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Archiv "Ein Bedarfsplan für Moor" (04.02.1994)

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VARIA HEILBADER UND KURORTE

Ein Bedarfsplan für Moor

B

eim 2. Moor-Symposi- um in Bad Aibling konnte die Entspan- nung der Beziehungen zwi- schen Ärzten und Ökologen in Sachen Moor-„Verbrauch"

ein ansehnliches Stück voran- getrieben werden.

Schlagworte wie „Rück- läufige Entwicklung", „Dro- hende Einschränkung des Moor-Abbaus", „Einseitiges Umweltdenken" oder „Ent- scheidungsängste bei Behör- den", mit denen das 1. Sym- posium 1992 geendet hatte, klangen auch diesmal noch in der Diskussion an. Mehrfach mußten daher die Mediziner, die mit Verve den „Heilfaktor Moor" verteidigten, ihren ge- ringen Anteil am Moor-Ab- bau ins Feld führen: Nur drei Prozent des entnommenen Moors entfallen auf die Heil- behandlung, 97 Prozent die-

nen industriellen und gewerb- lichen Zwecken.

Dem vom Lehrbeauftrag- ten für Balneogynäkologie an der Universität München, Dr.

Johannes Dietrich, einge- nommenen Standpunkt, die medizinischen Erfolge der Moor-Therapie berechtigten zu Eingriffen in die Land- schaft, vermochten Natur- und Umweltschützer ver- ständlicherweise nur partiell zuzustimmen. Dies um so we- niger, als manche anderen Eingriffe in die Moor-Natur auch bei ihnen selbst nur ge- ringe oder gar keine Beach- tung finden — beispielsweise beim Bau neuer Verkehrswe- ge oder Ortsumgehungen, wo

— ungeprüft auf seine Ver-

wendbarkeit — oft mehr Moor verlorengeht, als von der Medizin mit ihren drei Prozent Volumenanteil je- mals abgebaut und anschlie- ßend wieder aufbereitet wird.

Die Mediziner, denen es überzogen erschien, die in nur 200 Jahren halbierten bayerischen Moorflächen, den dadurch gestörten Was- serhaushalt und die Tausend- Jahre-Frist zur Wiederher- stellung der „zerstörten Na- tur" ausgerechnet auf sich und ihre Patienten beziehen zu sollen, sahen im Konsens mit Landesbehören durchaus die Chance, zwischen Raub- bau einerseits und völligem Abbau-Verbot andererseits einen vernünftigen Mittelweg

zu finden. Dem Vorschlag des Aiblinger Klinikdirektors Dr. Rainer Neumann, zu die- sem Zweck innerhalb eines Jahres zusammen mit allen Ministerien, Regional- und Lokalbehörden sowie Schutz- verbänden einen Moor- Be- darfsplan aufzustellen, wurde teils spontan, teils zurückhal- tend zugestimmt Denn letzt- lich soll es das Hauptanliegen dieses Planes sein, die anste- henden Entscheidungen aller weltanschaulich-ideologi- schen Verbrämung zu ent- kleiden und den Versuch, aus der Klemme zwischen Heil- bedarf und Naturschutz her- auszufinden, ausschließlich auf realitätsnahe Erwägun- gen zu stützen. KG

Vier typische Formen der Therapie in den deutschen Heilbädern und Kurorten: Thermalbäder; richtige Ernährung (in diesem Fall im bayerischen Bad Birn- bach, wo im Rahmen einer Wirbelsäulentherapie in der ambulanten Badekur der Ernährung besondere Bedeutung beigelgt wird, bis hin zur Teilnahme am fachlich geführten Kochkurs) ; Moorbäder; Krankengymnastik (je 2 Fotos: A. Debus/Rottal Terme ; Kunz).

Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 5, 4. Februar 1994 (67) A-301

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