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Neubau Doppelkindergarten mit Tagesstrukturen Paradiesstrasse 45/47, 4125 Riehen Bericht des Preisgerichts

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Neubau Doppelkindergarten mit Tagesstrukturen Paradiesstrasse 45/47, 4125 Riehen

Bericht des Preisgerichts

Riehen, 17. September 2013

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17.09.2013 Seite 2

Inhaltsverzeichnis

1. Allgemeines ... 3

1.1. Ziel des Studienauftrags ... 3

1.2. Auftraggeberin ... 3

1.3. Art des Auftrags und Verfahrens ... 3

1.4. Verbindlichkeitserklärung ... 3

1.5. Absichtserklärung für das weitere Vorgehen ... 3

1.6. Beurteilungsgremium ... 4

1.7. Teilnehmende Architekturbüros ... 4

1.8. Honorierung ... 4

1.9. Termine ... 4

1.10. Präsentation der Projekte, Beurteilung ... 5

2. Aufgabenstellung und Randbedingungen ... 5

2.1. Aufgabe ... 5

2.2. Wettbewerbs-/Betrachtungsperimeter ... 5

2.3. Planungsrechtliche Ausgangslage ... 6

2.4. Bauvorschriften ... 6

2.5. Ökologie ... 7

2.6. Ökonomie ... 7

2.7. Realisierung ... 7

3. Raumprogramm ... 7

3.1. Raumprogramm und Raumstandards für Gebäude und Aussenraum ... 7

3.2. Erschliessung ... 7

4. Beurteilungskriterien ... 8

5. Tagung des Beurteilungsgremiums ... 8

6. Vorprüfung ... 8

7. Beurteilung der Projekte ... 9

8. Schlussfolgerung und Empfehlung ... 9

9. Genehmigung ...11

10. Anhang (Beschreibung und Dokumentation der Projekte) ...12

Projekt Miller & Maranta, Basel ...13

Projekt Felippi Wyssen Architekten, Basel ...20

Projekt Kast Kaeppeli Architekten GmbH, Basel ...25

Projekt Silvia und Reto Gmür Architekten, Basel...31

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17.09.2013 Seite 3

1. Allgemeines

1.1. Ziel des Studienauftrags

Die gegenwärtigen Kindergartenbauten an der Paradiesstrasse werden den heu- tigen Anforderungen aufgrund der engen Raumverhältnisse nicht mehr gerecht.

Zudem besteht dringender Bedarf nach einem Tagesbetreuungsangebot für die Schülerinnen und Schüler des naheliegenden Burgschulhauses. Da sich das mitt- lerweile 100-jährige Schulgebäude nicht als Tagesstruktur eignet, sollen beide Nutzungen in einem Neubau am Standort Paradiesstrasse 45 und 47 zusam- mengeführt werden.

Die Studienaufgabe umfasst die Konzipierung eines Gebäudes, in welchem ein Doppelkindergarten mit Integrationskindergarten sowie Tagesstrukturen für die Primarstufe untergebracht werden können.

1.2. Auftraggeberin

Gemeindeverwaltung Riehen Abteilung Bildung und Familie Wettsteinstrasse 1, 4125 Riehen

1.3. Art des Auftrags und Verfahrens

Der Wettbewerb wurde als Studienauftrag im Einladungsverfahren nach Art. 8 SIA 143 (2009) durchgeführt. Die eingeladenen Architekturbüros wurden vom Auftraggeber bestimmt.

1.4. Verbindlichkeitserklärung

Die Teilnehmenden anerkennen mit ihrer Teilnahme das Programm, die Frage- beantwortung und den Entscheid des Beurteilungsgremiums in Ermessensfragen.

1.5. Absichtserklärung für das weitere Vorgehen

Es ist vorgesehen, das vom Preisgericht empfohlene Projekt mit der Preisträgerin bzw. dem Preisträger zu realisieren. Vorbehalten bleiben die rechtlichen und poli- tischen Genehmigungsverfahren.

Es ist den Teilnehmenden freigestellt, weitere Fachspezialisten nach eigener Wahl beizuziehen.

Die Beauftragung der weiteren Planungsschritte erfolgt phasenweise. Um die im Programm festgelegten Ziele zu erreichen und insbesondere die Ausführungs- qualität, Termine und Kosten zu garantieren, kann der Auftraggeber vom Gewin- ner verlangen, sich mit Partnern zu verstärken und entsprechende Vorschläge einzubringen.

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1.6. Beurteilungsgremium

Die eingegangenen Studien wurden durch ein Gremium beurteilt, welches sich wie folgt zusammensetzte:

Sachpreisrichter

- Maria Iselin Gemeinderätin Riehen (Vorsitz) - Christoph Bürgenmeier Gemeinderat Riehen

- Stephan Hug Leiter Raum und Anlagen Kanton BS, ED - Daniel Schneider-Buess Kanton BS, ED

- Regina Hohl Schulleiterin Burgstrasse, Gemeinde Riehen Fachpreisrichter

- Ivo Berweger Leiter Abteilung BMU, Gemeinde Riehen

- Anne-Marie Wagner Architektin (Bachelard Wagner Architekten, Basel) - Oliver Brandenberger Architekt (Oliver Brandenberger AG, Basel)

- Daniel Baur Landschaftsplaner (Bryum, Basel)

- Roman Hermann Bauphysik/Energie (Waldhauser+Hermann AG, BS) - Patrick Scheffler Leiter Fachbereich Hochbau, Gemeinde Riehen Experten (ohne Stimmrecht)

- Martin Abel Projektleiter Raum, Gemeinde Riehen

(Ersatzpreisrichter)

1.7. Teilnehmende Architekturbüros

Am Studienauftrag nahmen Folgende teil:

- Felippi Wyssen Architekten, Basel - Reto und Silvia Gmür Architekten, Basel - Kast Kaeppeli Architekten GmbH, Basel - Miller & Maranta, Basel

1.8. Honorierung

Alle Teilnehmenden erhalten bei vollständiger Abgabe der geforderten Unterla- gen eine pauschale Entschädigung von je CHF 15'000 inkl. Mehrwertsteuer.

1.9. Termine

Abgabe der Unterlagen, Ausgabe Modell 29. April 2013

Fragestellung 13. Mai 2013

Fragebeantwortung 27. Mai 2013

Eingabe des Projekts 26. Juli 2013

Abgabe Modell 09. August 2013

Präsentation der Projekte, Jurierung 04. September 2013

Schlussbericht 18. September 2013

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17.09.2013 Seite 5

1.10. Präsentation der Projekte, Beurteilung

Die Verfasser der Studie wurden eingeladen, ihre Arbeiten am 4. September 2013 dem Beurteilungsgremium vorzustellen. Zur Erläuterung der Arbeiten waren jeweils 30 Minuten und für Fragen nochmals 15 Minuten vorgesehen.

2. Aufgabenstellung und Randbedingungen

2.1. Aufgabe

Der Doppelkindergarten mit Tagesstrukturen bietet Platz für 2 Kindergartengrup- pen zu maximal 22 Kindern, wobei eine Gruppe als integrativer Kindergarten vor- gesehen ist. Zudem sind Räume für die Tagesstrukturen mit maximal 60 Kindern zu planen, die von Kindergartenkindern der Kindergärten auf dem Areal und von Primarschülerinnen und -schülern des angrenzenden Burgschulhauses genutzt werden. Kindergarten und Tagesbetreuung decken nur teilweise die gleichen Zei- ten ab. Der Kindergartenbetrieb endet – ausser an zwei Nachmittagen – jeweils um 12.00 Uhr. Die Vorbereitungsarbeiten der Tagesstrukturmitarbeitenden be- ginnen etwa um 11.00 Uhr. Es ist also sinnvoll, auch Räume zu gestalten, die – in Absprache – von beiden Betrieben genutzt werden können. Dazu gehören sicher Teile des Aussenraums, Geräteräume, die Küche und der Putzraum. Interessante Kooperationen, die für beide Betriebe einen Raumgewinn bedeuten können, er- geben sich, wenn noch weitere Räume für eine nicht gleichzeitige aber gemein- same Nutzung vorgesehen und entsprechend geplant werden. Andere Räume oder Raumteile müssen sicher getrennt sein, so brauchen beide Betriebe sicher getrennte Garderobenbereiche. Die Umsetzung des geforderten Programms soll in Form einer geschickt gesetzten Volumetrie erfolgen, die sich im Kontext ein- bindet und eine hohe Aufenthaltsqualität im Aussenbereich erreicht.

Die Aussenräume sollen freundlich und übersichtlich gestaltet sein. Die Gestal- tung muss sowohl dem Bedürfnis der Kinder nach spielerischer Bewegung und Interaktion als auch dem Wunsch nach Nischen und Rückzugsmöglichkeiten Rechnung tragen. Es sollen sichere und attraktive Aussenräume angeboten wer- den. Das Areal um den Doppelkindergarten stellt einen abgeschlossenen Bereich dar, d.h. er steht den Kindern in ihrer Freizeit nicht als Spielplatz zur Verfügung.

Die vorzusehenden Spielgeräte sollen vor allem zu Bewegungsspielen animieren (Kletter-, Balancier und Hangelgeräte). Es sind vorzugsweise Spielgeräte für Kin- der des Doppelkindergartens einzusetzen. Es ist bei der Aussenraumgestaltung aber mit zu berücksichtigen, dass Kinder bis 11 Jahre die Tagesstrukturen besu- chen und diesen Aussenraum mitnutzen werden.

2.2. Wettbewerbs-/Betrachtungsperimeter

Der Wettbewerbsperimeter umfasst die Parzelle Nr. 0179 in Riehen. Die Gesamt- fläche des Perimeters beträgt 1’983 m2.

Es sind keine Dienstbarkeiten eingetragen.

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17.09.2013 Seite 6 Ausschnitt Zonenplan, Stand 2012 (Wettbewerbsperimeter ist punktiert)

Für die Erschliessung der Tagesstruktur von Schülerinnen und Schülern der Burgstrasse ist die Parzelle 0210 der Zone NöI als Betrachtungsperimeter mit einzubeziehen.

2.3. Planungsrechtliche Ausgangslage

Das Areal des künftigen Doppelkindergartens befindet sich in der Wohnzone 2a.

Die für die Störklingasse geplante Neulegung der Strassen- und Baulinien ist zu berücksichtigen.

Die Parzelle ist nach Abbruch der bestehenden Gebäude innerhalb der Richtli- nien und Vorschriften neu beplanbar. Um auf dem geplanten Areal Planungssi- cherheit mit den angestrebten Nutzungen zu erhalten, wurde vorgängig ein gene- relles Baubegehren von Seiten der Auftraggeberin im Bau- und Verkehrsdepar- tement eingereicht. Ziel des generellen Baubegehrens war das Einholen einer Ausnahmebewilligung zu §30 Abs.1 BPG, um einen möglichst hohen Planungs- freiraum für eine optimale bauliche Lösung zu schaffen.

2.4. Bauvorschriften

Es gelten die Bauvorschriften des Bau- und Planungsgesetzes (BPG) des Kan- tons Basel-Stadt. Die Gemeinde Riehen hat keine eigene Zonenordnung.

Gestützt auf den §30 Abs.1 BPG wurden folgende Ausnahmen beantragt:

- Baufeld gemäss Plangrundlage Wettbewerbsperimeter - Einhaltung der BGF gemäss Vergleichsprojekt

- Einhaltung der Freiflächen von 50% der hinter der Baulinie liegenden Grund- stücksfläche

- Eine maximale Gebäudehöhe von 8 m und max. 2 Vollgeschossen. Auf ein zusätzliches Dach- resp. Attikageschoss wird verzichtet

- Die Gebäude und Gebäudegruppen können im Interesse der vorgesehenen Nutzung innerhalb des Baufeldes frei verteilt werden.

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2.5. Ökologie

Der Neubau soll vorbildlich in einer gesunden und ökologischen Bauweise im MINERGIE-P-ECO Standard oder gleichwertig erstellt und zertifiziert werden.

Das Gebäude soll wegweisend als Vorzeige- und Pilotprojekt für die 2000-Watt- Gesellschaft stehen. Es ist vorgesehen, den Doppelkindergarten mit Tagesstruk- turen über die Paradiesstrasse an das Fernwärmenetz der Gemeinde Riehen an- zuschliessen. Im Erläuterungsbericht waren die Überlegungen zum Energiekon- zept und die baulichen Massnahmen zur Erreichung der energetischen Vorgaben plausibel (schematisch) darzustellen.

2.6. Ökonomie

Es galt, einer wirtschaftlichen Bauweise und den Folgekosten Beachtung zu schenken. Bestandteil der Studie war eine Kostenschätzung (+/- 20%, BKP 2- stellig) über die Investitionen, in der die BKP-Positionen 1, 2, 4, 5 zu berücksich- tigen waren.

2.7. Realisierung

Die Realisierung ist unter Vorbehalt der Zustimmung des Einwohnerrats zum Ausführungskredit im Jahr 2016 vorgesehen.

3. Raumprogramm

3.1. Raumprogramm und Raumstandards für Gebäude und Aussenraum

Als Vorgabe gelten die aktuellen kantonalen Raumstandards und die Anforderun- gen für einen Doppelkindergarten mit Integration sowie Tagesstrukturen. Die Raumstandards für Primarschulen Basel-Stadt mit dem Raumbeschrieb für die notwendigen Ausstattungen der Räume sowie das detaillierte Raumprogramm mit den geforderten Raumgrössen und Umgebungsflächen lagen als Anhang dem Pflichtenheft bei.

3.2. Erschliessung

Die Erschliessung der Parzelle erfolgt via Burgstrasse über die Paradiesstrasse.

Für etwa 15 Fahrräder sollen Abstellplätze möglichst gut erreichbar und gedeckt situiert werden. Autoabstellplätze für Besucher(-innen) oder Nutzer(-innen) sind keine vorgesehen. Vorzusehen ist eine gemeinsame Anlieferungsmöglichkeit für das Essen des Caterings wie auch für den Taxi resp. Behindertenfahrdienst.

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4. Beurteilungskriterien

Die eingereichten Studien wurden nach folgenden Kriterien beurteilt:

- Gestaltung - Funktionalität - Nachhaltigkeit

Das Preisgericht hat auf Grund der aufgeführten Kriterien eine Gesamtwertung vorgenommen.

5. Tagung des Beurteilungsgremiums

Das Gremium tagte am 4. September 2013 zur Beurteilung der vier eingereich- ten Projekte. Es war während der ganzen Dauer der Jurierung vollzählig.

6. Vorprüfung

Allgemeines:

Die Vorprüfung erfolgte durch die Gemeindeverwaltung Riehen in Zusammenar- beit mit dem zuständigen Bauinspektor, der Feuerpolizei sowie unter Zuzug eines Kostenplaners (Christen Baukosten- und Projektmanagement, Basel) und eines Bauphysikers (Waldhauser+Hermann AG, Basel). Das Ergebnis lag dem Preisge- richt bei der Beurteilung vor.

Formelle Vorprüfung:

Die formelle Vorprüfung bezog sich auf die Projektabgabe, die Vollständigkeit sowie die Darstellung der Projekte. Die im Studienprogramm geforderten Leis- tungen wurden von allen Teilnehmenden erfüllt.

Materielle Vorprüfung:

Die materielle Vorprüfung erstreckte sich über die Kontrolle der gemäss Studien- programm formulierten Randbedingungen und des Raumprogramms. Alle Projek- te entsprachen im Wesentlichen dem Raumprogramm. Klärungsbedarf ergab sich beim Projekt von Miller & Maranta hinsichtlich der Einhaltung der gesetzlichen Freifläche, welche es in der anschliessenden Projektpräsentation auszuräumen galt. Bei den Projekten von Kast Kaeppeli und R. und S. Gmür ergaben sich zu- dem Vorbehalte hinsichtlich der Fluchtwegsituation, welche allerdings für lösbar befunden wurden. Das Preisgericht beschloss auf Antrag der Vorprüfenden, alle vier Projekte zur Beurteilung zuzulassen.

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7. Beurteilung der Projekte

Nach Kenntnisnahme der Resultate der Vorprüfung wurden die wesentlichen Fragen an die Projektverfasser formuliert, welche anlässlich der anschliessenden Präsentation der Studien durch die Verfasser im Wesentlichen geklärt werden konnten. Zur Frage der Freifläche konnten die Projektverantwortlichen von Miller

& Maranta glaubhaft darlegen, dass ihre Planung die gesetzlichen Anforderun- gen erfüllt. Danach wurden die Projekte gemäss den unter Kapitel 4 aufgeführten Kriterien beurteilt. Das Ausscheidungsverfahren führte zu folgendem Ergebnis:

1. Rundgang:

Im ersten Rundgang schieden die Projekte folgender Projektverfasser aus:

- Reto und Silvia Gmür Architekten, Basel - Kast Kaeppeli Architekten GmbH, Basel 2. Rundgang:

Von den beiden verbliebenen Projekten schied im zweiten Durchgang aus:

- Felippi Wyssen Architekten, Basel

8. Schlussfolgerung und Empfehlung

Das Beurteilungsgremium stellte fest, dass die Projektverfasser sich intensiv mit der Aufgabe befasst haben:

Das Preisgericht empfiehlt dem Auftraggeber ohne Gegenstimme das Projekt von - Miller & Maranta, Basel

zur Weiterbearbeitung. Dabei sind folgende Kritikpunkte zu beachten:

- Mobilitätsbehinderung und Gleichstellung:

Die Benutzung der attraktiven, zusätzlichen Spielräume im Dach und die uneingeschränkte Zugänglichkeit zum Garten ist auch den Kindern mit ei- ner Mobilitätsbehinderung zu ermöglichen.

- Dachraum Tagesstrukturen:

Die Lager- und Technikräume im Dach sind zugunsten von zusätzlichen Spielräumen neu zu organisieren.

- Kernzone Doppelkindergarten:

Die Garderobe ist bezüglich Lage, Grösse und Anbindung vom Strassen- zum Gartenraum zu überarbeiten.

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17.09.2013 Seite 10 - Abhängigkeit der beiden Funktionsbereiche:

Es ist gemeinsam mit den Benutzern zu prüfen, wie die innere Abhängigkeit und Erschliessung des Doppelkindergartens und der Tagesstruktur ohne gegenseitige Behinderungen optimiert werden kann.

- Aussenraum:

In der Weiterbearbeitung ist den pädagogischen Aussenraumaspekten zur Entwicklung der kognitiven, motorischen und psychosozialen Fähigkeiten mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Ziel ist, die bestehenden Bäume vor dem Haus entlang der Paradiesstrasse - wie vom Verfasser vorgeschlagen - als Verbindung zum Quartier und Schattenspender zu erhalten.

- Raumbelüftung:

In der weiteren Projektbearbeitung ist ein natürliches Lüftungskonzept mit Verzicht auf eine mechanische Lüftung in den Kindergartenräumen zu prü- fen.

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9. Genehmigung

Der vorliegende Bericht wurde vom Beurteilungsgremium genehmigt.

Riehen, 17. September 2013

Sachpreisrichter Maria Iselin

Christoph Bürgenmeier Stephan Hug

Daniel Schneider Regina Hohl

Fachpreisrichter Anne-Marie Wagner Oliver Brandenberger Ivo Berweger

Daniel Baur Roman Hermann Patrick Scheffler

Experten (ohne Stimmrecht)

Martin Abel

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10. Anhang (Beschreibung und Dokumentation der Projekte)

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Miller & Maranta, Basel

Die Projektverfasser schlagen einen L-förmigen Baukörper vor, welcher an der nordwestli- chen Parzellenecke verankert ist. Die Funktionsbereiche Doppelkindergarten und Tages- struktur sind in einem eingeschossigen, pavillonartigen Baukörper zusammengefasst. Das Projekt tritt formal in den Dialog mit der umgebenden Gartenstadtstruktur und dem Burg- schulhaus. Beide Funktionsbereiche, Doppelkindergarten und Tagesstruktur, erhalten je ei- nen separaten Eingang mit klarer Adressierung.

Der Baukörper ist von einem schützenden Dach überdeckt. Eine tiefgezogene Traufe sowie nischenbildende Fassadenelemente verleihen dem Gebäude eine besondere Identität und Massstäblichkeit. Das Tragwerk wird konsequent auf einer Stahl-Recycling-Bodenplatte als Leichtbau konstruiert. Formstabilisierende Faltwerkkästen bilden die einprägsame Dach- struktur.

Das Gebäude ist klar organisiert. Drei Kernzonen gliedern den Gesamtgrundriss und neh- men die Nebenräume auf. Die modulare Struktur erlaubt bei Bedarf eine räumliche Durch- dringung und Erschliessung der beiden Funktionsbereiche. Es ist gemeinsam mit den Be- nutzern zu prüfen, wie die innere Abhängigkeit und Erschliessung des Doppelkindergartens und der Tagesstruktur ohne Betriebseinschränkung präzisiert werden kann.

Die Innenräume bieten dem Benutzer ein bereicherndes Raumerlebnis. Während sich die Haupträume in der Höhe bis zum First des Dachs entwickeln und mit einem Oberlicht zu- sätzlich belichtet werden, sind die kleineren Räume kontemplativ niedrig gestaltet. Die Räu- me öffnen sich mit grosszügigen Fenstern nach aussen zu einer überdachten Vorzone, wel- che eine witterungsgeschützte Spielfläche bietet und einen guten Übergang zum Garten vermittelt. Mit Schiebeelementen werden Raumbereiche geöffnet oder abgetrennt. In den Dachräumen sind Nebenräume wie Technik-, Lager- und Büroflächen angeordnet. Im Be- reich des Kindergartens ist der Dachraum als zusätzlich nutzbare „Kinderzone“ erschlossen.

Diese bezieht sich auf den Massstab der Kinderwelt und zeugt von einer funktionsbezoge- nen Sensibilität. Erstrebenswert wäre die Erschliessung des Dachraums auch zur erweiter- ten Nutzung für die Tagesstruktur. Eine vertiefte Betrachtung betreffend der Dach- und Gar- tenerschliessung, muss der Integration von mobilitätsbehinderten Kindern geschenkt wer- den.

Die Tagesstruktur erreicht man über einen gedeckten Zugang. Sie ist zweckmässig organi- siert und weist eine gute Nutzungsflexibilität auf. Die Anforderungen des Raumprogramms werden eingehalten. Die Küche ist im Detail noch zu prüfen.

Die dem Doppelkindergarten mittig zugeordnete Kernzone soll in ihrer Grösse überprüft werden. Auch die Kapazität der Garderobe ist etwas knapp bemessen und ebenfalls noch zu überprüfen. Schliesslich ist in der Weiterbearbeitung eine direkte Verbindung von der Garde- robe in den Garten vorzusehen. Die hohen Räume mit Oberlichtern und Schiebefenstern sind hervorragend zur natürlichen Nachtauskühlung. In der weiteren Projektbearbeitung scheint ein natürliches Lüftungskonzept mit Verzicht auf eine mechanische Lüftung in den Kindergartenräumen prüfenswert.

Im Kindergarten Aussenraum sind eingefasste "Märchenzimmer" in einer grünen Landschaft vorgesehen. Die vorgeschlagene Atmosphäre des grünen Aussenraums wird von der Jury

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17.09.2013 Seite 14 als stimmig empfunden. In der Weiterbearbeitung muss jedoch den pädagogischen Aussen- raumaspekten zur Entwicklung der kognitiven, motorischen und psychosozialen Fähigkeiten mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Gewünscht wird, dass die Märchenlandschaft und die Lernwelt zu einem Gesamten zusammen geführt werden.

Zusammenfassend haben die Projektverfasser ein selbstbewusstes und präzise gestaltetes Projekt entwickelt, welches geschickt auf die Situation reagiert und dank der massstabsge- rechten inneren Struktur, den zweckmässigen Aussenräumen und der flexiblen Organisation die vielfältigen Anforderungen der Benutzerinnen und Benutzer in hohem Masse erfüllt.

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„FUCHUR“ Felippi Wyssen Architekten, Basel

Die Verfasser erkennen die bestehenden Aussenraumqualitäten der Parzelle als Potenzial für das neue Projekt. Die Bäume und Hecken werden als Abgrenzung des Geländes zur Paradiesstrasse und als atmosphärische Elemente weiterbenutzt. Die Stellung und Form des neuen Gebäudes nimmt Rücksicht auf den imposanten Baumbestand. Es entsteht ein geknicktes zweigeschossiges Volumen mit Satteldach, welches mittig auf dem Gelände frei- stehend positioniert ist. Die Rücksprünge im Grundriss sollen unterschiedliche Aussenräume definieren, schaffen es aber nicht, diese wirklich zu fassen. Ein Mitwirkungsprozess wird vorgeschlagen, um den Aussenraum zu gestalten. Die Pläne sagen darüber aber zu wenig aus. Es ist auch nicht dargelegt, wie die Anlieferung im Aussenraum des Areals vorgesehen ist.

Die Geste eines zweigeschossigen Eingangsportals ist städtebaulich fraglich, und generell ist der überhöhte Raum unter den Dachvorsprüngen je nach Witterung nur bedingt nutzbar.

Der Ausdruck der Fassade konnte nicht klar zugeordnet werden.

Die Trennung der beiden Nutzungen über die Geschosse wurde begrüsst; im Erdgeschoss liegt der Kindergarten, erschlossen über einen mäandrierenden Gang, im Obergeschoss ist die Tagestruktur über den fast gleichen Gang horizontal gespiegelt zugänglich. Die grosszü- gige Erschliessungsfläche ist durch ihre Form schwierig möblierbar, sie erinnert stark an eine klassische Schulhaus-Typologie.

Die innere Organisation überzeugt, weil sie naheliegend und logisch ist. Dennoch wirkt die Innenraumgeometrie zufällig, sie folgt den Knicken des Volumens und gewinnt damit keine Qualität. Das Zusammenkommen der Falte des Daches, der Fassadeabknickung und der Wände ist nicht nachvollziehbar. Eine klare Struktur wird bemängelt, und die räumliche Fle- xibilität über längere Zeit ist deshalb auch in Frage gestellt.

Das Projekt erfüllt die Vorgaben betreffend MINERGIE-P-ECO.

Der Ansatz, aus dem bestehenden Kontext das Projekt zu entwickeln, wurde positiv beur- teilt, die architektonische Umsetzung des geometrischen Spiels überzeugt aber räumlich nicht.

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„PARADIESLI“ - Kast Kaeppeli Architekten GmbH, Basel

Der neue Doppelkindergarten akzentuiert an der Störklingasse den Zugang zum Burgschul- haus und fügt sich als freistehender Punktbau in die städtebauliche Typologie entlang der Paradiesstrasse ein. Durch die Situierung des kompakten Volumens auf dem Areal bleibt die Stimmung des Ortes mit den zusammenhängenden Grünräumen der umgebenden kleinteili- gen, gartenstädtischen Strukturen in seiner Qualität erhalten.

Die Konzentration des Projektverfassers auf ein minimales, kompaktes Bauvolumen mit ei- ner kleinstmöglich überbauten Fläche zugunsten eines grossen zusammenhängenden Aus- senraumes geht aber zu Lasten der Nutzung im Innenraum.

Das Gebäude erscheint in seiner Form und der klassischen Fassade sowie Struktur und Gestaltung zeitlos. Der architektonische Ausdruck ist aber für eine Kindergartennutzung we- nig identitätsstiftend und erinnert mehr an eine „Villa im Park“.

Für den Kindergarten wie den Bereich der Tagesstruktur wurden separate Zugänge vorge- sehen, die im Kern des Hauses über eine zweigeschossige Garderobe zusammengeführt werden. Die Idee des zweigeschossigen Innenraums, welcher unterschiedlich bespielt wer- den kann, wirkt sich nachteilig auf die Erschliessung aus, im Besonderen im Obergeschoss.

Die Korridore sind in ihrer Dimension für die Anzahl der Kinder unzureichend ausgelegt, die Lage der Küche ist innerbetrieblich falsch positioniert und konzipiert. Zudem entspricht der Fluchtweg im Obergeschoss nicht den gesetzlichen Bestimmungen. Der qualitative Nutzen dieses zentralen Raums ist gegenüber den funktionalen Einschränkungen für den Tagesbe- trieb zu gering.

Die Kindergarten- und Mehrzweckräume sind logisch ausgerichtet und werden über zwei oder drei Seiten optimal natürlich belichtet. Durch Öffnungen können Haupträume mit Grup- penräumen zu einem Raum zusammenhängend verbunden werden. Die Anordnung und Erschliessung lässt im Ganzen einen hohen Grad an flexibler Nutzung zu. Die Orientierung im Haus ist jedoch nicht immer selbstverständlich, insbesondere vom zweigeschossigen Innen- zum Gartenraum.

Im Obergeschoss sind die Mehrzweckräume zusätzlich mit Terrassen verbunden, die je nach Witterung und Sonnenstand unterschiedlich genutzt werden können. Offene Terrassen sind aus pädagogischer Sicht aus Sicherheitsgründen problematisch.

Alle Räume des kompakten Gebäudevolumens sind für die Nutzung des Sonnenlichts opti- mal angeordnet. Die grossen Fenster mit geringen Sturzhöhen ermöglichen einen hohen passiven Solargewinn. Das Projekt erfüllt in Konstruktion, Struktur und Materialität alle Vo- raussetzungen für einen Standard im MINERGIE-P-ECO.

Der Projektvorschlag ist an diesem Ort ein interessanter städtebaulicher Beitrag, vermag aber in seiner äusseren Erscheinung, die zu wenig auf seine Nutzung hinweist, und mit sei- nen infrastrukturellen Schwächen im Innenraum nicht zu überzeugen.

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Reto & Silvia Gmür Architekten, Basel

Das Projekt orientiert sich an vier Schwerpunktthemen. Es sind die Themen Massstäblich- keit, Identität, Vielseitigkeit und Natürlichkeit. Das Projekt setzt sich mit den unterschiedli- chen Massstäben auseinander und entwickelt daraus ein auf Modulen basierendes architek- tonisches System. Holzboxmodule als Bezug zum Einfamilienhaus stellen die Kerne des Projekts dar. Mit der darauf folgenden Raumschichtung wird die städtebauliche Abfolge von Strasse, Vorgarten, Haus und Garten thematisiert. Der Kindergarten und die Tagesstruktur erhalten im Sinne der jeweiligen Adress- und Identitätsbildung ihre eigenen Eingänge.

Der Kindergarten befindet sich im Erdgeschoss und die Tagesstruktur im Obergeschoss.

Das Projekt offeriert eine vielseitig nutzbare pädagogische Lebenswelt, die flexibel erweiter- und umnutzbar ist (bspw. ein dritter Kindergarten, Tagesstrukturnutzungen im Erdgeschoss, etc.). Das modulare Konzept wird zusätzlich vom Material- und Farbkonzept unterstützt. Da- bei wird die Farb- und Materialechtheit von den Verfassenden betont. Der Aussenraum zeigt eine Spiellandschaft mit Fallschutzbelag und Rasenflächen. Die städtebauliche Setzung er- möglicht den Erhalt der bestehenden Bäume.

Das Projekt weist einen Mehrraum gegenüber dem verlangten Raumprogramm auf. Ein Grossteil dieser Fläche dient als Gang oder ist Zwischenraum.

Die Jury würdigt die intensive Auseinandersetzung mit der Nutzung. Das Projekt ist von in- nen nach aussen entwickelt und weist viele ins Detail gedachte Nutzungsqualitäten - wie beispielsweise Spielwände etc. - auf. Die Kindergartenhaupträume sind in ihrer L-Form aus pädagogischer Sicht ungeeignet. Zudem ist der Baukörper aufgrund des modularen Auf- baus gegenüber den anderen Projekten weniger effizient, wobei die Zwischenräume und die Gänge für den Betrieb wenig Mehrwert bieten. Deshalb konnte die vorgeschlagene Mehr- raumfläche die Jury nicht überzeugen. Der Aussenraum mit seinem reichen Spielangebot und seiner Materialisierung wirkt nicht stimmig. Einerseits wurde eine erfahrbare Lebenswelt gesucht, und andererseits widerspricht die Materialisierung mit dem Gummibelag dem As- pekt des Schwerpunktthemas der Natürlichkeit.

Die Erscheinung des modular geprägten Baukörpers und die vorgeschlagene Fassade wer- den nach Ansicht der Jury dem Ort und der Nutzung wenig gerecht. Das Projekt schafft es leider nicht, die durchaus interessanten Nutzeraspekte architektonisch zu einem Gesamten zusammenzuführen.

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