• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Unterkünfte für Behinderte" (07.02.1997)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Unterkünfte für Behinderte" (07.02.1997)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Von überall hört man das Läuten und Schellen der Schaf- und Ziegenherden, manchmal erhascht man auch einen Blick auf Pan, oder war es doch nur ein irdischer Schäfer? Sicher kann man sich hier nie sein, und in der Einsamkeit der Berge vermeinten wir

schon einige Ma- le seine Flöte klingen zu hören.

Jetzt begleiten uns die Glöck- chen seiner Scha- fe, in andächti- gem, aber doch sehr neugierigem Abstand. Die Hänge und Wei- den sind grün, mit unzähligen bunten Tupfen versehen. In der Luft mischt sich der rauhe, salzige Geschmack des Meeres mit ei- nem intensiven Duft aus Tausen- den von Blumen und blühenden Bäumen. Es ist

noch kühl, an manchen Tagen auch bewölkt, so daß wärme- re Kleidung und festes Schuh- werk durchaus vonnöten sein können. Hat man es dabei, er- schließt sich einem die Insel in einer zauberhaften Vielfalt querab der bekannten Pfade, die man in den heißen Mona- ten gar nicht mehr wahrneh- men kann.

Am nächsten Abend ver- bringen wir die Zeit in der Ta- verne eines Ortes hoch in den Bergen, bis der Bus vorbei- kommt und uns wieder in un- ser Quartier bringt. Das Le- ben geht einen geruhsamen Gang; wann der Bus kommt, steht in den Sternen, und so nutzen wir die Gelegenheit, die kretische Küche zu pro- bieren. Wie die griechische Küche des Festlandes und der Ägäischen Inseln ver- leugnet sie ihre einfache Her- kunft und irdene Abstam- mung nicht. Täglich fangfri- sche Meeresfürchte, Obst, Gemüse, das auf steinigen Böden und mit viel Sonne kräftig und aromatisch heran-

reift, der berühmte „Feta“- Schafskäse, den man hier al- lerdings in vielfältigen Varia- tionen probieren kann, von mild über salzig bis zu Blau- schimmelvarianten, und nicht zuletzt eine der Hauptzutaten griechischer Küche, das Oli- venöl. Kulinarisch gesinnte

Zeitgenossen kommen weni- ger der speziellen Küche des Landes, sondern eher der Fri- sche, Ursprünglichkeit und Qualität der landeseigenen Erzeugnisse wegen auf ihre Kosten.

Nach einer Wanderung durch die blühenden, ein duf- tiges Aroma verströmenden Olivenhaine ist es für Anhän- ger der feinen Küche fast ein Muß, einzukehren in eine der

zahlreichen kleinen Ölmüh- len und sich ein Fläschchen der Hanglage abfüllen zu las- sen, die man gerade durch- wandert hat.

Wandern auf Kreta stellt an die Konstitution schon et- was höhere Ansprüche, ohne jedoch zu überfordern. Immer wieder wird jede Mühsal, die teil- weise beträcht- lichen Höhen- unterschiede zu überwinden, mit atemberauben- den Aus- und Einblicken be- lohnt. Die Berg- dörfer, die sich in die steilen Hänge krallen, erinnern manchmal an griechische Am- phitheater.

Am Ende der Reise noch ein Abstecher zum einsamen Klo- ster Monte Pre- velli, das auf 300 m hohen Klippen über dem Liby- schen Meer ruht.

Im Zweiten Weltkrieg war es Zufluchtsort für englische Soldaten, die von hier aus bei Nacht und Nebel mit Booten in die Freiheit gebracht wur- den. Es ist ein Symbol für die Freiheit und Unabhängigkeit der Kreter und ihres Landes.

Diese Freiheit kann man auch heute noch auf den Bergpfaden erfahren und er- leben.

Dr. med. Claus Bolender

A-319 Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 6, 7. Februar 1997 (55)

V A R I A REISE

Beste Reisezeit: für Wanderungen Mitte März bis Mai Anreise: Flug ab Frankfurt, München, Berlin, Hamburg, Düsseldorf direkt oder über Athen nach Hania oder Herakleion. Mit dem Schiff täglich ab Piräus nach Hania oder Herakleion.

Veranstalter: Alle großen Reiseveranstalter haben Kreta in ihrem Programm, dazu noch eine große Anzahl Spezi- alanbieter.

Reisen vor Ort: Mit überall zur Verfügung stehenden Ta- xis, besonders bei mehreren Personen preiswert. Man darf sich allerdings nicht wundern, wenn die Taxifahrer auf offe- ner Straße anhalten, um noch weitere Fahrgäste vom Straßen- rand mitzunehmen, und dadurch sogar den einen oder ande- ren Umweg fahren. Auch das öffentliche Verkehrsnetz mit Bussen ist gut ausgebaut, die Fahrpläne derselben folgen al- lerdings den mediterranen Eigentümlichkeiten. Außerdem ist es fast in jedem größeren Ort möglich, einen Mietwagen zu bekommen.

Speisen und Getränke: Weinbau hat auf Kreta jahrtau- sendealte Tradition. Es gibt eine Vielzahl Rot- und Weißwei- ne, die das Probieren wert sind. Nicht zuletzt der Retsina, mit Harz versetzter Weißwein, der gut gekühlt eine herrliche Er- frischung ist. Außerdem Roka, ein sehr milder Aperitif, der aus dem Trester der Weißweintrauben gewonnen wird. Emp- fehlenswert sind Fischgerichte aller Art, besonders in den Ha- fenorten mit Seefischerei. Außerdem Berglamm und Bergzie- genfleisch, meist am Holzkohlegrill zubereitet und mit Wild- kräutern gewürzt – eine Delikatesse.

Der Landesverkehrsver- band Rheinland hat beim Be- herbergungsgewerbe in sei- nem Bereich – Bergisches Land, Siebengebirge, Nie- derrhein, Eifel und rheinische Großstädte – erneut eine Er- hebung der rollstuhlgerech- ten Unterkünfte durchge- führt.

Gefragt wurde unter an- derem nach für Behinderte geeigneten Zimmern, Bädern und WC, Liften, Parkplätzen, medizinischer Betreuung.

Das Ergebnis ist ein Ver- zeichnis von 30 Seiten DIN A4, in dem erfreulicherweise deutlich wird, daß nicht nur große Hotels, sondern zuneh- mend auch mittelständische Betriebe bei Neu- oder Um- bauten an die Erfordernisse behinderter Gäste denken.

Das Verzeichnis kann kostenlos angefordert wer- den beim Landesverkehrs- verband Rheinland, Rheinal- lee 69, 53173 Bonn, Tel 02 28/

36 29 21, Fax 36 39 29. lvvr

Unterkünfte für Behinderte

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Karin Hinteregger entsprechend dem Nominierungsschreiben der Bundesarbeitskammer für die Funktion eines Ersatzmitgliedes des Verwaltungsrates der Agrarmarkt Austria angelobt wurde

Für Menschen mit Behinde- rung nutzbar. weitere Infos

reift, der berühmte „Feta“- Schafskäse, den man hier al- lerdings in vielfältigen Varia- tionen probieren kann, von mild über salzig bis zu Blau- schimmelvarianten, und nicht

Ledermann (Hrsg.): Perku- tane Therapie entzündlicher und degenerativer Erkran- kungen des Bewegungsappa- rates - eine Standortbestim- mung, pmi Verlag, Frank- furt/M., 1986,

Man besucbt eine Vor- lesun g einer bestimmten Studien- richtung zusammen mit einem oder einer Studierenden und bespricht danach noch offene Fragen zum Studium ,

Nach diesem sehr lusrige n, jedoch au ch a nstrengenden Tag, li eßen wir den letzten Abend bei ein em ge111C1rlichen ßeisa111111ensitzen ausklinge n, bevor wir am

In dreijähri- ger Arbeit unter Mithilfe zahlreicher Archive ist die- ser Film, von dem weder das Original noch eine voll- ständige Kopie noch auch nur das Drehbuch existie-

Überall Narren und Jecken — zu den Live-Übertragungen aus den Hochburgen des Kar- nevals kommen in diesen Ta- gen auch einige Sendungen über weniger bekanntes Brauchtum und