• Keine Ergebnisse gefunden

Nitrierung von Phenol

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Aktie "Nitrierung von Phenol"

Copied!
4
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

1

Philipps-Universität Marburg 02

. Juni 2007

Fachbereich 15: Chemie

Organisch-Chemisches Grundpraktikum für Lehramtskandidaten Praktikumsleiter: Dr. Philipp Reiß

SS 2007

Mario Gerwig

Versuch: Nitrierung von Phenol

Dauer: Vorbereitung:

Durchführung:

Entsorgung:

10 Minuten 20 Minuten 5 Minuten Chemikalien: Phenol (C

6

H

5

OH): T, C

R: 23/24/25, 34, 48/20/21/22, 68 S: 1/2, 24/25, 26, 28, 36/37/39, 45

Schwefelsäure (H

2

SO

4

): C R: 35

S: ½, 26, 30, 45

Salpetersäure (HNO

3

): O, C R: 8, 35

S: 1/2, 23, 26, 36, 45

n-Pentan (C

5

H

12

): F+, Xn, N R: 12, 51/53, 65, 66, 67 S: 2, 9, 16, 29, 33, 61, 62 Diethylether (C

4

H

10

O): F+, Xn R: 12, 19, 22, 66, 67

S: 2, 9, 16, 29, 33

Geräte: 10-mL-Messzylinder, Wasserbad, Tropfpipette, Reagenzglas, Spatel, DC-Karten, Chromatographiekammer.

Strukturformeln: Siehe „Fachliche Analyse”

Versuchsaufbau:

DC-Karten nach der Reaktion: Tro tz verschiedener Versuchsansätze ist auf keiner Karte ein zufrieden stellendes Ergebnis zu erkennen.

Durchführung: In einem Reagenzglas löst man unter Schütteln einen Spat el Phenol in 5 mL Schwefelsäure, bis sich ein e klare Lö sung bildet. Diese wird anschließend auf dem Wasserbad erhitzt. Zu der noch warmen

www.chids.de: Chemie in der Schule

(2)

2 Lösung gibt man unter Schütteln vorsichtig zwei Tropfen

Salpetersäure.

Von der erhaltenen Lösung wird ein Dünnschicht-Chromatogramm erstellt. Dazu gibt man wenige Tropfen der Lösung auf eine DC-Karte und stellt diese in eine mit einer Mischung a us 20 mL Diethylether und 1 mL Pentan gefüllt en Chromatographiekammer und wartet, bis das Laufmittel ca. 1 cm unter den oberen Rand gelaufen ist (rund 10 Minuten).

Beobachtung: Das Fließmittel zieht in der DC-Ka rte schnell bis unter d en Rand.

Dabei ist leider nicht zu erkennen, dass irgen dwelche St offe vo m Fließmittel weitertransportiert werden.

Entsorgung: Die Lösungen werden neutral in die organischen Abfälle gegeben.

Fachliche Analyse: Die Nitrierung von Phenol ist ein Beispiel für die e lektrophile aromatische Substitution, die nach folgendem Mechanismus verläuft:

Substituition I (ortho):

Substituition II (para):

Eine Mesomerie innerhalb der Nitro-Gruppen ist ebenfalls möglich, für

OH OH

H

OH H

OH H

OH H - H

OH

+

O-Mesomeriestabilisierung des Pentadienylkations N

O

O

NO2

NO2 NO2 NO2

OH OH

OH OH OH

- H

OH

+

O-Mesomeriestabilisierung des Pentadienylkations H

H H H

N O

O NO2

NO2 NO2 NO2

www.chids.de: Chemie in der Schule

(3)

3 diese Reaktion aber ohne Bedeutung.

Die positive Ladung, die sich b ei der Addition von NO

2

in der meta - Position er gibt, i st ni cht über de n Sauerstof f stabilisiert, weshalb dieses Intermediat nicht entsteht:

Die Zweit- und Drittsu bstitutionen an Phenol laufen ebe nfalls na ch dem oben aufgeführten Mechanismus. Es en tstehen also folgende vier Produkte:

o-Nitrophenol p-Nitrophenol

2,4-Dinitrophenol 2,4,6-Trinitrophenol (Pikrinsäure) Didaktische

Diskussion: Wenn der Versuch klap pt und man wie in der Vorschrift beschrieben die unterschiedlich substituierten P rodukte erkennen kann , ist der Versuch absolut genial, da die Theorie so in anschauliche r Weise mit der Praxis verbunden wird. Man kann die Mehrfachsubstitution tatsächlich sehen und auf der DC-Karte d en Farbpunkten die verschiedenen Produkte zuordnen : Am weni gsten polar ist das Phenol. Es ergibt einen violetten Punkt am unt eren Rand der Karte.

Als näch stes kommen die Pun kte des Nitr ophenols ( grün), des Dinitrophenols (orange) sowie des Trinitrophenols (blau). Zusätzlich kann ein gelber Farbpunkt auftauche n, welcher auf nicht umgesetzte Salpetersäure zurückzuführen ist, soweit die Theorie.

OH

H

OH

H OH

H

NO2 NO2 NO2

OH

NO2

OH

NO2

NO2 OH

NO2 O2N

OH

NO2

NO2

www.chids.de: Chemie in der Schule

(4)

4 Durch die Verwendung von Phenol ist die ser Versuch nur als Lehrervorführversuch geeignet.

Literatur: - GESTIS Stoffdatenbank

- Asselborn, Jäckel, Risch: Chemie Heute, Sc hrödel Verlag GmbH, Hannover 1998

www.chids.de: Chemie in der Schule

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Da Phenol nur eine schwache Säure ist, wird sie durch Zugabe von Salzsäure wieder protoniert, wodurch das schwerer lösliche Phenol entsteht,

Da es sich um eine Zweitsubstitution handelt, sollte auch darauf in der Deutung eingegangen werden... Es substituiert in ortho- und para-Stellung und es entstehen vor allem para-

Phenol Brom Tribromphenol Bromwasserstoff Die Hydroxygruppe hat eine ortho- und paradirigierende Wirkung, da das freie Elektronenpaar des Sauerstoffs mit in die

Mit diesem Versuch könnte nach dem Lehrerversuch V1: „Bromierung von Toluol“ die elektrophile Substitution

Beobachtung: Die Reagenzglaswand wird beim Sieden schwarz, während der Stoff an sich farblos bleibt.. Nach dem Abkühlen hat eine Entfärbung stattgefunden und eine

Durchführung: Bei Raumtemperatur enthält das Reagenzglas zwei flüssige Phasen, eine sehr phenolreiche, dichtere Phase und darüber eine sehr wasserreiche Phase. Da der

Es ist ziemlich löslich in kaltem Wasser und Alkohol mit violetter Farbe und schwach grüner Fluorescenz. Die heiße, gesättigte, wässrige Lösung scheidet beim Erkalten feine,

109 Abbildung 99: Dickenquellung in der Schnellbewitterung von Buchen-LVL (8*3,7mm, parallel) ohne Sperrlagen, hergestellt bei einem Pressdruck von 2 N/mm² (links) und 6 N/mm²