Aus- und Fortbildungsinstitut des Landes Sachsen-Anhalt als zuständige Stelle nach BBiG
Zwischenprüfung 2021
im Ausbildungsberuf Verwaltungsfachangestellte/r Einstellungsjahrgang 2019
3. Prüfungsgebiet: Wirtschafts- und Sozialkunde
Prüfungstag: 26.02.2021
Bearbeitungszeit: 60 Minuten
zugelassene Hilfsmittel: DVP- oder VSV-Gesetzessammlung,
nicht programmierbarer und nicht textspeicherfähiger Taschenrechner
Hinweis: Die Klausur besteht aus 3 Seiten (inkl. Deckblatt).
Bitte prüfen Sie die Vollständigkeit sofort nach!
Kenn-Nr.
2
1. Klausurteil: Staatsrecht (20 Punkte)
„Bundestagswahl 2021!“
I. Sachverhalt
Von der Gesamtzahl der Bundestagssitze sind 20 Sitze in Sachsen-Anhalt zu vergeben. Bei der Bundestagswahl bestehen in Sachsen-Anhalt 10 Wahlkreise.
An der für diese Aufgabe erdachten Bundestagswahl wurden in Sachsen-Anhalt 1.399.000 gültige Zweitstimmen für die Parteien abgegeben, die an der Verteilung der 20 auf Sachsen- Anhalt entfallenen Bundestagssitze teilnehmen.
Die gültigen Zweitstimmen und die Direktmandate teilen sich dabei wie folgt auf die Parteien auf:
Partei Erreichte Zweitstimmen
ABC 698.750
0815 516.830
XY 183.420
Aufgaben:
1. Bitte erläutern und ermitteln Sie unter Angabe der maßgebenden Rechtsgrundlagen, 1.1. den hier anzuwendenden Zuteilungsdivisor und
1.2. wie sich die auf Sachsen-Anhalt entfallenen 20 Bundestagssitze demnach auf die drei Parteien verteilen!
(9 Punkte) 2. Neben den in Aufgabe 1.2. errechneten Sitzen hat die Partei ABC auch 4 Direktmandate erzielt.
Bitte erläutern Sie, wie die der Partei ABC zustehenden Sitze demnach besetzt werden!
(5 Punkte)
II. Staatsformen
Aus Artikel 20 Abs. 1 Grundgesetz leiten sich die Staatszielbestimmungen Deutschlands ab, unter anderem auch unsere Staatsform.
Ganz allgemein, welche beiden Staatsformen unterscheidet man vorrangig? Nennen Sie diese und bestimmen Sie jeweils zwei Wesensmerkmale der Staatsformen!
(6 Punkte)
3
2. Klausurteil: Privatrecht (25 Punkte) Sachverhalt
Die 15-jährige Korinna (K) ist auf der Suche nach einem neuen Fahrrad. Wie der Zufall es will, möchte Valerie (V), eine 18-jährige Bekannte von K, ihr noch recht neues Fahrrad wieder verkaufen. Die beiden werden sich schnell einig. K kauft V das Fahrrad für 150 € ab.
Allerdings hat K keine 150 € auf einmal parat. K bekommt ein monatliches Taschengeld (25 €), über welches sie frei verfügen kann. Allerdings hat sie erst 100 € angespart. Sie einigt sich daher mit V darauf, dass sie zunächst 100 € anzahlt und die restlichen 50 € in 2 aufeinanderfolgenden Raten von je 25 € „abstottert“. K fährt daraufhin mit dem neu erworbenen Fahrrad nach Hause.
Allerdings sind ihre Eltern wenig begeistert. Sie wollten – was K nicht wusste – ihr zum baldigen Geburtstag ein neues Fahrrad schenken. Daher verweigern sie ihr Einverständnis zum Kauf des Fahrrades.
Aufgabe:
Prüfen Sie in einem Rechtsgutachten, ob ein wirksamer Kaufvertrag zwischen K und V geschlossen wurde!