Lieber die
durch
Wasserfälle erzeugte
leitfähigkeit
Karl Friedrich
Kaehler
lieber die durch Wasserfälle erzeugte
Leit-fähigkeit der
Luft.Inaiigural-Dissertation
Zill*
Ki'lauguii^ der I^oktoi-Avüi'de
der hohen philosophischen Fal(ultät der Kgl. Christian-Albrechts<Universitätzu Kielvorgelegtvon
Karl Kaehler
aus Kiel.
Opponenten:
UiTTi>r.pliii,C.Ram*au6r.
ll>'rrtimj.Um.0.Arp.
u..1 .,,.,1.r.-i,ji.j.M«tthie«en.
Gopgle
üeber die dnrcli Wasserfälle erzeugte Leit- fähigkeit der LofL
Inaugural-Dissertation
zur JB^rlangung
dei*I>oktorwiu'd©
derhohen phllosophltchen Pakalttt der Kgl. Chrietian-Albrechte -UnivereiUt zu Kiel
vorgelegtvon
Karl Kaehler
«\
aus Kiel.
Opponenten
;
HarrDr.pliii.C.
fkir€iiid.lag. D,Arp.
Harremni.cun.J.HatUltoMll.
^ OFTHE
llMtVERSITV
Kl KL.
Druckvon P.PetersErben.
1003.
die
No. 14.
Rektoratsjahr 1903/1904.
ZumDruck gendunigt:
Dr.Harzer,z.Zt.Decan.
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Ii
4
Dem Andenken meines Vaters.
wie und Geitei*) beobachtetwurde, häufig eineUmkehrung des normalen posi- tiven Potentialgefällesder Luft. Durch ßeobachtungen
am
Pusse vonWasserfällen und durchkünstliche Versuche ist dann vonUnard^
gezeigtworden dass durch Luftoderein Gasfallende Tropfen bei ihrem-Aufprall immerElektrisierungder Luftoder des Gases hervorrufen. Die Erscheinung wurde erklärt durch dieAnnahme,dassbeider Tropfenbildungzugleicheine elektrische Doppelschicht zwischen Luft und Tropfen entsteht, die dann beim Aufprallen zerreisst und zwar zu schnell,als dassdie rasch entweichendeElektrizitätderLuft sich mit der entgegen- gesetztenderPlüssigkeit wiedervereinigenkOnnte.')Wenn
so nachgewiesen war, dassein Gas durchWasser-fälle elektrisiertwird, so folgt daraus unmittelbar, dass esauch elektrisch leitend werdenmuss, denn,in einelektrisches Peld versetzt, werden die In Ihm vorhandenen Ladungen wandern,
was
einen elektrischen Strom repräsentiert Ist im Gas nureinerlei Elektrizitätvorhanden, z. B.negativebei Luft, diedurch destilliertesWasserelektrisiert ist,so wird dieLeitungnuruni- polar sein können;sind beide ArtenvonElektrizitätvorhanden,
ElsterundOeiid,WienerBer.1889B.96p.952.
")PA. Lenard, Wied. Ann. 46 p. v584 (1892). Litteratur Ober die
Wasscrfallelektrizitat: Elster und Geitd Wied. Ann. 47 (1892» p. 496.
WesendonckWied.Ann.51 p..iö.i (18^4). J.J. Thomson Phil.Mag.(5)37 p 341(1894).fiolmgren A\6m. delaSoc. Phys.deLundVI 1895.//.Usener Bonner Diss. Juli 1895. lortf/TefMin, Magnus Maclean^AlexGalt,?h\L Transactions
A
191 (1896) p. 195. Die UmkehnuigderVersuchebdden- selben Autoren. Proc. Roy Soc57p.335(1895)Phil.Trans.191p.203(1896) Kösters Bonn.Di.ss. 1899.^) Lenard1.c.p.631.
DigttizedbyGoogle
6
SO wird die Luft sowohl
+
als—
geladeneKörper entladen müssen. Es wardas Zielder hierzu beschreibenden Versuche, die Elektrisierung in derdurch fallendes Wasser undKochsalz- lösung erregten Luft, welche beiden Fällesich ja in der Natur in denNiederschlägen und imWellenschlagdesMeeresveiwlrk- lichtfinden, zu untersuchenund besonders durch Bestimmung der Wanderungsgeschwindigkeit der Elektrizitätsträger in ihr einen Anfschluss über die Natur dieser durch dieBewegung derFlfissigkeitsoberflächeerzeugten Trägerzuerhalten.Resultate.
Die gefundenen Resultate seien kurz vorauf^eschickt.
Für die durch destilliertes Wasser elektrisierte Luft wurde
in der That reine unipolare Leitung nachgeveiesen. Die
Wan-
derungsgescliwindigkeit der negativen Elektrizitätsträger in ihr entsprach ihrer Grössenordnung nach den früheren in anderen Fällen der Elektrizitätsleitung der Luft gemachten Messungen Dagegen wurden in derdurch Kochsalzlösungelektrisierten• Luft beide Trägersorten nachgewiesen. Die positiven wandern ausserordentlich langsam, die negativen ebenso schnell wie die durch destilliertes Wasser erzeugten. Andre V'crsuche zwingen zu der Annahme, dass die in der durch NaCl-Lösung elektri- sierten LuftenthaltenennegativenTrägererst secundär entstehen und in derLuft fortwährend neu erzeugt werden.
Versuchsanordnung.
Die ElektrisierungderLuftgeschah ineinemkugelförmigen Glaskolben von ca. 20
cm
Durchmesser, der oben, unten undseitlich Öffnungen besass. In die obere wurde die Ausfluss- Öffnung, diedurch gleichmässiges Zuschmelzen einerGlasröhre erzeugt war,durch einen Kork eingesetzt EinGummischlauch, unterbrochen durch einen Glashahn, verband die Ausfluss- öffnung!mit einem ca. 80
cm
höher befindlichen Glastrichter, indem
das Niveau der ausfliessenden Flüssigkeit konstant ge- halten wurde.Wurde
der Glashahn geöffnet, so trat, voraus- gesetzt, dassalle Luftblasen entfernt-waren, in den Kolben ein feiner Strahl ein. Nach einigencm
zerifiel er inTropfen undtrafdann im untersten TeiledesKolbensjenach den Ver-suchen aufeine verzinnterande Messingplatte[d
»
2cm], auf eine Giaskugel, Glasplatte oder aufdie Flüssigkeitselbst; die bei allen Versuchen mitHilfe eines iieberrohrssoabfloss,dass ihr Niveauim Kolben konstantblieb. Die im Kolben so elek- trisierte Luftwurde an der seitlichenKolbenOffnung miteiner Wasserstrahlluftpumpeabgesaugt Durchdieobere.KolbenÖffnung trat dann durch ein Wattefilterneue Luft inden Kolben ein.Für grossere Geschwindigkeitenwurdemit einem Gasometerein Luftstrom durch dieses Filterin denKolbengetrieben, derdann die Kolbenluft durch die seitliche Öffnung mit sich fortriss.
Im ersten Falle wurde dieWindgeschwindigkeit miteiner ein- geschalteten Gasuhrabgelesen, im zweiten aus
dem
Einsinken desGasometers berechnet1.
Teil.
Destilliertes
Wasser.
I.Einleitende
Versuche
mitdem
Wattefilter.Es wurde nun zunächst dieStärke der mitdestilliertem Wasser erhaltenen Luftelektrisierungbestimmt Hinterdieseit- liche Kolbenöffnung würde ein Metallwattefilter geschaltet, ein mit Watte gefüllter Blechhohlcylinder [Höhe 10, Durdimesser 2,5 cm], in dessen beide Deckel luftdichtmitSiegellack Glas- röhren eingesetzt waren. Beide Röhren waren zur Isolation ausserdem innen und aussen mit Schellack fiberzogen. Das ganze Filter hing,
um
es vor Influenz zuschützen, anzwei Seidenfäden in einer weiteren zurErde geleiteten Blechbüchse.Durch ein Loch dieser Erdhülle hindurch war dasMetalldes Filtersmit
dem
einen QuadrantenpaareinesElektrometersver- bunden, dessen zweites Quadrantenpaar zur Erde geleitet war.Der Leitungsdraht
vom
Filterzum
Elektrometer war ganz von einer ebenfalls zur Erde geleiteten Messinghülse umgeben, und mit Hülfe von Stanlol waren auch alle Zwischenräume mit schützender Erdhülle versehen.Wenn
nichtbeobachtet wurde.DigitizedbyCopgle
8
oder
wenn
die Nulllage abgelesen wurde, wardurch einezur Erde geleitete Feder auch das zweite Quadnmtentenpaar und damit das Filter zur £rdegeleitetWurde
dieserSchlüssel zu- racligezogen unddie elektrisierteLuftdurchdasFiltergetrieben, so trat negativer Elelttrometergang ein, der mitFemrohr und Skala beobachtetwurde [1 Daniell—
65 mm].Wenn
derStrahl des destillierten WassersaufdiebenetzteMetallplattefiel,jedoch so, dass das Flüssigkeitsniveau Im Kolben die Platte selbst nicht erreichte, so erhieltman
die in Tabelle 1verzeichneten Ausschläge.Tabelle 1.
Windgesciiwlndigkeit
(1 pro Min.)
Elektrometerausschlag
[)ro ,'V^in.
0,9
-0,18
Daniell1,6 —0.35
2,3
—0,49
3,4
-0,66
4,4 —0,77
5,0
—0,85
7,4 —1,02
10,0 -1,14
12,1
—1,20
Die negativen Ausschläge
nahmen
zu,wenn
die Metall- plattedurch das Wasser im Grunde des Kolbens bespült wurde,was
sich durch flöherschleben destieberrohrs bewirken Hess.Sie erreichten einen Maximalwert,
wenn
eine dünne Schicht destilliertenWassers über derPlatte lag. Dieser Wert (fürdie Geschwindigkeit 7,4 1/Mln.—
1,84 Daniell, also beinahe das Doppelte wie ohne Bespülung) trat ein,wenn
der Trichter, den das auffallende Wasser inder Flüssigkeitüber derPlatte aushöhlte, diese eben noch erreichte:Der Strahl zerstob dann nach allen Richtungen als äusserstfeiner Staub.Man
konnte diese Maximalwirkung auch erkennen andem
Ton, in dender auffallende Strahl die Platte versetzt; es ist die deutlichste Schwingung der Platte. Wird die Wasserschicht über,dem
Metall höher, so
nimmt
die Wirkungraschwiederab»undwenn
die Platteganz herausgenommen wird, der Strahl also aufdie Flüssigkeit alleine fällt, so beträgt die Elektrisierung nur un- gefährdieHälftedes WertesvonTabelleI. (für7,4l/Mui.
—
0,58) Es entspricht dies vollständigdem
schon von Lenard^) bei Untersuchung derpositiven ElektrisierungdesWassersgefundenen.Die negativen Ladungen diffundieren sehr schnell.') Fiel der Strahl eine Minute lang aufMetall, und wurde dann die Luft erstnacheinerMinuteabgesaugt,so fand
man
bei 7,4 1/Min.Geschwindigkeitnur 0,42 Daniell, bei 5 Minuten Pause nur
—
0,11 Daniell pro Minute.II.
Dntersuchnng
aufpositive Triger.DerZweck der folgenden Versuche war, zu untersuchen, ob in derLuft, die durch destilliertesWasser elektrisiert ist,
nur negative Träger vorhanden sind. Statt des Filters wurde dazu eineca. 25
cm
lange MetallrOhre eingeschaltet, inwelcher zweiMessingdrahtnetze von 7 cm'Grösse in0,8cm
Entfernung einander gegenüberstanden, so dasssieungefährdenQuerschnitt der Röhreausfüllten. Beidewurden von dicken Messingdrähten getragen, die mit Siegellack isoliert und luftdicht durch die Röhrenwandgeführtwaren. DasNetz,aufdasdiedurchgeblasene Luftzuerst stiess, waranfangsebensowie dieganzeRöhrezur Erde geleitet,das zweite Netz mitdem
Elektrometerverbunden und zugleich+
oder geladen. DamitdieseLadungsichhielt,war das Elektrometemetz ausserdem mit
dem
inneren Belege einer Leydener Flasche verbunden (äusserer zur Erde).Wenn
beide Netze nicht geladen waren, das Elektrometemetz aber isoliert ist, so erhielt
man
infolge derDiffusion der negativen Träger einen deutlichen negativen Ausschlag im Elektrometer (vgL TabelleII).*)Lcnard Wied. Ann. 46p.öOO.
")LenardI.c.p.594.
DIgitizedbyGoogle
10
Tabelle IL Strahl auf Metall.
(reduz. auf dieRöhre)
Netzpotenlial Ausschlag
sec u ^'^
Min.
5;2
+
10 Volt-17.0
„12 n -36,2 „
5,2
—
10 Volt12 »
-1^
nWurde
das Elektrometeraetz positiv geladen, so entluden sich dien^ativen Träger, diedann in Richtung derKraftlinien mitdem
Luftstrome wandern, starli an diesem Netz; wurde dieses dagegen negativ geladen, so war überhaupt lieineAb-nahme
derLadung, die sich durch positiven Elektrometeigang hätte anzeigen müssen, zu bemertten. Es waren also in der untersuchtenLuft Iteine leichtbeweglichen+
Träger. Vielmehrtrat immer nochnegativerElelttrometergangein, aber schwächer wie bei ungeladenem Netz, weil die Diffusion der negativen Ladungen dann Infolgeder abstossenden Kräfteschwächer ist Jetztwurde hinterdenNetziiondensatordasWattefilterge- schaltet und dieses wieder mit
dem
Elelitrometer verbunden.Das erste Netz war mit der Röhre metallisch verbunden, und beide werden dann durch eine Aliliumuiatorenbatterie, deren andrer Pol zurErde geleitetwar, geladen; das zweite Netzhatte Erdleitung. Die so im Filter pro Minute erhaltenen Ausschläge beiungeladener und -fgeladenerROhresind inTabelleIIIver- zeichnet Figur1 stelltsiegraphischdar. Kurve
OA
entspricht denAusschlägen der Tabelle I, Columne 1 der Tabelle III und KurveOB
geben dieAusschläge im Elektrometer,wenn
beideNetze und die Röhre zurErdegeleitet waren, Columne 2 und
OC
die Werte,wenn
Netze und Röhreauf+
64VoltgeladenTabelle HI.
Strahl auf MetalL Wind-
(red.a.Röhre)
1 2 3
+64
Volt 4+
16Volt5
+
8Volt,
cm
4 - sec 10 „
15-16
.25-26
.AVin.
-52
„-62
.-69
,1 2^
mm
Min.
-54
„Danlell
»
~ ^mm
Min.-
8 „-10
,-12
,65
mnL
mm
—23
Min.-32
,Min.
-47
.-54
.waren, Columne 3
—
5 und die folgendenKurven dieproMinute erhaltenen Werte, wennVordernetz und Röhre auf+
64,+
16,+
8 Volt geladen waren, das zweite Netz aber Erdleitung be- sass. Die Differenz dieser Werte von Kolumne 2 giebt dieAn- zahl negativer Träger, die im Feld verblieben sind. Daabervordem
Vordernetz keine Kraftlinien verlaufen, so kann dies nur dadurch geschehen sein, dass dieTräger, nachdem sie schon über das Netz hinaus waren, gegen den Luftstrom andiesesNetz zurückgewanderf^sind. Es istsomitim Prinzip die Möglichkeit einerMessung der Wanderungsgeschwindigkeit gegeben, wie sie nach demselbenPrinzip,nachdem schon Zeleny*) ineinem Falle ähnlich verfahren war, vonlenard^) bei dendurchultraviolettes Lichtin Luft erzeugten negativenTrägem
angewandtwurde. In unseremFalle würde sich dieWanderungsgeschwindigkeit er- geben aus der Luftgeschwindigkeit, bei der zuerst alle Träger»)Zeleny,Phil. Mag.(5)46p.128(1898).
^
Lgnard,Ann.d.Phys.3(1900)p.310.DigitizedbyGoogle
12
vom
Vordemetz zurückgeblasenwerden. Später(vgl. p.15)wurde inder ThatdieWanderungsgescliwlndiglieitdurcliMessendieses Nullwerdens bestimmt AusPigur1 lässt sich, weil nochkein Schneiden der Kurven+
64,+
16>+
^ mitOC
eintritt, nurschliessen, dass die Wanderungsgeschwindigkeit grösser sein ift
—
muss
als secx
0,8cm, d. h.> 1,6—
für 1 Volt/cm,8Volt
^
wenn
dieGeschwindigkeit der Träger derFeldstärke proportionalgenommen
wirdWurden
Röhre und Vordemetz statt positiv negativ ge- laden, so gelangte ebenfalls nurein Teil dern^ativen Träger insFilter: siekonntensichdannam
Erdnetzentladen. Die Werte,cm
die bei der Gescliwindigkeit 15
—
so pro Minute erhalten se«wurden, sind in Pigur 1 durch diePunkte
—64, —16, —8
an- gegeben. Die grösserenWerte erklären sich daraus, dass bei negativerLadung derRöhreweit wenigerLadungenbeiPassieren derRöhre verloren werden müssen als bei positiver—
KurveOC
fällt dann weg. Die Fläche des Erdnetzes istausserdem kleiner als dieFläche des Vordernetzes undderzwischen beiden Netzen befindlichen Röhrenwand, wohinja ebenfalls Kraftlinien verlaufen,zusammen
genommen. Zu beachtenist, dassniemals, auchnicht bei stärkster elektrischer Kraft und geringster Luft- geschwindigkeit,4-Elektrizität imFilter erhaltenwurde.Statt durch ein derLuftströmung paralleles Feld wurden dievon destilliertemWasserinLufterzeugten Trägernuneben- so durch einzur Luftströmung senkrechtes untersucht Es war dies ein hohlerMessingcyÜnder
vom
2,86cm
innerem Durch- messer und axial darin ein dünneraber steiferMessingdraht, (0,111cm
Durchmesser, Länge inderAchse6,5 cm) derdurch Siegellack isoliert durchgeführtwar (vglf^gur2). Diesercylin- drische Kondensator konnte in die seitliche Kolbenöffnung ge- schoben werden, und zwar so, dass diedurchgetriebene Luft zuerst auf dasfreieEnde derAchse stiess. Wurde, währendRtttherford,Proc.Camb.PhO.Soc.9(8)p. 413(1898).
die Kölire zurtrclenel'.Mtetwar, dieAchseauf
+
64Volt geladen, so erschienen im Kilter nur niiuiniale Spuren von Aussclilägen, manchmal negativ, manchmal positiv, fürdieWindgeschwindig-cm
keit 12
—
, reduziert auf die Kondensatorrdhre, im Mittel -f*sec
0,03
~-
(vgl. dagegen den grossen+
Aussctilag bei Koctisalz Tabelle VIp.24). Die negativen Träger gehen bei -r-Ladungan dieAxe, bei Ladung andieinnereKöhrenwand; von positiven sind, wenn überhaupt-, nur Spuren vorhanden. Das Herangehen der Ladungen an die Axe liess sich auch direkt nachweisen, wenn die Röhre geladen und die Axe selbst mitdem
tlektro- meterverbunden wurde. Esnuissteaber dann,um
Schwankungen im Elektrometer durch überf liessende Elektrizität zu vermeiden, an der Stelle,wo
dieAxe durch dieRöhre ging, zwischenbeide noch ein kleines zur Erde geleitetes Messingröhrchen in den Siegellack geschoben werden (Fig. 2). Bei einem Potential nun der Röhre bis -f Volt (mit einerHochspannungsbatterie) wurden an derAxe niemals-)-Ausschläge bemerkt, sondern nur immer weniger—
, als bei ungeladener Röhre infolge Diffusion an die Axe geht. Der Strahl fiel bei diesen und den nächsten Versuchen auf destilUertes Wasserselber. Bei einem Potential von—
600Volt gelangtenandie Axe—16,3
(Geschwindig-licit 12 bei
-64
Voit -16,1 "!!-,—16
Volt—16,3
'^^^sec/ ' Mm.' sec.
—8
Volt—16,5^^.
Also sclion bei schwaclier elelitriscliermm.
Kraft gehen alle -- Ladungen an die Axe. Aus
dem
Potential und der zugehörigeti Windgeschwindigkeit, bei denenzuerst eineAbnahme
der an dieAxe gehenden—
Trägereintritt, würdesich die Wanderungsgescliwindigkeit berechnen lassen (vgl. p. 25).Weil schwächereelektrische Kraftwegen der Diffusion derTräger nicht ratsam ist, so wäre dies nur durch Steigerungder Ge- schwindigkeit zu erreichen.
Das Resultat der vorhergehenden Versuche ist also die ünipolarität der Leitfähigkeit fürLuft,die durch fallendeTropfen
14
von destilliertem Wasser elektrisiert ist
Nun
findet aber<7. cZThomson*) In Luft»die durcliWassergesprudeltist, beide
Trägersorten» und ebensowurden spätervon Himstedt^ Ver- suche gemacht,
wo
Luft, die durch Wasserstrich, sowohl+
als
—
geladeneKörperentlud. Ichhabedahernachträglichnoch Versucheangestellt mit sehrkräftigen Strahlen,ohnejedochin BezugaufreinesWasserdieResultatedergenannten Beobachter bestätigen zu können. Es wurde dieZerstreuung gemessen in Luft,die durch einen grossen Strahl destillierten Wasserselek- trisiert war. DieAnordnung zu diesem Zweck war folgende (Figur3). Eine iWetallgasometeiglocke von 80cm Höhe
und 45 Durchmesser war In eine mitWassergefüllte Metallschale gestülpt, so dass dieGasometerluftabgeschlossen war. Indiese Glocke war oben(beiA
Fig.3) dieAusflussöffnung eingesetzt Als Ausflussgefäss diente ein Glasgefäss von 1 1 Volumen, dessenBodenabgesprengtwar und indessentials eine inVer- bindung mit der Ausflussöffnung stehende Glasröhregesetztwar.Das Glasgefäss ruhte in einem verschlossenen Eisenkolben,der durch Druckschlauch miteinemDruckgasometerverbundenwar, so dass die Luft inihmauf3 Atmosphärenkomprimiertwar und der Wasserstrahl unterdiesem Druck austrat
Wenn
dasWasser ausgelaufen war,was
etwa3 Minutendauerteund an einemseit-lich angebrachten Wasserstandsrohr
B
beobachtetwerdenkonnte, so wurde beiC
nach Öffnungdes dort angebrachten Quetsch- hahnes neues Wassermit derbeiD
angesetztenLuftpumpe in das Gefässgesaugt DerStrahlfielaufdestilliertesWasserselber, das sich ineinerGlasschale befand. Aufeine zweiteÖffnungE
der Gasometerglockewar eine Metallplatte gesetzt,überdie eine schwere Glasglocke gestülpt war. Durch eine weitereÖffnungF
derMetallplatte wurdeausdem
oberen Teil der Glasglockedie Luft mit einerWasserstrahlpumpe abgesaugt so dass die indem
Gasometer elektrisierteLuft in dieGlocketreten niusste. In das GasometerkonnteneueLuft eintretendurcheine Glasröhre, an die ein WattefilterG
gesetzt war. Unter der Glasglocke stand0 J.J. Tlionison,Phil.Mag.(6)4p.352(1902).
*) fflmsteät,Ber.d.Naturforsdi.Gcsellscli.Freibaigi.Br.horil1903.
15
ein Cxnersches £Iektroskop mit Bemsteitiisolation und Zer- streuungskörper Die Glasglocke war ausserdem innenmit engmaschigem Messingdrahtnetz f1
H
bekleidet, das ebenso wie die äusserefifille des Elektroskops zurErdegeleitetwar.I>er Zerstreuungskörper wurde durch einen dicken Draht, der luftdicht durch dieGlasglocke gingund nach derLadunghoch- gezogen wurde, mit einerflochspannungsbatterie auf 270Volt geladen. Die Beobachtung derBlättergeschah durcheine Öff- nung des Netzes hindurch.
Wenn
nunZimmerluft durch Gasometer und Glocke ge- saugt wurde, so wurdeam
Elektroskopein Spannungsverlust bemerkt, der niemals den Wert12 Voltpro Stunde überstieg.Liess
man
aberden Strahl3
Minutenlaufen, so ergab sicham
positivgeladenen Zerstreuungskörper in den ersten
6
Minuten nach Beginn des VersuchseineAbnahme
derLadung von 91Volt, auf dieStunde reduziert Dagegen erhieltman
bei negativge- ladenem Zerstreuungskörper einen Spannungsverlustimmer nahe gleichdem
Wertfür unelektrischedurchgesaugte Luft Es waren also auch hier keine positiven Träger in merklicherMenge
vorhanden.lU. Die
Wanderungsgeschwindigkeit
der negativen Träger.DieMessungder Wanderungsgeschwindigkeit der negativen Träger wurde mit grösserer Windgeschwindigkeit ausgeführt
am
Netzcondensator (p.9).Um
aberStörungen durch die zur Röhrenwand laufenden, der Röhrenaxe nicht parallelen Kraft- linien zu vermeiden, wurde Idas Eiektrometernetz desselben in 2 Netze geteilt, ein kleineskreisförmiges und einen dieses umgebenden Netzring (Schutzring) und nur das innere Netz war mitdem
Elektrometer verbunden. Der Apparatwurdealso folgendermassen konstruiert (f^gur4). In eine etwas weitere') DieNairiumtrocknungwurdenicht benutzt.
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16
Messingröhre (cl^,9 cm) wurden an
dem
einen Ende 2Netze in 1cm
Entfernung einander gegenüber angebracht, das grössere (Erdnetz)dem
kürzeren EndederRöhrezu, von 18cm
' Fläche, das kleinere von 7cm^
Mit einer etwas engeren Röhre wurde in die ersteRöhre hinein derSchutzringtimdaskleinere Netz geschoben. Die ganze Röhre wurde mit einem Papp- gehäuse an einen Ventilatorgeschlossen,dervon einemElektro- motorgetriebenwurde. Dervom
VentilatorerzeugteLuftstrom, dessen Geschwindigkeit durchVariationdesindenMotorstrom- kreis eingeschaltetenWiderstandes reguliertwurde, durchstrich die ganze Röhre, stless dann zuerst aufdasElektrometemetz nebst Schutzring, und trat hinterdem
Erdnetz wieder aus.DieTrägerwurdenwie früher(p. 6) durchAuffallendesStrahls auf Metall erzeugt und mit
dem
Gasometerluftstromausdem
Kolben getrieben, dann aber durch eine Öffnung in derVer- suchsröhre mitten in den Ventilatorluftstrom hineingeleitet Es wurdeeinekonstante Gasometergeschwindigkeit, 9— cm
, redu-ziert auf dieVersuchsröhre, angewandt, so dassbei allen Ge- schwindigkeiten des Ventilatorluftstroms stets dieselbe
Menge
elektrisierte Luft in das Feld gelangen musste. Dieses nun wurde dadurch erzeugt, dassdieganze Röhre nebst Schutzring und, mit ihrverbunden, das eineQuadrantenpaarundäussere flüllen des Zuleitungsdrahtes und des Elektrometers positiv geladen waren. Durch denSchlüssel (p. 7) warendaher auch daszweite Quadrantenpaar und, mit ihmverbunden, daskleine Netz geladen.
Wurde
derSchlüsselzurückgezogen, sowardieses Isoliert und das Elektrometer zeigte die durch die zurück-wanderndem
negativen Träger entstandeneAbnahme
seiner positiven Ladung an. Die Geschwindigkeit des Luftstroms wurde gemessen durch den Ausschlag eines Pendels.An
zwei 124cm
langen Coconfäden war ein Quadrat vondünnem
Messingdraht aufgehängt, das geradeum
dieÖffnung der Ver- suchsröhre herumging.An
die obere Seite dieses Quadratswar
eineMessingkugel (Gewicht 17,4gr, Durchmesser 1,57cm) angelötet, sodass siemitten vor der Röhrenöffnung hing. Die untere Quadratseite trug eine Glimmerscheibe, die in Wassertauchte und so die Schwingungen des Pendels dämpfte.
An
derKugelmitte war eineMarlie angebracht, und es wurdenun deren Ausschlag mitdem
Milu'osiiop gemessen. Die so t>eiLadungauf
+64, +32
Volt gefundenen Ausschläge sind in Tabelle IV verzeichnetTabelle IV.
Pendefausschlag
(Okular
m
ikrometer- Elektrometeranschlagskalenteile)
+
32 Volt+
64 Volt+
128 Volt3 -
8,2—13,4
—14,09
-
3.7-
7,4—
9,923
-
2,026
-
4,130
-5,7
39
—
0,551
—
0,1554
—
3,073 0
-4,2
96
-1,8
120
-1.6
Diese Ausschläge sind
immer
die Differenzen zwischen denWerten, dieman
erhielt,wenn
das grössere Netz Erdleitung besass, und denen, die erhalten wurden,wenn
auch dieses positiv geladen wurde. Es wird so der Fehler vermieden, der durch Diffusion der Träger entsteht In Figur 5 sind diese Differenzen alsOrdinatenaufgetragen,Abscissen sinddieSkalen- teile des Okularmllirometers beim Mikroskop (100 Skalenteile»
3 mm).Man
sieht, dassdieKurven anfangs rasch, nachher langsamer gegen Null abnehmen. Die Ablesungdes Pendels geschah, weil dieses nieganzinRuhe
war, durch Bestimmen der Umkehrpunkte. Bei sehr grosser Geschwindigkeitnahm
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18
dies Schwanken zu und machte dieAblesungunsicher. Es wurde daher die Geschwindigtieit nicht
mehr
als nötig ge- steigert Kurve 128 und 64schneiden dabei die Nulllinie erst jenseit der Versuche, Kurve 32 aber bei Skalenteil 55. Das Pendelwurde nachher miteinem Schalenkreuzanemometer ver- glichen, indem beide abwechselnd an derselben Stelle in den Luftstrom desVentilators gebrachtwurden. Es wurden so für die Skalenteile 55, 93^ 110 des Okularmikrometers die Ge-cni
schwindigkeiten 89, 125, 152
— am
Anemometer abgelesen.sec
UnterBenutzungder Correktionstabelledes Instruments, die bei früheren Versuchen von Prof. Lenard^) für richtig befunden wurde, würden sich hieraus diewahren Geschwindigkeiten 130,
cm
173,201
—
ergeben. Zur Berechnung derselben Geschwindig- sec.keiten aus
dem
Pendelausschlagwurdedie NewtonscheFormel fürden Luftwiderstand angewandt,diefür kleinereGeschwindig- keiten geeigneter erschien, als dievon Borda und ffutton mit grossen experimentell gefundene.^ Die Beschleunigung, welche eine Kugel durch den Luftwiderstand erfährt, istnach Newton' 8 • D.r '
wo
r der Radius. D die Dichte, v die Gesciiwindigi^eit der Kugel,^> die Dictite der Luit ist Der Widerstand der Luft ist4
also,weil die Masseder Kugel
y^v* D
istNun
eigiebt sichbeimPendel durch Zerlegendes GewichtesP
der Kugel diesesK
ausserdem alsPtg(p=
P.y wo
I diePendellänge,a die horizontaleVerrückung des Kugeimitteipunkts ist Es wirddaher, weilo =^
—
g
^)Lenard Ann.d. Phys.3 p.311 (1900).
^OthkrWGrterbttchderPhysik, ArtikelWideretandp.1735.
v.=,2a.-^
wo
nun P»
17,40 gr [Gewicht der Kugel+
Messingdraht—
Auftrieb der Glfmmerscheibe.)g-981-^
* sec'
I
=
128,0cm
2r«
1,571cm
8
=
0,00121 (sp. Gw. derLuft bei 18«).Fürdie Slwlenteile 55 (a
=
0,165cm) 93 (a=
0,279cm) und 110 (a= 0^
cm) eigicbt sichso v=
137 178^
cm
194
—
, aisoWerte,die mit den mitdem
Anemometerbe- secstimmten ganz gut übereinstimmen. Diese üebereinstimmung
reclitfertigt auch die
Anwendung
des Newton'schcnKoeffizienten des Luftwiderstandes. Für die Wanderungsgeschwindigiteit würde sich daher aus Kurve 32 ergeben130-|-137 ,^_
cm
^ 1 f ix1ein Wert, der derGrdssenordnung nach übereinstimmt mitden in andern Fällen der Elektrizitätsleitung der Luft gefundenen Geschwindiglieiten negativerTräger
Aus dieserWanderungsgeschwindigkeitkann
man
aufdie Natur derTrägerschiiessen^. Für die beider FeldstärkeF
be- obachtete Wanderungsgeschwindigiteit ergiebt sich allgemeindie Formelwo m
die Masse, e die 1-adung der Träger,M
die Masse der Luftmoleküle,V
die mittlere Geschwindigkeit der Molekular- bewegungderTräger,W
die derLuft,N
dieAnzahl der Mole- Rutherford Proc.Camb.Phil- Soc.9(8)p. 41t)(1890).Lenard Ann.d.Phys.3p312(1900).
*)V|^. zugldcii fOrdas FolgendeLenardI.
c
p.312-—15.W =
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20
kfile in der Volumeneinheit und s die
Summe
der mittleren Radien vonTräger und Molekül istNimmt man
nunan» dass dieMasseder negativenTrägergleicliderMassederLuftmolekUleist, welche
Annahme
durch den mit ihrer Hülfegefundenen Wert von s gerechtfertigt wird, so erhält man,wenn man
zu-gleich
NM»D
setzt, dieeinfachereFormelw
Nun
ist eD
W
n Daraus ergiebt sich
s
= 0,57xlO-»mm.
Als Träger der negativen Elektrizität wären also, da dass
von derselben Grösse ist wie der Durchmesser eines Luftmole- küls [0,80
X
10~» einzelne Moleküle oderAtome anzusehen.2. Teil.
Kochsalzlösung.
1. EinleitendeVersuche mit
dem
Wattefilter.Durch fallendeTropfenvonKochsalzlösung wirdimGegen- satz zu destiliertem Wasser die Lösung negativ und die Luft
1)J.J. Thomson Phil. Maj^ i5)46p.528 (KS<W)48p.557(1899).
^)0.E.Meyer Kinet.TiieoriederGasep.59(1899).
^0. E.MeyerI.c.p.327.
_
3 e.F^nVl
'Ds*W
=
ö,öxlO-« C.G.S. statisch•)«
0,00 121=
447 ^ und nach den Versuchen sec '= ^^ +
^^^F=32Volt =
0,107CaS.
statischpositiv elektrisiert.^) IJess
man
aber eine 6,5^jo I.ösunjr. von der Lenard'^)gefunden hat, dass sie unter gleichenBedingungen sich ebenso stark negativ lädt, wiedestilliertesWasserpositiv, auf die Metallplatte fliessen, so betrug der Ausschlag im Filter nur ungefähr den 10. Teil des zu erwartenden. Es wurde nun ebenso wie beim destillierten Wasser die Flüssigkeitshöhe im Kolben in Bezug auf die Platte variiert, unddazeigtesich,dass der kleine positive Ausschlag bei Bespülung der Plattebald ganz verschwand und ins negative umsprang.Tabelle V.
Öffnung
Elektrometerausschlag
Flüssigkeit Luftge- schwin- digkeit
auf feste Körper
max.
Wirkung auf Flüssig-
keit
Stralilfall- höhe
1 Dest.Wasser 24cm sec
—82 —149 jo
mm
16cm » n
+
5^ —26,7+
0,712
^ +
4,7 -16,6+
1,0 aufMetall6.5% sec
+
5,6 —12,07
nach4Tagen « -f7,6
-
4,5Lösung 24 sec
-
3,7 -39,0 aufGlaskugel• n
-
7,6 —16,0 auf GlasplatteII -f21,5
+
5,2+
1,71 (),5"/üKrystlll.
+
2,8 13,0» fi,5"/och.reine
+
8,9 -10,1 auf Metaltn 1»
O.OllVoNaCI
n11.5Tagen
—
0,25+
1,6-
7,6-4,2
—
0.9Strahlfall- I 6,5%ch.rein
-
2,8hahe sec
+
4,0+
0,6+
2,560cm II!
» m
t» » »
ü,oii7o„ . l20«/o . .
>
Lernwd,^ed.Ann. 46p. u.628LordKeMn,Magn.Modem, ALGalt. Phil.Trans.191 p. 198(1898).
Lenardlc.p.628.
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22
Am
stärksten war dieser negative Ausschlag bei der der Maximalwirliung des destilliertenWassers entsprechendenStelle.Stieg diePIfissigkeit ImKolbennochhöher,wobeisofortBlasen- bildung an Stelle des Zerstiebens derMaximalwirkungtrat, so
nahmen
die negativen Ausschläge rasch wieder ab, um,wenn
der Strahl auf Lösung allein fiel, wieder in ganz schwache positive überzugehen (vgl. Tabelle V). Dies Verhalten zeigte sich bei allenLuftgeschwindigkeiten. Nurtreten beidenkleineren verhältnismässig mehr+
als—
Ausschläge auf. Eine weitere Ausflussöffnung (II) gab bedeutend stärkere -|~ Ausschläge, auch noch bei der Maximalwirkung: es trat aber dannauch wieder Blasenbildung auf, weil die auf die Platte fallenden Lösungsmengenzu grosssind,um
die feinezerstiebendeWirkung aufrecht zu erhalten. Es ist nicht unmöglich, dass durch die Metallplatte eine allmähliche Verunreinigung derLösungsich vollzieht; wenigstens wurde bemerkt(s.Tabelle V), dass, nach-dem
dieselbe Lösung mehrere Tage durchgeflossen war, die -f Ausschlägedeutlich zu, die—
abnahmen. Es wurde auch einmal die Metallplatte ersetzt durch eine Glaskugel und Glas- platte. SoHessensich im Filter überhaupt keine+
Ausschlägeerreichen. Die Luftelektrisierung istalsoabhängig
vom
Material, auf das die Lösung fällt Eine 6,57» Lösung von Kochsalz- krystallen und eine 6,57o Lösung chemisch reinen Salzes(von iVe/rAr-Darmstadt) verhielten sich ebenso wie gewöhnliche NaCl- Lösung. Eine0,0117o Lösung gabbeiderMaximalwirkungeben- falls deutliche Ausschläge.Um
den Versuch einwandsfreier zu machen, wurde die Strahlfallhöhe im Kolben dadurch vermehrt, dassman
in die obere Kolbenöffnung eine weite Glasröhre einsetzte und die Ausflussöftnung oben in dieseRöhreeinführte. DieRöhrewurde innen zur Vermeidung der Tropfeninfluenzierung mit zur Erde geleitetem Staniol belegt. Mittelst Platindrähten war auch die Lösung in der Ausflussöffnung undam
Grunde des Kolbens zurErde geleitet. Fiel nun der Strahl aut dieLösungim Grunde des Kolbens, so wurden ebenfalls nur schwache Ausschläge im Wattefilter gefunden. Die bisherige, für die grössere Fallhöhe wohl etwas zu enge Ausflussöffnung (1) gab schwach negative,23
eine weitere (III), die einen kräftigen Strahl lieferte, schwache positive Ausschläge, für 0,0117ü fast nichts, für207o stärlier und
6^7o am
stärlisten (Tab. V).Dieseschwachen4-Ausschlägehielten sichaber imGegen- satz zu den negativen des destillierten Wassers sehr lange in der Kolbenluft Wurde, nachdem der Strahl 1 Minutegelaufen war, die Luft erst nach 1, 5, 20 Minuten abgesaugt, so fand
man
proMinute+5^ +1.2 mm
Ausschlagfür6,5%
Lösung.
Eine Erklärung für dieseschwankenden 4- und
—
Aus- schläge, die sich übrigens auch schon bei Lenards Versuchen bei Untersuchung der Luft manchmal gezeigt hatten wird sich im Folgenden dadurch ergeben, dass NaCl im Gegen- satz zu reinem Wasser sowohl+
als—
Träger in der Luftentstehen lässt
IL Wanderungsgeschwindigheit der positiven Triger.
Öffnung 11 lieferte einen ziemlich starken positiven Aus- schlag imFilter, wenn der Strahl auf Metallfiel. ZwischenFilter
undKolbenwurde nunder axialeKondensatorgeschaltet, dessen Mantel zur Erde geleitet war, dessen Achse aber mit einer Elektrisiermaschine geladen werden konnte. Damit dasPotential sich konstant hielt, war die Axe ausserdem mit den inneren Belegen zweier Leydener Flaschen verbunden (äussere Belege zur Erde) und zur Messung der Potentialdifferenz zwischen Mantel und Achse noch mit dergrösseren (unteren)Platteeines W. Thomsonschen transportfähigen Elektrometers-). Die obere Platte diesesInstruments, worin das ausgeschnittene bewegliche Stück,das zurMessung dient, und die äusseretiüllewaren zur Erde geleitet Es zeigte sich nun, dass selbst beiSpannungen
^)LenardWied Ann.46,p.608.
W.Thomson(LordKetvbO, R^rlntsofPapersonElektrostaticsand MagnetiniM.
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24
bis zu 5000Volt noch positiveAusschläge imFiltererschienen.
Beiden kleinerenGeschwindigkeitenistmitwachsenderSpannung einedeutliche
Abnahme
wahrnehmbar,abererstbeidenkleinsten,3—7 cm
sec.
reduziert aufdie KondensatorrOhre, bei denen also auch viel weniger Elektrizität initgetührt wird, Hess sich ein NullwerdenderAusschlägeerreichen(vgl.TabelleVI undFigur6).
Tabelle VI.
Strahl auf MetalL
Potential der Axe
Elektrometerausschlag bei Luftgeschwindigkeit
cm
12
—
sec 7,2
L11 1
sec
riTi
5/
sec
cm
3,9 sec
+
6,2 1" 4,35 -f 3.2 'Mm.
-f 0,8
+
4,5-h 1.5
+
1,15+
1,4+
0,250
1,5 -f 0,3
+
0,05+
0,05+
3,2+
+
-f 0,75 1,1 0,4 0,6
0 0
0
0 0
0,2 9
n
0 Volt
—
1350 „—
1916 „+
1916—
2490—
2860+
2860—
2920+
3490—
3810+
3810—
4000-f 4150
—
4720 -f 4720Bei diesen Versuchen mussten innere Cylinderfläche und Axe stets sorgfältig abgeschmirgelt sein, weil sonst bei den hohen Spannungen aus etwa vorhandenen Spitzen leicht £lek-
9 9 9
25
trizität ausfliesst und so störendes Leitendwerden der Luft ein- treten kann. Es wurden deshalb auch stets die Differenzen ge- messen zwischen den Ausschlägen, die unelektrische durch- streichende und elektrisierte Luft im Filter hervorriefen. In Figur 6sind dieAusschlägeOrdinalen,Abscissensind dieSkalen- teile des Portable Elektrometers. Die ausgezogenen Kurven (ge- rade Linien) sind erhalten für negative, die gestrichelten für positive Ladung der Axe. Die Schnittpunkte der Kurven mit der x-Axe geben Werte des Potentials, aus denen sich mit Hülfe der für jede Kurve konstanten Luftgeschwindigkeit die Wanderungschwindigkeit der -f- Träger berechnen lässt. Be- trachtet
man
nämlich ein -f-Teilchen an irgend einer Stelle im Kondensator, so wird es einmal in Richtung der Feldaxe fort- gelrieben durch die konstante Luftgeschwindigkeitv. Senkrecht dazu in Richtung der radialen Kraftlinie wirkt die Feldstärke.Die
dem
Träger in dieserRichtungmitgeteilteGeschwindigkeits- komponente ist der Feldstärke F proportional.Nehmen
wir die Mitte derCylinderaxealsX-Axe,dieY-Achse senkrecht dazu n^ch oben an der Stelle,wo
die elektrische Luft ins Feld tritt, so erhalten wir bei anziehender Kraftder Cylinderaxe die beiden Geschwindigkeitskomponenten1)
X'«
V2)
— / =
F.a>,wo
nun o>dieWanderungsgeschwlndig- keit ist, denn fürF=l
wird ^=0). Die Fetdstärlte in einem cylindrisdien Kondensator mit den Radien ri undu
istnunwo V
das Potential der einen Röhre ist, während die zweite Erdleitung haL Somitergiebt sich durch Integration1) X
—
vt+
const^wo
aber const= 0
wird,wenn
man
fürx— 0
t« 0 nimmt
*)Maxwell,Elektrizitätund MagnetismusI.p.188.
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26
2)-^ = :V^.t+const
log Vi
Für
t=0
werde ausserdem y=ri, d. h. wir betrachtenein Teilclienf dasan deräusseren Cyllnderfläclie ins Feld tritt So wirdin2) const= ^
und dieBahn desTrägers,wenn man
aus 1) und 2)t eliminiert
y'— _
V<g X2 ,
n
• Vlog
—
rt
Die Bahn ist also eine i^arabel. Solange der äusserste be- trachtete Trcäger noch durch dasFeld gelangt, tritt keinSchneiden dieser Parabel mit der Axe ein. Der Schnittpunkt der Kurven
in Figur 6 giebt dasjenige v und V, bei
dem
die Parabel das tnde derCylinderaxe erreicht, d.h. es wird dann, dafür diesen Grenzfall y=ra,x=l
(Längeder Axe) wird,Ti*—Ti^ .
u
V«>
21--*^817"V
Bei abstossenderKraft derAxe erhält
man
denselbenWert fOrCO.Das entgegengesetzteVorzeichenvon/
wirddanndurch die anderen Anfangs- und Grenzbedingungen aufgehoben. Ein+
Teilchen an derAxe (t=0:y=ri) erreicht nocheben die äussere Cylinderfläche (x=sl,y=ri). Es gilt also fflr+
und—
i^dungderAxe:V
00
=
const.
wo
const=0,507ist, weilr,=1,426cm,2ra=0,lllcm,1=6,5cm
Weil nun nach den Versuchen
1) V
=
7,18— V =
4450Volt (Mittela.d.Schnitt- Seepunkt der-f-und
—
Kurve)2) V
—
5,16V =
3080Volt(Mmcla.d.Schiiitt- punktder+
und—
Kurve)3) V
=
3,91— V =
2300Voltwar,soergicbtdies... .
, 8,33
+
8,49+
8,18furo»imMittel
a>»
!— —
!— x
10"*(o
= 8,33x10-*— 'sec
für 1 Volt/cmalso einen ausserordentlich kleinen Wert, kleiner noch, als die Werte, dieLenarä^) fand für dieleuchtenden -j- Iräger in den
Flammen
(0,08— cm
) und für die durch ultraviolettesLicht insec
cm
Luft erzeugten (0,0015
^
). Setztman
voraus, dassdieTrägerfortdauerndmiteinempositivenElenientarquantum geladensind''), so würde
man
in der Formel p.15 die MasseM
der Luftmole-küle gegen die wegen der kleineren Geschwindigkeit jedenfalls viel grösseren Träger vernachlässigen können.
Dann
gilt fürw
^
jissD.WSetzt
man
nun für F»
^gg- C.G.S.statisch undfürw
(oein, soergiebt sich für 2s, den Durchmessereines
+
Trägers:2s -=
79xi0-« mm
alsogeradegleich
dem
lOOlacheneinesLuftmoleküldurchmessers.Als Träger der positiven Elektrizität wären alsoganzeKomplexe von Molekülen anzusehen.
Wenn
der Kochsalzstrahl auf Glas fiel, so war der Aus- schlag im Filter negativ (Tab. V. p.21). Schiebtman
nuneben-MLenard,Ann.d. Pliys.3,p.315(1900)9,p.649(1902).
*jVgl. die en^i^gengesetzteAnnahme,Lenardt Ann.d.Phys.9,p.649.
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28
so wie oben zwischen Filter und Kolben das starke Feld, so gelangen auch die negativen Ausschläge noch bei hohen Spannungen ins Filter,wie Tabelle VII zeigt
Tabelle VII.
Strahl aufGlasplatte
Axenpotential Luftgeschwindigkeit Ausschlag
0 12
sec
mm m
+
2000 Volt n-10
.Strahl auf NaCl-Schicht über
dem
Metall0
12sec
-10,1
r
-f 3800 Volt
-
5,5 ,0
7,2'"^
sec
-6,1
.-h 3000 Volt 9 0 .
Es wärediesdererstejemals beobachtetef^ll,dass nega- tiveTrägersolangsam wandern; esistjedochnichtnotwendig, so zu denken, wie das Foigende zeigt
III. Positive
und
negative Triger*Schon der wechselnde
+
und—
Ausschlag im Filtermusste zur Vermutung führen, dass in der durch Kochsalz elektrisierten Luft gleichzeitig -h und
—
Ladungen vorhanden sind. Dies lässt sich auch direkt zeigen. Lässtman
z. B. den Strahl auf Metall fallen,wo
alsoderüberschuss im Filterpositiv ist, und saugt danndie elektrisierte Luft in den Netzkonden-29
sator, (Röhre und erstes Netz zur Erde, zweitesNetz | geladen und mit
dem
Elektrometer verbunden) so tritt Entladung ein:für 24
—
Luftgeschwindigkeit. Öffnung \, 16cm
Fallhöhe secund 64 VoltFeldstärke
—34
Inder-f-elektrischenLuft* Min '
sind also auch negativeTräger Es wurde nunversucht, beide Trägersorten auch mit der p. 22 beschriebenen V'ersuchsanord- nung (Fallhöhe 60
cm
auf Lösung, Öffnung III) nachzuweisen.Wenn
aber dann der cylindrische Kondensator ungeladen ein- geschaltet wurde, so erhieltman
im hintergeschalteten Filterganz andreAusschläge wiefrüher (Tab.
V
p. 22), nämlichstärkere—
statt der schwachen 4-' Gab. Vill).Tabelle VIII.
cm
Strahl auf Lösung, Luftgeschwindigkeit 24
6,5
%
ehem. rein. NaCl0,011%
„ „ „2,1 7o f» n II
20
%
„ „ „sec
mm
Min
-
9.7 » 3,9 „-17.0
„Wurde das Filter wieder direkt angeschlossen, so erschie- nen die früheren schwach positiven Ausschläge wieder. Er- klärlich wurde derVersuch durch die Annahme, dass die
—
La- dungen im Condensator neu erzeugt sind, eine Annahme, die durch die später (p. 33) gefundene schnellere Wanderungs- geschwindigkeit der negativen Träger beim Kochsalz bestätigtDassdbewurde gefunden durchMessungder ZerstreuungamEx- nerschen Etdttroskop mit derp. 14 beschriebenenVersuchsanordnung. Die ZerstreuunjT für unelektrische durchjies;)U},'te Luftbetrugim Mittel Volt pro Stunde. Wurdeaber Luft durchj,'esiiu^t, die durchden kraftigen NaCI- Strahl (6p 7o Lösung) elektrisiert war, sobetrug in den 6Minuten nach
B^n
desVersuchs—
derStrahl lief wie frtther3Minuten—
dieZer- streuungbeiLadungauf—
270 Volt 73VoltproStunde, beiLadungauf+
270 Volt 64 Volt proStunde.DigitizedbyGoogle
30
wird. Untersuchungen von Lenard^) über die Wanderung von Elektrizitätsträgern in Flammen machen es wahrsclieinlich, dass dort
+
Träger fortwährend negativeaussenden. Machtman
inunserem Falle die gleiche Annahme,so würden sich die an- scheinend regellosen Erscheinungen wohl erklären. Nur sind hier nicht, wie in dercitiertenFlammenuntersuchiing, Anzeichen dafür vorhanden, dass die ausgesandtenLadungen durch Neu- aufnahme ergänzt werden, denn eine zweite Sorte
+
Träger,die in derLuftdurch
Wegnahme
der—
bleibenden,istnirgends nachgewiesen.Wenn
die positiven Träger grosse Molekelkomplexe sind, sowäre es denkbar, dass sie ähnlichwieStaub^) beimErhitzen an die kälterenWände
gehen. Dies tritt jedochnichtein;denn, alsman
den ungeladenenCondensator mitEisumgab
oder ihn In kochendes Wasser brachte, so änderten sichdadurch diene- gativen Ausschläge im hintergeschalteten FiltergarnichtWurde
nun die Axe des Condensators geladen,so erhieltman
dieAusschläge derTabelle IX.Tabelle IX.
Strahl auf
6^ %
Lösung.Geschwindigkeit Axenpotential
|
Ausschlag
24cm 0
-
10,4' Min.
+
500Volt-12.2
.»
+
1000 ,—
8,0 „7 2ein
0 -
5,2 „+
4700 , 0Die durch Fallen des StrahlsaufLösungerzeugten nega- tiven Träger verhalten sich alsoebensowiediedurchAufprallen auf Glas oderMetall erzeugten (Tab. VII).
Wurde
die Kondensatoraxe mitdem
Elektrometer ver-^) lenard,Ann.d.Phys.9, p.642(lf)02).
^
vgl.J. AitkentProc.Edinb.Roy.Soc12»p.440 (Januar1884).31
banden und der Mantel mit einer tiochspannungsbatterie ge>
cm
laden, so fand
man
für dieGeschwindigkeit 12—
sec»
Tabelle X.
Potential des Mantels Etektrometerausschlag
0
0—
16 Volt— Oö
^'—
64 ,-23
Min..—
2(X) ,-2,7
,—
lüOO ,-4,2
,4- 32 , 0
4- 128 .
+
0,8 ,+
1000 ,+
2,1 ,Die
+
Träger gehen erst bei starlierKraft merklicli an die Axe, die negativen sciion bei scliwächerer Kraft stärker.Bei stärkerer Krafterhält
man
keinen Grenzwert fürdie—
wie bei destilliertemWasser(p.13.),sonderndieherangehendeMenge
ist bei wachsender Kraft grösser. Nach der p. 30gegebenen Erklärung wird dies verständlich. Solange-f" Träger da sind, werden sich stets auch negative zeigen, undwennbeiwachsen- derSpannung die positiven ihre Bahn ändern, werden dieeben erzeugten negativen leichter an die Axe gehen können.
Ausser
dem
Wattefilter wurdejetzt noch eine zweite Vor- richtungzum
Auffangen der Elektrizität zu Hülfe genommen.Es wardies ein Zinkblechhohlcylinder von ca 25
cm
Höhe und 10cm
Durchmesser. In den einen Deckel waren ein kurzes und ein langes Flintgiasrolir eingeführt, die zur Isolation innen und aussen ausserdem mit Schellack überzogen waren. Dieser Hohlcylinder standseitlichauf3Sigellacktüssenineineingrösse- ren zur Erde geleiteten Metallkasten. Die Luft trat im kurzen Rohr ein, durchstrich den Hohlcylinder der Länge nachund trat durch das lange Rohr wieder aus. Wurde diese Vorrichtung statt des Wattefilters direkt an den Kolben geschlossen undderDigitizedbyGoogle
k4»n j^Ahiv«- Atjvvdilajf im direkt
fWva:
IM
n>cV/iü\icn Iraztt -^thm Jdcfitef an (kniClünderdk
p'/VJtiv^ti und iub^^rdtm lu dir Weg. den die elektrisierte Ijiftm
C>ijnder zurütkie;^ '4T0shi:r vie der biszum
U'aiie- fi^ter, h% 'M'ird sich aiM> dann auchdasMengen
veriiähnls der-f- und - ändern.
Wurde
Twf^K-hen Hohltylinder und Kolben dercylindrische OrndtcnsaUßr ijeschaitt-i, v> 'gelangten uie früher ins Riter die nejjaljven frä;jer n^Kh durch dasstarke Feld indent1ohic\linder.Wurde das zur Erdegeleitete Wattefilter zwischen Kolben und ffohlcylinder getclialtet, so wurde für 24 im ffohkyliii- der
dn
Aufsdilag von— tß
bemerkt Es gelangten 'äho nejjalive Irägtr durch das Filter, was aber nicht zu ver- wundern ist, weil dieses ja nur kurz ist und auch nicht fest- j^estopft war. Wurde aber um^^ekehrt zuerst der Hohlcylinder (isoliert oder zur hrdej an den Kolben geschlossen und hinter- Uar das Filter, mitdem
tlektromeur verbunden, so fandman
fürdieselbe Gesciiwlndigkeit im Filter
+
1,8^
~. Flierauslässt»ich schliessen auf leichtere Beweglichkeit der
—
Träger, die leichter wie die | an dieWandung
des Hohlcylinders gehen.hine grössere Wanderungsgeschwindigkeit der negativen Ladungen direkt nachzuweisen, war das Ziel der folgenden Versuche, /uiwiclist wurde gezeigt, dass die elektrische Luft nach Massieren eines starken Feldes noch leitfähig ist, also noch beide Irägersorten enthält. Dazu wurde hinter den cylitulriscliefi Condensator,derhei allenVersucheneine Potential- (lifierenz von 1200 Volt hatte, der Netzcondensator geschaltet,
und zv^,'ar so, dass das erste Netz wie die ganze Röhre zur
Lrde geleitet war, das zweite aber geladen und zugleich mit dein Flektroniotur verbundi;n. So erhielt
man
die Ausschläge der Tabelle XL33
Tabelle XI.
60
cm
-Strahl auf6,57o Lösung.Geschwindigkeit Potentialdes2.Netzes Ausschlag
12
^
0-
0,4 mm.sec. Min.
»
+
64Volt-4,2
»+
128 »-
4,0»
—
64 » 4- 0,9—
128+
1,6Dann wurde das erste Netz mit
dem
Elektrometer ver- bunden und ebenso wie die ganze R()hre geladen und das zweiteNetzzurErde geleitet. TabelleXll enthält dieAusschläge.Tabelle XII.
Geschwindiglteit |Potential des1.Netzes| Ausschlag
12
^
0-
0,6sec.
»
—
64 Volt-
0,45n
—
128 »—
0,65n
+
64 »—
3,8n 4- 128
~
4,0Ein Zurückwandern positiver Träger findet also nicht statt; dagegen haben die negativen eine Wanderungs- geschwindigkeit von derselben Grössenordnung wie die durch destilliertes Wasser erzeugten.
Wenn
nundieseTräger trotzdem durch ein starkes Feld gelangen, soistdiesnurdadurch möglich, dasssie im Feld und hinterdem
Feld neu erzeugtworden sind.Ich habe als Frzeugungscentren die durch Zerreissen der Doppelschicht zwischen Kochsalztropfen und Luft ursprünglich allein erzeugten positiven Träger angesehen (p. 30). Diese
Annahme
findet darin eine wesentliche Stütze, dass, wiegezeigt, bei reinem Wasser,wo
nur negative Träger vorhanden sind, nichts von nachträgh'cherEntstehung neuer Träger zu bemerkenist. Dass J. J. Thomson und tlimstedt (vgl. p. 14) beigewöhn- lichemWasser dasGegenteil finden, wird nicht
Wunder
nehmen, daman
weiss, dass schon geringe Verunreinigung desDigitizedbyGoogle