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glykosidische Bindung verknüpft ist. Basische Verbindungen.)

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(1)

Aminoglykoside Aminoglykoside

Bindu Bind u ng ng von Streptomycin von Streptomycin zur zur S12 Untereinheit S12 Untereinheit von 30S von 30S

(2)

Einleitung Einleitung

Begriff Aminozuckerderivate, in denen ein Zucker oder ein Aminozucker mit einem Aglykon durch meistens α-

glykosidische Bindung verknüpft ist. Basische Verbindungen.)

Aglykone: ein substituierter 1,3-Diaminocyclohexan- oft 1,3-Diamino-2,4,5,6-tetrahydroxycyclohexan Ring

(Streptamin), sie sind die sog. Cyclitole, praktisch Inositol –Cyclitol- Derivate.

Zuckereinheiten: einige Aminoglykoside enthalten

Aminohexose, andere Pentose (ohne Aminogruppen).

(3)

Einteilung Einteilung I I

Sie werden nach der Struktur des Aglycons und der Zuckereinheiten eingeteilt.

(Streptomycine, Neomycine und Paromomycine,

Kanamycine, Gentamycine und Tobramycine,

Spectinomycin).

(4)

Einteilung

Einteilung II II

NH 2

NH 2

OH O

OH O H

H

NH 2

NH 2

=

Streptamin

N O C

NH NH 2 HN

C NH 2

NH

HO

HO O

D H H

1 2

3 5 4

6 6

5 4

3 2 1

NH 2

NH 2 HO

O O

M D

NH 2

NH 2 O

HO O

M M

1 2

3 5 4 6

N

NHCH 3 HO

O O

M

1 2

3 5 4 6

H 3 CH

Streptomycine Neomycine Paromomycine

Kanamycine Gentamicine Tobramycine

Spectinomycin M=Monosaccharid

D=Disaccharid

(5)

Bedeutung und Nomenklatur und

Bedeutung

Sie spielen eine wichtige Rolle in der Therapie der

gramnegativen Infektionen, obwohl sie besitzen eine mässige Toxizität.

Noch dazu verbraucht die Agrikultur eine riesige Menge aus dieser Klasse von Antibiotika.

Nomenklatur (Schreibweise):

Aus Streptomyces spp –mycin

Aus Micromonospora spp – micin.

(6)

Geschichte

Streptomycin (Selman Waksman, 1944). Es war das

erste effiziente Mittel im Kampf gegen Tuberkulose. Der Arbeitskreis von Waksman beschäftigte sich mit Pilzen, die im Boden leben.

Der Student Albert Schatz fand mit Streptomycin eine Alternative zum Penicillin. (1952: Selman Waksman Nobelpreis für Medizin).

Neomycin (Waksman, 1949), Kanamycin (Umezawa, 1957).

Heute gibt es einige tausende von natürlichen und mehrere

tausende von halbsynthetischen Aminoglykosiden.

(7)

Physikalische

Physikalische und und chemische chemische Eigenschaften Eigenschaften

Sie sind polare und basische Verbindungen, sie existieren als Polycatione bei physiologischem pH-Wert.

Ihre anorganische Salze haben bessere Löslichkeit in

Wasser, darum sind sie als Sulfate erhältlich.

(8)

Kinetik Kinetik I I

Bei oraler Abgabe sind sie wegen der fehlender Resorption nur lokal wirksam. (Wegen der fehlender Lipofilizität

können sie nicht durch die die Blut-Gehirn-Barriere passieren.) Sie können für die Therapie der

gastrointestinalen Infektionen verwendet werden.

Für systemische Infektionen werden sie als intramuskuläre

Injektionen verwendet (rasche Resorption).

(9)

Kinetik

Kinetik II II

Sie verteilen sich gut in den Körperflüssigkeiten, mit der Ausnahme des Zentralnervensystems, der Knochen und der Bindegewebe.

Die Ausscheidung: renal, sie werden selektiv im Innenohr und in Nierenrinde angereichert (Ototoxizität und

Nephrotoxizität). Kein Metabolismus.

(10)

Wirkungsmechanismus, Wirkungstyp

Diese Gruppe gehört zu den Antibiotika, die die ribosomale Proteinsynthese stören. Sie binden irreversibel an die 30S-Untereinheit.

Wirkungstyp ist bakterizid.

(11)

Interaktionen

Interaktionen und und Nebenwirkungen Nebenwirkungen

Interaktionen: Die β-Lactam Antibiotika bewirken synergetisch durch verbesserte Aufnahme von Aminoglykosiden in die Bakterienzelle.

Nebenwirkungen: Wegen der Ototoxicität und

Nephrotoxicität werden sie nur eingeschränkt appliziert.

(12)

Wirkungsspektrum Wirkungsspektrum I I

Sie haben ein breites Spektrum. Sie können für die schwere grampositive und gramnegative

Infektionen verwendet werden. Diese hydrophilen Substanzen verteilen sich nur im Extrazellularraum, darum sind sie nur gegen die extrazelluläre Keime wirksam.

Ihre klinische Anwendung ist besonders wichtig bei den

Enterobacteriacen, Staphylokokken. Die neuere Vertreter

sind wirksam gegen die Pseudomonaden, Streptokokken.

(13)

Wirkungsspektrum

Wirkungsspektrum II II

Sie sind aktiv gegen die Mycobycterien (Therapie der

Tuberculose). Noch dazu in der Therapie von Tularemie, Bruzellosis.

Paromomycin ist wirksam gegen Protozoa.

Wegen ihrer Toxizität muss man Spiegelbestimmung zur

Vermeidung von toxischen Nebenwirkungen durchführen

(Patienten über 50 und Neugeborene).

(14)

Streptomycin Streptomycin I I

H

O N C NH 2

HN NH

C NH 2

NH

OH O

OH O C

O O

OH OH O

CHO

CH2OH N

H 3

H

H

H3CH

STREPTIDIN

L-STREPTOSE

N-METIL-L- -GLUCOSAMIN

STREPTOBIOSAMIN

Streptomycin

Streptomycin A A (Streptomycin (Streptomycin Gr Gr ünenthal ü nenthal, , Streptofatol) Streptofatol )

(15)

Streptomycin

Streptomycin II II

(16)

Streptomycin

Streptomycin III III

Isolierung: aus Streptomyces griseus (Waksman 1944) Struktur, chemische Eigenschaften: Als Aglykon

enthält es Streptidin (basische Guannidin-Reste), und Streptidin ist mit einer Disaccharid-Einheit α-

glykosidische Bindung verbunden. L-Streptose enthält eine Aldehyd-Gruppe, Redox Reaktionen.

(Dyhidrostreptomycin: stabiler als Streptomycin und hat

eine niedrigere Toxizität)

(17)

Streptomycin

Streptomycin IV IV

Streptomycin ist als (Streptomycin) 2 x 3H 2 SO 4 erhalten.

Es ist ein farblose oder gelbe Pulver, das wasserlöslich ist. Das Streptomycin Lösung ist stabil bei pH = 3-6, bei Erwärmung findet eine Zersetzung statt.

Das Streptomycinsulphat als Pulver ist stabil.

(18)

Streptomycin Streptomycin V V

Wirkungsspektrum: es hat ein breites Spektrum, aber es wird heute nur gegen Mycobacterien in der

Therapie der Tuberkulose benutzt. Durch

Kombination mit anderen Antituberkulotica (Isoniazid) kann die Resistenzentwicklung verzögert werden.

Nebenwirkungen: Ototoxicität und Nephrotoxicität. Es

verursacht Gleichgewicht und Hörstörungen bei längerer

Anwendung.

(19)

Streptomycin

Streptomycin VI VI

Benutzung in der Agrikultur: Für die Therapie und

Prophylaxe der Haus- und Nutztiere zur Behandlung von Infektionskrankheiten werden dieselben Antibiotika

gebraucht. Sie werden als antimikrobielle Leistungsförderer (AMLF) benannt.

In der EU sind keine Antibiotika zugelassen, die in der Humanmedizin verwendet werden. Ab 1999 als AMLF

wurden nur Spiramycin, Tylosin, Virginiamycin sowie das

Bacitracin zugelassen.

(20)

Streptomycin

Streptomycin VII VII

Von 2006 hat die europäische Union die Benutzung von Antibiotika als Wachstumsförderer verboten.

Man kann sie nur für therapeutische Zwecke

anwenden.

(21)

Neomycine Neomycine I I

O O

O OH O O

N CH

2

NH

2

O OH

N

C

O OH O

N

CH

2

NH

2

OH N

H

2

H

H

2

HOH

2

H

H

2

H

2

I.

II.

III.

IV.

2,6- 2,6 -Diamino Diamino- -D D- -Glucose Glucose

2,6- 2,6 -Diamino Diamino- -D D- -Glucose Glucose D D - - Ribose Ribose

2- 2 -Desoxy Desoxy- -streptamin streptamin

Neomycin

Neomycin C ( C ( Bykomycin, Bykomycin , Uro Uro -Nebacetin - Nebacetin N N ) )

(22)

Neomycine

Neomycine II II

Isolierung: aus Streptomyces griseus (Waksman 1944) Struktur, chemische Eigenschaften: 4,5-O-bis-

Glykoside, es gibt drei Vertreter, Neomycin A, -B und – C. (Neomycin B und -C sind Isomere.)

Das Neomycin A ist ein Zersetzungsprodukt. In der

klinischen Praxis wird das Gemisch benutzt als Sulfat.

Stabilität: es zeigt Stabilität bei der Behandlung mit

Basen, aber es ist nicht stabil gegen Säuren.

(23)

Neomycine

Neomycine III III

Wirkungsspektrum: breit

Klinische Anwendung: wegen der Toxizität nur zur

lokalen Anwendung bei Haut-, Schleimhaut-, Augeninfektionen (Nasentropfen und Augentropfen)

Nebenwirkungen: hat höhere Toxizität als Streptomycin.

(24)

Kanamycine Kanamycine I I

Kanamycin

Kanamycin A ( A ( Kanamytrex Kanamytrex ) ) Isolierung

Isolierung: : aus Streptomyces kanamyceticus (Umezawa, 1957).

4"

3"

2"

6

4 3 1

O

OH CH 2 OH

O

NH 2

O

O O

OH

OH

NH 2 NH 2

OH

OH C

I.

II.

III.

H

H 2 NH 2 1'

2' 3'

4'

(25)

Kanamycine

Kanamycine II II

Struktur, chemische Eigenschaften: das Aglykon ist 2- Deoxystreptamin. Es ist durch zwei α-glykosidischen

Bindungen mit D-3-Glucosamin und mit D-6-Glucosamin verknüpft.

Kanamycin B = 2'-NH 2 -Derivat

Dibekacin= 3',4'-Didesoxykanamycin B

In der klinischen Praxis wird Kanamycin als Sulfat benutzt.

Stabilität: sie sind stabil zwischen pH = 2-11.

(26)

Kanamycine

Kanamycine III III

Wirkungsspektrum

Wirkungsspektrum und klinische Anwendung: wie und bei Neomycin, aber es besitzt niedrigere Toxizität. Es wurde gegen die Tuberkulose verwendet, aber es ist heute altmodisch.

Es wird nur in Augentropfen benutzt.

Sein halbsynthetisches Derivat ist Amikacin.

(27)

Tobramycin Tobramycin I I

O

O

NH 2

NH 2 HO O

NH 2 HO

O OH NH 2

HO HOCH 2 C

2-DEOXYSTREPTAMIN

3'

4' 5' 2' 1'

1 3 2

4

5 6

1"

2"

3"

4"

5"

H 2 NH 2

6'

6"

Tobramycin

Tobramycin ( ( Gernebcin Gernebcin ) )

Isolierung

Isolierung : aus : Streptomyces tenebrarius (1967)

(28)

Tobramycin

Tobramycin II II

Struktur, chemische Eigenschaften: Es ist ein Abkömmling von Kanamycin (Statt einer D-6-

Glucosamin Einheit ist ein 3-Amino-3-dezoxyderivat.)

Dieselbe OH Gruppe fehlt ähnlicherweise in Gentamicin.

Wirkungsspektrum: Es ist wirksam gegen die

Pseudomonas aeruginosa , Proteus Keime. Sein Spektrum ist noch breiter als das Spektrum von Gentamicin. Es

wird in Kombinationen mit Penicillinen verwendet

(Synergismus). Seine Toxizität ist niedriger als die von

Gentamicin.

(29)

Gentamicine Gentamicine I I

6'

5' H

O

OO HO

H 3 C

NH 2 NH 2

OH

NHCH 3

O O

NH 2 CH

NH H 3 C

H 3 C

4'

2' 1' 3'

5 6

1 2 3 4

Gentamicin C 1

Garosamin

Purpurosamin

2-Desoxystreptamin

Gentamicin C 1a

CH 2 NH 2

6' 5'

Gentamicin C 2

CH H 3 C

NH 2

5'

6'

(30)

Gentamicine

Gentamicine II II

Struktur, physikalische uns chemische Eigenschaften I

Das Aglykon ist 2-Desoxy-streptamin. Es ist durch α- glykosidischen Bindungen - in Stellung 4- mit

Pupurosamin, ein 2,6-Diamino-tetradesoxyhexose und in Stellung 6- mit Garosamin, ein verzweigtes Pentose

verknüpft. Der Unterschied zwischen den Gentamicinen

liegt in der Pupurosamineinheit.

(31)

Gentamicine

Gentamicine III III

Struktur, physikalische uns chemische Eigenschaften I

Das Gentamicin löst sich schlecht in Wasser. In der klinischen Praxis ist es als Gentamicin Sulfat (das Gemisch von Gentamicin1, Gentamicin2,

Gentamicin1a).

(32)

Gentamicine

Gentamicine IV IV

Wirkungsspektrum: es ist ein Breitspektrum-

Antibiotikum, es hat vor allem eine grosse Bedeutung

gegen gramnegative Keime Pseudomonas aeruginosa ,

Klebsiella spp., E. coli erlangt.

(33)

Gentamicine Gentamicine V V

Klinische Anwendung: Kombination mit synergistisch wirkenden β-Lactamen (Piperacillin und mit einem Breitspektrumcephalosporin)

Es wird bei schwereren Infektionen benutzt (Endocarditis, Sepsis, Osteomyelitis).

Lokaltherapie von Augen- und Hautinfektion.

Es gibt einige spezielle Zubereitungsformen für die

Knochen- und Weichteilinfektionen (in Knochenzement als Refobacin-Palacos) in Polymethylacrylat (Septopal—

Kette oder -Kugeln).

(34)

Gentamicine

Gentamicine VI VI

Nebenwirkungen: bei Schwangerschaft ist es kontraindiziert.

Es ist das billigste Aminoglykosid.

(35)

Spectinomycin ( Stanilo Stanilo ) I I

Isolierung

Isolierung : aus : Streptomyces spectabilis . .

OH

CH 3 NH

NHCH 3

OH

O O

O OH

H 3 C O

1 3

6

(36)

Spectinomycin II II

Struktur: spezielles Gerüst, ein kondensiertes System, als Aglycon: 3-di-N-Methyl-2-epistreptamin.

Wirkungsmechanismus Es bindet irreversibel an die

30S-Untereinheit und die stört die Proteinsynthese. Es

hemmt die Translokation.

(37)

Spectinomycin III III

Wirkungsspektrum: es hat Wirkung gegen gramnegative Erreger.

Wirkungstyp: bakteriostatisch

Klinische Anwendung: bei Patienten mit Penicillin

Allergie, bei Penicillin resistenten Gonokokken, wird in

der Therapie von Gonorrhö verwendet.

(38)

Amikacin Amikacin I I

O O

O

OH O HO

H 2 N

OH N NH 2

HO HO

OH

NH CO CH CH 2 OH

CH 2 NH 2 H 2

Amikacin (ein halbsynthetisches

Abwandlungsprodukt von Kanamycin)

(39)

Amikacin

Amikacin II II

Geschichte: Das Antibiotikum Butirosin und Ribostamycin sind ähnlich. Der Unterschied liegt in der Acyl-

Seitenkette, die am C-1 die Aminogruppe acyliert (L-(-)- 4-Amino-2-hydroxi-buttersäure).

Synthese: Kanamycin A wurde acyliert, es gibt vier

mögliche Acylderivate (4 Aminogruppen). Man bekam 4

Regioisomere.

(40)

Amikacin

Amikacin III III

Wirkungsspektrum: Amikacin hat breiteres Spektrum als Kanamycin, (wirkt noch gegen die Keime, die gegen

andere Aminoglykoside resistent sind.) Es kann von Aminoglykosid –inaktivierenden Enzymen weniger angegriffen werden, als die anderen Vertreter dieser

Substanzklasse, wirksam bei Pseudomonas Infektionen.

Die Aktivität gegen die resistente Keime kann durch

die spezielle Konformation des Moleküls erläutert

werden.

(41)

Amikacin

Amikacin IV IV

Struktur-Aktivität: Es gibt vier Regioisomere (ihre Aktivität: nur 2% des Amikacins).

Statt L-Buttersäurederivat wurde die Acylierung mit D- Buttersäurederivat und DL-Buttersäurederivat

durchgeführt (Aktivität bei D-Isomer: 25%, bei Racemderivat 50%).

Position der OH-Gruppe: bei β-Hydroxiderivat 5%.

Die γ-Aminogruppe: ohne diese Gruppe keine Aktivität.

Die Länge der Carbonsäure: mit Propionsäure wird die

Aktivität halbiert.

(42)

Amikacin Amikacin V V

Klinische Anwendung : Es ist ein sehr wertes

Antibiotikum gegen die resistenten Bakterien, es hat noch höhere Aktivität in Kombination mit β-Lactamen.

Nebenwirkungen: Zur Vermeidung der nephro- und ototoxisher Wirkung wird in Problemfällen (bei

Neugeborenen, hochdosierter Therapie bei

lebensbedrohlichen Infektionen) eine Überwachung der

Serumspiegel empfohlen.

(43)

Netilmicin

Netilmicin ( ( Certomycin Certomycin , , Netromycin Netromycin ) ) I I

O

O

EtHN NH 2

OH OH

MeHN Me

HO

O

O

CH 2 NH 2 H 2 N

1 2 3

5 4 6

5' 4' 2' 3'

1' 5"

4"

3" 2"

1"

Struktur: es ist ein halbsynthetisches Antibiotikum.

Synthese: Das Sysomicin wurde in einer reduktiven

Kondensation mit Acetaldehyd behandelt.

(44)

Netilmicin

Netilmicin II II

Wirkungsspektrum: Es hat breiteres Spektrum als

Gentamicin, es bewirkt gegen die Gentamicin resistente Bakterien ( E. coli, Proteus mirabilis, Klebsiella

pneumonaiae usw.)

Nebenwirkungen: es besitzt die niedrigste Toxizität von

Aminoglykosiden.

(45)

Resistenzentwicklung Resistenzentwicklung I I

Viele klinische Keime produzieren Enzyme, die die Aminoglykoside inaktivieren. Durch chemischen Reaktionen können nicht die modifizierten Aminoglykoside an ihr RNS-Target binden.

a.)ANT= Adenyltransferasen katalysieren die Adenylierung von Hydroxylgruppen (z.B: Streptomycin), (4)

b.) APH= Phosphotransferase katalysieren die Phosphorylierung von Hydroxylgruppen (z.B: Neomycine), (7)

c.) AAC= Aminoglykosid N-Acetyltransferase, Acetylase katalysieren die

Acetylierung von Aminogruppen (z.B: Kanamycin B, Gentamicin)

(4).

(46)

Resistenzentwicklung

Resistenzentwicklung II II

R-Faktor-vermittelte Enzyme sorgen für diese weitere, eher häufigere Resistenzart gegen Streptomycin.

Die Benennung der Enzyme nach der funktionellen Gruppe des Aminoglykosidmoleküls, die modifiziert wird: z.B:

AAC(6’).

Wenn mehrere Isoenzyme vorhanden sind, die an dieser

Stelle angreifen, dann werden sie mit römischen Zahlen

gekennzeichnet.z.B. AFT-(3’)-I

(47)

Resistenzentwicklung

Resistenzentwicklung III III

Zum Beispiel unter E. coli Stämmen wurde eine

Adenyltransferase (SAdT) gefunden, welche die C-3'- Hydroxylgruppe inaktiviert (befindet sich in der N- Methylglucosaminohälfte des Antibiotikums).

Dieselbe OH-Gruppe kann phosphoryliert werden. Das

inaktivierte Produkt, Streptomycinadenylat ist nicht fähig

an die streptomycinempfänglichen Ribosomen zu binden.

(48)

Resistenzentwicklung

Resistenzentwicklung IV IV

O

O Q

NHCH 3 O

HO H 2 C HO

SAdT SPT H

Angriffpunkt für SAdT und SPT Enzyme (Umezawa hat über die Bildung von Streptomycin-

Adenylat in einem Versuch geschrieben. Regenerierung

von Streptomycin mit alkalischer Phosphoesterase.)

(49)

Resistenzentwicklung Resistenzentwicklung V V

Bisher sind 16 solche Enzyme bekannt, die die

Aminoglykoside inaktivieren können. Die folgende

Abbildung zeigt die Bindungsstellen (4,6-bis-Glykoside) für die Aminoglykosid-modifizierende Enzyme. Diese

Enzyme können z.B. Kanamycin A , Tobramycin, und

die Gentamicine inaktivieren.

(50)

Resistenzentwicklung

Resistenzentwicklung VI VI

AAT-(6’) Enzym acetyliert die C-6’ Aminogruppe. (Die folgende

Aminoglykoside sind sensibel: Kanamycin A, Gentamycin C1a, -C2, usw.)

g c

a h b a h

a b c a b a

d e f

d e

CH 3 NHCH 3

CHCH 3 NH 2 CHCH 3 NHCH 3 CH 2 NH 2

1 3 2 4

5 6

4' 5'

3' 2' 1'

5"

4"

3" 2" 1"

AAT-(6')

AFT-(3')-I AAT-(3)-II

AAT-(3)-III

ANT-(2") AFT-(3')-II

AAT-(3)-I O

O

NH 2 NH 2 HO

OH O H 2 C

f d e a b

a b

AAT-(2') c a

b h a

c g

a h d

e OH

H NH 2 a

b c

f g

h

(51)

Resistenzentwicklung

Resistenzentwicklung VII VII

Das Enzym AAT-(2’) kann die folgende Antibiotika

inaktivieren: Neomycin B, Kanamycin A, Tobramycin und die Gentamicine.

Aus den Enzymen, die an der 3-Aminogruppe des Aglycons angreifen, hat AAT-(3)-III die höchste Aktivität. (die

Gentamicine, Kanamycin A, Tobramycin.)

In der klinischen Praxis vorkommenden Mikroben besitzen einige phosphorylierende Enzyme, (z.B. die AFT-(3’)-I, AFT-(3’)-II, die Kanamycin A und Neomycin B

inaktivieren.)

(52)

Resistenzentwicklung

Resistenzentwicklung VIII VIII

Halbsynthetischen Aminoglykoside - niedrigere Resistenz.

Nach einer Untersuchung (1976): aus 139 aminoglykosidresistenten Stämmen war 83.7% empfindlich gegen Amikacin, während nur 27.3 % empfindlich gegen Gentamicin C, nur 10.7%

empfindlich gegen Neomycin B, 10% empfindlich gegen Kanamycin A.

Erklärung: die unterschiedliche Konformation von halbsynthetischen Aminoglykosiden und überdies fehlen diese Gruppen bei den

halbsynthetischen Aminoglykosiden, wo die inaktivierenden Enzyme

angreifen.

(53)

Resistenzentwicklung

Resistenzentwicklung IX IX

HO O

HO OH

O

O

HO O OH

NH 2

OH

HO NH CO CH

OH

CH 2 CH 2 NH 2 H 2 N

NH 2

1 3 2

4

5 6

4' 5'

3' 2' 1'

5"

4"

3"

2"

1"

AAT-(6')

AFT-(3')-I

AAT-(3)-II AAT-(3)-III x x

ANT-(2") x AFT-(3')-II

x

x

Das Amikacin kann nur durch das Enzym AAT-(6’) an der

Aminogruppe des 6-Amino-6-dezoxy-D-glucosamin acetyliert werden.

Referenzen

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