MOYLAND. „Es ist einfach der beste Markt, den ich kenne“, sagt Johannes Look, Verwaltungs- direktor des Museum Schloss Moyland, nicht ohne Stolz.
Schließlich hat er in den vergan- genen zwei Jahrzehnten einiges dazu beigetragen, dass sich der Kunsthandwerker-Markt zu ei- ner echten Marke entwickelt hat.
„Es ist ein Highlight für die gan- ze Region“, pflichtet ihm Bürger- meister Peter Driessen bei und freut sich auf den kommenden Mittwoch und die Eröffnung der 21. Auflage des außergewöhn- lichen Weihnachtsmarktes. Im
„Glanzjahr“ 2016 kamen mehr als 50.000 Besucher – im letzten Jahr trotz drei Tage Dauerregens
„nur“ 42.000. „Wir sind nicht auf der Jagd nach neuen Rekor- den“, betont Timo Güdden von der Gemeinde Bedburg-Hau, der zusammen mit Jannie Uhlen- brock-Lueb vom Förderverein für die Organisation verantwort- lich zeichnet. Er versichert: „Wir sind gut aufgestellt und auf alles vorbereitet.“ Zugleich betont er, dass ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen und von dem
„Verkehrs-Chaos“ der ersten Jah- re keine Rede mehr sein könne.
Das Kunsthandwerk bleibt auch in diesem Jahr zentrales Thema des Weihnachtsmarktes.
„Mit der Zeit wird es schwer, etwas wirklich Neues zu finden
– aber in einigen Bereichen ist es uns doch wieder gelungen“, ist Uhlenbrock-Lueb gespannt, wie die Auswahl bei den Besu- chern ankommt. Da gibt es zum Beispiel das farbenfrohe Besteck aus Kunststoff-Ton, das Claudia Szemeitat aus Osterode im Harz mitbringt oder die „freche“ Klei- dung in „Wohlfühl-Schnitten“, die Marion Terhart aus Pfarr- kirchen herstellt. Werner Sche- rer aus Alzey fertigt Objekte aus Blech, Draht und Holz, Silvia Mullink aus den Niederlanden bringt „Vogelfuttertorten“ mit – ein Festmahl für die Tiere und ein Augenschmaus für die Weih-
nachtsmarkt-Besucher. Dank einer Schmusepuppe, die sie von Nachbarn zur Geburt ihrer Tochter geschenkt bekommen hat, kam Angela Jungbluth aus Herne auf den Geschmack. Mitt- lerweile entwirft sie alles selbst – ihre Verkaufsschlager, Himpel- chen und Pimpelchen, hat sie in Moyland natürlich auch mit im Gepäck. Wahre Kunstwerke aus Glasperlen kreiert Claudia Be- cker aus Düsseldorf – mitunter arbeitet sie wochenlang an den farbenfrohen Kreationen.
In der großen Ausstellungs- halle wird der Förderverein des Museums wieder mit Jahresga-
ben und Raritäten locken, dazu präsentieren Kunsthandwerker live ihr Können und laden zu einem neugierigen Blick über die Schulter ein. Und auch das leibliche Wohl kommt nicht zu kurz. Die Gastronomie bietet al- lerlei von süß bis herzhaft – und auf Wunsch vieler Aussteller und Besucher gibt es auch eine gute Auswahl an vegetarischen und veganen Speisen. Ein Muss für den Weihnachtsmarkt-Besuch ist natürlich auch der Glühwein und die Moyländer Punsch-Variante.
Im Rahmen des Marktes gibt es auch wieder ein Kinder- und Bühnenprogramm mit Chören und Kapellen, sowie Musik im Park. Verena Schade
49. WOCHE
Z E I T U N G F Ü R K l E v E , K a l K a R , B E d B U R G - H a U U N d K R a N E N B U R G
SaMSTaG 8. dEZEMBER 2018Erinnerungen und Zeitzeugen:
Ein Museum für den Karneval
Ex-Prinz Maarten und einige Mitstreiter sammeln alles, was es zum Klever Karneval gibt. Seite 3
Nach 20 Jahren ist die Klever Soundbox nur noch ein Hobby
Im NN-Interview erklärt Tim Verfondern, wa- rum er die Nase voll hatte. Seite 11
Fußball, Ärztemangel, Benin und a-Capella bei „Made in Kleve“
Spannende Unterhaltung bot der Jahresrückblick in der Klever Stadthalle. Seite 32
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Sa. So.
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Letzte Gelegenheit im Forum Arenacum
Die Ausstellung der Künstlerin Sofia Stika im Museum Forum Arenacum geht am morgigen Sonntag zu Ende. Sofia Stika ist von 14 bis 17 Uhr im Museum und kann ihre Werke erklären, vor allem die Gemälde aus Rin- dern, wie die Wasserburg oder Hogefeld.
KUNST ��������������
Leckerer Endspurt! Noch bis zum morgigen Sonntag lädt der Weihnachtsmarkt im Klever Forstgarten zu einem gemütlichen Bummel ein.
Geöffnet ist die Budenstadt heute und morgen von 12 bis 21 Uhr. Das Programm und weitere Infos findet man im Internet unter www.klever-
weihnachtsmarkt.de. NN-Foto: Rüdiger dehnen
GEWINNE ������������
Adventskalender der Rotarier
Der Markt ist längst eine Marke
auf Schloss Moyland findet vom 12. bis 16. dezember der 21. Kunsthandwerker-Weihnachtsmarkt statt
Der Markt
Öffnungszeiten:
12. bis 14. dezember, 13 bis 22 Uhr 15. dezember, 11 bis 22 Uhr 16. dezember, 11 bis 20 Uhr Eintritt:
Erwachsene zahlen fünf Euro, Kin- der und Jugendliche bis 16 Jahre haben freien Eintritt
an- und abreise:
vor Ort stehen 1.500 kostenfreie Parkplätze zur verfügung, Pendel- busse fahren ab Kleve Bahnhof und Marktplatz Kalkar alle Infos und das Bühnenpro- gramm unter www.weihnachts- markt-moyland.de und auf Facebook
Freuen sich auf den Markt (v.l.): Peter Driessen, Angela Jungbluth, Timo Güdden, Claudia Becker und Johannes Look. NN-Foto: vs
Seit dem 1. Dezember werden täglich die Adventskalender- Gewinnlose der Rotary Clubs Kleve-Schloss Moyland, Geldern und Kevelaer gezogen und unter www.nno.de und in den Print- Ausgaben mittwochs und sams- tags veröffentlicht. Die Gewinn- nummern vom 5. Dezember:
Hintzen (Kleve) 183395, Kiesow (Kleve) 182588, Breuckmann (Kleve) 182281, hagebaumarkt Swertz (Goch) 183039, Ulrike Kießler (Bedburg-Hau) 183175, Kaenders (Kevelaer) 183671, To- bias Kocken (Kevelaer) 180864.
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Dezember: Fünf Spar-Geschenk- gutscheine im Wert von der Sparkasse Rhein-Maas gehen an die Nummern 182126, 182307, 180615, 182734, 182287, Jaensch (Kleve) 183924. Die Gewinn- nummern vom 7. Dezember:
Haarstudio19 (Goch) 183969, Hildegard Püttgen (Kleve) 180106, Bosmann (Kevelaer) 182870, hagebaumarkt Swertz (Goch) 180605, Bacco Due (Kleve) 180749, Pohland (Goch) 180732, Völcker Druck (Goch) 183560.
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KLEVE. Die Feuerwache in Kle- ve an der Brabanterstraße kann derzeit nicht genutzt werden.
Bei Rohrleitungsarbeiten im er- sten Obergeschoss sind Isolier- fasern freigesetzt worden, die nun gutachterlich untersucht werden. Im Einsatzfall werden die weiteren Klever Löschein- heiten den Brandschutz sicher- stellen.
Im Treppenraum zum 1.
Obergeschoss, in dem auch die Schulungsräume, Büros und das Lager der Feuerwache Kleve beziehungsweise des Löschzug Kleve untergebracht sind, wurde ein Rohrleitungsschaden inklusi- ve der dafür erforderlichen wei- teren Arbeiten, wie Öffnen der Abhangdecke, instand gesetzt.
Bei diesen Arbeiten wurden er- kennbar im unmittelbaren Be- reich des Obergeschosses sowie des Treppenraums Isolierfasern freigesetzt.
Nach Kenntnis über die Frei- setzung wurde als Vorsichtsmaß- nahme mit sofortiger Wirkung die Nutzung der vorgenannten
Bereiche zum Schutz der dort tätigen städtischen Gerätewarte und Feuerwehrleute untersagt.
Obwohl eine Kontaminations- verschleppung im restlichen Bereich der Feuerwache augen- scheinlich nicht festgestellt wer- den konnte, wurde auch in die- sem Bereich, bis zur endgültigen gutachterlichen Klärung, die Nutzung untersagt.
Gutachter geht nicht von Belastung aus
In einer Ersteinschätzung des Gutachters ist eine Asbestbela- stung nicht wahrscheinlich. Am kommenden Montag wird eine konkrete Begutachtung vor Ort zwecks Klärung möglicher Ge- sundheitsgefahren stattfinden.
Danach kann eine fachkun- dige Spezialfirma die Reinigung durchführen.
Wie lange die Klever Feuerwa- che geschlossen bleibt, ist derzeit aber noch unklar. Die Stadt Kleve wird die Bürger zeitnah über die weitere Entwicklung informie- ren.
Sonntagssalon zum Rassismus
KLEVE. Der nächste Internati- onale Sonntagssalon von VHS und Haus Migash öffnet am 9.
Dezember im Mifgash-Laden, Kavariner Straße 44, seine Türen.
Von 11 bis 13 Uhr lädt die Poli- tik- und Islamwissenschaftlerin Christine T. Gabriel zum Gedan- kenaustausch über die Erschei- nungsformen des alltäglichen Rassismus ein. Wie bei den hi- storischen Vorbildern des Salons ist für einen anregenden Rahmen gesorgt. Manchmal führt ein Ge- dicht tiefer und weiter als wissen- schaftliche Analyse. Erich Frieds leise lyrische Sprachakrobatik ist da voller anregender und verstö- render Beispiele. Eine Anmel- dung ist nicht erforderlich; Kar- ten zu fünf Euro, ermäßigt 2,50 Euro gibt es an der Tageskasse.
Reinhardt liest und diskutiert
RINDERN. Am heutigen Sams- tag, 8. Dezember, um 19 Uhr fin- det in der Wasserburg Rindern eine öffentliche Veranstaltung zum Thema „Migration“ mit dem bekannten Jugendbuchau- tor Dirk Reinhardt und Christa Rahner von Amnesty Internatio- nal sowie Gästen aus El Salvador statt. Mit „Train Kids“ ist Dirk Reinhardt ein spannender und erschreckend aktueller Jugendro- man gelungen. Darin wollen drei Jugendliche heimlich mit einem Güterzug aus Guatemala in die USA gelangen. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Gesellschaft für internationale Begegnung Kleve und dem Ar- beitskreis Fairständnis des Kon- rad Adenauer Gymnasiums statt.
Sie wird gefördert durch den bundesweiten Projektverbund
„Openion – Bildung für eine starke Demokratie“. Interessierte sind zur Teilnahme eingeladen.
Der Eintritt ist frei.
Kita Lebensfluss an der Ackerstraße feiert Richtfest
(SP) Noch ist in dem Gebäude wenig Leben. Die Außenfassade und der Garten sind auch noch karg. Aber in wenigen Monaten ist es soweit und die Kita Lebens- fluss der Lebenshilfe Kleve kann ihre neue Heimat an der Acker- straße 95 beziehen. Zurzeit sind drei Gruppen übergangsweise di- rekt nebenan in der Wagnerstra- ße untergebracht. „Zum 31. Juli 2019 soll die neue Kindertages- stätte aber fertig sein, sodass zum neuen Kita-Jahr der Betrieb auf- genommen werden kann“, sagt Hermann Emmers, Geschäfts- führer der Lebenshilfe Klever- land, beim Richtfest des neuen Gebäudes. Vier Gruppen mit bis zu 85 Kindern sollen dort Platz finden. An der Ackerstraße 95
wird dann aber nicht zum ersten Mal ein Kindergarten beheimatet sein. Denn zuvor war dort der St.
Johannes Kindergarten unterge- bracht. Der denkmalgeschützte Teil des Gebäudes wurde erhal- ten und um ein herangebautes neues Gebäude ergänzt. Die Ko- sten für den Um- und Ausbau der Kindertagesstätte betragen 2,3 Millionen Euro. Finanziert wird die neue Kita mit Bundes- und Landesmitteln in Höhe von 1,5 Millionen Euro, einem Zuschuss der Stadt Kleve von 465.000 Euro und Eigenmitteln der Lebenshil- fe Kleverland. Die Kita Lebens- fluss soll Mitakteur im Rahmen der von der Stadt Kleve gestar- teten Quartiersentwicklung im Quartier Merowingerstraße,
Lindenallee, Hoffmannallee und Königsallee sein. „Hier befinden wir uns mit dem Grundstück zwischen Wagnerstraße, Acker- straße und Beethovenstraße mit- tendrin“, sagt Emmers erfreut.
Die Lebensfluss trage dabei zu einer inklusiven Quartiersent- wicklung bei, denn sie sei für alle Kinder, egal ob mit oder ohne Behinderung und egal welcher Nationalität, offen. Joachim Sch- midt, stellvertretender Bürger- meister der Stadt Kleve, freute sich über die Unterstützung der Lebenshilfe bei der Beschaffung von Kita-Plätzen. „Ich hoffe, dass es hier ein Ort wird, wo Arbeit Spaß macht und Kinder sich ent- wickeln können“, sagte Schmidt beim Richtfest. NN-Foto: S. Peters
Offener PC-Treff 50+: Wer Fra- gen zu PC-Anwendungen hat, in angenehmer Atmosphäre inte- ressante Internet-Seiten kennen- lernen oder sich über Downloads informieren will, ist im „Offenen PC-Treff 50+“ richtig. Ohne Voranmeldung kann man am Donnerstag, 13. Dezember, von 10.45 bis 12.15 Uhr, ins VHS- Haus Kleve, Raum 201, kommen.
Infos online unter www.vhs-kle- ve.de, Telefon 02821/ 84716.
Rentenberatung: Der Versicher- tenberater der Deutschen Ren- tenversicherung Bund, Hubert Thermann, berät am Mittwoch, 12. Dezember, von 14 bis 16 Uhr im Haus der DAK-Gesundheit, Lindenallee 45 in Kleve. Dieses Beratungsangebot richtet sich an alle Rentenversicherten, egal wo sie versichert sind. Terminverein- barung ist unter 02821/ 5904154 erforderlich.
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KLEVE. Der Karneval gehört zu Kleve wie die Schwanenburg.
Finden Maarten Vijselaar, Ka- thy Ehren, Tim Tripp, Thomas Arntz, Christian Burg, Fabian Merges und Marc-Antonius Lohmann. Sie haben den Ver- ein Klever Karnevals Museum gegründet. Ihr Ziel ist es, die lange Geschichte des Klever Karnevals aufzuarbeiten, aber vor allem, sie für die Zukunft zu bewahren. Ihr Aufruf: „Wir suchen Zeitzeugen, Menschen die Geschichten erzählen kön- nen und Erinnerungsstücke an den Klever Karneval. Machen Sie mit!“
Es mag ein Zufall sein, aber irgendwie hatten die Karnevals- freunde um Ex-Prinz Maarten während „ihrer“ Session den Ein- druck, das immer mehr verloren geht und Menschen versterben, die noch etwas von dem Karneval erzählen können, wie es ihn „frü- her“ gab. „Ein Schlüsselerleb- nis war der Besuch bei Manfred Reuter, der in seiner Gartenhüt- te unzählige Orden, Bilder und Dokumente rund um den Klever Karneval gesammelt hat“, erzählt Maarten Vijselaar. Als Reuter an- merkte, dass Maarten vermutlich der letzte Prinz sei, den er hier empfangen könne, da kam der Stein endgültig ins Rollen.
„Wir haben vorher schon da- rüber gesprochen und fanden, dass es sowas doch in Kleve ge- ben müsste“, pflichtet ihm Tim Tripp bei. So wurde aus einer
„fixen Idee“ ein konkreter Plan – und die Vereinsgründung war der nächste Schritt. „Für uns ist es wichtig, unser Vorhaben jetzt an die breite Öffentlichkeit heranzutragen“, sagt Vijselaar.
Schließlich ginge es nun ans Sammeln und Archivieren. Ein
wichtiger Baustein des Museums sollen Interviews mit Zeitzeugen sein. Tripp: „Wir suchen Men- schen, die uns ihre Geschichten zum Klever Karneval erzählen – das kann ein Kellner aus dem Schweizerhaus sein, aber auch ein Hausmeister oder ein Knei- penwirt.“ Die ersten Gespräche wurden bereits aufgezeichnet.
Aktuell ist ein Termin mit Erich Gietmann in Planung, der als äl- tester noch lebender Klever Kar- nevalsprinz (im Jahr 1974) sicher einiges zu erzählen hat. Interesse hätte man aber auch an Zeitzeu- gen aus den Jahren zwischen dem Zweiten Weltkrieg und dem Jahr 1973, als das Klever Rosenmon- tagskomitee (KRK) gegründet wurde. „Ab diesem Zeitpunkt ist die Geschichte eigentlich ganz gut dokumentiert“, meint Tripp und hofft nun auf Karnevals- freunde, die dazu etwas beisteu- ern können.
Oft, das haben die Vereins- mitglieder schon gelernt, hilft der Zufall weiter. So kam Fabian Merges über mehrere Umwege an ein Plakat, auf dem der Rosen- montagszug im Jahr 1956 bewor- ben wird. Und Maarten Vijselaar bekam bei einem Kondolenzbe- such das Angebot, die Erinne- rungsstücke durchzusehen. Da es sich bei dem Verstorbenen um Ex-Prinz Jakob Janhsen, Karne- valsprinz im Jahr 1980, handelte, konnten hier einige für das Mu- seum sehr wertvolle Exponate, etwa das Prinzenkostüm und das Prinzenlied auf Vinyl, gesi- chert werden. Dinge, die auf dem Dachboden oder schlimmsten- falls sogar im Müll gelandet wä- ren. „Es gibt natürlich auch Leu- te, die mit dem Karneval nichts anfangen können“, weiß Vijselaar und betont: „Wir nehmen diese
Sachen gern und sorgen dafür, dass sie gut aufbewahrt und der Öffentlichkeit zugänglich ge- macht werden.“
Eine Adresse für das neue Kle- ver Museum gibt es zwar noch nicht. Tripp: „Wir sammeln jetzt erstmal und halten natürlich schon die Augen offen.“ Auch über Öffnungszeiten und die Art der Präsentation hat man sich bislang nur im Ansatz Gedanken gemacht. Fest steht, dass es mög- lichst interaktiv und „erlebbar“
sein soll. „Wir möchten auch den jungen Leuten zeigen, wie viel Arbeit und Engagement dahinter steht“, sagt Christian Burg. Da ginge es auch um das Gemein- schaftserlebnis. „Karneval ist so viel mehr als nur feiern und Party machen“, sagt Vijselaar.
Die Reaktionen auf den Verein, der übrigens nicht auf der Suche nach neuen Mitgliedern ist, son- dern für den das Sammeln von Material im Vordergrund steht, seien bislang, das sagen die sie- ben Mitglieder, sehr positiv aus- gefallen. Vijselaar: „Die meisten finden, dass das eine tolle Sache ist und möchten uns da auch un- terstützen.“ Auch die ersten An- fragen, ab wann man denn das Museum besichtigen könne, gab es schon. Für die Sieben wichtig:
„Wir sind kein neuer Karnevals- verein! Wir möchten Menschen zum Mitmachen motivieren und für den Karneval werben. Und wir möchten, dass künftig nichts mehr verloren geht.“
Wer den Verein unterstützen möchte und vielleicht sogar noch den ein oder anderen Orden zu Hause hat, der nicht mehr benö- tigt wird, kann sich per Mail an info@klever-karnevalsmuseum.
de oder Telefon 0173/7862137 melden. Verena Schade Sechs von Sieben (v.l.): Kathy Ehren, Fabian Merges, Maarten Vijselaar, Thomas Arntz, Tim Tripp und
Christian Burg. NN-Foto: vs
Meister Nachwuchs: Mona-Christin Scheerer hat die Meisterprüfung bestanden. Mit ihr freuen sich Vater Wolfgang und Bruder Sebastian. Mona-Christin wird die Filiale Goch, die am kommenden Montag
eröffnet wird, leiten. Foto: privat
Museum für den Karneval
Der Verein Klever Karnevals museum will erinnerungen bewahren
Bürgerwindrad wird ein Jahr alt
KALKAR. Das Bürgerwindrad in Kalkar feiert den ersten Geburts- tag nach seiner Inbetriebnahme.
Die Stromeinspeisung der ersten zwölf Monaten entspricht dem Energiebedarf von zirka 2.400 Haushalten. „Damit konnten durch die lokale Produktion von grünem Strom zirka 6.400 Tonnen CO2 eingespart werden.
Das hilft uns, unsere Aufgabe als Energieversorger hier in Kalkar zu erfüllen“, sagt Stadtwerke- Geschäftsführerin Alina Ahrens.
Klaus Reumer: „Die ersten Zin- sen für die Bürgerbeteiligung sind gezahlt. Besonders freut es mich, dass die meisten beteiligten Bürger auch Strom- und/oder Erdgas-Kunden der Stadtwerke Kalkar sind. So erhalten sie die maximale Verzinsung.“
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Viele neue Perspektiven für Arbeitsuchende
euregionales Projekt „grenzen bewegen“ zog gute Schlussbilanz
KLEVE. Im Euregio-Forum Kle- ve fand nun die Abschlussveran- staltung des deutsch-niederlän- dischen Arbeitsmarktprojektes
„Grenzen bewegen“ statt. Daran hatten sich seit dem Startschuss vor drei Jahren die kommunalen Jobcenter des Kreises Kleve und der niederländischen Regionen
„De Liemers“ (Zevenaar und Umgebung) sowie des Werkbe- drijf Nijmegen beteiligt.
Der Geschäftsführer des ver- antwortlichen Leadpartners Theodor-Brauer-Haus Kleve, Bernd Pastoors, fand bei seiner Begrüßung der zahlreichen Gäste lobende Worte für die gute Zu- sammenarbeit aller Beteiligten.
„Rund 40 Prozent der insge- samt 250 langzeitarbeitsuchen- den Teilnehmenden haben dank der guten Zusammenarbeit eine neue sozialversicherungspflichti- ge Tätigkeit gefunden“, konnte er über ein erfreuliches Zahlenwerk berichten.
Bestätigung gab es dann auch gleich vom niederländischen Projektpartner RSD (Regionaler Sozialer Dienst) De Liemers: Der dortige Koordinator Bart Colsen war glücklich über den Verlauf des Projektes, das vielen Arbeit- suchenden neue Perspektiven verschafft habe. So berichtete der Teilnehmer Harald Helmink aus dem niederländischen Elst, dass er mit rund 50 Lebensjah- ren plötzlich seinen Job in den Niederlanden verlor. Nach weni- gen Wochen war ihm bereits klar geworden, wie schwierig der Weg zurück in den Arbeitsmarkt wer- den könnte.
„Doch dann hat mir Bart Col- sen den Tipp gegeben, mich am Projekt zu beteiligen“, sagt Hel- mink. Zwölf Wochen drückte er die Schulbank, lernte fleißig Deutsch und informierte sich über Steuern und Sozialversi-
cherung im Nachbarland. „Aber vom ersten Tag an haben wir auch nach passenden Stellen ge- sucht“, erzählte Helmink über seinen Weg bei „Grenzen bewe- gen“, der ihm dann auch den er- sehnten Erfolg bescherte.
Nun ist er seit acht Monaten bei der Prowerb GmbH in Kleve beschäftigt, fühlt sich dort sehr wohl und die Arbeit im Nachbar- land ist für ihn schon selbstver- ständlich geworden. Neben der eigentlichen Arbeitsvermittlung stand aber auch die Weiterent- wicklung des Netzwerkes zwi- schen den Jobcentern und Fall- managern aus beiden Ländern im Fokus des Projektes. Hierüber berichtete RSD Klantmanagerin Astrid Verheijen aus Zevenaar mit vielen lebendigen Beispielen.
Mit einem Augenzwinkern be- leuchtet Frank Wöbbeking von der Klever Cross-Border Agentur
„Mediamixx“ das besondere Ver- hältnis zwischen Deutschen und Niederländern. „Wenn ein Nie- derländer auf der Urlaubsfahrt nach Italien im Radio hört, dass es in Rom regnen wird, ändert er seine Route und fährt ins sonnige Spanien. Ein deutscher Urlauber hingegen fährt weiter und kauft sich Regenschirm und Gummi- stiefel.“
Das Schlusswort setzte schließ- lich Landrat Wolfgang Spreen, der sichtlich Freude an der guten Arbeitsatmosphäre zwischen den deutschen und niederländischen Partnern hatte. „Dass die Ergeb- nisse der beiderseitigen Bemü- hungen stimmen, bietet gute Perspektiven“, meinte Spreen, der auch darauf hinwies, dass ein neuer Projektantrag der Akteure mit einer erheblichen Weiterent- wicklung und geografischen Aus- weitung vorläge.
Projektteilnehmer Harald Helmink berichtete über seinen Erfolg
bei „Grenzen bewegen“. Foto: tbH
„An der Grenze wird Europa gelebt“
Vorstandswechsel im euregiorat der euregio rhein-Waal / Ulrich Francken ist neuer Vorsitzender, Hubert bruls sein Vertreter
KRANENBURG. Bereits seit 47 Jahren besteht die Euregio Rhein-Waal. Was sich 1971 als Arbeitsgemeinschaft ge- gründet hat, ist unlängst zu einem öffentlichen-rechtlichen Zweckverband geworden. Alle vier Jahre wird ein neuer Vor- stand gewählt. Ulrich Francken, Bürgermeister von Weeze, und neuer Vorsitzender und Hubert Bruls, Bürgermeister von Nim- wegen und Vize-Vorsitzender, erklären in einem ersten ge- meinsamen Pressegespräch die Ziele und zukünftige Ausrich- tung der Euregio Rhein-Waal.
Das Rad neu erfinden ist nicht das Ziel des neu gewählten Vor- standes. Stattdessen möchte man
„natürlich mit dem weiterma- chen, was bereits begonnen wur- de“, so Hubert Bruls. Schließlich sei in den letzten Jahren bereits viel Positives initiiert worden:
„Das Treffen von NRW-Mini- sterpräsident Armin Laschet und dem niederländischen Minister- präsidenten Mark Rutte ist zum Beispiel ein wichtiges Treffen ge- wesen“, erläutert Bruls. Konkret sei es bei diesem Treffen um die Themen Arbeitsmarkt, Bildung, Infrastruktur und Verkehr und Sicherheit gegangen. Themen, die auch in der Euregio von Belang sind. Während Veränderungen in der Politik langwierigen Prozes- sen unterliegen, steht die Euregio für die schnellere Variante: „Das Thema der Euregio ist die prak- tische Zusammenarbeit über die Grenze hinweg“, erklärt Ulrich Francken. Trotzdem wolle natür- lich auch die Euregio konkrete Gesetzesänderungen anstreben, um die praktische Zusammenar- beit zu vereinfachen. Ein Beispiel dafür sind die unterschiedlichen
Arbeitsbefugnisse von Rettungs- sanitätern: „Während niederlän- dische Rettungssanitäter selber Spritzen setzen dürfen, müssen deutsche Rettungssanitäter auf einen Arzt warten“, berichtet Francken. Die grenzüberschrei- tende Zusammenarbeit wird hier zum Problemfall, der aber konkret angegangen werden soll:
„Hier muss es eine allgemeingül- tige Regelung geben“, so Fran- cken weiter.
Ein weiteres Thema, das den beiden sehr am Herzen liegt, ist 75 Jahre Freiheit in Europa. „Frie- den ist nicht selbstverständlich, weswegen die Erinnerungskultur sehr wichtig ist“, betont der neue Vorsitzende. Um diesen Frieden zu halten und zu gedenken müs- se man aber etwas tun: „Vieler-
orts ist es selbstverständlich, dass die Grenzen offen sind, obwohl es das nicht ist“, erklärt Bruls.
Viele Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg sei es noch undenkbar gewesen, gemeinsam den Opfern zu gedenken.
Genau solche Aktionen seien es auch, die die Euregio fördere:
„Die Euregio ist das Sprachrohr der euregio- nalen Zusam-
menarbeit und genau hier an der Grenze wird Europa gelebt“, so Francken. Insbesondere im nächsten Jahr, in der die Befrei- ung der Niederländer 75 Jahre her ist, werden zum Beispiel viele Veranstaltungen stattfinden –
auch gemeinsam organisiert von Deutschen und Niederländern:
„Wer hätte vor 75 Jahren gedacht, dass das möglich ist“, freut sich Bruls über die Möglichkeit, des gemeinsamen Erinnerns. Auch
beim Thema Arbeitsmarkt setze sich die Euregio ein:
„Wir haben gerade erst ein Projekt mit L a n g z e i t a r - beitslosen be- endet, in dem die Möglichkeit aufgezeigt wurde, auch auf der anderen Seite der Grenze Jobs zu bekommen“, berichtet Francken.
Der euregionale Arbeitsmarkt sei verhältnismäßig aber noch recht klein: „Hier steckt noch viel Po-
tenzial“, so Bruls und fügt hinzu,
„deswegen sind wir gerade dabei wieder eine Arbeitsmarktplatt- form ins Leben zu rufen.“ Wich- tig um im anderen Land Fuß zu fassen, seien die Sprachkennt- nisse: „Genau deshalb bieten wir auch Sprachprojekte an, haben aber auch festgestellt, dass mitt- lerweile viele deutsche Schulen Niederländisch als Fremdsprache anbieten“, so Francken. Natürlich sei auch die Infrastruktur und der Verkehr ein wichtiges The- ma für die Euregio, so Francken:
„Was die Bahnverbindung zwi- schen Krefeld und Nimwegen an- geht, müssen wir aber respektie- ren, dass es Bedenken aufseiten der Bevölkerung gibt.“ Auch das Akzeptieren von Wünschen der Bevölkerung sei wichtig. S.Dickel Stehen für die euregionale Zusammenarbeit: Ulrich Francken (links), neuer Vorsitzender der Euregio Rhein Waal und Hubert Bruls, Vize-
Vorsitzender. NN-Foto: Dickel
„Die Euregio ist das Sprachrohr der
euregionalen Zusammenarbeit!“
Ulrich Francken, Vorsitzender der euregio rhein-Waal
Lions Club Kleve-Kalkar feiert 60-jähriges Bestehen
mehr als 600.000 euro spendete der Club
KLEVE/KALKAR. Sein 60-jäh- riges Bestehen feierte der Lions Club Kleve-Kalkar im Ratssaal des Kalkarer Rathauses. Lions Präsident Dr. Andreas Lohmann freute sich über zahlreiche Gra- tulanten, wie die Bürgermeiste- rin der Stadt Kalkar, Dr. Britta Schulz, der stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Kleve, Joachim Schmidt und eine De- legation des Lions Clubs Nij- megen. Am 24. November 1958 wurde der Lions Club Kleve- Kalkar gegründet. Partner Club war der niederländische Lions Club aus Breda.
In seiner 60-jährigen Ge- schichte spendete der Club mehr als 600.000 Euro an wohltätige Projekte in der Region und finan- zierte einen signifikanten Beitrag an Lions Quest. Der Erfolg von Lions Quest kam insbesondere zum Ausdruck in der Festanspra- che von Heinz Bernd Westerhoff, Schulleiter des Klever Konrad- Adenauer Gymnasiums.
Der Lions Club Kleve-Kalkar wird sich auch weiterhin im Pro- gramm Lions Quest engagieren.
Lions Quest ist das Lebenskom- petenz- und Präventionspro- gramm für junge Menschen. Die
Erwachsenen von morgen sollen damit bestmöglich auf die Zu- kunft vorbereitet werden. Dabei hilft Lions-Quest, indem es Leh- rerinnen und Lehrer besonders ausbildet um Stärken zu stär- ken und die Entwicklung junger Menschen zu unterstützen. Hö- hepunkt war die Auszeichnung der Lionsfreunde Hermann von Ameln und Alfred Bremer mit dem Melvin Jones Award und ihre Ernennung zu Melvin Jones Fellows. Der Melvin Jones Fellow (MJF) ist die höchste Anerken- nung der Lions Club Internati- onal Foundation für Persönlich- keiten, die sich für die sozialen Ziele der Stiftung verdient ge- macht haben. Die Lionsfreunde von Ameln und Bremer haben im Jahr 2000 eine Weinactivity ins Leben gerufen, die bis heute besteht und mittlerweile mehr als 100.000 Euro zur Unterstützung von Projekten erwirtschaftet hat.
Beide Lionsfreunde besuchen jährlich Weingüter in Frankreich und nehmen von dort Weine zur Probe mit, die Lionsfreunde und Gäste verkosten und ordern kön- nen. Mittlerweile liegt das Order- protefeuille bei mehr als 10.000 Flaschen pro Jahr.
Die Preisträger Herman von Ameln (l.), Alfred Bremer (2. v. r.) mit Ehefrau Karin und District Governor Dr. Ulrich Wolff. Foto: LC
Hendricks: „Es gibt nur ein Klima und nur einen Ozean“
barbara Hendricks diskutierte mit Schülern am Kag über den Klimawandel
KLEVE. Der Klimawandel be- reitet der Welt sorgen – den Menschen im zentralameri- kanischen El Salvador aber ganz besonders. „In einem Jahr herrscht bei uns Dürre und Trockenheit. Im nächsten Jahr gibt es Stürme und Über- schwemmungen. Beide Jahre nehmen uns die Lebensgrund- lage“, sagt Santiago Vasquez in einer Podiumsdiskussion zum Thema Klimawandel am Klever Konrad-Adenauer-Gymnasium (KAG) mit der ehemaligen Bun- desumweltministerin Barbara Hendricks.
Vasquez ist Lehrer am Centro Escolar Nueva Esperanza in El Salvador, mit der das KAG eine langjährige Schulpartnerschaft pflegt. In diesem Rahmen sind Schüler und Lehrer aus Zentral- amerika derzeit zu Besuch in Kleve und haben mit Barbara Hendricks über den Klimawan- del gesprochen, der El Salvador ganz besonders hart trifft. Schü- ler Jorge aus El Salvador teilte der Klever Bundestagsabgeordneten und ehemaligen Bundesumwelt- ministerin seine Sorgen mit: „El Salvador ist ein kleines Land, das sehr verletzlich ist. Es kommen mittlerweile sehr viele Naturka- tastrophen zusammen.“ Von der Regierung fühle er sich im Stich gelassen. „Sie stellt sich taub, ob- wohl sie etwas tun müssen.“
Hendricks machte deutlich, dass der Umgang mit der Um- welt in Deutschland und Mittel- europa mit den Vorkommnissen in Zentralamerika zusammen- hängt. „Wenn wir Braunkohle zur Stromgewinnung nutzen oder viele Autos fahren, hat das Auswirkungen auf das Klima weltweit“, erklärte Hendricks und fügte an: „Wir müssen uns klar machen, dass es nur ein Kli- ma gibt und nur einen Ozean.
Ganz egal, ob der nun Pazifik oder Atlantik heißt.“
Um die Umwelt zu schützen, haben 196 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen vor drei Jahren das Übereinkommen von Paris zur Begrenzung der menschengemachten globalen Erderwärmung auf der UN- Klimakonferenz in Paris verab- schiedet. Hendricks war daran als deutsche Bundesumweltmi- nisterin maßgeblich beteiligt.
Jedes einzelne Land habe sich dabei in unterschiedlicher Weise verpflichtet, auf die Umwelt auf- zupassen und darauf geeinigt, die Erderwärmung auf nur deutlich
unter zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit (etwa 1850) ansteigen zu lassen. In Deutsch- land solle dafür unter anderem vermehrt auf Autos und Braun- kohle bei der Stromgewinnung verzichtet werden. „El Salvador hat sich dazu verpflichtet, Wäl- der zu bewahren und aufzufor- sten. Sie konnten nicht sagen
„Wir verstromen keine Braun- kohle mehr“, weil sie das noch nie gemacht haben“, erläuterte Hendricks.
Der Wald hat in El Salvador einen ganz besonderen Stel- lenwert. Wie die Besucher aus Zentralamerika am KAG be- richteten, schützt er die Dörfer vor größeren Auswirkungen der vielen Umweltkatastrophen. „Bei Hochwasser steigt das Wasser zwar auch mit Wald auf dieselbe Höhe an, aber der Wald dämpft die Wassermassen ab, so dass sie nicht so stark auf die Dörfer tref- fen“, erklärte Lehrerin Carmen Ventura. Immer mehr Wald sei aber in den vergangenen Jahren abgeholzt worden, was nicht nur dem Schüler Jorge große Sorgen bereitet. „Lina Pohl, die Umwelt- ministerin aus El Salvador, die ich sehr gut kenne, setzt sich zum Beispiel sehr für die Wiederauf- forstung des Waldes ein“, verriet Hendricks. Wie in Deutschland gebe es aber auch in El Salvador Parteien mit unterschiedlichen Interessen, so dass der Eindruck entstehen könne, dass die Regie- rung die Augen verschließe.
Auch Deutschland und Mittel-
europa bekomme immer mehr die Auswirkungen des Klima- wandels zu spüren. „Die Wet- terphänomene, die es schon im- mer gab, werden überall auf der Welt häufiger und intensiver“, sagte Hendricks. Deutsche Ziele müssten daher sein, dass weni- ger Autos in den Großstädten unterwegs sind, die Menschen mehr auf den öffentlichen Nah- verkehr zurückgreifen, mehr Grünflächen in den Innenstäd- ten auch für Fußgänger sowie Fahrradfahrer geschaffen werden und dass die Fleischproduktion in Deutschland verringert wird.
„Dazu muss das Fleisch auch wieder mehr Kosten und die Menschen müssen es weniger verzehren“, meinte Hendricks.
Zum Ende der Podiumsdis- kussion sprach ein Schüler des Konrad-Adenauer-Gymnasiums noch das Thema Klima-Flücht- linge an. Barbara Hendricks sagte bereits vorher, dass aufgrund des Klimawandels in manchen Re- gionen bald kein Leben mehr möglich sei und die Menschen dort daher ihre Heimat verlassen müssten. „Wir brauchen deshalb den Status des Klimaflüchtlings, den es zurzeit aber noch nicht gibt“, sagte Hendricks.
Andere Länder müssten sich verpflichten diese Flüchtlinge aufzunehmen, worin die Klever Bundestagsabgeordnete auf- grund der nicht allzu hohen An- zahl an Flüchtlingen aber kein Problem sieht.
Sabrina Peters Barbara Hendricks (3. v.l.) machte im Gespräch mit den Gästen aus El Salvador deutlich, dass auch wir in Deutschland für Naturkatastro- phen in anderen Regionen der Welt verantwortlich sind. NN-Foto: SP
Die Vorschulkinder der Awo-Kindertagesstätte „Mäuseburg“ in Hasselt haben das Rathaus besucht und den Tannenbaum im Ein- gangsbereich mit Selbstgebasteltem weihnachtlich geschmückt. Die Rathausmitarbeiter und die Besucher bekamen im Anschluss sogar noch ein fröhliches Nikolauslied gesungen und die Kinder erhielten als Dankeschön einen Weckmann. Foto: gemeinde bedburg-Hau
Das Thema „Brandschutzerzie- hung“ stand heute bei den drit- ten und vierten Klassen an der St.
Markus Grundschule in Schnep- penbaum auf dem Lehrplan.
Feuerwehrleute sensibilisierten die Kinder im richtigen Umgang mit Feuer. Mitglieder der Freiwil- ligen Feuerwehr Bedburg-Hau hatten sich einen Vormittag lang Zeit genommen, um die beiden Jahrgänge der Klassen zunächst mit vielen kleinen Versuchen an das Thema heranzuführen. Sie konnten selbst erfahren wie zu einem Brand kommen kann. Die
Feuerwehrleute veranschaulich- ten den Kindern mit vielen Ma- terialien deren Brennbarkeit oder auch wie es passieren kann, dass ein Adventskranz oder ein Weih- nachtsbaum Feuer fängt. „Feuer solltet ihr nur anzünden, wenn ein Erwachsener dabei ist“, war eine der wichtigsten Botschaften an diesem Tag.
Für den Fall, dass es brennen sollte, durften die Kinder an- schließend die fünf W-Fragen üben und einen Notruf absetzen.
Dafür hatten die Brandschüt- zer ein spezielles Telefon mitge-
bracht, mit der sie den eingegan- genen Notruf entgegennehmen und mit dem jeweiligen Kind das Gespräch führen konnte.
Diese Übung diente dazu, den Kindern die Angst vor Telefo- naten im Ernstfall zu nehmen.
Das Anprobieren der Schutz- kleidung und Vorführung eines Löschfahrzeuges war an diesem Tag ein weiterer Höhepunkt. Der Vormittag hat in jedem Fall dazu beigetragen, das richtige Verhal- ten im Umgang mit Feuer zu er- lernen und zu üben.
Foto: OtS
Kein Feuer ohne Aufsicht der Eltern
KLEVE. Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Sie zu schützen, zu fördern und ande- re davon zu überzeugen, sollte die Aufgabe jeden Bürgers sein.
Dass dies manchmal nicht ein- fach ist, hat Professor Doktor Klaus-Peter Hufer, Politikwis- senschaftler von der Universi- tät Duisburg-Essen ausführlich berichtet.
Auf Einladung der Joseph Beuys Gesamtschule und vom SOS-Kinderdorf war er im Schulforum an der Hoffmanna- llee zu Gast. Wie gehe ich damit um, wenn mir jemand sagt „Frü- her war alles besser“? Was kann ich antworten, wenn es heißt
„Die Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg“? Mit solchen Stammtischparolen hat sich der Wissenschaftler Hufer in den ver- gangenen Jahren beschäftigt. He- rausgekommen sind unter ande-
rem Seminare, die die Menschen im Umgang mit diesen verallge- meinernden und populistischen Äußerungen schulen sollen. In einem kurzen Vortrag stellte der Experte Hufer zunächst seine Arbeit vor und gab einige Denk- anstöße mit auf den Weg. In der anschließenden Diskussion mit Schulleiter Christoph Riedl und Peter Schönrock wurden Fragen geklärt und Aspekte vertieft. Ob Familienfeier, Straßenbahn oder im Fußballstadion – Stamm- tischparolen sind allgegenwärtig.
Hufer trat entschieden dafür ein, diesen nach Möglichkeit immer entgegenzutreten: „Humor kann ein Weg sein, aber auch Rück- fragen bis zur Absurdität oder gute Argumente“. Gemeinsam wurden die Fragen und mögliche Antworten besprochen. Dabei wurden auch die sozialen Medien thematisiert.
Die Demokratie verteidigen
Schüler diskutieren gemeinsam mit Professor Hufer
Sport 55 Plus: Der Sportverein Nordwacht Keeken bietet einen neuen Sportkurs für Frauen und Männer ab circa 55 Jahre an. Inhalte des Kurses sind un- ter anderem Koordinations- und Gleichgewichtsübungen. Aufbau der Ganzkörpermuskulatur, so- wie Steigerung der Mobilität.
Der Spaß an der Bewegung steht während der Trainingseinheiten im Vordergrund. Interesse ge- weckt? Wir starten mit dem Kurs am 13. Dezember um 18.30 Uhr in der Sporthalle Keeken. Für weitere Fragen steht der Übungs- leiter August Böckenhüser (Te- lefon 02821/ 18517) oder Hans Kuppen (02821/ 30594) zur Ver- fügung.
SV Nütterden: Die Mitglieder der Wandergruppe des SV Nüt- terdenm treffen sich am mor- gigen Sonntag, 9. Dezember, um 9.30 Uhr am Restuarant Altes Landhaus im Forstgarten in Kle- ve zum gemeinsamen Frühstück.
KURZ & KNAPP
Wünsch‘ Dir was: Im Workshop für Kinder und Jugendliche am nächsten Samstag, 15. Dezember, von 11 bis 13 Uhr werden Wün- sche und Visionen für das neue Jahr 2019 so raffiniert verarbei- tet, dass sie im Werk räumlich herausragen. Der Workshop fin- det für Kinder und Jugendliche ab sieben Jahren statt, die Ge- bühr beträgt zehn Euro pro Per- son. Der Empfang des Museums Kurhaus nimmt Anmeldungen entgegen unter der Telefonnum- mer 02821/ 75010, kasse@muse- umkurhaus.de.