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Archiv "Auf St. Lucia ist Hektik nicht gefragt!" (16.03.1984)

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Üppige Regenwälder, duftende Blüten, wiegende Palmen und weiße Sandstrände: „San Luuscha". Die Hotels (hier das Cari- blue) sind keine Betonkästen Foto: TUI

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Leserdienst

Auf St. Lucia

ist Hektik nicht gefragt!

Uppig

wucherndes Grün, Berge wie Zuk- kerhüte, schwer duf- tende Blüten und gelb-wei- ße Sandstrände, die von Palmen gefächert werden — das ist St. Lucia, eine der schönsten Karibikinseln.

Damit nicht genug, zu „San Luuscha" gehören auch noch dampfende Regen- wälder, in denen Orchi- deen wie Unkraut wachsen, glasklares Wasser, das auch einmal wütend gegen die Uferfelsen donnert, und meist versteckt liegende Hotels, die noch keine Nachbarn aus Glas und Be- ton haben.

Siebzigprozentiger und Gottesdienst in Scottys Bar

Nach ziemlich genau neun Stunden Flug sinkt der in Frankfurt gestartete Jet durch ein Meer von zarten Wolkenschleiern auf die In- sel hinab. Wie ein grüner Farbtupfer liegt sie, 43 Kilo- meter lang und 23 Kilome- ter breit, im blaugrünen Meer. Beim Aufsetzen geht ein leichtes Rütteln durch die Maschine, dann ziehen an den ersten Kabinenfen- stern die Palmen vorbei.

Die Nacht fällt schnell auf die Insel herab. Sie löscht den Vorsatz, noch vor dem Auspacken ein bißchen zu schwimmen. Für ein paar Minuten herrscht Stille. In der beginnenden Dunkel- heit hebt ein klagendes Pfeifen und Winseln an. Je- der denkt an einen Schwarm von Nachtvögeln.

Falsch gedacht, es sind ganz gewöhnliche Frö- sche, die sich Abend für Abend dieses Konzert lei- sten. Die Vögel kommen erst am Morgen. Sie halten

kräftig beim Frühstück mit, sind so zutraulich oder so- gar frech, daß sie neben den Tellern verlangend wippen, und wenn man nicht achtgibt, blitzschnell einen Schnabel voll Rührei oder Toast stibitzen. Im be- nachbarten Dorf Gros Islet praktizieren ein Barkeeper und ein Pfarrer Gemein- wirtschaft. Scotty schenkt

in seiner Bar „realen" Rum aus. Ein paar Straßen wei- ter, in der Kirche, singt der Pfarrer sein Halleluja nach Gospelsängerart. Um auch den Sündern, die das Got- teshaus mit seiner Kneipe verwechseln, zu einer inne- ren Einkehr zu verhelfen, überträgt Scotty den Got- tesdienst per Lautsprecher in seine Bar und läßt

gleichzeitig Siebzigprozen- tigen in Gläser gluckern.

Im Cariblue, La Toc, Hal- cyon, St. Lucian oder Smugglers Village, alle im Touropa-Fernreisen-Kata- log zu finden, trinken die Gäste den Rum anders:

schlaksige Boys servieren gelbe, blaue, rote und grü- ne Drinks, garniert mit tro- pischen Früchten und Hi- biskusblüten, während die Rhythmen der Steelband metallisch dröhnend zum Tanz auffordern, die Steaks auf dem Grill brutzeln und man sich darüber unter- hält, ob man am nächsten Tag nur faul unter einer Palme liegen will oder sich zu einem Ausflug aufraffen soll.

Zehn Kilometer Fußmarsch durch den Regenwald

Manche wagen sogar einen zehn Kilometer langen Fuß- marsch durch den Regen- wald. Der Pfad führt durch Täler und vorbei an grünen Vulkankegeln, die auf St.

Lucia die Form von Zucker- hüten haben. Seltsame Blüten säumen den Weg, kreischende Papageien flattern, hochaufragende Teak- und Mahagony-Bäu- me lassen nur spärliche Sonnenstrahlen durch.

Dann wieder Blätter, so groß, daß man sich in sie einwickeln könnte.

Die Hemden der Herren und auch die Blusen der Damen sind so naß, als ob ein Wolkenbruch niederge- gangen wäre.

Der glitschige Lehmsteig führt nach Soufriere, wo die beiden 800 Meter ho- hen Petons, Wahrzeichen

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Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 11 vom 16. März 1984 (159) 845

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Das Nympheum in Ephesus, eines der vielen Ziele der auf Kul- tur setzenden Studienreisen von Tigges. Fünfzig Reisen bis nach Fernost oder Lateinamerika stehen zur Wahl Foto: TUI

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St. Lucia

der Insel, wie Kegel aus dem Meer aufragen. In der Umgebung des Städtchens stinkt es wie nach faulen Eiern. Aus einem Vulkan- krater, vielleicht dem einzi- gen Drive-in-Krater der Welt, sprudelt stoßweise Schwefelwasser hoch auf.

Der Ausflug

mit dem „Rumranner"

hat's in sich

In den Markthallen der In- selhauptstadt Castries quirlt buntes Leben. Ge- würzdunst schwebt um die Stände, und wohlgenährte Negermamies verkaufen Gemüse. Ansonsten gibt es in der Stadt die üblichen Kaufhäuser und ein paar Souvenirläden. Doch außer einigen Schnitzereien, Stroharbeiten, Batiken, Ge- würzen und gutem Rum lohnt nichts das Mit- nehmen.

Ein besonderer Ausflugs- sport läuft unter dem Stich- wort „Rumranner". Die Touristen werden auf Schiffe gepackt, in deren Bäuchen früher der Rum transportiert wurde. Heute werden statt des Schiffs- bauches die Mägen der Touristen mit Rum gefüllt, denn im Ausflugspreis ist jede Menge Rumpunsch in- beg riffen.

Der einzige geschichts- trächtige Punkt der Insel ist Pigeon Island. Das Meer vor dieser Halbinsel dürfte einer der größten Schiffs- friedhöfe der Welt sein.

Von 1660 bis 1814 wechsel- te St. Lucia etwa 20mal sei- nen Besitzer. Piraten, Hol- länder, Briten und Franzo- sen ließen ihre 24-Pfünder- Schiffskanonen donnern und rauften sich um die schöne Karibikinsel.

Selbstverständlich erwartet den Gast auf „San Luu- scha" aller Komfort, den er sich wünscht. Nur billig ist die Karibik gerade nicht, und die Lebensgewohnhei- ten der San Luuschaner

sind zuweilen etwas be- fremdend.

„Nur nie aufregen" heißt daher der Wahlspruch von David Gorman, dem Mana- ger des Steigenberger Ho- tels Cariblue, z. B. auch dann nicht, wenn ein Taxi- fahrer um alles in der Welt nicht in die gewünschte Richtung fahren möchte, weil seine Freundin in der entgegengesetzten Rich- tung wohnt, oder wenn der Ersatzfahrer für die Fahrt zum Flughafen erst in letz- ter Minute kommt, der be- stellte Fahrer mußte an die- sem Morgen unbedingt ausschlafen.

So ziemlich alles, was im Hotel gebraucht wird, vom Wasserhahn über Teller und Toilettenpapier bis zum Wein muß aus Ameri- ka oder Europa importiert werden. Frachtkosten und Zoll für Schiffsladungen aus Übersee verteuern die Ware um rund 60 Prozent.

Bananenblattsalat, Kalalou-Suppe

und Urwaldbaumspinat Erfinderisch muß unter

„San-Luuscha"-Bedingun- gen die Küche sein, denn mit der kreolischen Küche ist es nicht gar zu weit her, schon allein deshalb nicht, weil es an den Zutaten fehlt. So „erfanden" bei- spielsweise die Köche des Cariblue einen Salat, der aus jungen Bananenblät- tern gemacht wird. Hinzu kommen Experimente mit verschiedenen Knollen, die unsere Kartoffeln ersetzen sollen. Auch mit den Fi- schen ist es so eine Sache:

Je wärmer das Meer ist, aus dem sie stammen, desto trockener ist ihr Fleisch.

Die Köche lernten, sich zu helfen. Bei einer schmack- haften Kalalou-Suppe mit Gourmet-Pfiff zum Beispiel läßt sich keiner der Gäste träumen, daß das zarte Spi- nat-Grün in seinem Teller von einem Urwaldbaum ge- pflückt wurde. Ute Schick

Zu den Zentren alter Kulturen

Über fünfzig verschiedene Reisen in Europa, Nordafri- ka, Nahost, Fernost und Lateinamerika veranstaltet der Studien- und Erlebnis- reisespezialist der TUI, Dr.

Tigges-Fahrten, in dieser Saison. Das Programm reicht von Bahn-/Busreisen nach Leipzig und Dresden über China-Rundfahrten bis zu Brasilien-Durchque- rungen. Schwerpunkte sind Ägypten mit sechs und der Indische Subkonti- nent mit sieben Routen.

Zum Einstieg in Kultur und Gegenwart dieses Landes empfiehlt Tigges die Reise

„Höhepunkte Indiens". Sie führt von Delhi über Agra, dann per Bus nach Jaipur und anschließend per Flugzeug nach Auranga- bad. Von dort aus werden Ajanta und Ellora besucht, Endpunkt ist Bombay. Im Nahen Osten sind eine kombinierte Ägypten-/Isra- el-Rundfahrt und eine Rei- se durch das „Haschemi- tenreich Jordanien" neu.

Angeschlossen werden kann eine Badewoche.

Wieder im Programm ist die Studienreise „Kuwait, Bahrain, Vereinigte Arabi- sche Emirate". Hellas-

Freunden wird erstmals die „Große Griechenland- Rundfahrt" auch im Winter angeboten. Winterpremie- re hat auch die Reise

„Südwesttürkei ", auf der rund 25 Stätten der Antike und der byzantinischen und osmanischen Kultur besucht werden. Spanien ist mit der Studienreise

„Mallorca" und mit drei weiteren Unternehmungen

— eines davon mit Abste- cher nach Marokko — ver- treten. Ein Trip zu den Ka- narischen Inseln umfaßt Teneriffa, Gran Canaria, Lanzarote, La Palma und Gomera. Die Preisvorteile, die China im Winter bietet, nutzt Tigges zu drei Rei- sen: „Große China-Rund- reise", „Chinesische Me- tropolen" und „Begeg- nung mit China". Marokko und Tunesien sind mit sie- ben Rundreise-Routen ver- treten. Hier spielt der Landrover eine große Rol- le. Auch in die UdSSR füh- ren sieben Reisen, eine da- von mit dem Trans-Sibi- rien-Express nach Chaba- rowsk. Die Dr. Tigges-Rei- seakademie veranstaltet mit „MS Belorussiya" eine Osterkreuzfahrt. Thema ist

„Westrom—Ostrom". Bu- chungen sind möglich in allen Reisebüros mit dem TUI-Zeichen. TUI/H

846 (160) Heft 11 vom 16. März 1984 81. Jahrgang Ausgabe A

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