite- re zwei Prozent wurden der Be- völkerung rückerstattet. Der grosse Hauptanteil von 95 Pro- zent war zweckgebunden für Aufgaben ohne direkten Bezug zur Umwelt oder floss in den Staatshaushalt. Über drei Milli- arden Franken aus diesem Rest- betrag wurde zur Finanzierung der Strasseninfrastruktur einge- setzt.

Das BFS weist darauf hin, dass höhere Erträge aus den umwelt- bezogenen Steuern nicht unbe- dingt positiv für die Umwelt sind. Negativ zu werten sei et- wa eine Erhöhung, die aus der Zunahme von umweltschädli- chen Tätigkeiten oder Produk- ten folge.

UV-Index

Prognose

B e r n. — (AP) Die Gefährlich- keit der UV-Strahlen wird laut Experten noch immer unter- schätzt. Jährlich treten in der Schweiz über 1400 neue Mela- nomfälle auf und über 200 Men- schen sterben an den Folgen des Schwarzen Krebses, wie das Bundesamt für Gesundheit

(BAG), MeteoSchweiz und die Krebsliga Schweiz mitteilten.

Ein so genannter UV-Index soll nun zu einem gesunden Umgang mit der Sonne beitragen. Er ist ein einfaches Mass für die Stär- ke der UV-Strahlung der Sonne.

Je höher der UV-Index, desto stärker und entsprechend schäd- licher ist die Sonnenstrahlung.

Mit der Hilfe des Indexes könn- ten die Sonnenstrahlung besser eingeschätzt werden.

(4)

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Die Nekrologe erscheinen unter dem Titel

«Nachrufe», gesammelt auf einer WB-Seite.

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Jeder Verstoss gegen dieses Verbot wird gerichtlich verfolgt.

CVPO-Publikationsorgan

Zurzeit werden bald an jeder Hausecke unkoordinierte neue touristische Projekte lanciert. Anstatt Synergien zu nützen, werden Organisatio- nen und Beschäftigungspro- gramme vervielfacht. Die Destination Aletsch soll neu definiert werden und dies im Eiltempo einer Monatsfrist.

Diskutiert wird hauptsächlich mit «dä Gschinutu», also mit jenen, die unter der Obhut und Hilfe des Staates direkt oder indirekt an den touristi- schen Hebeln renkeln und walten. Es sind Tourismus- vereine, politisch gesteuerte Bahndirektoren und die ewig ewigen Verteidiger ihrer lo- kalen Machthaberschaften.

Dazu einige wenige Individu- elle, die anstandshalber auch noch befragt werden.

Bevor eine Million Franken pro Jahr in den Sand gesetzt wird, braucht es klare Kon- zepte. Logischerweise sollten sie in etwa so aussehen:

1. Die touristischen Interes- sen im Talgrund und jene der Bergregionen müssen in Ein- klang gebracht werden. Im Tal eher das Gruppengeschäft

— am Berg der zahlungsfähi- ge Individualgast.

2. Die Bergbahnen zwischen der Belalp und der Fiescher- alp bis hin nach Bellwald weisen ein beachtliches Po- tenzial auf, auch was die Nut- zung der Synergien betrifft.

Die betroffenen Bahnen müs- sen entweder fusionieren oder eine gemeinschaftliche Betriebsgesellschaft erhalten.

3. Die Skigebiete zwischen der Fiescheralp und der Rie- deralp müssen mit der Belalp

— dem besten Skigebiet der Region — mit einer umwelt- schonend angelegten Bahn verbunden werden.

4. Das Eggishorn sollte zum attraktivsten Aussichtspunkt des Weltnaturerbes Aletsch- gletscher, auch für nichtski- fahrende Touristen, werden.

Es müsste umgetauft in die

«schönere Jungfrau» und mit einem Drehrestaurant verse- hen werden. Der Streit für und um den neuen Namen wäre bereits der halbe Preis kines beginnenden Marke- tings wert.

5. Die gänzlich veralteten Skilifte der Belalp müssten ersetzt und mit zeitgemässen Sesselbahnen versehen wer- den.

6. Brigerbad ist die beste tou- ristische Anlage im Oberwal- lis und gehört unmissver-

ständlich zur Marke Aletsch.

7. Das UNESCO-Weltna- turerbe kann eine Attraktion werden oder auch nicht. Alles hängt davon ab, was eine Re- gion daraus macht. Bis heute gibt es keine Koordinationen zwischen der Destination

Aletsch und dem UNESCO- Projekt. Jeder macht für sich etwas und verbrennt dabei unkoordiniert «öffentliche und private Mittel».

Das künftige UNESCO-Stu- dienzentrum gehört weder auf das alte noch das neue Gertschen-Gelände, sondern in das Stockalperschloss in Brig. Dieser historisch ein- malige Bau sollte touristisch und nicht als Verwaltungs- stätte genützt werden.

9. Das Verkehrsbüro in Brig liegt völlig am falschen Ort.

80 Prozent der Gäste reisen mit dem Auto oder Bus ins Aletschgebiet. Folglich muss ein attraktives Info-Büro an den Kreisel im Glisergrund.

10. Der zentrale Bahnhof im Oberwallis wird Visp sein.

Dort muss der Gast infor- miert und mittels Bussen di- rekt an die Talstationen der Aletschdestination gebracht werden.

11. Die Marke Aletsch sollte zusammen mit Chamonix, Zermatt, Stresa und dem Gla- cier-Express vermarktet wer- den. Auf dem Segel der Alinghi flatterte nicht das Schweizer Kreuz, sondern das Matterhorn. Zermatt und das Matterhorn sind die beste touristische Marke der Schweiz.

So denkt Peter Bodenmann, der inzwischen vom Politi- ker zum raffinierten Touri- stiker geworden ist und jähr- lich tausende von Touristen ins Oberwallis bringt. Ich teile seine Meinung unein- geschränkt. Hoffentlich herrscht bald Aufbruchstim- mung. Aufbruch zur zweit- grössten Feriendestination im Oberwallis.

Es wird Zeit, dass wir auf- hören, «lärs Ströüw z’tre- schu»!

«Lärs Ströüw treschu!»

Kollektiver Kraftakt zur

Haushaltssanierung gefordert

Economiesuisse will zusätzlich 1,5 bis 2,0 Milliarden sparen

Z ü r i c h. — (AP) Der Wirt- schaftsdachverband econo- miesuisse schlägt Alarm: Der hochdefizitäre Bundeshaus- halt lasse sich nur mit einem kollektiven Kraftakt sanie- ren, sagte Verbandsdirektor Rudolf Ramsauer am Diens- tag. Das Sparprogramm des Bundesrates müsse um min- destens 1,5 bis 2,0 Milliarden Franken aufgestockt wer- den.

«Die finanzpolitischen Per- spektiven sind erschreckend», sagte Ramsauer an der Jahres- medienkonferenz am Dienstag in Zürich. Ohne Gegensteuer stiegen die Bundesausgaben von 2004 bis 2007 um 8,5 Mil- liarden Franken oder fast 20 Prozent. «Das ist völlig unak- zeptabel», sagte er. Die Defizit- politik beschneide die Investi- tionen und vernichte Arbeits- plätze.

Ramsauer forderte deshalb wei- tere Einschnitte im Finanzplan des Bundesrates. Die vorgese- hene Entlastung von 3,5 Milli- arden Franken genüge nicht.

Für eine nachhaltige Gesun- dung der Bundesfinanzen müss- ten zusätzlich mindestens 1,5 bis 2,0 Milliarden Franken ge- spart werden.

Neuen Steuern, auch der von Finanzminister Kaspar Villiger vorgeschlagenen nationalen

Erbschaftssteuer, erteilte eco- nomiesuisse eine scharfe Absa- ge. «Man muss endlich einse- hen, dass man sich nicht mehr alle Ausbauwünsche leisten kann», sagte Ramsauer. Ent- sprechend dürften nicht die Einnahmen erhöht, sondern müssten die Ausgaben gesenkt werden.

Trotzdem könne von «Kaputt- sparen» keine Rede sein, sagte Ramsauer weiter. Gefordert werde nur, dass die Ausgaben real stabilisiert und an die Teue-

rung gekoppelt würden. Bis 2007 würden die Ausgaben auch so noch um rund drei Mil- liarden Franken steigen.

Staatsquote stabilisieren

Die Drosselung der Ausgaben sei nötig, damit die Schweiz verlorenes Terrain bei der Wett- bewerbsfähigkeit zurückgewin- ne. Mit Ausnahme von Japan und Frankreich hätten die mei- sten OECD-Staaten ihre Staats- quote stabilisiert. Dazu müsse

auch die Schweiz fähig sein.

Verbandspräsident Ueli Forster verwies auf empirische Unter- suchungen, die zeigten, dass ei- ne Rückführung der staatlichen Aktivitäten und die damit ver- bundene Schaffung von Freiräumen für Private das Ver- trauen der wirtschaftlichen Ent- scheidungsträger stärkten. Die Politik dürfe vor dem unkon- trollierten Ausgabenwachstum nicht kapitulieren, sagte er.

Was Sparen konkret bedeutet, führte Geschäftsleitungsmit- glied Rudolf Walser am Bei- spiel Bildung aus. Tritt die Kre- ditsperre in Kraft, muss der für Bildung, Forschung und Tech- nologie bis 2007 vorgesehene Kredit von 17,3 Milliarden Franken um 480 Millionen gekürzt werden.

Davon will Walser 100 bis 150 Millionen Franken bei der so genannten Ressortforschung der Bundesverwaltung sparen.

Dabei handle es sich oft um Gefälligkeitsgutachten ohne realen Wert für die Regierungs- tätigkeit. Die Abschaffung der Nationalen Forschungspro- gramme (NFP) — laut Walser zu «politischer Forschung»

verkommen — soll weitere 40 Millionen Franken einbringen.

Gestrichen werden sollen auch die Kredite an die Geschlech- ter-Forschung.

Swiss-Chef Dosé zieht die Alarmglocke

Sofortmassnahmen vom Bund gefordert

Z ü r i c h. — (AP) Der Kon- zernchef der Fluggesellschaft Swiss zieht die Alarmglocke.

Andre Dosé forderte in einem

«Blick»-Interview vom Diens- tag Sofortmassnahmen des Bundes und kritisierte die beiden Grossbanken UBS und CSG wegen der Weigerung der Kreditverlängerung scharf. Vom Bundesrat will er einen schriftlichen Vertrau- ensbeweis.

In dem einen Tag vor der Swiss- Aussprache in der Landesregie- rung veröffentlichten Interview verlangte Dosé zwar keine di- rekte neue Finanzspritze des Staates. Er stellte aber einen ganzen Katalog von Forderun- gen auf, mit denen der Bund dafür sorgen soll, dass die Kos- ten der ums Überleben kämp- fenden Fluggesellschaft ge- senkt werden. Zudem solle der Bundesrat ein schriftliches Be- kenntnis zum Luftfahrtsystem Schweiz abgeben und deutlich sagen, welche Bedeutung die Swiss für die Schweizer Volks- wirtschaft habe.

Finanzielle Unterstützung will Dosé durch Erleichterungen bei den Steuern, den Versiche- rungsprämien, den Flughafen- gebühren und einen Verzicht auf die vom Bund abgesegnete Erhöhung der Gebühren der Flugsicherung Skyguide. Bei Versicherungsprämien und Flughafengebühren gehe es um rund 100 Millionen Franken, bei den Skyguide-Gebühren um einen zweistelligen Millionen- betrag und bei der Besteuerung des Treibstoffs um etwa 50 Mil-

lionen Franken, rechnete Dosé vor. Er forderte erneut einen runden Tisch aller am System Luftverkehr Beteiligten.

Scharf ins Gericht ging der Swiss-Konzernchef mit den beiden Grossbanken und Swiss- Aktionären UBS und Credit Suisse Group wegen der Weige- rung, eine Kreditzusage von 500 Millionen Franken zu ver- längern. Der Ton der Grund- satzvereinbarung der Swiss-In- vestoren bei der Gründung der Airline verpflichte die Banken eindeutig, den Kredit vollum- fänglich zur Verfügung zu stel- len, sagte Dosé . Und auf das Argument der Banken ange- sprochen, wonach die Kreditzu- sage zeitlich befristet gewesen sei, sagte er: «Das trifft hinten und vorne nicht zu.» Gemäss Dosé wird diese Auffassung auch vom Bund geteilt. Das Eidgenössische Finanzdeparte-

ment hatte am Sonntag erklärt, es erwarte von den beiden Grossbanken die Einhaltung der Grundsatzvereinbarung, aber eingeräumt, dass es bei der Kreditzusage um eine Rechts- frage gehe. Die Liquidität der Swiss reiche zwar noch bis En- de dieses Jahres aus, sagte Dosé. Die Fluggesellschaft müsse sich aber für Worst-Ca- se-Szenarien wappnen, unter anderem wegen der Lungen- krankheit SARS, und deshalb den Betriebskredit abrufen kön- nen. Dosé kündigte an, im Falle einer weiteren Weigerung der Grossbanken mit Bankenkon- sortien in ganz Europa zu ver- handeln. Die Verluste wegen SARS bezifferte Dosé auf 30 bis 40 Millionen im Monat. Zu den finanziellen Aussichten sagte er, Swiss werde Ende 2004 ein Nullresultat vorlegen und 2005 profitabel sein.

NOTIERT

Swiss streicht 48 Flüge

B a s e l. — (AP) Die Flug- gesellschaft Swiss streicht am kommenden, wegen des 1. Mais verlängerten Wo- chenendes 48 Flüge in Euro- pa. Die Airline begründete die am Dienstag im Internet publizierten Annullationen mit einem Nachfragerück- gang. Allein am kommen- den Donnerstag fallen 28 Verbindungen aus. Am Frei- tag werden elf Verbindun- gen gestrichen, am Samstag sieben und am Sonntag eine.

Am stärksten betroffen vom reduzierten Flugplan sind Destinationen in Deutsch- land. Aber auch Hin- und Rückflüge nach London, Brüssel und Mailand sowie Verbindungen innerhalb der Schweiz werden annulliert.

Die Comic- Briefmarken

B e r n. — Die Schweizeri- sche Post lanciert zum The- ma Comics eine Serie von fünf Briefmarken. Die Son- dermarken sollen vor allem die jungen Comicfans an- sprechen, begründete die Post die Neulancierung am Dienstag. Auf den 70-Rap- pen-Marken sind die Figu- ren Laura, Marco, Louis und Djema abgebildet. Die 90- Rappen-Marke ist Heidi ge- widmet. Entworfen hat die Serie der Genfer Zeichner Tom Tirabosco. Die fünf Sonderbriefmarken sind ab heute Mittwoch in allen Post- und Philateliestellen erhältlich.

Art Furrer

Lebensraum Uri nicht opfern

A l t d o r f. — (AP) Der Le- bensraum Uri soll nicht für die NEAT geopfert werden.

Dies fordert die Urner Regie- rung in ihrer politischen Stel- lungnahme zum NEAT-Aufla- geprojekt vom Bundesamt für Verkehr (BAV).

Am vergangenen 24. Februar hatte der Regierungsrat bereits Einsprache gegen das Auflage- projekt gefordert. In seiner am Dienstag in Altdorf veröffent- lichten Stellungnahme weist der Regierungsrat erneut auf die grosse Wichtigkeit der Verlage- rung des Schwerverkehrs auf die Schiene hin. Ebenso be- kennt er sich grundsätzlich zur Neuen Eisenbahn-Alpentrans- versale und versichert, die zeit-

kritischen Projektabschnitte nicht unnötig zu verzögern. Das NEAT-Auflageprojekt treffe den Kanton aber in seinem Le- bensnerv. Deshalb baue die Re- gierung darauf, dass die Ab- sicht des Bundesrates vom 26.

Juni 2002 umgesetzt wird, den Prozess für die Realisierung der so genannten «Bergvariante lang geschlossen» einzuleiten und umzusetzen. Der Regie- rungsrat verlangt, dass die zu- ständigen Bundesbehörden möglichst rasch die rechtsver- bindliche Realisierung dieser Variante beschliessen. Er bean- tragt zudem, die nördliche Zu- fahrt vorzuziehen und mit den beiden nationalen Bauvorhaben am Axen zu koordinieren.

Ueli Forster, Präsident des Wirtschaftsdachverbandes economie-

suisse. Foto key

Passagiere besteigen ein Swiss-Flugzeug auf dem Flughafen Lon- don Heathrow. Verbindungen in Europa werden gestrichen. Foto key

(5)

S i t t e n. — Am kommen- den Freitag beschäftigt sich die vorberatende grossrätliche Kommission mit der Neuregelung der Eigentumsverhältnisse der Walliser Spitäler. Der Kompetenzübertragung an das kantonale Gesund- heitsnetz Wallis steht kaum mehr etwas im We- ge. Die Gemeinden werden aus der bisherigen Bei- tragspflicht befreit.

Noch vor ein paar Jahren hätte der Vorschlag einer Überführung der Eigentumsrechte an den Walliser Spitälern wohl einen mittelprächtigen Aufstand aus- gelöst. Heute stellt dieser Schritt eigentlich nur noch eine Anpas- sung des juristischen Status an die eigentlichen Kräfteverhält- nisse dar. Der Kanton trägt nicht nur den Löwenanteil der Be- triebskosten und der Investitio- nen, sondern hatte in den Achtzi- gerjahren des letzten Jahrhun- derts auch noch die Schulden der Walliser Spitäler übernommen.

Herzstück der Kompetenzüber- tragung ist die Übernahme von Kosten in der Höhe von 29 Mil- lionen Franken durch den Kan- ton, die bisher von den Gemein- den bezahlt werden mussten.

Kaum mehr Wider- stände angemeldet

Die finanzielle Beteiligung der Gemeinden hat sich in den ver- gangenen Jahren immer mehr zu einem eigentlichen Problem aus- gewachsen. Hier liegt denn auch der Grund für den Gesinnungs- wandel in den meisten Gemein- den. So bezahlte beispielsweise die Mittelwalliser Gemeinde Nendaz bis zu 800 000 Franken im Jahr an das Spital Sitten. Für die meisten Gemeinden standen diese Aufwendungen in keinem Verhältnis mehr zu ihren Mit- spracherechten. Vor allem die Aussicht auf weitersteigende Beteiligungen in den kommen- den Jahren liess die meisten Ge- meinden schliesslich einlenken, nachdem zuvor auch die Finanz- kommission des Grossen Rates auf diese Linie eingeschwenkt war.

Genug vom ewigen Gerangel

In einer breit angelegten Ver- nehmlassung ist daher der Vor-

schlag einer Flurbereinigung bei den Walliser Spitälern kaum mehr auf Ablehnung gestossen.

Der Hauptgrund: In den meisten Parteien, aber auch in Verbänden und Gewerkschaften hatte man ebenso wie in der breiten Bevöl- kerung genug vom ewigen Ge- rangel unter den Walliser Spitälern, die sich selbst auf der Place publique und damit in aller Öffentlichkeit gelegentlich mit ziemlich rüden Schmähungen eingedeckt hatten. Zwar ver- suchte die Ver waltung des Spi- tals Sitten noch im Verlauf der Vernehmlassung die Idee einer Aktiengesellschaft ins Spiel zu bringen, bei der die Gemeinden nach wie vor einen hälftigen An- teil der Spitäler zum Eigentum behalten hätten. Doch dieser Vorschlag, der die bisherigen un- klaren Kompetenzverhältnisse

weiterzementiert hätte, ist auf breite Ablehnung selbst bis hin- ein in die Welschwalliser CVP gestossen. Das Ergebnis der Ver- nehmlassung ist klar: Der Kan- ton soll die 29 Millionen Fran- ken übernehmen und dafür auch über das Gesundheitsnetz zu- ständig sein für die Spitäler.

Garantie gegen Kostentransfer

Einen wichtigen Bestandteil des nun bei der Kommission unter Verena Sarbach-Bodenmüller (CVPO) liegenden Entwurfes für ein kantonales Dekret bildet eine formelle Garantie, dass es nach der Kostenübernahme durch den Kanton im Spitalsektor nicht zu einem Lastentransfer kommt.

Diese Befürchtung ist gerade von Oberwalliser Seite im Kan- tonsparlament mehrfach geäus-

sert worden. Nun enthält das De- kret eine formelle Zusicherung, dass die Beteiligung des Kantons an den Ausgaben der Pflegehei- me während der Laufzeit des Dekretes unverändert bleibt. Bis- her kam eine Beteiligung von 30 Prozent zur Anwendung. Weil es sich hier um einen Maximalan- satz handelt, befürchteten die Gemeinden, dass der Kanton nach einer Übernahme der Ge- meindeanteile an den Spitaldefi- ziten diesen Ansatz herunterfah- ren könnte. Auch die gesetzlich vorgeschriebene Beteiligung des Kantons an den Sozialmedizini- schen Zentren soll bei 50 Pro- zent des Ausgabenüberschusses bleiben.

Aufgabenteilung bleibt zu vollziehen

Nach der Klärung der Kompe-

tenzordnung im Walliser Spi- talwesen bleibt allerdings ein wichtiger Schritt noch zu voll- ziehen: Das Gesundheitsnetz Wallis (GNW) muss in den nächsten Jahren eine saubere Arbeitsteilung zwischen den verschiedenen Walliser Spitälern vornehmem und auch durchsetzen. Wie Dr.

Raymond Pernet, der Präsident des Gesundheitsnetzes, vor ei- nigen Monaten in einem Inter- view mit dem «Walliser Bo- ten» betont hatte, will er diese Aufgabenteilung unter den Spitälern im einvernehmlichen Dialog mit der Ärzteschaft und dem Pflegepersonal herbrin- gen.

Bei den heutigen Regelungen handelt es sich um zeitlich be- fristete Dekrete, die in den nächsten Jahren, spätestens

aber bis ins Jahr 2007, in das ordentliche Recht zu über- führen sind.

Innerhalb dieser Zeitspanne muss auch eine Regelung für das Eigentum an der Infrastruk- tur gefunden werden, die nach wie vor im Eigentum der Ge- meinden verbleibt. lth

Veraltete Strukturen

lth) Die heute noch gelten- den Eigentumsstrukturen stammen aus der Zeit des Beginns des letzten Jahr- hunderts. Obwohl der Kan- ton immer grössere Mittel für die Spitäler bereitstell- te, blieben diese im Besitz von privatrechtlichen Ge- meindeverbänden. Noch im Jahre 1950 betrugen die Gesamtkosten für den Be- trieb der Akutspitäler im Wallis 3,2 Mio. Franken.

Im Budget 2003 liegt die- ser Betrag bei 294 Mio.

Franken. Im Jahre 1988 hatte der Kanton überdies die Schulden der Spitäler in dreistelliger Millionen- höhe übernommen.

Die Übernahme der finan- ziellen Beteiligungen der Gemeinden durch den Kanton soll ab dem Jahre 2004 greifen. Die wegen Tarifstreitigkeiten zwi- schen Spitälern und Kran- kenkassen noch nicht gere- gelten Ausgabenbestand- teile für 2001, 2002 und 2003 sind noch zwischen dem Kanton und den Ge- meinden zu regeln.

Wie das kantonale Gesund- heitsdepartement betont, handelt es sich nicht um ei- ne «Kantonalisierung» der Spitäler, sondern im Ge- genteil um eine Verselbst- ständigung der Spitäler bei einer gleichzeitigen Ver- netzung untereinander über das Gesundheitsnetz Wal- lis. Die Spitäler trügen nach der Einbettung in das Gesundheitsnetz Wallis so- gar eine grössere «unter- nehmerische» Verantwor- tung. . .

Mittwoch, 30. April BRIG-GLIS: 15.00, 150.

Geburtstag Mediathek Wallis, Puppenbühne Kunterbunt spielt «Ds In- dianergschpänscht Mimi- pi» im Grünwaldsaal LEUKERBAD: 9.00, Führung durch die tech- nischen Anlagen des Burgerbades

NATERS: 20.00, Burger- versammlung im Zent- rum Missione

TÄSCH: 20.30 Theater

«As inspiriert . . .» in der Mehrzweckhalle ZERMATT: 14.00—

16.00, Verkauf Kinder- kleiderbörse der Frauen- und Müttergemeinschaft in der Triftbachhalle 19.30—21.00, Body Sculpt-Aerobic in der Triftbachhalle

«Zufrieden mit dem Resultat»

Die Konsumgenossenschaft Naters erreichte 2002 ein positives Geschäftsergebnis

N a t e r s. — (wb) Die Kon- sumgenossenschaft Naters erreicht im Geschäftsjahr 2002 erneut ein positives Ergebnis. Der Umsatz stieg um rund ein Prozent an.

Mehr als 250 Genossenschafte- rinnen und Genossenschafter nahmen an der ordentlichen 92.

Generalversammlung am letz- ten Sonntag und dem anschlies- senden «Konsumtrüch» teil.

Die Grüsse der Gemeinde über- brachte Vizepräsident und Ge- nossenschafter Hans-Josef Jos- sen.

Für Verwaltungsratspräsident Bruno Lochmatter zeigt dies das grosse Interesse und die Verbundenheit der Bevölkerung zur 92 Jahre alten Genossen- schaft. Auch im Jahr 2002 tra- ten 28 Neumitglieder, mehr- heitlich junge Familien, in die Genossenschaft ein.

Die Auswertung einer im Sep- tember 2002 durchgeführten Umfrage zeigt, dass die Kun- dinnen und Kunden mit «ih- rem» Konsum mehrheitlich zu- frieden sind. «Die Resultate fie- len mehrheitlich positiv aus», stellt Lochmatter mit Genugtu- ung fest.

Umsatz gehalten

Die Betriebsrechnung zeigte,

dass man den Umsatz insge- samt halten konnte. Nach einem guten Start im ersten Halbjahr verzeichnete man im zweiten Halbjahr einen Umsatzrück- gang. Mit einem Prozent fiel das Wachstum allerdings tiefer als im Vorjahr aus. Der Brutto- gewinn blieb hingegen auf einer gesunden Basis von rund 16 Prozent. Der Cashflow ging al-

lerdings zurück. «Dieser Rück- gang ist begründet in der An- stellung eines Magaziners und durch ordentliche Lohnanpas- sungen. Wir sind mit dem Re- sultat zufrieden», betont Lochmatter. Klar ist, dass die aggressive Preispolitik der Grossverteiler in der Talebene im Detailhandel für einen im- mer raueren Wind sorgt.

Weiterhin keine Einigung fand man mit der Kelchbach AG.

Die Endabrechnung und das Parkplatzkonzept sind weiter hängig.

Auch während des vergangenen Jahres versuchte man mit diver- sen Aktionen die Natischerin- nen und Natischer vermehrt zum Einkaufen im Konsum zu animieren. Für die Lieferungen

wurde ein Fahrzeug mit Be- schriftung angeschafft. Dieses Angebot gilt für Geschäfte, Vereine oder Hausgemeinschaf- ten und nach Absprache auch für Private. In der vergangenen Wintersaison lancierte man eine Werbeaktion auf der Belalp, um so den Einheimischen die Vor- teile des Dorfladens aufzuzei- gen. Auch im letzten Jahr wur- den den Genossenschafterinnen und Genossenschaftern zwei- mal besondere Aktionen ange- boten und auf die Jahresumsät- ze wurde eine Rückvergütung von 1,5 Prozent gewährt. Zu- dem können Nichtmitglieder die Cumulus-Karten wie in den Migros-Filialen benutzen.

Nach acht Jahren im Verwal- tungsrat reichte Hedy Brunner ihre Demission ein. Sie wurde verabschiedet und wird künftig ersetzt durch Beatrice Hutter- Holzer. Das Revisorenteam bil- den künftig Marianne Bärenfal- ler und Martin Salzmann. Ber- nadette Kalbermatten (25 Jahre im Dienst der Konsumgenos- senschaft), Jeanette Torti (20 Jahre), Patrizia Gitz (10 Jahre) sowie Trudy Gertschen, Oliva Eggel und Jeannine Michlig (alle fünf Jahre) wurden für ihre Treue zum Konsum Naters ge- ehrt.

Konsum Naters: Trotz steigender Konkurrenz den Umsatz gehalten. Foto wb

Die Spitalfrage vor der Lösung

Die Neuregelung für die Walliser Spitäler stösst in der Vernehmlassung kaum mehr auf Widerstand

Die Themakommission Gesundheit befasst sich Ende dieser Woche mit dem Dekret, das eine Kantonalisierung der Walliser Spitäler vor- sieht. Die Vorlage ist in der Vernehmlassung auf keinen nennenswerten grundsätzlichen Widerstand gestossen.

(6)

S i d e r s. — Gestern Mor- gen um 6.55 Uhr verspür- ten zahlreiche Menschen rund um Siders ein deutli- ches Beben und Zittern.

Dabei handelte es sich nicht etwa um den Partner, der sich im morgendlichen Kampf aus dem Bett wälz- te, sondern um ein sattes Erdbeben.

Erdbeben im Wallis sind keine Seltenheit.

Die Alpen wachsen noch heute

Unser Kanton liegt auf der Eu- rasischen Platte, welche von der Afrikanischen Platte nach Nor- den geschoben wird. Im Unter- grund prallt afrikanische Kruste auf europäische Kruste. Unter dem gewaltigen Druck zersplit- tert die europäische Oberkruste des penninischen Raumes süd- lich des Wallis in Späne, die nach Norden geschoben und dachziegelartig als Decken übereinandergestapelt werden.

Dieser Vorgang ist auch für die Entstehung der Alpen verant- wortlich, deren tektonischer Auffaltungsprozess immer noch andauert. Noch heute wachsen die Alpen abzüglich Erosion um rund einen Millimeter im Jahr.

Gut und deutlich spürbar

Mit einer Magnitude von 3,9 auf der Richterskala handelte es sich beim gestrigen Ereignis um ein zwar gut und deutlich wahrnehmbares, jedoch eher leichtes Beben. Das Beben hat- te sein Epizentrum rund acht Kilometer nordöstlich von Si- ders in einer Tiefe von ebenfalls acht Kilometern. Obwohl es sich um das bisher stärkste in diesem Jahr in der Schweiz handelte, sind Schäden bei Erd- beben dieser Stärke kaum zu er- warten. Dennoch gingen rund 20 Anrufe besorgter Bürger in der Einsatzzentrale ein.

Magnitude entspricht freigesetzter Energie

Die Magnitude auf der berühm- ten Richterskala gibt übrigens keinen Aufschluss über das Schadenspotenzial eines Be- bens, sondern sagt nur etwas über die Energiemenge aus, die ein Erdbeben insgesamt frei- setzt. Denn je nach Tiefe des Bebens und der Beschaffenheit des Bodens kann auch ein ge-

waltiges Beben nur geringe Schäden verursachen. Umge- kehrt können vergleichsweise kleine Beben in geringer Tiefe bei lockerem Boden enorme Schäden hinterlassen.

Lockerer Boden unterhalb Siders

Die Magnitude ist eine logarith- mische Grösse. Eine Erhöhung

der Magnitude um 0,3 Einhei- ten entspricht einer Verdoppe- lung der freigesetzten Energie.

Da der Boden unterhalb von Si- ders vornehmlich aus wenig kompakten Flusssedimenten und Bergsturzmaterial besteht, war das eher leichte Beben auch aus einer Tiefe von acht Kilometer für die Bevölkerung noch deutlich wahrnehmbar.

EMS misst das Schadenspotenzial

Ein Erdbeben hat eine einzige Magnitude, aber an verschie- denen Orten verschiedene In-

tensitäten. Die Intensitäten entsprechen dem von Mensch und Umwelt gespürter Scha- denspotenzial eines Bebens an den jeweiligen Orten. Die In- tensitäten werden von den Seismologen auf der Skala des EMS (European Macroseismic Scale) gemessen.

Die höchsten Intensitäten wer- den meist nahe des Epizen- trums ermittelt, was jedoch aufgrund unterschiedlicher Bodenbeschaffenheiten nicht immer der Fall ist. Für das ge- strige Beben sind sich die Ex-

perten noch nicht schlüssig, wie hoch die Intensität beim Epizentrum in Siders ist.

Wahrscheinlich lag sie zwi- schen IV und V auf der EMS, wie uns Philipp Kästli vom Erdbebendienst der ETH Zürich mitteilte. wek wek) Um das Schadenspo-

tenzial von Erdbeben für ei- ne bestimmte Region zu er- mitteln, greifen Seismolo- gen auf die so genannte

«European Macroseismic Scale» (EMS) zurück. Im Folgenden die zwölf ver- schiedenen Intensitätsstufen und ihre beobachteten Aus- wirkungen auf Mensch und Umwelt.

I) Nicht spürbar.

II) Nur von wenigen ruhen- den Leuten in Häusern wahrnehmbar.

III) In Häusern von weni- gen Leuten gespürt. Perso- nen fühlen ein leichtes Zit- tern.

IV) In Häusern von vielen Leuten gespürt, draussen von wenigen. Einige Perso- nen können geweckt wer- den. Fenster, Türen und Ge- schirr scheppern.

V) In Häusern von den meisten wahrgenommen, draussen von wenigen. Viele Schlafende werden geweckt.

Einige haben Angst. Gebäu- de erzittern. Hängende Ob- jekte schwingen deutlich.

Kleine Objekte werden ver- schoben. Türen und Fenster gehen auf oder fallen zu.

VI) Viele Letue haben Angst und laufen nach

draussen. Einige Objekte fallen um. Viele Gebäude erleiden nicht-strukturelle Schäden wie Haarrisse. Der Putz kann abbröckeln.

VII) Die meisten Leute ha- ben Angst und laufen nach draussen. Möbel werden verschoben, Objekte fallen von Regalen. Viele gut ge- baute Gebäude erleiden Ris- se, der Putz fällt ab, Kamine kippen um. Alte Gebäude können grosse Risse erlei- den, ihre Innenwände kön- nen einstürzen.

VIII) Viele Leute haben Schwierigkeiten, auf den Beinen zu bleiben. Viele Häuser haben grosse Risse in den Wänden. Einige kön- nen ernsthafte Schäden an Wänden aufweisen, schwächere Gebäude kön- nen einstürzen.

IX) Unter der Bevölkerung herrscht Panik. Viele schwa- che Gebäude stürzen ein.

Auch gut gebaute Häuser zeigen schwere Schäden.

X) Zahlreiche gut gebaute Häuser stürzen ein.

XI) Die meisten gut gebau- ten Häuser stürzen ein.

Auch erdbebensicher er- stellte Gebäude werden zer- stört.

XII) Fast alle Gebäude wer- den komplett zerstört.

L e u k - S u s t e n. — Mit dem Sommeranfang geht eine weitere erfolgreiche Snowboardsaison des Snowboard-Klubs Pleasu- re zu ende. Die Verant- wortlichen konnten den rund 70 Mitgliedern meh- rere Anlässe bieten.

Leider musste der Quarterpipe- contest vom Ostersonntag we- gen zu starkem Wind abgesagt werden. Immerhin ging die Party am Abend im Schloss zu Leuk erfolgreicher als erwartet über die Bühne. Ebenfalls ab- gesagt wurde die Freeridetour vom vergangenen Wochenen- de, wiederum des Wetters we- gen.

Die Saison wird man am Pfingstwochenende mit einem Surftrip in Italien beenden.

Im nächsten Winter will man den Mitgliedern wieder ein at- traktives Programm bieten. Ge- startet wird das neue Vereins- jahr mit der GV am 20. Sep- tember. Es wird wieder ein La- winenkurs veranstaltet, in dem die Teilnehmer mehr über den Umgang mit dieser Naturge- walt lernen können. Weiter werden verschiedene Freeride- Anlässe durchgeführt, darunter auch Heliboarden.

Auch im Bereich Freestyle will man sich wie bisher engagie- ren. So wird auch weiterhin einmal pro Woche ein Freesty-

letraining durchgeführt, wo junge Snowboarder unter quali- fizierter Führung eines Swiss- snowboard-Trainers Sprünge und weitere Kunststücke erler- nen können. Diese Nachwuchs- förderung hat sich im Klub zu einem festen Bestandteil ent- wickelt.

Zudem wird der Klub auch nächstes Jahr wieder traditions- gemäss einen Freestylecontest organisieren, voraussichtlich am Ostersonntag. Da können sich Snowboarder von nah und fern messen. Jeder ist als Mit-

glied willkommen. Als näch- stes steht eine Party im Som- mer auf dem Programm. Nach einigen erfolgreichen Beach- partys war letztes Jahr «Pleasu- re en los alpes» angesagt, wie der Name verrät in den Bergen.

Auch dieses Jahr wollen sich die Organisatoren bemühen, wieder etwas Originelles zu or- ganisieren. Infos werden auf der Homepage folgen.

Anmeldungen und Infos gibt es unter pleasurehead@yahoo- groups.com und www.plea- suresnow.ch.

Anzeige

Ein Grollen aus fernen Tiefen

Gestern um 6.55 Uhr ereignete sich acht Kilometer unterhalb von Siders ein Erdbeben

W a l l i s. —Weil der Kan- ton Wallis zu den erdbe- bengefährdetsten Regio- nen der Schweiz gehört, soll die Datenbasis des Erdbebenkatalogs am Institut für Geophysik der ETHZ für dieses Ge- biet weiter verbessert werden.

Dafür werden schriftliche Be- richte und archäologische Hinweise auf Erdbeben bis 1850 im Kanton Wallis ge- sucht. Ziel ist es, mit Hilfe zu- sätzlicher Belege die Stärke der einzelnen Beben zuverläs- siger einzuschätzen, um noch genauer auf das allgemeine Erdbebenrisiko schliessen zu können.

Bis nach Basel spürbar

Besonders interessant ist ein Ereignis aus dem 16. Jahrhun- dert. Im April 1524 ereignete sich gemäss dem zeitgenössi- schen Bericht des Notars Re- villiodi aus Monthey ein Erd- beben, wodurch die Kirchtür- me in Ardon, Savièse und Plan-Conthey beschädigt wor- den seien. Bestätigt wird diese Notiz durch den Wiederauf-

bau des Kirchturms von Ar- don im Jahre 1525. Auch der Bericht von einem Beben oh- ne Schäden in Basel am 20.

April 1524 könnte ein Hin- weis auf einen Ausläufer die- ses Walliser Bebens sein.

In Archiven bestätigt

Vielleicht stehen verschiedene Kirchenrenovationen im Wal- lis in einem direkten Zusam- menhang mit diesem Beben.

So sei ausgerechnet im Jahre 1524 in Veyras in der Kirche Notre-Dame-du-Marais der Chor und die Kapelle St-An- toine wieder neu aufgebaut und eine Sakristei im Westen des Turms errichtet worden.

In der Pfarrkirche St. Petrus in Grengiols lassen archäologi- sche Befunde auf den Bau ei- ner neuen Kirche und zweier neuer Turmgeschosse anfangs des 16. Jahrhunderts schlies- sen. Ähnliches zeigt auch die Baugeschichte der Pfarrkirche St. Hilarius in Mörel, wo in den Jahren 1527 bis 1547 das Schiff und der Chor neu er- baut worden sind.

Ungewissheit herrscht

Mehrere andere Beben sind in

den Quellen nur knapp nach- weisbar. So fand zum Beispiel mit einer gewissen Wahr- scheinlichkeit am 3. Septem- ber 1498 ein seismisches Er- eignis im Wallis statt, das bis- her aber nur aus einem Bericht aus Saanen bekannt ist. Auch fehlen ergänzende Walliser Berichte zum Erdbeben und Erdrutsch im Genferseegebiet vom März 1584.

Für den März 1685 lässt sich mit Augenzeugenberichten aus der Zentral- und Ost- schweiz ein Beben sicher da- tieren, dessen Epizentrum möglicherweise im Wallis lag, was bisher aber nur unzurei- chend mit einer einzelnen Ab- schrift einer unbekannten Quelle belegt ist.

Hinweise erwünscht

Darum geht hier eine dringen- de Bitte an die Kenner von ka- len Archiven, Dorfchroniken und Baugeschichten, die diese erwähnten (oder auch neue) Beben und Renovationen ken- nen, dem Institut für Geophy- sik der ETH Zürich die ent- sprechenden Hinweise zu- kommen zu lassen.

Gabriela Schwarz

Ungewissheit über historische Beben

ETH Zürich erstellt umfangreiche Datenbank

Die Bewohner der Ortschaften in einem Umkreis von 30 Kilometer rund um Siders wurden gestern um 6.55 Uhr durch ein Erdbeben unsanft aus dem Schlaf geschüttelt. Es kam zu zwei kleineren Nachbeben,

Schäden sind noch keine bekannt. Foto swiss-image

Die Intensitätsskala

Seismologen messen das Schadenspotenzial von Erdbeben auf der EMS-Skala

Saison beendet

Snowboard-Klub Pleasure, Leuk-Susten

Abonnentendienst

Telefon 027 948 30 50

Referenzen

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