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Gottesdienst am 16. Sonntag nach Trinitatis (19. September 2021) in der Mauritiuskirche Rommelshausen

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Gottesdienst am 16. Sonntag nach Trinitatis (19. September 2021) in der Mauritiuskirche Rommelshausen

Wochenspruch: „Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium.“ (2. Tim 1,10b)

Eingangslied: Auf Seele, Gott zu loben (EG 602,1-2+4+6-7) 1. Auf, Seele, Gott zu loben! / Gar herrlich steht sein Haus.

Er spannt den Himmel droben / gleich einem Teppich aus.

Er fährt auf Wolkenwagen, / und Flammen sind sein Kleid.

Windfittiche ihn tragen, / zu Diensten ihm bereit.

2. Gott hat das Licht entzündet, / er schuf des Himmels Heer.

Das Erdreich ward gegründet, / gesondert Berg und Meer.

Die kühlen Brunnen quellen / im jauchzend grünen Grund, die klaren Wasser schnellen / aus Schlucht und Bergesrund.

4. Gott lässet Saaten werden / zur Nahrung Mensch und Vieh.

Er bringet aus der Erden / das Brot und sättigt sie.

Er sparet nicht an Güte, / die Herzen zu erfreun.

Er schenkt die Zeit der Blüte, / gibt Früchte, Öl und Wein.

6. Den Menschen heißt am Morgen / er an das Tagwerk gehn, lässt ihn in Plag und Sorgen / das Werk der Allmacht sehn.

Er ist der treue Hüter, / wacht über Meer und Land, die Erd ist voll der Güter / und Gaben seiner Hand.

7. Lass dir das Lied gefallen. / Mein Herz in Freuden steht.

Dein Loblied soll erschallen, / solang mein Odem geht.

Du tilgst des Sünders Fehle / und bist mit Gnade nah.

Lob Gott, o meine Seele, / sing ihm Halleluja!

Wochenpsalm 68 – NL 905

Die Gerechten freuen sich / und sind fröhlich vor Gott / und freuen sich von Herzen.

Singet Gott, lobsinget seinem Namen! / Macht Bahn dem, der auf den Wolken einherfährt;

er heißt HERR. Freuet euch vor ihm!

Ein Vater der Waisen und ein Helfer der Witwen / ist Gott in seiner heiligen Wohnung, ein Gott, der die Einsamen nach Hause bringt,

der die Gefangenen herausführt, dass es ihnen wohlgehe;

aber die Abtrünnigen bleiben in dürrem Lande.

Gelobt sei der HERR täglich. / Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch.

Wir haben einen Gott, der da hilft, / und den HERRN, einen Herrn, der vom Tode errettet.

Gebt Gott die Macht! Seine Herrlichkeit ist über Israel / und seine Macht in den Wolken.

Zu fürchten bist du, Gott, in deinem Heiligtum. / Er ist Israels Gott.

Er wird dem Volk Macht und Kraft geben. / Gelobt sei Gott! Psalm 68, 4–7.20–21.35–36

Eingangsgebet

Rede zu uns, Herr, wir möchten hören.

Menschen können wohl Worte machen, du aber erfüllst sie mit Geist.

Menschen lehren den Buchstaben, du aber öffnest den Sinn.

Menschen zeigen den Weg, du aber gibst die Kraft, ihn zu gehen.

Lass nicht zu, dass uns dein Wort dadurch zum Gericht wird, dass wir es hören, aber nicht tun;

dass wir es kennen, aber nicht lieben;

dass wir es verstehen, aber ihm nicht gehorchen.

Darum rede, Herr, wir möchten hören.

Du hast Worte des ewigen Lebens. Tröste uns und richte uns auf;

Erneure unser ganzes Leben Dir zur ewigen Ehre. Amen.

(2)

Schriftlesung: Johannes 11,1-3.17-27.38b-45 („Von der Auferweckung des Lazarus“)

111Es lag aber einer krank, Lazarus aus Betanien, dem Dorf Marias und ihrer Schwester Marta. 2Maria aber war es, die den Herrn mit Salböl gesalbt und seine Füße mit ihrem Haar getrocknet hatte. Deren Bruder Lazarus war krank. 3Da sandten die Schwestern zu Jesus und ließen ihm sagen: Herr, siehe, der, den du lieb hast, liegt krank. 17Da kam Jesus und fand Lazarus schon vier Tage im Grabe liegen. 18Betanien aber war nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien entfernt. 19Viele Juden aber waren zu Marta und Maria gekommen, sie zu trösten wegen ihres Bruders.

20Als Marta nun hörte, dass Jesus kommt, ging sie ihm entgegen; Maria aber blieb im Haus sitzen. 21Da sprach Marta zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben. 22Aber auch jetzt weiß ich: Was du bittest von Gott, das wird dir Gott geben. 23Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. 24Marta spricht zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Jüngsten Tage. 25Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; 26und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das?

27Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommt.

38Das Grab aber war eine Höhle, und ein Stein lag davor. 39Jesus spricht: Hebt den Stein weg! Spricht zu ihm Marta, die Schwester des Verstorbenen: Herr, er stinkt schon; denn er liegt seit vier Tagen. 40Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? 41Da hoben sie den Stein weg.

Jesus aber hob seine Augen auf und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. 42Ich wusste, dass du mich allezeit hörst; aber um des Volkes willen, das umhersteht, sagte ich’s, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast. 43Als er das gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! 44Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen, und sein Gesicht war verhüllt mit einem Schweißtuch. Jesus spricht zu ihnen: Löst die Binden und lasst ihn gehen! 45Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was Jesus tat, glaubten an ihn.

Wochenlied: Jesus lebt, mit ihm auch ich (EG 115)

1. Jesus lebt, mit ihm auch ich! / Tod, wo sind nun deine Schrecken?

Er, er lebt und wird auch mich / von den Toten auferwecken.

Er verklärt mich in sein Licht; / dies ist meine Zuversicht.

2. Jesus lebt! Ihm ist das Reich / über alle Welt gegeben;

mit ihm werd auch ich zugleich / ewig herrschen, ewig leben.

Gott erfüllt, was er verspricht; / dies ist meine Zuversicht.

3. Jesus lebt! Wer nun verzagt, / lästert ihn und Gottes Ehre.

Gnade hat er zugesagt, / dass der Sünder sich bekehre.

Gott verstößt in Christus nicht; / dies ist meine Zuversicht.

4. Jesus lebt! Sein Heil ist mein, / sein sei auch mein ganzes Leben;

reines Herzens will ich sein, / bösen Lüsten widerstreben.

Er verlässt den Schwachen nicht; / dies ist meine Zuversicht.

5. Jesus lebt! Ich bin gewiss, /nichts soll mich von Jesus scheiden, keine Macht der Finsternis, / keine Herrlichkeit, kein Leiden.

Seine Treue wanket nicht; / dies ist meine Zuversicht.

6. Jesus lebt! Nun ist der Tod / mir der Eingang in das Leben.

Welchen Trost in Todesnot / wird er meiner Seele geben,

wenn sie gläubig zu ihm spricht: / „Herr, Herr, meine Zuversicht!“

Predigt zu Klagelieder 3,22–26.31–32

22Die Güte des Herrn ist’s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, 23sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß. 24Der Herr ist mein Teil, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen.

25Denn der Herr ist freundlich dem, der auf ihn harrt, und dem Menschen, der nach ihm fragt. 26Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des Herrn hoffen.

31Denn der Herr verstößt nicht ewig; 32sondern er betrübt wohl und erbarmt sich wieder nach seiner großen Güte.

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Liebe Gemeinde!

„Liebst du mich?“, fragte die Frau ihren Mann. Sie saßen zusammen, die Stimmung war gut, ihr Verhältnis war offenkundig vertrauensvoll – kein Krisenwölkchen am Himmel weit und breit. In diese Situation hinein kam diese Frage: „Liebst du mich?“

Diese Szene gehörte zu einem Film, den drei Freunde zusammen im Kino guckten. „Liebst du mich?“ – ab dieser Frage war es aus mit dem Frieden der Freunde. Einer der drei tuschelte empört: „Das fragt man doch nicht!“ Die beiden anderen schauten gebannt auf die Leinwand, um dem Film weiter zu folgen, und fühlten sich doch etwas seltsam. Warum fragt man so etwas nicht?

Wenn etwas selbstverständlich ist: Sagt man das dann? Fragt man danach, nur weil man es doch so gerne hören möchte? Warum sagt oder fragt man manchmal Selbstverständlichkeiten?

Liebe Gemeinde,

in unserem heutigen Predigttext stehen etliche Sätze, die völlig selbst-verständlich sind für Menschen, die Gott vertrauen. Aussagen, die sich von selbst verstehen; zumindest dann, wenn man nicht gerade in einer Krise steckt. Sätze wie „Gottes Barmherzigkeit kennt kein Ende“ oder „Gottes Zuwendung ist jeden Morgen wie neu“ (vgl. V.22f.). Das sind Beschreibungen, die viele von uns so gut kennen, dass sie fast wie Floskeln klingen. Sogar der folgende Mutmachersatz gehört dazu: „Selbst wenn einer die Erfahrung machen sollte, dass im Moment von Gott lauter Elend ausgeht, dann wird doch die Freude und Liebe letztlich siegen.“

(vgl. V. 31f.) Etwas frei ausgedrückt, ist dies der Anfang und das Ende unseres heutigen Predigttextes aus den Klageliedern.

Wir haben aus diesem Text also gehört: „Gottes Barmherzigkeit kennt kein Ende“ (vgl. V. 22), „Gottes Zuwendung ist jeden Morgen wie neu“ (vgl. V. 23) – ja, und weiter? Das wissen wir doch, die Mauern unserer Kirche können wahrscheinlich nicht mehr zählen, wie oft diese Sätze hier schon ausgesprochen wurden. Ihre Kernwörter, Barmherzigkeit und Gnade, kommen unzählige Male in der Bibel, in Liedern, Predigten und Gebeten vor. Wenn es doch so sonnenklar ist, dass es zu Gott unlösbar dazu gehört, dass seine Liebe zu seinen Menschenkindern bedingungslos ist, dass er sich immer und immer wieder uns zuwendet, wenn das doch so ist: Warum werden dann so viele Worte darum gemacht?

„Ich liebe dich“. Das sagen Liebende einander nicht nur, wenn sie den Zweifeln ihres Gegenübers etwas entgegnen wollen. Was bewegt Menschen noch, „Ich liebe dich“ zu sagen? Würden wir jetzt hier eine Gesprächsrunde darüber eröffnen, kämen sicher unterschiedliche Antworten zusammen. Der Vergleich zwischen liebenden Menschen mit dem Verhältnis von Mensch und Gott hinkt in vielerlei Hinsicht. Und doch gibt es Überschneidungen bei den Bedürfnissen zwischen Menschen untereinander und denen der Menschen Gott gegenüber. Wir brauchen manchmal von Menschen dieses „Ich liebe dich“. Und von Gott brauchen wir es auch. Aus diesem Grund wiederholen wir die Aussage „Gott ist gnädig“ so häufig – denn es ist die Zusage einer erfahrenen Liebeserklärung. In der Bibel sind unzählige Erinnerungen an diese Liebe Gottes zu finden.

Die Größe von Gottes Gnade und Liebe preisen die Menschen auch am Anfang unseres Predigttextes: An der Gnade Gottes liegt es, dass wir nicht am Ende sind. Diese Worte erklingen schon seit Tausenden von Jahren in jüdischen und christlichen Gottesdiensten. Menschen vieler Generationen haben in ihnen Trost und Halt gesucht. Das gibt Anlass zu fragen, in welcher Situation solche Sätze entstehen: Aus welcher Lage heraus haben Menschen aufgeschrieben, dass Gottes Barmherzigkeit kein Ende hat?

Am Anfang stand zumindest im Falle dieser Sätze kein Jubelfest. Man könnte denken, dass Menschen erleichtert, beglückt zusammengekommen und dankbar für ihr prall gefülltes, wunderbares Leben sind.

Das Gegenteil ist der Fall: Die Menschen im alten Israel standen unter Schock. Die Stadt Jerusalem war von Eroberern zerstört worden. Ihr Tempel mit seinem Allerheiligsten war gebrandschatzt. Alles, was im Tempel für Gottes Gegenwart stand, hatten die Eroberer geraubt und mitgenommen. Sie standen vor den Trümmern ihres Lebens und ihres Glaubens.

Und mitten hinein in diese Situation erklingt in alle Klage vor Gott diese Stimme der Erinnerung: „Wir sind nicht am Ende! Selbst wenn Gottes Zuwendung nicht fassbar ist, es keine Beweise seiner Barmherzigkeit gibt: Er ist treu.“

Natürlich könnten wir jetzt spekulieren, dass dies wohl ein Superfrommer, eine Glaubensheldin gewesen sein muss, so etwas zu behaupten, wo doch um einen rum alles in Schutt und Asche lag. Vielleicht war das auch so. Aber vielleicht war es auch ganz anders. Das Buch der „Klagelieder“ zeugt nämlich nicht nur von

(4)

Zuversicht und Hoffnung, dem gegenüber stehen auch Hadern und Zweifel. Wenn dann also eine Stimme sagt: „Gut ist Gott zu denen, die auf ihn hoffen“ (vgl. V. 25), dann ist das Teil einer Auseinandersetzung über Gott. Die Hoffnung steht gegen die Hoffnungslosigkeit auf.

Zwischen Bangen und Hoffen bewegen sich auch die zwei Schwestern Marta und Maria, von denen das Evangelium des heutigen Sonntags uns berichtet. Ihr Bruder Lazarus war sterbenskrank, und bevor Jesus kam, war es schon geschehen. Er war tot. Beide Schwestern haben ein vertrauensvolles Band mit Jesus, sie bauen auf ihn. Marta sagt als erstes zu ihm: „Wenn du hier gewesen wärst, dann wäre mein Bruder nicht gestorben.“ (vgl. Joh 11,21) Vorwurf klingt aus diesen Worten. Der Vorwurf, Jesus hätte auf die Nachricht von Lazarus’ Krankheit mit mehr Eile reagieren können. Dann – und darin liegt dann doch auch ein großes Vertrauen –, dann hätte Jesus den sterbenskranken Bruder sicher wieder heilen können. Aber nun ist er tot – alle Hoffnung umsonst?

So wie die Menschen im alten Israel angesichts der Trümmer Jerusalems das Ende ihres Lebens und bisheri- gen Glaubens sahen, so scheint auch hier die Chance vorbei zu sein, die Gott gehabt hätte, durch Jesus Lazarus zu helfen. Doch ein klein wenig Hoffnung hat Marta noch: „Was immer du bittest von Gott, das wird er dir geben.“ (Joh 11,22), sagt sie zu Jesus. Und Jesus zeigt ihnen: Gottes Macht endet nicht mit dem Tod. Selbst angesichts größter Hoffnungslosigkeit steht die Hoffnung dagegen auf – das zeigt Jesus durch sein Reden und Tun. Wir Menschen dürfen hoffen über die Grenzen von Tod und Leben hinweg.

„Gottes Barmherzigkeit kennt kein Ende“ (vgl. V. 22) – so bezeugen es Menschen in der Bibel, die sehr eindrücklich erfahren haben, was das ist: das Ende. Das Ende ihrer Hoffnung, das Ende des Lebens. Gegen diese Erfahrung halten sie das Wissen: das, was für Menschen das Ende ist, ist nicht das Ende vor Gott.

Letztlich stehen hier also die Welt der Menschen und die Welt Gottes einander gegenüber.

„Wie“, so fragen Menschen nachvollziehbarerweise, „wie komme ich aus der Erfahrung des Endes zur Hoffnung, dass die Zuwendung Gottes eben kein Ende kennt?“ Viele kluge Menschen haben sich hierüber ausgelassen, die Schriften dazu füllen Bibliotheken seit Jahrhunderten. Eine Brücke von der einen zur anderen Seite hat noch niemand gefunden. Anders gesagt: Es gibt keinen Beweis dafür, dass die Hoffnung gegen das Ende siegt. Was es aber gibt, sind Hinweise. Genau das sind all die Worte über Gottes Zuwendung, von denen die Bibel überquillt. Gerade weil sie nicht oder wenigstens nicht alle aus glücklichen Zeiten stammen, könnten sie glaubwürdig sein. Gottes Barmherzigkeit, die kein Ende kennt, war schon für viele Generationen vor uns die Gegenrede gegen die Ratlosigkeit, gegen den Tod.

Liebe Gemeinde,

Gott schenkt Lebensperspektive über den Tod hinaus. Gott ist treu. Gott ist barmherzig. Welche Rolle können also diese Glaubensselbstverständlichkeiten spielen?

Die Erzählung von den Menschen im alten Israel zeigt, dass Glaubenssätze helfen, sich zu erinnern an Gott, der nicht nur ein Gott für gute, sondern auch für schlechte Zeiten ist.

Geschichten von Menschen in Not, die in der größten Bedrängnis das Vaterunser beteten oder den Psalm vom guten Hirten. (vgl. Ps 23). Diese Geschichten gibt es aus verschiedenen Jahrhunderten und Enden der Erde. Sätze, die diese Menschen irgendwann einmal gelernt hatten. Also: Auch solche selbstver- ständlichen Aussagen müssen wir einüben, damit sie uns tragen können. Dies gilt nicht nur für Kon- firmandinnen und Konfirmanden, auch nicht nur für die, die begabt genug sind, um so etwas auswendig lernen zu können. Im Zweifel, in der größten Not hilft auch der einfache Satz „Gott liebt mich“. Das müsste eigentlich jeder von uns sich merken können.

Wohl für keine Person unter uns waren die letzten eineinhalb Jahre so wie andere Jahre auch. Corona hat definitiv Spuren in unserem Leben hinterlassen. So manche Narben werden auch bei dem ein oder anderen bleiben. Bei allen Fragen und in allen Aufgaben, vor denen wir stehen, steht eines fest: An der Gnade Gottes liegt es, dass wir nicht am Ende sind – sondern mittendrin, im Leben, in dem uns Gott treu ist. Gottesdienst feiern wir, um uns genau daran zu erinnern. Und auch, um einander darin zu ermutigen:

Selbstverständlichkeiten können tragen. Sagen Sie doch immer mal wieder zu den Menschen, die Sie lieben: „Ich liebe dich“. Oder fragen Sie diejenigen, von denen Sie es so gerne einfach nur hören mögen:

„Liebst du mich?“ Denn man darf das fragen! Und man darf es sich sagen lassen. Immer wieder. Amen.

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Wochenlied II: Gelobt sei deine Treu (EG 665)

1. Gelobt sei deine Treu, die jeden Morgen neu uns in den Mantel deiner Liebe hüllt, die jeden Abend wieder, wenn schwer die Augenlider, das schwache Herz mit Frieden füllt.

2. Wir wolln dem Namen dein im Herzen still und fein lobsingen und auch laut vor aller Welt.

Nie hast du uns vergessen, schenkst Gaben unermessen, tagtäglich deine Hand uns hält.

3. Kleidung und Brot gibst du, der Nächte Ruh dazu, und stellst am Morgen über jedes Dach das Taggestirn, das helle; und mit der güldnen Welle des Lichts nimmst du das Ungemach.

4. Gelobt drum deine Treu, die jeden Morgen neu uns deine abgrundtiefe Liebe zeigt!

Wir zeigen dich und bringen dir unser Lob mit Singen, bis unser Mund im Tode schweigt.

Fürbittengebet

Treuer Gott, manchmal haben wir uns verloren, wissen nicht mehr, wie wir vertrauen können.

Wir bitten dich: Zeige dich mit deiner Gnade, wende uns zu dir, damit wir dir glauben und unser Leben leben können.

Barmherziger Gott, Geschichten von Menschen in Angst und Not kommen uns vor Augen, Geschichten, bei denen die menschliche Barmherzigkeit zu kurz kommt.

Wir bitten dich: Ermutige uns durch deine Gnade, damit wir uns für Barmherzigkeit einsetzen.

Liebender Gott, in manchen Situationen scheint uns die Liebe abhandengekommen.

Wir bitten dich: Erfülle uns mit der Gewissheit, dass du uns liebst.

Befreie und bewege uns, damit wir Liebe leben können

und bleibe bei uns in Zeit und Ewigkeit bis zu dem Tag, da wir selbst dich schauen in Herrlichkeit. Amen Vaterunser

Schlusslied: In dir ist Freude in allem Leide (EG 398) 1. In dir ist Freude in allem Leide, / o du süßer Jesu Christ!

Durch dich wir haben himmlische Gaben, / du der wahre Heiland bist;

hilfest von Schanden, rettest von Banden. / Wer dir vertrauet, hat wohl gebauet, wird ewig bleiben. Halleluja.

Zu deiner Güte steht unser G’müte, / an dir wir kleben im Tod und Leben;

nichts kann uns scheiden. Halleluja.

2. Wenn wir dich haben, kann uns nicht schaden / Teufel, Welt, Sünd oder Tod;

du hast’s in Händen, kannst alles wenden, / wie nur heißen mag die Not.

Drum wir dich ehren, dein Lob vermehren / mit hellem Schalle, freuen uns alle zu dieser Stunde. Halleluja.

Wir jubilieren und triumphieren, / lieben und loben dein Macht dort droben mit Herz und Munde. Halleluja.

Mitteilungen

Die Kollekte1 erbitten wir für die Arbeit unsere eigene Kirchengemeinde. In den kommenden Wochen wird der Turmraum unserer Mauritiuskirche mit einer neuen Beleuchtung versehen und die wertvollen Wandfresken dieses besonderen Kirchenraumes werden ganz neu in Szene gesetzt. Wenn Sie dieses Vorha- ben unterstützen möchten, danken wir Ihnen herzlich für Ihre Spende! Gott segne Geber und Gaben!

Am kommenden Sonntag feiern wir um 10 Uhr einen Gottesdienst mit Taufe mit Pfarrer Maisenbacher und dem Posaunenchor.

Segensbitte

Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht: Christus, meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht. (EG 576) Segen

Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, † Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Er bewahre uns vor Unheil und führe uns zum ewigen Leben. Amen.

1 Evangelische Gesamtkirchengemeinde Kernen – Verwendungszweck: „Turmraum“.

Volksbank Stuttgart eG | IBAN: DE49 6009 0100 1170 6210 07 | BIC: VOBADESS

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