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Vergesst die Drogen!

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KOLUMNE

DIE PTA IN DER APOTHEKE | Februar 2020 | www.diepta.de

K

ennen Sie das auch? Berichte über Süchtige, die bestimmte Drogen immer wieder konsumieren müssen, obwohl sie genau wissen, dass diese sie umbringen werden, wenn es nicht gelingt, die Teufelsspirale aus sich ständig steigerndem Konsum und Verlangen zu durchbrechen? Für Menschen, die Sucht nie erlebt haben, ist dieses Verhalten Drogenabhängiger oft schwer nachzu- vollziehen. Hier hilft ein Blick auf die Physiologie des „Drogengedächtnisses“.

Wie andere Formen von Gedächtnis auch werden die Erinnerungen an den Drogenkonsum und die damit verbundenen Umstände und Gefühle durch Veränderungen an synaptischen Verbindungen zwischen Nervenzellen gespeichert. An Ratten konnte kürzlich gezeigt werden, dass Kokainkon- sum dazu führt, dass bei einem bestimmten Neu- ronentyp im Nucleus accumbens, welcher eine zentrale Rolle für das interne Belohnungssystem des Gehirns und die Suchtentstehung spielt, Syn- apsen entstehen, die spezifisch für die Erinnerun- gen an den Kokainkonsum zu sein scheinen. Diese Synapsen weisen verschiedene Typen von Rezep- toren für den Botenstoff Glutamat auf, sogenannte NMDA- und AMPA-Rezeptoren, wobei zunächst nur die NMDA- aber noch keine AMPA-Rezepto- ren angelegt sind. Nach der Entstehung der Syn- apsen durch Kokainkonsum, den die Ratten in

dem Experiment selbst initiieren konnten, reifen diese Synapsen mit der Zeit durch Einbau von AMPA-Rezeptoren, wodurch sie ge- stärkt werden und so das Drogengedächtnis festigen und das Sucht- verhalten steigern: Die Ratten versuchen, wieder an Kokain zu kommen, weil die Erinnerung an den Konsum mit der Aktivierung des Belohnungssystems verknüpft und damit für die Ratte außer- ordentlich positiv belegt ist.

Nun ist Gedächtnis, anders als Daten auf einer Festplatte, aber nicht statisch, sondern dynamisch und kann sich neuen Erkenntnissen an- passen. Damit dies möglich ist, müssen sich einmal geknüpfte sy- naptische Verbindungen auch wieder verändern lassen, was dadurch erreicht wird, dass sie von einem stabilen in einen instabilen Zustand wechseln können, und zwar immer dann, wenn die ursprüngliche Erinnerung abgerufen, die Synapsen also reaktiviert werden. Sie sind dann für eine kurze Zeit wieder plastisch, können sich also an mög- liche Veränderungen anpassen, bevor sie sich wieder stabilisieren.

Beim beschriebenen Kokaingedächtnis geschieht dies dadurch, dass bei einem neuerlichen Drogenkonsum die AMPA-Rezeptoren wie- der aus den Synapsen verschwinden, erst nach sechs Stunden wieder eingebaut werden und das Kokaingedächtnis so erneut stabilisieren.

In den sechs Stunden aber ist der Prozess prinzipiell störbar und bie- tet so möglicherweise ein therapeutisches Fenster, um das Drogen- gedächtnis zu schwächen

und so das Suchtverlan- gen zu reduzieren – man müsste dazu lediglich den Einbau der AMPA-Rezep- toren in die Synapsen ver- hindern! Im Gegensatz zu anderen Interventionen, etwa der unspezifischen und daher nebenwirkungs- reichen Unterdrückung der Proteinbiosynthese, ein klar definiertes Ziel für die Pharmakologen, finden Sie nicht auch?  n

Sucht hat viel damit zu tun, wie sich das Gehirn an den Konsum erinnert. Dieses Suchtgedächtnis zu stören könnte der Schlüssel zu einer neuen Therapie sein.

ZUR PERSON

Prof. Dr. Schulze Hirnforscher

Holger.Schulze@uk-erlangen.de Prof. Dr. Schulze ist Leiter des Forschungslabors der HNO-Klinik der Universität Erlangen-Nürnberg sowie auswärtiges wissenschaft- liches Mitglied des Leibniz-Instituts für Neurobiologie in Magdeburg.

Seine Untersuchungen zielen auf ein Verständnis der Neurobiologie des Lernens und Hörens.

www.schulze-holger.de

Vergesst die Drogen!

»Das Sucht­

gedächtnis kann gestört werden!«

HOLGER SCHULZE

© Prof. Dr. Holger Schulze

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