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Archiv "Die Beratungsthemen des nächsten Deutschen Ärztetags" (11.01.1988)

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Die Beratungsthemen des

nächsten Deutschen Ärztetags

Im großen Sitzungssaal der Bundesärzte- kammer in Köln-Lindenthal berät das Prä- sidium des Deutschen Ärztetages. Im Prä- sidium sind rund 30 ärztliche Organisatio- nen und Verbände repräsentiert

Vom 10. bis zum 14. Mai in Frankfurt • Präsidium beriet

D

er 91. Deutsche Ärztetag wird vom 10. bis zum 14.

Mai 1988 in der Frankfur- ter Alten Oper zusam- mentreten. Die Eröffnung ist für Dienstag nachmittag, den 10. Mai, vorgesehen. Ärztetagspräsident Dr.

Karsten Vilmar dürfte sich bei dieser Gelegenheit vor allem mit der Struk- turreform im Gesundheitswesen be- schäftigen; das Thema wird in den Plenarberatungen des Ärztetages fortgeführt.

Im Rahmen der Eröffnung wird die Paracelsus-Medaille der deut- schen Ärzteschaft an drei Ärzte ver- liehen.

Die Beratungen im Plenum be- ginnen am Morgen des 11. Mai. Die 250 Delegierten aus den Bereichen der zwölf Landesärztekammern er- wartet eine umfangreiche Tagesord- nung; über sie wurde am 12. Dezem- ber 1987 vom Präsidium des Deut- schen Ärztetages — aufgrund einer Vorlage des Vorstandes der Bundes- ärztekammer — befunden. Die The- men und Referenten:

O Berufsordnung für die deut- schen Ärzte (Referent: Dr. Wilhelm Baldus, Münster, Vorsitzender des Ausschusses und der Ständigen Konferenz „Zur Beratung der Be- rufsordnung für die deutschen Ärzte")

e Strukturreform im Gesund- heitswesen (Referent: Dr. Karsten

Vilmar, Bremen, Präsident der Bun- desärztekammer und des Deutschen Ärztetages)

(I)

Gesundheitsförderung als ärztliche Aufgabe (Referent: Prof.

Dr. Horst Bourmer, Köln, Vorsit- zender des Ausschusses Gesund- heitsberatung und -vorsorge)

O Änderung der Satzung der Bundesärztekammer und der Ge- schäftsordnung der Deutschen Ärztetage

• Tätigkeitsbericht der Bun- desärztekammer (Referent: Dr.

Heinz-Peter Brauer, Köln, Haupt- geschäftsführer der Bundesärzte- kammer und des Deutschen Ärzte- tages)

Es folgen als Punkte 0 bis

„Finanzen" (Referenten: Dr. Horst Buck-Gramcko, Hamburg, Vorsit- zender der Finanzkommission der Bundesärztekammer, sowie noch- mals Dr. Heinz-Peter Brauer) und als letzter Punkt

• Wahl des Tagungsortes für den 94. Deutschen Ärztetag 1991

Punkt 1 stand bereits im vorigen Jahr auf der Tagesordnung; seine Behandlung mußte aus Zeitmangel verschoben werden. Zur Debatte stehen eine Fülle von Einzelfragen aus der gesamten Berufsordnung;

von besonderem Interesse dürften berufsethische Fragen der Repro- duktionsmedizin sein. Unter Punkt 4 verbirgt sich ein erneuter Versuch,

den Ablauf des Ärztetages zu ver- bessern. Der Vorstand der Bundes- ärztekammer hatte in den letzten Jahren bereits dreimal vergeblich vorgeschlagen, eine Antragskom- mission einzurichten. Nun suchen ei- nige Landesärztekammern nach ei- nem Weg. Zu Punkt 11: als Ta- gungsort für 1991 ist Bremen im Ge- spräch.

Kein allgemeinpolitisches Mandat

Das Präsidium des Deutschen Ärztetages hatte bei seiner Jahresta- gung am 12. Dezember 1987 über zwei Aufnahmeanträge zu entschei- den: der „Verband Demokratischer Ärztinnen und Ärzte" sowie die deutsche Sektion der „Ärzte zur Verhütung eines Atomkrieges"

(IPPNW) hatten um Aufnahme ins Präsidium gebeten. Die Mitglied- schaft im Präsidium berechtigt, auf den Ärztetag uneingeschränkt An- träge zu stellen und sich zu Wort zu melden.

Nach einer fast dreistündigen Debatte lehnte das Präsidium die Aufnahmeanträge mehrheitlich ab.

In beiden Fällen wurde darauf hin- gewiesen, daß die beiden Vereini- gungen nicht allein berufsständische Interessen vertreten, sondern auch ein allgemeinpolitisches Mandat be- anspruchen; dieses aber komme dem Präsidium und dem Ärztetag nicht zu. Der „Verband Demokrati- Dt. Ärztebl. 85, Heft 1/2, 11. Januar 1988 (15) A-15

(2)

Rede und Gegenrede Porträts aus dem Präsidium

Die Fotos, beginnend oben links, zeigen: Dr. Kar- sten Vilmar, Präsident der Bundesärztekammer (Bildmitte), rechts neben ihm Vizepräsident Dr.

Helmuth Klotz und Prof. Dr. Dr. Hans J. Sewering, Vorstandsmitglied der BÄK. Links von Vilmar:

Dr. Heinz-Peter Brauer, Hauptgeschäftsführer, und Prof. Dr. Elmar Doppelfeld, Geschäftsführen- der Arzt der BÄK. Die folgenden Bilder: Prof. Dr.

Ulrich Gottstein (IPPNW), Dr. Winfried Beck (Verein Demokratischer Ärztinnen und Ärzte), Dr. Falls Huber (BÄK-Vorstand). Links unten: Dr.

Ingrid Hasselblatt-Diedrich, Prof. Dr. Horst Bour- mer (beide Hartmannbund); darüber: Dr. Hedda Heuser-Schreiber (links), Dr. Ute Otten (beide Deutscher Ärztinnenbund) Alle Fotos: d-e-w

scher Ärztinnen und Ärzte" schlie- ße in seiner Satzung sogar die Ver- tretung berufsständischer Interessen aus. In der Diskussion über den Aufnahmeantrag dieses Verbandes konnte indes nicht eindeutig und ab- schließend geklärt werden, ob es

sich tatsächlich um die Ablehnung eines berufsständischen Mandats handelt oder um eine unterschied- liche Interpretation des Begriffes be- rufsständisch.

Zur Ablehnung des Aufnahme- antrages der Bundesdeutschen Sek- tion der IPPNW hat das Präsidium selbst eine Interpretationshilfe be- schlossen und als Pressemitteilung verbreiten lassen:

„Dem Antrag wurde deswegen nicht stattgegeben, weil die Aufga- benstellung und die Struktur des Präsidiums einer Mitgliedschaft von ärztlichen Organisationen mit allge- meinpolitischer Zielsetzung entge- genstehen.

Das Präsidium hat bei seiner Beschlußfassung betont, daß der Deutsche Ärztetag seit vielen Jahren auf die verheerenden Auswirkungen eines Atomkrieges hingewiesen hat, die ärztliche Hilfe für die betroffene Bevölkerung wegen des Ausmaßes

der Vernichtung kaum noch möglich macht. Die Ärzteschaft in der Bun- desrepublik Deutschland ist daher einhellig gegen jede kriegerische Auseinandersetzung. Sie begrüßt deswegen das soeben erreichte Ab- kommen zur Beseitigung der atoma- ren Mittelstreckenwaffen zwischen den beiden Weltmächten USA und UdSSR als einen ersten wirksamen Schritt zur Beseitigung der Gefahren eines Atomkrieges.

In der Zielsetzung, alles mög- liche gegen die Gefahren eines Atomkrieges zu unternehmen, deckt sich daher die Auffassung des Präsidiums und der darin ver- tretenen Organisationen auch in- haltlich mit den Vorstellungen der IPPNW. Einer Mitgliedschaft der IPPNW als Organisation im Präsi- dium zur Einbringung solcher Ziel- setzungen in die Beschlüsse des Deutschen Arztetages bedarf es da- her nicht." DÄ A-16 (16) Dt. Ärztebl. 85, Heft 1/2, 11. Januar 1988

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