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Auswertungsbericht schriftliche reAlschulAbschluss-prüfung MAtheMAtik

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Seite 1 cba LISA | Anregungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 10/2019 – 15.08.2019

Anregungen zur Schul- und unterrichtSentwicklung 10/2019

Grundschule Sekundarschule Gemeinschaftsschule Gesamtschule Gymnasium Berufliches Gymnasium Förderschule Berufsbildende Schule

Schuljahr 2018/2019

Auswertungsbericht

schriftliche reAlschulAbschluss- prüfung MAtheMAtik

AllgeMeines

Ein wesentliches Element zum Erwerb eines Realschulab- schlusses ist die schriftliche Abschlussprüfung Mathematik.

Die Anforderungen dieser Prüfungsarbeit ergeben sich aus den Bildungsstandards im Fach Mathematik für den Mittle- ren Schulabschluss /1/ und aus dem Fachlehrplan Sekundar- schule Mathematik /2/. Die Prüfungsarbeit besteht aus zwei Pflichtteilen und einem Wahlpflichtteil. Im Pflichtteil 1 bear- beiten die Prüflinge ohne Taschenrechner und ohne Tafel- werk Aufgaben, die erwartbares basales Wissen und Können repräsentativ abrufen. Dabei sind im Pflichtteil 1 insgesamt acht Bewertungseinheiten (BE) erreichbar. Die Arbeitszeit beträgt 20 Minuten. Im Pflichtteil 2 und in den Wahlpflicht-

aufgaben sind ein wissenschaftlicher Taschenrechner und ein Tafelwerk als Hilfsmittel zugelassen. Die Aufgaben im Pflichtteil 2 haben insgesamt einen Umfang von 24 BE. Im Wahlpflichtteil wählen die Prüflinge genau eine von drei Wahlpflichtaufgaben aus. Die Wahlpflichtaufgaben haben im Ganzen je einen Umfang von 8 BE. Für den Pflichtteil 2 und den Wahlpflichtteil stehen insgesamt 20 Minuten Ein- lesezeit und 160 Minuten Arbeitszeit zur Verfügung. In der Prüfungsarbeit liegt der Schwerpunkt der zu erbringenden Leistungen im Anforderungsbereich II. Darüber hinaus wer- den die Anforderungsbereiche I und III berücksichtigt.

ergebnisse iM überblick

Grundlage für die vorliegenden Übersichten sind die Ergeb- nisse von 7865 Prüflingen aus 192 Schulen. Darunter waren 122 Prüflinge (ca. 1,6 %), die den Zugang zum 10. Schuljahr- gang durch den am Ende des 9. Schuljahrgangs erworbenen qualifizierten Hauptschulabschluss erreicht hatten.

notenbezogene ergebnisse

Tabelle 1 ist zu entnehmen, dass etwas mehr als ein Fünf- tel der Prüflinge sehr gute oder gute Prüfungsergebnisse erzielte. Nahezu 80 % der Prüflinge erlangten ein Prüfungs- ergebnis im Notenbereich von 2 bis 4. Das ist um etwa vier Prozentpunkte höher als im Vorjahr. 17 % der Prüflinge erreichten nicht mindestens ausreichende Prüfungs- ergebnisse. Im Jahr zuvor war dieser Wert um etwa zwei Prozentpunkte höher. Gleichzeitig ist der Anteil der nicht mindestens ausreichenden Leistungen im Jahr 2019 der niedrigste seit 2014 und der zweitniedrigste seit Einführung des weiterentwickelten Konzeptes in 2012.

tab. 1: Jahresnoten im 10. schuljahrgang und prüfungsnoten im fach Mathematik (gerundete Angaben)

note 1 2 3 4 5 6

Jahresnote (in %) 5,4 26,8 35,0 28,6 5,7 0,2 Prüfungsnote (in %) 3,8 18,1 27,4 33,7 14,5 2,5

Die Verteilung der Jahres- noten folgt annähernd den Verteilungen der Vorjahre.

3,01 3,45

1 2 3 4 5 6

Jahresnoten Prüfungsnoten

Noten

Abb. 1: 90 %-perzentilbänder der Jahres- und prüfungsnoten (schulmittelwerte)

Der Landesmittelwert der Prüfungsnoten beträgt 3,45 (vgl. Abb. 1). Wie in den vergangenen Jahren liegt der Landesmittel- wert der Jahresnoten (3,01) unter diesem Wert.

Bei der Interpretation ist jedoch zu beachten, dass sich Jahres- und Prü-

fungsnoten auf unterschiedliche Kompetenzüberprüfungen beziehen.

Anhand des Perzentilbandes ist auch erkennbar, dass die Hälfte der Schulmittelwerte in den Prüfungsergebnissen zwischen 3,15 und 3,71 liegt. Je 20 % aller erfassten Schu- len erzielen Notendurchschnitte von 2,84 bis 3,15 bezie- hungsweise von 3,71 bis 4,27. Jeweils 5 % der Schulen liegen unterhalb des 5. Perzentils beziehungsweise oberhalb des 95. Perzentils.

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Seite 2 15.08.2019 – Anregungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 10/2019 | LISA cba

Aufgabenbezogene ergebnisse

Die Abbildungen 2, 3 und 5 zeigen, dass die Erfüllungspro- zentsätze auf Ebene der Teilaufgaben insgesamt zwischen 6 % (Aufg. 2d-1, WPA 2: Gleichung lösen, AFB III) und 87 % (Aufg. 2b, Pflichtteil 2: Finanzierungsmodell beurteilen, AFB II) schwanken.

Pflichtteil 1

Im Pflichtteil 1 wurden Landesmittelwerte von 45 % (Aufg. 8:

kleinsten Funktionswert angeben) bis 75 % (Aufg. 1b: Dif-

ferenz berechnen) erreicht (vgl. Abb. 2). Der mittlere Erfül- lungsprozentsatz im Pflichtteil 1 liegt bei 61 %. Festzustellen ist, dass dieses Ergebnis innerhalb der Schwankungen der letzten Jahre liegt. Im Vergleich zum Prüfungsjahr 2018 zeigt sich erneut, dass eine im Inhaltsbereich Zuordnungen und Funktionen verortete Aufgabe den niedrigsten Landesmittel- wert aufweist (Aufg. 8).

Nur etwas mehr als die Hälfte der Prüflinge konnte einen Anteil von 400 (Aufg. 1d) korrekt berechnen.

0%

20%

40%

60%

80%

100%

1a (73%) 1b (75%) 1c (65%) 1d (52%) 2a (50%) 2b (74%) 3 (70%) 4 (65%) 5 (49%) 6 (59%) 7 (68%) 8 (45%) 9 (48%) 10 (59%) Produkt

berech- nen

Differenz berech- nen

Potenz berech- nen

Anteil berech-

nen Einheiten der Masse umrech-

nen

Einheiten der Zeit umrech- nen

Summe ausmulti plizieren

Umfang ermitteln Länge der

Hypo- tenuse angeben

prozen- tualen Anteil bestim-

men Prozent- sätze im Diagramm

auswer- ten

kleinsten Funktions-

angebenwert Größe Winkelsdes angeben

Trapez zeichnen

Erllungsprozenttze

Zahlen und Größen

Zuordnungen und Funktionen

Raum und Form

Daten und Zufall

Abb. 2: 90 %-perzentilbänder und landesmittelwerte im pflichtteil 1

Pflichtteil 2

Die höchsten Landesmittelwerte im Pflichtteil 2 wurden im Inhaltsbereich Zahlen und Größen beim Berechnen der Gesamtkosten für den Erwerb eines Führerscheins (Aufg. 2a, AFB I) und beim Beurteilen eines Finanzierungsmodells

(Aufg. 2b, AFB II) erreicht (vgl. Abb. 3). Im gleichen Inhaltsbe- reich wird beim Lösen einer Gleichung ein deutlich niedrige- rer Landesmittelwert erzielt (Aufg. 1b, AFB I).

0%

20%

40%

60%

80%

100%

1a-1 (80%)

AFB I 1a-2 (38%)

AFB II 1b (48%)

AFB I 1c (59%)

AFB II 1d (50%)

AFB III 2a (86%)

AFB I 2b (87%)

AFB II 3a (75%)

AFB II 3b (51%)

AFB II 3c (28%) AFB III Durchschnitt

berechnen relative Häufigkeit

ermitteln

Gleichung

lösen Länge einer Strecke berechnen

Eigenschaften quadratischer Funktionen

angeben

Gesamt- kosten berechnen

Finanzie- rungsmodell

beurteilen

Volumen

berechnen Körper im Zweitafelbild

darstellen

Formel erläutern

Erllungsprozenttze

Zahlen und Größen

Zuordnungen und Funktionen

Raum und Form

Daten und Zufall

Abb. 3: 90 %-perzentilbänder, landesmittelwerte und Anforderungsbereiche im pflichtteil 2

Das Erläutern einer Formel, die zur Berechnung des Ober- flächeninhalts eines zusammengesetzten Körpers genutzt werden kann, wird mit einem Landesmittelwert von 28 % bewältigt (Aufg. 3c, AFB III). Dies ist der niedrigste Landes- mittelwert im Inhaltsbereich Raum und Form im Pflichtteil 2.

Deutlich besser gelingt das Berechnen des Volumens eines aus einem Würfel und einem Kreiskegel zusammengesetz- ten Körper (Aufg. 3a, AFB II). Im Inhaltsbereich Daten und Zufall schwanken die Landesmittelwerte zwischen 38 % (Aufg. 1a-2, AFB II) und 80 % (Aufg. 1a-1, AFB I).

wahlpflichtaufgaben (wPA)

Die Hälfte der Prüflinge wählte für die Bewertung die WPA 3 im Inhaltsbereich Daten und Zufall (vgl. Abb. 4) aus.

Etwas mehr als ein Fünftel der Prüflinge entschied sich für die Bewertung der WPA 2 (Inhaltsbereich: Zuordnungen und Funktionen). Eine im Prüfungsjahr 2016 gestellte und vergleichbare innermathematische Aufgabe zum Kontext Potenzfunktionen wurde seinerzeit von deutlich weniger

Prüflingen zur Bewertung ausgewählt (9,1 %). Lehrkräfte konstatieren in ihren verbalen Rückmeldungen zur Prü- fungsarbeit 2019 partiell, dass

•  „die Wahlpflichtaufgabe 2 für viele Schüler zu theoretisch ist“ und

•  „nicht der späteren praktischen Realität (Anwendung) der Realschüler entspricht“.

(3)

Seite 3 cba LISA | Anregungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 10/2019 – 15.08.2019

Abb. 4: wahlverhalten und erfüllungsprozentsätze in den wahlpflicht- aufgaben

2267; 29%

1631; 21%

3940; 50%

38%

30% 33%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Wahlpflichtaufgabe 1 Wahlpflichtaufgabe 2 Wahlpflichtaufgabe 3

Prozentsatz

Wahlverhalten Erfüllung

Bei der Analyse der Ergebnisse der drei komplex angelegten Wahlpflichtaufgaben ist zu bedenken, dass ihre Teilaufgaben ausschließlich in den Anforderungsbereichen II und III zu verorten sind. Insofern schätzten Lehrkräfte diese Aufgaben in ihren verbalen Rückmeldungen auch als „anspruchsvoll“

ein.

In der WPA 1 wurde der im Inhaltsbereich Raum und Form in der Prüfungsarbeit insgesamt niedrigste Landesmittelwert von 10 % (vgl. Abb. 5) beim Berechnen von Streckenverhält- nissen erzielt (Aufg. 1c, WPA 1: AFB III). Das Berechnen des Oberflächeninhaltes einer Kugel (Aufg. 1b-1, WPA 1: AFB II) gelingt den Prüflingen vergleichsweise besser (65 %).

Die Landesmittelwerte schwanken in der WPA 2 zwischen 6 % (Aufg. 2d-1, WPA 2: Gleichung lösen, AFB III) und 48 % (Aufg. 2a, WPA 2: Graphen zeichnen, AFB II). Das Lösen einer

Abb. 5: landesmittelwerte und Anforderungsbereiche in den wahlpflichtaufgaben 0%

20%

40%

60%

80%

100%

1a (52 %) AFB II 1b-1 (65%)

AFB II 1b-2 (41%) AFB III 1c (10%)

AFB IIII 2a (48%) AFB II 2b (30%)

AFB III 2c (43%) AFB II 2d-1 (6%)

AFB III 2d-2 (16%) AFB III 3a (61%)

AFB II 3b (28%) AFB II 3c (22%)

AFB III Umlauf-

berechnenbahn Ober- flächen-

inhalt einer Kugel berechnen

Zahl mit ab- getrennter

Zehner- potenz darstellen

Strecken- verhält-

nisse berechnen

Graphen

zeichnen Definitions- bereich begründen

Gleichung nach- weisen

Gleichung lösen Aufgabe

formu- lieren

Baum- diagramm

zeichnen Wahr- schein- lichkeit berechnen

Wahr- schein- lichkeit berechnen

Wahlpflichtaufgabe 1 Wahlpflichtaufgabe 2 Wahlpflichtaufgabe 3

Erllungsprozenttze

Zahlen und Größen

Zuordnungen und Funktionen

Raum und Form

Daten und Zufall

Bruchgleichung bereitet den Prüflingen offenkundig erhebli- che Schwierigkeiten. Es ist für die Prüfungsarbeit insgesamt festzustellen, dass die Landesmittelwerte im Inhaltsbereich Zuordnungen und Funktionen bei höchstens 50 % liegen.

Beim Zeichnen eines Baumdiagramms wurde ein Landesmit- telwert von 61 % erzielt (Aufg. 3a, WPA 3: AFB II). Das Berech- nen von Wahrscheinlichkeiten bereitet – den Ergebnissen dieser Prüfungsarbeit zufolge – vermutlich noch Schwierig- keiten (Aufg. 3b, WPA 3: AFB II und Aufg. 3c, WPA 3: AFB III).

hinweise Zur weiterArbeit

Allgemeine Hinweise zur Auswertung der Prüfung gibt es in zahlreichen Publikationen, z. B. /3/.

Fortbildungsangebote zur unterstützung nutzen Im Kontext von Fortbildungsveranstaltungen des LISA können die Prüfungsergebnisse als Basis genutzt werden, um die Vorbereitung für das Prüfungsjahr 2020 anzubah- nen. So werden zum Beispiel in Fortbildungen gemeinsam Vorschläge für eine Klassenarbeit unter Prüfungsbedingun- gen erarbeitet. Die entsprechenden Veranstaltungen sind im Fortbildungskatalog zu finden:

•  Festigung der mathematischen Kompetenzen im Fach Mathematik Teil 1: Prüfungsvorbereitung: 19F156031-01 am 28. September 2019 (Sangerhausen)

•  Festigung der mathematischen Kompetenzen im Fach Mathematik Teil 1: Prüfungsvorbereitung: 19F156030-01 am 4. Oktober 2019 (Merseburg)

drei mathematische grunderfahrungen

Die oben beschriebenen Befunde belegen, dass es einigen Prüflingen schwerfällt, innermathematischen Herausforde- rungen gerecht zu werden. Dies trifft in dieser Prüfungsar- beit insbesondere auf den Inhaltsbereich Zuordnungen und Funktionen zu, da die vorkommenden Aufgaben ausschließ- lich innermathematischer Natur sind. Vermutlich lässt sich dies auch auf den Inhaltsbereich Zahlen und Größen über- tragen. Der von einigen Lehrkräften partiell angemahnte fehlende Praxisbezug in Teilaufgaben (z. B. in WPA 2) ist Indikator für diese Hypothese. Unabhängig von der späteren Bildungsbiografie der Prüflinge muss der Mathematikun- terricht anstreben, drei miteinander verknüpfte Grund- erfahrungen zu ermöglichen (vgl. /4/ und /1/, S. 6). Um Herausforderungen im Alltag bewältigen zu können, ist es notwendig, mathematische Fragestellungen zu erkennen, zu formulieren und zu erläutern. Dazu ist es nötig, über Wissen Offenkundig wählen Prüflinge eher Aufgaben aus dem

Inhaltsbereich Zuordnungen und Funktionen, wenn ein außermathematischer Sachverhalt zum Gegenstand der Aufgabe gemacht wird. Indizien dafür sind die Zahlen zum Wahlverhalten aus den Prüfungsjahren 2017 und 2018. In diesen Jahren wurden die außermathematisch angelegten Wahlpflichtaufgaben aus diesem Inhaltsbereich vornehm- lich gewählt.

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Seite 4 15.08.2019 – Anregungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung 10/2019 | LISA cba impressum

Herausgeber: Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA)

Autor: Thomas Viehweg

cba Sie dürfen das Material weiterverbreiten, bearbeiten, verändern und erweitern. Sie müssen den Urheber nennen und kennzeichnen, welche Änderungen sie vorgenommen haben. Sie müssen das Material und Veränderungen unter den gleichen Li- zenzbedingungen weitergeben. Die Rechte für Fotos, Abbildungen und Zitate für Quellen Dritter bleiben bei den jeweiligen Rechtein- habern.

Alle bisher erschienenen Informationsblätter finden Sie auch auf dem Bildungsserver Sachsen-Anhalt unter:

www.bildung-lsa.de/lisa-kurz-texte zur mathematischen Modellbildung zu verfügen (vgl. /5/).

Und dieses Wissen wird letztendlich durch die Mathema- tik als Fachwissenschaft gespeist. Schließlich werden im Mathematikunterricht aber auch Problemlösefähigkeiten gefördert. Im Unterricht müssen deshalb inner- und außer- mathematische Sachverhalte gleichberechtigt betrachtet werden, sodass die Prüflinge Sicherheit beim Lösen solcher Aufgaben erlangen.

Strategien vermitteln

Die Ergebnisse belegen, dass knapp die Hälfte der Prüflinge einen Anteil von 400 (Aufg. 1d, Pflichtteil 1) nicht korrekt ermitteln konnte. Hingegen gelang dies im Kontext einer Einheit im Jahr 2017 deutlich mehr Prüflingen (2017: Aufg. 1d, Pflichtteil 1: 78 %). Das Ermitteln des Anteils (auch einer Größe) kann nach dem Erwerb im Doppeljahrgang 5/6 im Kontext aller Inhaltsbereiche und Kompetenzschwerpunkte thematisiert werden. Zeigen sich in der Lerngruppe Schwie- rigkeiten, sobald keine Größe mehr betrachtet wird, so kann den Lernenden der Hinweis gegeben werden, eine bevorzug- te Einheit mental zu repräsentieren (z. B.: Betrachte 400 km anstatt 400). Weiterhin sollte schrittweise untersucht wer- den, über welche Lerndefizite die Lernenden verfügen, wenn sie Anteile ermitteln, z. B.:

•  Division von natürlichen Zahlen (400 : 5)

•  Multiplikation von natürlichen Zahlen (80 . 4)

Aber auch Umkehraufgaben bieten sich in diesem Zusam- menhang an, z. B.

der inhaltsbereich Zuordnungen und Funktionen Im Schuljahrgang 7/8 muss ein tragfähiges Konzept zu linearen Funktionen entwickelt werden, sodass sich die dort erworbenen Erkenntnisse auf weitere Funktionsklassen übertragen und deren Eigenschaften analog untersuchen lassen. Es bietet sich zum Beispiel an, im Doppeljahrgang 7/8 mit der Entwicklung einer Begriffslandkarte zu begin- nen und Eigenschaften von Funktionen bzw. ihrer Graphen fortlaufend zu ergänzen, wenn weitere Funktionsklassen zum Gegenstand des Mathematikunterrichts gemacht werden. Das Untersuchen der Eigenschaften von Funktionen und ihrer Graphen (Gemeinsamkeiten und Unterschiede) sollte bereits bei linearen Funktionen angebahnt werden.

Zum Beispiel kann der Einfluss des absoluten Gliedes n der linearen Funktion vorteilhaft durch die Verwendung dyna- mischer Geometriesoftware untersucht werden, in dem der Parameter n entsprechend variiert wird. Dann gibt es zwar Eigenschaften, die stets gleich bleiben (z. B. Definitions- und Wertebereich, Monotonie). Es existieren aber auch Eigen- schaften, die sich in Abhängigkeit vom Parameter verändern (z. B. Nullstelle, Schnittpunkt mit der Ordinatenachse). Eine basale Anforderung ist es, zunächst den Einfluss des Para- meters auf die Lage des Graphen zu beschreiben. Anschlie- ßend können Gemeinsamkeiten und Unterschiede unter- sucht werden. Werden weitere Funktionsklassen betrachtet, so wird dann auch der Einfluss von Parametern auf die Form des Graphen untersucht.

Abb. 6: schülerlösung zur wahlpflichtaufgabe 2d

Quellen:

/1/ Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.) (2003): Bildungsstandards im Fach Mathematik für den Mittleren Schulabschluss. Beschluss vom 4.12.2003.

/2/ Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt (Hrsg.) (2012): Fach- lehrplan Sekundarschule Mathematik. Magdeburg.

/3/ Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (Hrsg.) (2018): Potenziale zentraler Leistungserhebungen (ZLE) für die Unterrichtsentwicklung. Halle (Saale).

/4/ Winter, H.: Mathematikunterricht und Allgemeinbildung. http://sinus- transfer.uni-bayreuth.de/fileadmin/MaterialienDB/45/muundallge- meinbildung.pdf (10.07.2019)

/5/ Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (Hrsg.) (2018): Auswertungsbericht Schriftliche Realschulabschluss- prüfung Mathematik. Schuljahr 2017/2018. Halle (Saale).

/6/ Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (Hrsg.) (2016): Signalworte (Operatoren) für Arbeitsaufträge im Fach Mathematik. Überarbeitung der Fassung vom Januar 2011.

Vom Ansatz zur Aufgabe

Das Anwenden von Standardverfahren zum Lösen von Gleichungen wird in der Aufgabe 1b im Pflichtteil 2 und in

54von ...320.

der WPA 2d gefordert. Beide Aufgaben antizipieren ein Aus- wählen von Lösungsverfahren und eine Anwendung unter Aufgabenbedingungen. Gleichwohl zeigen sich erhebliche Unterschiede – ungeachtet der unterschiedlichen Anforde- rungsbereiche – in der Erfüllung. Dabei lässt die Teilanforde- rung „Ermitteln Sie die Lösungen der Gleichung.“ verschie- dene Lösungswege zu (vgl. /6/). So erhält man die Lösungen der Gleichung z. B. durch:

•  Zurückführung auf eine quadratische Gleichung

•  Ablesen der x-Koordinate der gemeinsamen Punkte der Graphen von f und g

•  systematisches Probieren, z. B. durch Wertetabellen Gleichzeitig bietet diese Aufgabe aber auch die Möglichkeit, dass Formulieren einer Aufgabenstellung zu einem Ansatz zu üben. In der Erstbegegnung ist dies z. B. möglich, wenn zunächst Schülerlösungen (vgl. Abb. 6) betrachtet werden.

Dazu können den Lernenden verschiedene Aufgabenstel- lungen zu einem gegebenen Ansatz repräsentiert werden.

Aus diesen Aufgabenstellungen ist begründet die richtige auszuwählen. Einige Lernende werden die Korrektheit der dargestellten Schülerlösung infrage stellen, da in diesem Kontext die Graphen betrachtet werden müssten („Ermit- teln Sie die Koordinaten der Schnittpunkte der Graphen der Funktionen f und g.“).

Referenzen

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