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Japanischer Geographentag zu Tokyo (1.-4. mai 1954) — erdkunde

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234 Erdkunde Band IX tungen und Folgerungen nachgepriift und fiir ausge

zeichnet und vielfach noch heute giiltig befunden.

Neben dem Vortragsprogramm wurde eine Anzahl

von Diskussionszusammenkiinften abgehalten, in

denen es oft zu echten Gesprachen uber ein zentrales Problem kam. Die Diskussionen standen unter den

folgenden Themen: Lateinamerika, Westeuropa, So

wjetunion, Ostasien, geographische Gelandearbeit, Klimatologie, natiiriiche Vegetation, Kartographie, geographische Luftbildauswertung, Technologie und Weltwirtschaft.

Drei halbtagige Autobusexkursionen in die Umge bung von Memphis studierten die Stadt selbst sowie die Kulturlandschaften der Mississippi-Schwemmland

ebene und des hoherliegenden Gebietes ostlich von

Memphis.

Wenn man den Gesamteindruck der Tagung in

einem Satz zusammenfassen darf: sie gab einen guten

Querschnitt durch den gegenwartigen Stand der amerikanischen Forschung, und sie bot daneben die wichtige Moglichkeit zur Aufnahme bzw. Aufrecht

erhaltung personlicher Kontakte unter den Geogra

phen der USA, was aufierhalb soldier Meetings in diesem Land begreiflicherweise viel schwieriger ist als

in Deutschland. Frank Ahnert.

JAPANISCHER GEOGRAPHENTAG

ZU TOKYO (1.?4. Mai 1954)

Das Fruhjahrstreffen des Verbandes der Japani schen Geographen (AJG) fand im neuen Gebaude der

Meiji-Universitat, im Zentrum Tokyos, statt, wie es auf dem Yamagata-Treffen im vergangenen Herbst beschlossen worden war. Von den Teilnehmern waren

300 Mitglieder der AJG und etwa 400 Nichtmitglie der. Den Erfolg dieses Treffens haben wir zum gro fien Teil dem eifrigen Bemiihen von Misao Watanabe, Professor fiir Geographie der Meiji-Universitat, zu verdanken, der zugleich Schatzmeister des AJG ist.

Es wurden diesmal keine offentlichen Vortrage ge halten, dagegen aber 71 wissenschaftliche Abhandlun

gen gelesen.

Am ersten Tag, dem 1. Mai, hielten die neuge

wahlten oder -ernannten Mitglieder1) des Nationalen

Komitees fiir Geographie ihre erste Versammlung im Gebaude des Rates fiir Wissenschaft in Japan (SCJ)

im Ueno-Park ab. Die neuen Herausgeber des ?Ja

panese Journal of Geology and Geography" wurden gewahlt 2) und ein Unterausschufi fiir den kommen den Internationalen Geographen-Kongrefi in Rio de

*) (1) Gewahlt wurden: E.Fukui, H.Sato, K.Tanaka, G. Imamura, J. Katabira, S. Kiuchi, T. Yazawa, N. Iimoto, M. Hoyanagi, K. Iizuka, H. Simomura. (2) Als Stellver

treter fiir verschiedene Ausschiisse wurden ernannt: A. Wa tanabe, T. Oda, Y. Tomita, T. Isida, T. Matui, Y. Isikawa, J. Hanai. (3) Beirat: T. Yosikawa, T. Nob, T. Sekiguchi, I. Kobori. (4) Vom SCJ wurden automatisch F. Tada, T. Aono iibernommen. Das Komitee besteht aus 24 Mit

gliedern. Vorsitzender ist F. Tada.

2) G. Imamura, S. Kiuchi, F. Tada, T. Okayama, E. Fu kui, T. Murata, T. Noh, T. Sekiguchi.

Janeiro zusammengestellt 3). Alle Mitglieder stimm ten der Meinung von Prof. G. B. Cressey zur Stellung der Geographie in der ICSU zu. Der Verfasser hegt die Hoffnung, dafi die neuen Mitglieder des Aus

schusses zur internationalen Zusammenarbeit der Geographen beitragen werden.

Die dann folgende Vorstandssitzung der AJG in der Meiji-Universitat druckte den Wunsch aus, die

nachste Generalversammlung im kommenden Herbst in Hiroshima, der atombombardierten Stadt, abzu halten.

2. Mai: Am Morgen wurden in vier Sektionen wis senschaftliche Abhandlungen verlesen. Der Verfasser hat in der Sektion I die Vortrage iiber Geomorpho

logie gehort und ist der Auffassung, dafi diese Diszi plin in Japan schnelle Fortschritte macht.

Am Nachmittag wurde die Generalversammlung

zwanglos fortgesetzt, ohne dafi ein wichtiges Problem

besprochen worden ware. Am Abend fanden unab hangig voneinander 6 Ausschufi-Sitzungen statt, und

zwar: iiber die Oberflutung von Siedlungen durch den Bau von Talsperren, iiber den Wert historischer Do kumente, iiber Industriegebiete, iiber Fragen der Agrargeographie, iiber Fischerei und iiber Fragen der

Medizinalgeographie. Der Verfasser nahm am Aus

schufi fiir Medizin und Geographie teil und hat trotz der kurzen Berichte den Eindruck gewonnen, dafi die Zukunft dieser Disziplin vielversprechend ist, unter der Voraussetzung, dafi die Wissenschaftler sich nicht nur auf Statistiken und theoretische Abhandlungen

stiitzen.

3. Mai: Es standen wissenschaftliche Vortrage auf dem Programm. Der Verfasser nahm an der physi

schen Geographie teil und gewann den Eindruck, dafi die Berichte im allgemeinen hervorragend waren.

Seltsamerweise war die Abhandlung iiber Erdbeben verhaltnismafiig schlecht, wo doch Japan eines der wenigen Lander der Erde ist, in denen Seismik be

deutende Fortschritte gemacht hat.

Am Nachmittag wurden drei franzosische Filme vorgefiihrt, die schon fast etwas zuviel des Guten

boten, nach den zahlreichen geographischen Vortra

gen. Am Abend fand eine Festlichkeit statt, an der

auch 13 amerikanische Gaste teilnahmen.

4. Mai: Es fanden drei Exkursionen statt: zum Mittellauf des Flusses Katura, zur Oogoti-Talsperre

und zur Stadt Tiba und deren Umgebung. An der letzteren nahmen mit dem Verfasser 65 Kollegen teil.

Wir fuhren um 9.20 Uhr mit einem Bus von der Meiji-Universitat ab und besuchten zunachst das

Geographische" Vermessungs-Institut nahe Tiba, wo

die Herstellung von Landkarten gezeigt wurde. Dann fuhren wir weiter nach den Kawasaki-Eisen- und Stahlwerken, die noch im Bau sind. Den Hafen von Tiba iiberquerten wir in einem kleinen Dampfboot

und beschlossen die Exkursion mit einem Essen, das die Stadtverwaltung von Tiba fiir die Teilnehmer gab. Diese Exkursion war nicht so sehr geographisch ausgerichtet wie die nach Okitama anlafilich des

Yamagata-Treffens.

3) G. Imamura, A. Watanabe, N. Iimoto, K. Tanaka.

Aufierdem wurden noch 2 SCJ-Mitglieder, 4 Beirate und T. Yazawa und /. Hanai ubernommen.

(2)

Literaturberichte 235

Kartenausstellung

Als Vorsitz en den des Tagungskomitees der AJG bat mich Prof. Misao Watanabe, mit dem ich damals

zusammenarbeitete, eine Kartenausstellung fiir dieses

Friihjahrstreffen zu organisieren. Die Entscheidung fiir ein solches Projekt fiel leider sehr spat (23. Febr.

1954). Dennoch schrieben wir an 42 Geographen und Organisationen in alien Teilen der Welt mit der

OBitte, uns zu helfen. Zu unserer Oberraschung und Freude wurden uns aus 13 Landern von 19 Personen und Organisationen etwa 100 Karten zugesandt.

Diese Karten wurden ausgestellt in Raumen der Meiji Universitat und trugen einen grofien Teil zur inter

nationalen Verstandigung bei.

Ich wiirde gern eine genaue Beschreibung dieser wertvollen Karten bringen, doch mufi ich mich mit

einem kurzen Abrifi begniigen. Prof. M. A. Lefevre, Lowen, sandte uns freundlicherweise 5 ausgezeichnete

Karten aus dem ?Atlas de Belgique", der jetzt zu

sammengestellt wird. 16 gute Karten bekamen wir von

Orell Fiissli, Kummerly & Frey, Bern, und der Eidgen.

Landestopographie, Wabern-Bern, durch die freund lichen Bemiihungen von Priv.-Doz. Dr. E. Winkler, Prof. Dr. E. Imhof und Prof. Dr. H. Gutersohn. Diese Karten uberzeugen uns von der uberragenden schwei zerischen Kartographie. Weitere 17 Karten, die wir

teils durch Vermittlung von Prof. Dr. C. Troll, Bonn,

von der Bundesanstalt fiir Landeskunde, Remagen a. Rh., von den Verlagen Georg Westermann, Braun schweig, und Karl Wenschow, Miinchen, erhielten,

zeigten deutlich die Aktivitat der deutschen Karten

herstellung. Das Department of Lands and Survey, Neuseeland, ubersandte uns durch Herrn Prof. C. A.

Cotton 6 Karten, die fiir uns Japaner im allgemeinen

sehr schwer zuganglich sind. Von Prof. Dr. Dora de Amarante Romariz, Concelho Nacional de Geografia, Rio de Janeiro, erhielten wir 14 Karten mit neuesten Forschungsergebnissen, die uns einen Einblick in das geographische Schaffen in Brasilien gaben. Maan mittaushallitus, Helsinki, sandte uns durch Prof.

L. Aario 6 Karten aus dem Gebiet der Landnutzung, die uns an die gleiche Arbeit in Japan erinnerten.

Dr. R. E. Harrison, New York, schickte uns 7 Blat ter, vorwiegend aus ?Fortune", und Dr. E. Raisz, Cambridge, Mass., iiberliefi uns 4 ausgezeichnete Kar

ten iiber Landformen, die gerade noch rechtzeitig

eintrafen. Weitere Karten sind noch Prof. Misao Watanabe aus anderen Landern zugegangen.

Schliefilich mochte ich noch der Akademie fiir

Raumforschung und Landesplanung, Hannover, auf

richtig danken fiir die freundliche Obersendung von

44 ausgezeichneten Karten, zusammen mit einer Liste

der deutschen Gemeinden. Leider trafen diese Karten erst am 18. Mai in Tokyo ein und konnten somit nicht mehr der Ausstellung beigefiigt werden. Jedoch

ist es uns japanischen Geographen nun dennoch mog

lich, einen besseren Einblick in die deutsche Landes

kunde und Landesplanung zu bekommen, was uns

sonst schwer zuganglich geblieben ware.

Gakuro Imamura

LITERATURBERICHTE

BUCHBESPRECHUNGEN

American Geography. Inventory & Prospect. Preston E. James & Clarence F. Jones, Editors. John K. Wright, Consulting Editor. Maps by John C. Sherman. Published for the Association of American Geographers by Syracuse University Press ? 1954. ? 590 S. 25 Karten im Text,

8 Luftbilder auf Tafeln. $ 6,?.

Mochte man lange Zeit das Bemiihen um die methodische Klarung der Geographie fiir ein besonderes Anliiegen der

deutschen Geographie fialten, so ist in den letztem Jahren unverkeninibar das Interesse in der angelsachsischen Literatur gewaehsen. Davon zeugen die Werte von Hartshorne und Griffith Taylor ebenso wie zahlreiche Inaugural Anspra

chen einglischer Kollegen. Anilafilich der Funfziigjahrfeier der Association of American Geographers wurde der statt

liche Band als Gemeinsdiaftsarbeit vorgelegt, nicht als ein offizielles Dokument der Association aber doch so umfas

send geplant und vorbereket, dafi die Herausgeber das Buch als das Resuiltat des "combined thoughts of hundreds of professional geographers" ansehen. Es ist jedoch das Be streben der Herausgeber gewesen, fiir die Grundfragen

"what is geography" und "what do geographers do" keine standardisierte oder homogenisierte Antwort zu finden, sondern dem einzelmen Autor im Rahimen der Zusammein arbeit doch seine eigane Meinung zu belassen. In 26 Essays werden die wichtigsten Teilgebiete der Geographie behan delt. iDer Inhale entspricht bei einigen der Aufsatze einer originalen Neudurehdenkung der Materie; bei anderen mehr einem kritischen Bericht uber den Stand der Forschung.

So ist es audi kaum mogilich, in einer kurzem Besprechung von dem Inhalt einen wirklichen Eindruck zu vermitteln.

Man halt daf iir, daft Geographie es mit den *

associations of phenomena that give character to particular places, and with the likeness and differences among places" zu tun

habe (Preston E. James). Am Anfang stehen wichtige Auf satze von Whittlesey iiber Begriff und Methode der regio nalen Geographie, und 11 weitere, die sich smit Fragen der Geographie des Menschen (darunter Hartshorne, Political Geography), vor allem der Wirtschafts- und Verkehrsgeo

graphie (6 Arbeiten) befassen. Die physische Geographie tritt auffalilend ziuriick (Climatology vom Leighly, Geo morphologie von Peltier, Hydrographie des Festlandes von Meigs, Geographie der Boden von Barnes, Pflanzengeo

graphie von Kuchler, Geographic der Ozeane von Burke und Elliot, Tiergeographie von Stuart) mit knapp einem Fiinftel des Buches. Selbstandig erscheint die Medical Geo graphy von May und die Physiological Climatology von Lee. Den Beschlufi machen die Arbeiten iiber militarische

Geographie, Technik der Arbeit im Felde, der Luftbild

interpretation und der geographischen Kartographie. Alle Aufsatze geben eine sehr reichliche Biibliographie, so dafi

schon als bibliographisches Hilfsmittel zum Foirschungs stande der amerikaniischen Geographie das Buch als selhr wertvoll bezeichnet werden mufi. Am grundsatzlichsten wird das Problem der regionalen Geographic erortert, man mochte meinen, dafi die Herausgeber hier das Schwer

gewicht der Geographie iiberhaupt suchen. Whittlesey zeigt

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