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Josef Zausnig Gedenken/Erinnern am Beispiel ehem. KZ Loibl

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1 Josef Zausnig

Gedenken/Erinnern am Beispiel ehem. KZ Loibl

LOKALE GESCHICHTS- UND ERINNERUNGSSPUREN

Publikationen zu den Nebenlagern des KZ Mauthausen am Loibl gab es vor meiner Spurensuche bereits von Maršalek (1974), Karner (1976), Walzl (1987), Nischelwitzer (1988)

Die Tatsache, dass beim Bau des Loibl -Tunnels bis zu 1294 Häftlinge im KZ Loibl Süd und Nord zur Zwangsarbeit deportiert waren und unter unmenschlichen Bedingungen den Tunnel graben mussten, verschwieg man in Kärnten zumindest bis zum Jahre 1995.(Kleine Zeitung, 9. April 1995)

Hypothesen zur Veranschaulichung meiner Denkrichtung

1. Aufklärung und Bewusstmachung, die dem Vergessen entgegenwirkt, verlangt danach von der Geschichte zu wissen. Die annehmende Aufarbeitung der Vergangenheit setzt eine möglichst genaue und dichte Wahrnehmung der Ereignisse voraus. Unter diesen Prämissen kann der Lernprozess als ein

„Lernen des Anderen“ im Verlauf der eigenen Geschichtsaneignung organisiert werden und zur »Moralisierung« der Geschichte beitragen (vgl. Adorno 1970 S. 22 ff., Gstettner 1999 S. 184, Holzkamp 1973).

2. Aus der Geschichte lernen, verlangt nicht nur die Kenntnis von historischen Fakten, sondern auch die Erwartungen, Wünsche, Hoffnungen, Emotionen, Abwehrreaktionen der Beteiligten zu hinterfragen.

3. Es geht in diesem Lernprozess um die Kenntnis von subjektiven Verhaltensweisen, Wertvorstellungen, Einstellungen, Phantasien, Identitätskonstitutionen und um die Bildung eines „kritischen Bewusstseins“, das die Geschehnisse reflektieren lässt.

4. Die Wahrnehmung von Diskriminierungen, von Verdrängungspotentialen ermöglicht während einer reflektierenden Anteilnahme – wie jede sinnliche Erfahrung - erst die Sicht auf die gesellschaftliche Praxis und die gesellschaftlichen Machtverhältnisse.

So hat meine Spurensuche einerseits

- Beziehungen zu jenen Menschen gestiftet, die diese Spuren, gewollt oder ungewollt verwischt, aber doch »lesbar« hinterlassen haben,

- andererseits hat meine Spurensuche ebenfalls Spuren hinterlassen, Spuren, die wir wieder zurückverfolgen können und die so für andere sichtbar und interpretierbar werden,

Allerdings sind die Spuren, die wir suchen und finden, in starkem Masse von der Umgebungskultur, von den Erinnerungstraditionen unserer Gesellschaft und von unseren persönlichen Erfahrungen geprägt.

Vor diesem Hintergrund werden während der Exkursion am 23. 10. 2005 nicht nur die historischen Ereignisse, sondern auch die unterschiedlich geprägten Wahrnehmungen der Zeitzeugen beleuchtet.

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