Die Nordrheinische Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung
lädt ein zum
Frühjahrskongreß 1987 auf Norderney
vom 24. bis 29. Mai 1987
Seminare Kurse
Umgang mit dem psychisch Kranken Aktuelle Probleme der Kardiologie
Hypnose
Einführung in die Neurosenlehre und Psychosomatik Neurologische
Untersuchungsmethoden in der Allgemeinpraxis
Sonographie Dopplersonographie Hämatologischer Mikroskopierkurs Echokardiographie Ärztl. Leitung von Koronargruppen Langzeit-EKG Allergologie
Lungenfunktionsdiagnostik Autogenes Training Physikalische Therapie
Auskunft: Nordrheinische Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung Tersteegenstraße 31, 4000 Düsseldorf 30
Telefon (02 11) 43 02-0
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Zusammensetzung : 1 Tahl. enth.: 5,68 mg Amiloridhydrochlorid 21120 (entspr. 5,0 mg Amiloridhydrochlorid H20-frei) sowie 50 mg Hydrochlorothiazid. Anwendungsgebiete: Hypertonie, kardial bedingte Ödeme.
Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen eine der Wirksubstanzen und Sulfonamide; Coma hepati- cum; Hyperkaliämie (über 5,5 mvalff) und stark beeinträchtigte Nierenfunktion; während Schwanger- schaft und Stillzeit. Die Anwendung bei Kindern wird nicht empfohlen. Nebenwirkungen: In Einzelfällen Störungen im Magen-Darm-Bereich; Mundtrockenheit, Muskelkrämpfe, Schwäche- und Schwindelge- fühl; erniedrigte oder erhöhte Serum-Kalium-Werte; Störungen des Harnsäure-, Kohlenhydrat- und Fett- stoffwechsels; Kopfschmerzen, Hautreaktionen wie photoallergisches Exanthem und Juckreiz, Entzün- dung der Bauchspeicheldrüse und Blutbildveränderungen (Anämie, Leukopenie und Thrombopenie).
Wechselwirkungen: Orale Antidiabetika, harnsäuresenkende Medikamente, Antihypertonika, Noradre- nalin, Tubocurarin, Lithium, Prostaglandinsynthesehemmer, Narkotika,
Barbiturate, Alkohol. Eine Kombination mit Kaliumsalzen, Triamteren, Amilorid oder Spironolacton soll nicht erfolgen.
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Chemische Tempelhof GmbH Postf. 420331, 1000 Berlin 42
LUDWIG II.
Zum Leserbrief von Dr. med.
N. Kleber in Heft 37/1986, Seite 2410 („Diffamierungskampa- gne"). Der Brief bezog sich auf den Artikel von Dr. med. Ernst Holzbach: „Als der königliche An- stand versagte", Heft 24/1986, Sei- te 1793 ff.:
Historisch belegbar
. . . Ist auch die Partner- wahl in den früheren Jahr- hunderten innerhalb der herrschenden Geschlechter nicht durch anatomisch-phy- siologische Besonderheiten als allein aus Gründen der gleichen Erziehung (Adel so- mit nur eine Gesellschafts- klasse!) für uns heute noch verständlich, erwies sich de- ren Praktizierung allzuoft als wider die Natur!
Zum Beispiel waren der bayerische König Ludwig II.
mit Bruder Otto seitens der preußischen Vorfahren ihrer Mutter Marie noch mehr erb- lichpathogen vorbelastet als seitens des Vaters Maximi- lian II. aus dem Hause Wit- telsbach, wie Professor Strohmayer aus Jena 1912 nachwies . . . Bei den Wit- telsbachern lassen sich eben Geisteskrankheiten bis ins 16. Jahrhundert zurückver- folgen, wobei sich einige ih- rer Vorfahren unglaublich brutal hervortaten .. .
Nikolaus Kleber ist des- halb — historisch belegbar — entschieden zu widerspre- chen, wenn er behauptet, bei der Entmündigung des ho- moerotisch veranlagten, von Halluzinationen wie Verfol- gungswahn geplagten, gegen- über seinen Lakaien aggressi- ven Ludwig II. (gelegentlich trat er sie, und sie mußten auf Knien zu ihm rutschen!) han- delte es sich um die „größte Diffamierungskampagne al- ler Zeiten, die das Haus Wit- telsbach jemals durchmachen mußte."
Übrigens hätten in diesem Falle wohl kaum die heutigen Nachfahren des zu bedauern- den und wohl weniger vereh- rungswürdigen Königs dem vor kurzem über dessen Tod recherchierenden Kriminal-
direktor Wilhelm Wöbking das „Geheime Hausarchiv"
zur Verfügung gestellt. Die sogenannte „Schlamm- schlacht" um 1420 der Wit- telsbacher Vettern unterein- ander erweist sich als Para- digma dafür, daß es in den Adelskreisen bis in die jüng- ste Vergangenheit bei der Vermittlung eines Bildungs- und Erziehungsideals haupt- sächlich darum ging, später einmal glanzvolle Siege zu er- ringen, selbstverständlich mit gewinnbringenden Friedens- abschlüssen — versteht sich.
Das Volk wurde als Mün- del behandelt, waren doch unsere bäuerlichen Vorfah- ren Leibeigene, deren müh- seliger langer Weg von ab- hängigen Knechten zu freien Bauern führte. Demnach ist es aus heutiger Sicht unbe- deutend, ob der unmilitäri- sche Ludwig II. durch seine Baubesessenheit einigen Be- wohnern des Chiemgaus Ar- beit und Brot vermittelte, konnten sich doch vor 100 Jahren selbst die Bauern
„nur zu heiligen Zeiten"
Fleisch leisten. Fest steht, daß der König als „Lohn"
für die Abfassung des „Kai- serbriefes", in dem Wilhelm I. die Kaiserwürde angetra- gen wurde, von Bismarck ins- gesamt in Raten 8,5 Millio- nen Mark erhielt und er als jener deutsche Fürst bezeich- net werden muß, der für Bau- ten das meiste Geld ver- schwendete. Last not least — obendrein seinem Onkel, Prinzregent Luitpold, 14 Mil- lionen Mark Schulden hinter- ließ, die derselbe in 15 Jahren erst zurückzuzahlen ver- mochte.
Zusammenfassend sollten wir uns deshalb mehr als bis- her um den Abbau — weiß Gott — tatsächlich überholter Traditionen bemühen und uns dafür forciert der Heran- bildung verantwortungsbe- wußter Bürger widmen, de- ren Qualitäten nicht mehr von der Abstammung — wie etwa von adligen Namen — bestimmt werden!
Literatur beim Verfasser Dr. H.-W. Rölke, Sonnlei- tenweg 15, 8221 Bergen
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3/87 A-1028 (12) Dt. Ärztebl. 84 , Heft 16, 16. April 1987