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Archiv "Prävention: Schon 15 Minuten Bewegung täglich senken Mortalität" (17.02.2012)

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A 324 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 7

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17. Februar 2012 gnosen, die vor dem Tod bestanden,

wurden 88 % durch virtuelle Autop- sie und 93 % durch traditionelle Obduktion bestätigt. Die Forscher stellten insgesamt 14 neue schwer- wiegende Diagnosen fest und 88 weniger schwerwiegende neue Be- funde. Bei den 115 ausschließlich virtuell Autopsierten fanden sie 11 neue schwerwiegende Komorbidi- täten wie Schlaganfall, intrazere- brale Blutungen und eine Milzrup- tur. Außerdem wurden 36 neue we- niger schwerwiegende Komorbidi- täten im CT diagnostiziert (Mali- gnome, Frakturen, Pneumothorax).

Von den neuen Diagnosen wurden 20,8 % im CT nicht erkannt und 13,4 % bei konventioneller Autop- sie. Sie war der virtuellen vor allem bei kardiovaskulären Erkrankungen und Malignomen überlegen, die

virtuelle der klassischen vor allem bei Frakturen und dem Erkennen von Fremdkörpern.

Fazit: Die virtuelle Biopsie könne hilfreich sein, insbesondere wenn Angehörige einer konventionellen Obduktion nicht zustimmten, fol- gern die Autoren. Die Kosten lägen eher unter denen für eine konven- tionelle Obduktion. Diese sei aber nach wie vor Standard. Ob die vir- tuelle Autopsie die konventionelle künftig werde ersetzen können, müssten größere Multicenterstu- dien klären. „Die Untersuchung von Verstorbenen mit bildgebenden Verfahren wie CT oder MRT kann wertvolle Hinweise auf krankhafte Veränderungen geben, aber weder die pathologisch-anatomische noch die forensische Sektion ersetzen“,

meint Prof. Dr. med. Hansjürgen Bratzke, Universitätsklinik Frank- furt am Main. „In der Pathologie ist selbst unter Zuhilfenahme mikro- skopischer, immunhistochemischer oder molekularer Untersuchungen die Diagnose im Einzelfall sehr schwierig und kann derzeit nicht annäherungsweise durch Abbildun- gen des Originals verbessert wer- den.“ In der Rechtsmedizin hätten Farbgebung und nicht sichtbare In- toxikationen große Bedeutung. Sie seien mit CT nicht nachzuweisen.

Als Ergänzung zur äußeren Lei- chenschau wäre allerdings die Bild- gebung zu begrüßen.

Dr. rer. nat. Nicola Siegmund-Schultze

Wichmann D, Obbelode F, Vogel H, Hoepker W, et al.: Virtual Autopsy as an alternative to tra- ditional medical autospy in the intensive care unit. Ann Intern Med 2012; 156: 123–30.

Regelmäßige körperliche Aktivität senkt nicht nur das Risiko für Herz- Kreislauf-Erkrankungen und die mit Übergewicht assoziierten Er- krankungen wie Diabetes und Ge- lenkkrankheiten, sondern auch das Malignomrisiko. Die Weltgesund- heitsorganisation empfiehlt mindes- tens 150 Minuten Bewegung pro Woche von moderater Intensität wie rasches Gehen oder 75 Minuten anstrengende Aktivität wie schnel- les Laufen. Bislang aber war unklar, ab welchem Minimum an Bewe- gung mit lebensverlängernden Ef- fekten zu rechnen ist.

Diese Frage haben Forscher aus Taiwan in einer prospektiven Ko- hortenstudie mit 416 175 Teilneh- mern (48 Prozent männlich) unter- sucht (1). Diese wurden nach einem standardisierten Verfahren einmal pro Jahr (1996 bis 2008) nach kör- perlicher Aktivität, gesundheitsrele- vanten Lebensstilfaktoren und me- dizinischen Diagnosen befragt. In Bezug auf die körperliche Aktivität gab es fünf Kategorien: inaktiv und leichte körperliche Aktivität bei einem metabolischen Äquivalent (MET) von 2,5, wobei ein MET 1 kcal pro Stunde pro Kilogramm Körpergewicht entspricht. Als mo- derat (mittel) wurde die Aktivität bei 4,5 MET beschrieben, als hoch bei 6,5 MET und als sehr hoch bei 8,5 MET. Die Teilnehmer waren mindestens 20 Jahre alt und wurden im Durchschnitt 8 Jahre beobachtet.

Verglichen mit inaktiven Perso- nen ergab sich ein statistisch signi- fikanter Effekt auf das Mortalitäts- risiko schon ab einer leichten kör- perlichen Aktivität von 92 Minuten pro Woche oder 15 Minuten am Tag: Das Mortalitätsrisiko war in dieser Gruppe um 14 % reduziert

im Vergleich zu Inaktiven, die Le- benserwartung um 3 Jahre verlän- gert. Jede Viertelstunde zusätzli- cher täglicher Aktivität reduzierte das Mortalitätsrisiko um je 4 %.

Der präventive Effekt ergab sich in allen Altersgruppen, bei beiden Ge- schlechtern und bei kardiovaskulä- ren Erkrankungen. Umgekehrt hat- ten Teilnehmer ohne nennenswerte körperliche Bewegung ein um 17 % erhöhtes Mortalitätsrisiko.

Fazit: Ab einer leichten körperli- chen Aktivität von 15 Minuten am Tag ergibt sich eine statistisch signi- fikante Minderung des Mortalitäts- risikos. Assoziationen mit Todesur- sachen gab es bei Herz-Kreislauf- Erkrankungen, Diabetes mellitus und Malignomen. Die Botschaft, dass schon eine Viertelstunde Be- wegung täglich einen positiven Ef- fekt auf die Lebenserwartung habe, helfe, inaktive Patienten zu moti- vieren, heißt es im Editorial (2).

Dr. rer. nat. Nicola Siegmund-Schultze

1. Wen Ch P, Man Wai J P, Tsai M K, et al.:

Minimum amount of physical activity for re duced mortality and extended life expec t - ancy: a prospective cohort study. Lancet 2011; 378: 1244–53.

2. Nigam A, Juneau M: Survival benefit asso- ciated with low-level physical activity. Lan- cet 2011; 378: 1202–3.

PRÄVENTION

Schon 15 Minuten Bewegung täglich senken Mortalität

GRAFIK

Relation zwischen der Intensität regelmäßiger körperlicher Bewegung und Mortalität

Mortalität (Hazard Ratio)

inaktiv niedrig mittel hoch sehr hoch Aktivitätslevel

––– Gesamtmortalität ––– Malignome

––– Kardiovaskuläre Erkrankungen

modifiziert nach: Lancet 2011; 378: 1244–53

M E D I Z I N R E P O R T

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