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Vorteile einer starken Bioforschung für die Schweizer Landwirtschaft

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Medienkonferenz „ Power für die Bioforschung“ vom 13. August 2015

Vorteile einer starken Bioforschung für die Schweizer Landwirtschaft

Markus Ritter, Präsident Schweizer Bauernverband (es gilt das gesprochene Wort)

Sehr geehrte Dame und Herren, liebe Anwesende

Panta rhei, alles fliesst, lautete eine Weisheit im antiken Griechenland. Die Landwirtschaft befindet sich seit Jahrtausenden ebenfalls im Fluss und ist stetiger Veränderung unterworfen. Unsere Bauernfamilien stellen sich diesen Veränderungen, das heisst sie passen ihren Hof und ihre Produktion kontinuierlich den Bedürfnissen des Marktes und der Konsumenten an. Das geht – entgegen manchen Vorstellungen – aber oft nicht von heute auf morgen. Viele Betriebszweige, zum Beispiel die Milchproduktion, sind mit hohen Investitionen verbunden, so dass ein Betrieb oft über viele Jahre gebunden ist. Die Anpassungsfähigkeit der Landwirte zeigt sich auch in der Entwicklung des Biolandbaus, der heute einen Anteil von mehr als 10 Prozent hat. Manche denken vielleicht, dass das immer noch sehr wenig ist und träumen von einem Bioland Schweiz. Die Nachfrage zeigt ein differen- ziertes Bild: In vielen Bereichen sind Bioprodukte sehr gefragt, in anderen Produktionsrichtungen scheint der Biomarkt schon ziemlich gesättigt. Biomilch, beispielsweise, gibt es eher zu viel als zu wenig. Tatsache ist: Nicht jede Schweizerin und jeder Schweizer will oder kann Bioprodukte kaufen.

Trotzdem besteht noch Potential, auch in den gesättigten Biomärkten. Wir müssen daran arbeiten, dass mehr Schweizerinnen und Schweizer die Vorzüge unserer besonders ökologischen Produktion schätzen und bewusst und konstant zu Bioprodukten greifen. Das Potential können wir aber auch insofern besser nützen, indem wir die bestehenden anbautechnischen und fachlichen Probleme im Biolandbau lösen. So gibt es Schädlinge, denen die im Biolandbau zugelassenen Mittel nicht Herr werden. Bei Beispiel dafür ist der Rapsglanzkäfer. Das führt dazu, dass wir praktisch keinen Bio-Raps in der Schweiz anbauen. Bei den Bio-Zuckerrüben ist das Unkraut eine hohe Hürde, bei grossem Befall von Schädlingen oder Krankheiten kommen die im Biolandbau zugelassenen Pflanzen- schutzmittel an ihre Grenzen. Beim Gemüse gibt es die Herausforderung, dass es immer weniger für den Bio- landbau geeignete Züchtungen gibt und die Sortenvielfalt dramatisch abnimmt. Wegen den zahlreichen Proble- men und Unsicherheiten zögern auch viele Bauernfamilien ihren Betrieb umzustellen, vor allem solche mit Ackerkulturen oder anspruchsvollen Spezialkulturen wie Reben, Obst oder Gemüse. Obwohl genau bei diesen Produkten noch reichlich Marktpotential bestände.

Eine Stärkung der Bioforschung und eine engere Zusammenarbeit zwischen Agroscope und dem Forschungsinsti- tut für biologischen Landbau begrüsse ich als Biobauer deshalb sehr. Doch auch als Präsident aller Schweizer Bauern kann ich diesem Vorhaben einiges abgewinnen. Denn eine gute Lösung für den Biolandbau ist immer

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auch eine gute Lösung für die konventionelle Landwirtschaft. So hat sich unterdessen beispielsweise die Verwir- rung des Maiszünslers mit Pheromonen in der gesamten Schweizer Landwirtschaft als erfolgreiche Bekämp- fungsmethode etabliert. Viel Hoffnung habe ich auch für das Forschungsprojekt der biologischen Drahtwurmbe- kämpfung mit einem Schadpilz. Drahtwürmer sind Käferlarven, welche beispielsweise Löcher in die Kartoffeln fressen. Wenn dieses Verfahren zum Erfolg wird, dann kann davon der gesamte einheimische Kartoffelanbau profitieren. Da es immer Synergiepotential gibt, ist die Investition in die Bio-Forschung für alle Bauernbetriebe von Nutzen. Denn wir wollen für die Schweizer Landwirtschaft den Platz als nachhaltigste Landwirtschaft der Welt verteidigen. Das FiBL und Agroscope können mit ihrer verstärkten Zusammenarbeit einen Beitrag dazu leisten. Alles fliesst, auch wir müssen dran bleiben!

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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