Mein Kompetenzprofil
Dieser Leitfaden soll Sie dazu anregen, eine Selbsteinschätzung Ihrer Kompetenzen vorzunehmen.
Um beispielsweise die Stellensuche zielgerichtet anzugehen oder bei einem Vorstellungsgespräch überzeugend aufzutreten, ist die Kenntnis der eigenen Interessen, der Motivation und der bereits erworbenen Kompetenzen wichtig. Es ist sinnvoll, diese Analyse vor der Stellensuche und dem Bewerbungsprozess durchzuführen.
Den eigenen Kompetenzen auf der Spur
Listen Sie für jeden Lebensbereich diejenigen Stationen auf, die Sie als lehrreich erachten. Sie können dafür zum Beispiel die untenstehende Grafik, ein Mind-Map oder eine Tabelle verwenden.
Halten Sie für jede Station die wichtigsten Lernerfahrungen fest (Wissen, Fertigkeiten, Fähigkeiten). Beschreiben Sie dabei das Wissen bzw. die jeweiligen Kompetenzen möglichst konkret: also nicht nur „soziale Kompetenzen“, sondern, was diese sozialen Kompetenzen ausmachen – z.B.: „zuhören können“, „mich in andere Menschen einfühlen“ oder „mit anderen gemeinsam etwas erarbeiten“ usw.
Als Übersichtshilfe kann Ihnen das Kompetenzmodell der Bundesverwaltung (Stand 2013) helfen, welches eine mögliche Einteilung der Kompetenzen beinhaltet. Das Kompetenzmodell finden Sie auf unserer Website unter „Weitere Informationen“.
Motivation und Begeisterung
In der Standortbestimmung haben Sie sich bereits mit Ihrer Motivation und Begeisterung beschäftigt (vgl. auf unserer Webseite: Information/Berufseinstieg/Standortbestimmung). Übertragen Sie diese Antworten und überlegen Sie sich, ob Sie dabei bereits alle Lebensbereiche miteinbezogen haben.
Was begeistert Sie? Was machen Sie gern?
Beachten Sie auch hier wiederum die verschiedenen Lebensbereiche.
Welche Kompetenzen können Sie dabei einsetzen?
Meine Erfolgserlebnisse
Suchen Sie in den verschiedenen Lebensbereichen nach Erfolgserlebnissen, bei denen Sie massgeblich zum Erfolg beigetragen haben. Was macht es aus, dass Sie diese als Erfolgserlebnisse ansehen? Was haben Sie konkret dazu beigetragen (besonderes Engagement, Talent, Kompetenzen usw.)?
Erfolgserlebnisse Ihr konkreter Beitrag
Selbsteinschätzung der Kompetenzen
Schätzen Sie Ihre Kompetenzen1 in den folgenden Bereichen ein: Fach- und Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenzen. Versuchen Sie, diese Kompetenz mit einem Beispiel aus dem Alltag zu
untermauern. Berücksichtigen Sie dabei Kompetenzen aus allen Lebensbereichen, welche Sie zuvor bearbeitet haben.
Fach- und Methodenkompetenzen
Fach- und Methodenkompetenzen unterscheiden sich je nach Fach- und Einsatzgebiet und werden stellenspezifisch definiert.
Ausprägung der Kompetenz:
1 = schwach, 3 = stark
1 2 3 Beispiele aus dem Alltag
Fachwissen / Wissensaneignung Wissen über Entwicklung im Fachbereich
Wissen über spezifische Methoden, Verfahren, Technologien
Zeitmanagement
Lern- und Arbeitstechnik
Arbeitsorganisation
Präsentationstechnik
Selbstkompetenzen
Ausprägung der Kompetenz:
1 = schwach, 3 = stark
1 2 3 Beispiele aus dem Alltag
Eigenverantwortung
Loyalität
Ziel- und
Ergebnisorientierung Belastbarkeit
Selbstreflexion
Lern- und
Veränderungsfähigkeit Analytisches- und konzeptionelles Denken Vernetztes Denken Kreativität /
Innovationsfähigkeit Durchsetzungsvermögen Entscheidungs- und Umsetzungsfähigkeit
Leitfragen
Wo liegen meine Stärken?
Welche Stärken wurden mir auch von anderen attestiert?
Wo besteht Entwicklungspotential?
Sozialkompetenzen
Ausprägung der Kompetenz:
1 = schwach, 3 = stark
1 2 3 Beispiele aus dem Alltag
Kommunikationsfähigkeit
Kritik- und Konfliktfähigkeit
Teamfähigkeit
Dienstleistungsorientieru ng
Umgang mit Vielfalt
Kontaktfähigkeit
Vernetzungsfähigkeit
Verhandlungsgeschick
Einfühlungsvermögen
Beratungs- und Coachingfähigkeit
Leitfragen
Wo liegen meine Stärken?
Welche Stärken wurden mir auch von anderen attestiert?
Welche weiteren, oben nicht aufgelisteten Kompetenzen sind Ihres Erachtens auch noch wichtig?
Beispiele für weitere Kompetenzen: Lernbereitschaft, Flexibilität, Zuverlässigkeit, Genauigkeit etc.
Ausprägung der Kompetenz:
1 = schwach, 3 = stark
1 2 3 Beispiele aus dem Alltag
Wie sehen mich die anderen?
Eine Fremdeinschätzung zeigt Ihnen, wie andere Sie im Alltag erleben. Fremd- und Selbsteinschätzung stimmen nicht immer überein. Wenn die Fremdeinschätzung ähnlich ausfällt wie die
Selbsteinschätzung, kann dies Sicherheit geben. Manchmal neigt man auch dazu, sehr streng mit sich zu sein und sich zu negativ einzuschätzen. Eine positive Fremdeinschätzung kann darum helfen, sich realistischer einzuschätzen und das Selbstvertrauen zu stärken.
Interessant ist es auch, Personen aus verschiedenen Lebensbereichen zu befragen und zu beobachten, ob Sie sich in allen Lebensbereichen ähnlich verhalten. Auch Arbeitszeugnisse oder
Qualifikationsgespräche am Arbeitsplatz spiegeln eine Fremdeinschätzung wider. Wo sehen Vorgesetzte Ihre Stärken bzw. Ihr Entwicklungspotential?
Für die Fremdeinschätzung können Sie Personen in Ihrem Umfeld bitten, das vorgängige Kompetenzraster zu verwenden und auszufüllen.
Welches Bild ergibt sich, wenn sie Selbst- und Fremdbild vergleichen?
Sie können sich auch die folgenden, generelleren Fragen beantworten lassen:
Wo liegen meine Stärken?
Was kann ich gut?
In welchen Situationen konntest Du / konnten Sie das beobachten?
Mit welchen fünf Adjektiven würdest du / würden Sie mich beschreiben?
Auswertung
Sie haben sich nun ausführlich mit Ihren Kompetenzen beschäftigt und insbesondere Ihre Stärken identifiziert. Ziehen Sie nun eine erste Bilanz:
Wo habe ich Klarheit gewonnen?
Wo liegen meine Stärken?
Was traue ich mir zu?
Was muss ich noch klären, wo bin ich unsicher?
Was würde ich am liebsten tun? Welche Kompetenzen sind dazu erforderlich?
In welchem Kompetenzbereich habe ich Verbesserungspotential festgestellt?
Wie und wo könnte ich mir fehlende Kompetenzen aneignen?
Was heisst das für meinen Berufseinstieg, für meine Laufbahn?
Quellen:
Bader, R., Eller, A. & Nagel Henzi, J. (2012). Meine Kompetenzen. Ein Tool für HochschulabsolventInnen.
SDBB.
Berufsberatung der Stadt St. Gallen. (1999). Schlüsselqualifikationen – Schlüssel zum Erfolg. Ein Leitfaden für Erwachsene.