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Vortrag Peter Lehndorfer: Geschlechtsunterschiede in der Versorgung: Wie geschlechtersensibel ist Psychotherapie?

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Academic year: 2022

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(1)

Geschlechtsunterschiede in der

Versorgung: Wie geschlechtersensibel ist Psychotherapie?

Peter Lehndorfer

Symposium der BPtK| 16. Mai 2019

(2)

I. Jungen und Mädchen in Deutschland

(3)

51,28%

48,72%

Lebendgeborene in Deutschland (2017) nach Geschlechtszugehörigkeit in Prozent

Jungen Mädchen

Demographie und Epidemiologie

(4)

Psychische Auffälligkeiten

Quelle: Klipker et al., 2018

0 5 10 15 20 25 30

3 – 5 6 – 8 9 – 11 12 – 14 15 – 17

KiGGS: 2014-2017

Jungen Mädchen 0

5 10 15 20 25 30

3 – 5 6 – 8 9 – 11 12 – 14 15 – 17

KiGGS: 2003-2006

Jungen Mädchen

%

%

%

%

%

%

%

%

%

%

%

%

%

%

(5)

5,4%

10,1%

7,9%

2,9%

5,3%

10,0%

7,2%

1,4%

DEPRESSION ÄNGSTE SSV ADHS

Depression, Ängste, Störungen des Sozialverhaltens (2006)

Jungen Mädchen

Psychische Auffälligkeiten (BELLA-Studie)

(6)

Quelle: Ihle & Esser, 2002; Hartung & Widiger, 1998

Jungen > Mädchen

Intelligenzminderung 1,6 : 1

Autismus 2 - 5 : 1

Umschriebene Entwicklungsstörungen 2 : 1

Lernstörungen 2 : 1

Delinquenz 6 - 9 : 1

Enuresis/Enkopresis m > w

Mädchen > Jungen

Angststörungen (Jugendalter) 2 : 1

Essstörungen 9 : 1

Weitere psychische Auffälligkeiten

(7)

188 176 169

164 150 157

148

54 53 56 52 54 63 74

0 50 100 150 200 250

2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016

Sterbefälle durch Suizid und Selbstverletzung im Alter von 10 bis 20 Jahren

Jungen Mädchen

Demographie: Mortalität

(8)

II. Versorgung

(9)

11,05

2,00

0,55 9,21

1,20 0,40

0,00 5,00 10,00 15,00

ALLE DIAGNOSEN PSYCHISCHE UND VERHALTENSSTÖRUNGEN

(F00 - F99)

VERLETZUNGEN, VERGIFTUNGEN UND BESTIMMTE ANDERE FOLGEN

ÄUßERER EINWIRKUNGEN (S00 - T98)

Kinder und Jugendliche unter 15 Jahre (in Mrd. EURO in Deutschland 2015)

Jungen Mädchen

Versorgungsausgaben

(10)

5,7%

14,4%

21,7%

19,5%

15,5%

4,1%

7,9%

11,4%

13,7%

16,0%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

0-2 Jahre 3-6 Jahre 7-10 Jahre 11-13 Jahre 14-17 Jahre

KiGGS (2006)*

Jungen Mädchen

Quelle: Scheidt-Nave et al., 2007

*

CSHCN-Screener (Elternangabe)

Spezieller Versorgungsbedarf

(11)

14,3 14,7 15,3

14,6 14,6 14,1 14,3 14,3

9,9 10,8 11,8 13,0 14,0 14,1 14,0 15,1

0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0 12,0 14,0 16,0 18,0 20,0

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Unter 15 jährige in psychiatrische

Fachabteilungen (Fälle in Tausend 2010-2017)

Jungen Mädchen

Stationäre Versorgung

(12)

Quelle: Statistisches Bundesamt

27.787 27.798

26.220 26.035

25.324 25.320 25.492

21.881 22.505 23.426

24.891

24.470 24.041 25.083

10.000 15.000 20.000 25.000 30.000

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Diagnosedaten der Krankenhäuser Fälle F00 - F99 bei unter 15-Jährigen

Jungen Mädchen

Stationäre Versorgung

(13)

8.781 8.576 8.249 8.417

3.906 3.528 3.408 3.376

0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000 30.000

2011 2013 2015 2017

Diagnosedaten der Krankenhäuser Fälle F00 - F99 bei 5- bis unter 10-Jährigen

Jungen Mädchen

Stationäre Versorgung

(14)

Quelle: Statistisches Bundesamt

15.488

14.439

14.059 13.877

15.830

17.912 19.131 19.664

0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000 30.000

2011 2013 2015 2017

Diagnosedaten der Krankenhäuser

Fälle F00 - F99 bei 10- bis unter 15-Jährigen

Jungen Mädchen

Stationäre Versorgung

(15)

Quelle: Tenckhoff 2016,

Ambulante Versorgung

(16)

Quelle: Tenckhoff 2016,

ambulante kollektivvertragliche Abrechnungsdaten 2012

Ambulante Versorgung

(17)

III. Bildungswesen & Jugendhilfe

(18)

40%

51%

60% 62%

49%

38%

VORZEITIGE FRISTGEMÄßE VERSPÄTETE

Einschulungen im Schuljahr 2010/11

Jungen Mädchen

Quelle: Statistisches Bundesamt

Schulische Bildung

(19)

74% 72% 70%

60% 56%

26% 28% 30%

40% 44%

ERZIEHUNG IN EINER TAGESGRUPPE

(§ 32)

SOZIALE GRUPPENARBEIT

(§ 29)

EINGLIEDERUNGS-

HILFE (§ 35A) INTENSIVE SOZIALPÄD- EINZELBETREUUNG

(§ 35)

EINZEL- BETREUUNG

(§ 30)

Erzieherische Hilfe/Eingliederungshilfe (Begonnene Hilfen/Beratungen 2012)

Jungen Mädchen

Jugendhilfe

(20)

28.892

42.445

56.367 57.098

51.544

25.832

33.088

38.078 38.492

44.690

0 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 60.000 70.000

< 3 3 bis < 6 6 bis < 9 9 bis < 12 12 bis < 15

Erzieherische Hilfe, Eingliederungshilfe (Begonnene Hilfen/Beratungen 2012)

Jungen Mädchen

Quelle: Kinder- und Jugendhilfestatistik (2012)

Jugendhilfe

(21)

IV. Gendersensible Psychotherapie

(22)

• zeigen biologische Unterschiede (genetische Unterschiede, hormonelle Einflüsse, geschlechtsspezifische Hirnstruktur und –organisation)

• erleben aufgrund ihrer Sozialisation und der Geschlechter- struktur vieles unterschiedlich

• haben unterschiedliche Coping-Strategien und Ressourcen

• zeigen andersartige Symptome

• berichten auf unterschiedliche Weise darüber

Mädchen und Jungen …

(23)

Wie prägt das Geschlecht die Beziehungsaufnahme und Gestaltung der therapeutischen Beziehung?

• Geschlechtstypische Einstellungen

• Wirkung von Geschlechtervorurteilen

• Geschlecht vom Behandelnden

 Jungen und insbesondere Mädchen haben den Wunsch nach geschlechtshomogenen Interaktionspartnern

 Forderung: Ausführliche Reflexion der PT über

Geschlechterrollen und eigenes Verständnis vom anderen Geschlecht

Geschlechterfrage in der therapeutischen

Beziehung

(24)

Jungen

• sind insgesamt häufiger von psychischen Auffälligkeiten betroffen als Mädchen

• zeigen insbesondere externalisierende Symptome

• haben ein spezifisches Leistungs- und Inanspruch- nahmeprofil im Gesundheitswesen, der Kinder- und Jugendhilfe sowie in der schulischen Bildung

• erhalten bis zur Pubertät mehr Förderungen, Hilfen und Behandlungen als Mädchen

Zusammenfassung

(25)

Mädchen

• sind häufiger von internalisierenden psychischen Auffälligkeiten betroffen

• zeigen sich in Kita/ Schule sozial angepasster/fallen weniger auf  psychische Auffälligkeiten werden von Eltern sowie Lehrern und Erziehern häufiger übersehen

• bekommen möglicherweise nicht die Hilfe, die sie brauchen (Manifestation psychischer Auffälligkeiten)

• sind in der Pubertät besonders gefährdet

Zusammenfassung

(26)

Geschlechtersensible Prävention und Behandlung

• Aufklärung/Antistigma

• Ressourcenstärkung (Kooperation Schule, Jugendhilfe, Gesundheitswesen)

• Früherkennung für rechtzeitige Hilfsangebote

• bedarfsgerechte psychotherapeutische Angebote Intensivierung der Forschung

• Kombination von epidemiologischen Studien mit Versorgungsdaten

• Forschung zu geschlechtersensibler Prävention und Behandlung

Zusammenfassung

(27)

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Peter Lehndorfer

Referenzen

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