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Das KIT - Medien - Presseinformationen - Archiv Presseinformationen - Neue selbstheilende Kunststoffe entwickelt

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Monika Landgraf Pressesprecherin Kaiserstraße 12 76131 Karlsruhe

Tel.: +49 721 608-47414 Fax: +49 721 608-43658 E-Mail: presse@kit.edu

KIT – Universität des Landes Baden-Württemberg und

nationales Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft

www.kit.edu

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Ohne Pflaster kommen die selbstheilenden Materialen aus dem KIT aus, da sie ihre molekulare Struktur wiederherstellen können. Bildquelle: Günter Menzl - Fotolia

Ob Kratzer im Autolack oder Risse im polymeren Material:

Selbstheilende Werkstoffe können sich selbst reparieren, in- dem sie nach Beschädigungen ihre ursprüngliche molekulare Struktur wiederherstellen. Wissenschaftler des Karlsruher Insti- tuts für Technologie und Evonik Industries entwickelten eine chemische Vernetzungsreaktion, durch die sich bei milder Er- wärmung innerhalb kurzer Zeit gute Heilungseigenschaften des Materials erreichen lassen. Die Ergebnisse ihrer Forschung veröffentlichen sie nun im Fachmagazin Advanced Materials.

DOI:10.1002/adma.201306258

Die Karlsruher Forschungsgruppe um Christopher Barner-Kowollik nutzt zum Herstellen selbstheilender Materialien die Möglichkeit, funktionalisierte Fasern oder kleine Moleküle durch eine umkehrbare chemische Reaktion zu einem Netzwerk zu verknüpfen. Diese so- genannten schaltbaren Netzwerke lassen sich – nach einer Beschä- digung – in ihre Ausgangsbausteine zerlegen und wieder neu zu- sammenfügen. Dieser Ansatz hat den Vorteil, dass sich der Selbst- heilungsmechanismus beliebig oft auslösen lässt, zum Beispiel

Neue selbstheilende Kunststoffe entwickelt

Forscher des KIT und Evonik Industries haben ein neuartiges Polymernetzwerk entwickelt, das sich bei relativ niedrigen Temperaturen sehr schnell und beliebig oft wiederholbar selbst heilt

Weiterer Kontakt:

Kosta Schinarakis PKM – Themenscout Tel.: +49 721 608 41956 Fax: +49 721 608 43658 E-Mail: schinarakis@kit.edu

Presseinformation

Nr. 036 | af | 24.03.2014

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durch Hitze, Licht oder durch die Zugabe einer Chemikalie. „Unsere Methode ist vollkommen katalysatorfrei, sie benötigt keinerlei Zu- satzstoff“, sagt Professor Barner-Kowollik. Als Inhaber des Lehr- stuhls für Präparative Makromolekulare Chemie am KIT befasst sich der Wissenschaftler mit Synthesen von makromolekularen chemi- schen Verbindungen.

In rund vierjähriger Forschung hat der von Barner-Kowollik geleitete Arbeitskreis gemeinsam mit dem Projekthaus Composite der Crea- vis, der strategischen Innovationseinheit von Evonik, ein neuartiges Polymernetzwerk entwickelt. Bei vergleichsweise geringen Tempe- raturen von 50˚C bis 120˚C zeigt das Netzwerk in wenigen Minuten sehr gute Heilungseigenschaften. Die benötigte Zeit zu verringern und die äußeren Bedingungen, unter denen der Heilungsprozess abläuft, zu optimieren, gehört zu den wesentlichen Herausforderun- gen der Forschung an selbstheilenden Materialien. Einen Erfolg sehen die KIT-Forscher in der großen Zahl der intermolekularen Bindungen, die sich in dem von ihnen entwickelten Heilungszyklus beim Abkühlen in sehr kurzer Zeit wieder schließen. Zudem bestä- tigten mechanische Tests wie Zugversuche und das Prüfen der Zähigkeit, dass sich die ursprünglichen Eigenschaften des Materials vollständig wiederherstellen lassen. „Es ließ sich nachweisen, dass die Testkörper nach der ersten Heilung sogar stärker gebunden sind als vorher“, so Barner-Kowollik.

Die selbstheilenden Eigenschaften lassen sich auf die große Band- breite der bekannten Kunststoffe übertragen. Neben der Selbsthei- lung erhält das Material eine weitere vorteilhafte Eigenschaft: Da es bei höheren Temperaturen fließfähiger wird, lässt es sich gut um- formen. Ein Anwendungsbereich ist zum Beispiel die Teileproduk- tion aus faserverstärktem Kunststoff für die Automobil- oder Luft- fahrtindustrie.

Zum Konsortium, das die neuartige Vernetzungsreaktion entwickelt hat, gehören als Industriepartner das Chemieunternehmen Evonik Industries, sowie unter anderem das Leibniz-Institut für Polymerfor- schung in Dresden und die Australian National University, Canberra, an.

Kim K. Oehlenschlaeger, Jan O. Mueller, Josef Brandt, Stefan Hilf, Albena Lederer, Manfred Wilhelm, Robert Graf, Michele L. Coote, Friedrich G. Schmidt and Christopher Barner-Kowollik: Adaptable Hetero Diels-Alder Networks for Fast Self-Healing under Mild Condi- tions. Advanced Materials, 2014. DOI:10.1002/adma.201306258.

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Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körper- schaft des öffentlichen Rechts nach den Gesetzen des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Uni- versität als auch die Mission eines nationalen Forschungszen- trums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Thematische Schwerpunkte der Forschung sind Energie, natürliche und ge- baute Umwelt sowie Gesellschaft und Technik, von fundamen- talen Fragen bis zur Anwendung. Mit rund 9000 Mitarbeiterin- nen und Mitarbeitern, darunter knapp 6000 in Wissenschaft und Lehre, sowie 24 000 Studierenden ist das KIT eine der größten Forschungs- und Lehreinrichtungen Europas. Das KIT verfolgt seine Aufgaben im Wissensdreieck Forschung – Lehre – Inno- vation.

Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter: www.kit.edu Das Foto dient nur der Illustration im Rahmen des Webauftrittes des KIT. Die Rechte zur redaktionellen Verwendung im Rahmen von Berichterstatung liegen nicht beim KIT, sondern beim Fotographen.

Sie können bei Bedarf über http://de.fotolia.com/id/32406844 erwor- ben werden.

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