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Gottenheimer Adventsweg Gottenheimer Adventsweg Station 3: Glocken

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Academic year: 2022

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Station 3: Glocken

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Gottenheimer Adventsweg 2020

Gottenheimer Adventsweg 2020

Kling, Glöckchen, klingelingeling

2) Kling, Glöckchen, klingelingeling, Kling, Glöckchen, kling!

Mädchen, hört, und Bübchen, macht mir auf das Stübchen, bring euch viele Gaben,

sollt euch dran erlaben.

Kling, Glöckchen, klingelingeling, kling, Glöckchen, kling!

3) Kling, Glöckchen, klingelingeling, kling, Glöckchen, kling!

Hell erglühn die Kerzen, öffnet mir die Herzen!

Will drin wohnen fröhlich, frommes Kind, wie selig.

Kling, Glöckchen, klingelingeling, kling, Glöckchen, kling!

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Für Kinder

Maria Lorentz: Schuster Konrad

An diesem Morgen war Konrad, der Schuster, schon sehr früh aufgestanden, hatte seine Werkstatt aufgeräumt, den Ofen

angezündet und den Tisch gedeckt. Heute wollte er nicht arbeiten.

heute erwartete er einen Gast. Den höchsten Gast, den ihr euch nur denken könnt. Er erwartete Gott selber! Denn in der vorigen Nacht hatte Gott ihn im Traum wissen lassen: Morgen werde ich zu dir kommen. Nun saß Konrad also in der warmen Stube am Tisch und wartete, und sein Herz war voller Freude. Da hörte er draußen Schritte, und schon klopfte es an der Tür. „Da ist er“, dachte

Konrad, sprang auf und riss die Tür auf.

Aber es war nur der Briefträger, der von der Kälte ganz rot und blau gefrorene Finger hatte und sehnsüchtig nach dem heißen Tee auf dem Ofen schielte. Konrad ließ ihn herein, bewirtete ihn mit einer Tasse Tee und ließ ihn sich aufwärmen. „Danke“, sagte der

Briefträger, „das hat gutgetan.“ Und er stapfte wieder in die Kälte hinaus.

Sobald er das Haus verlassen hatte, räumte Konrad schnell die

Tassen ab und stellte saubere auf den Tisch. Dann setzte er sich ans Fenster, um seinen Gast entgegenzusehen. Er würde sicher bald kommen. – Es wurde Mittag, aber von Gott war nichts zu sehen.

Plötzlich erblickte er einen kleinen Jungen, und als er genauer

hinsah, bemerkte er, dass dem Kleinen die Tränen über die Wangen

liefen. Konrad rief ihn zu sich und erfuhr, dass er seine Mutter im

Gedränge der Stadt verloren hatte und nun nicht mehr nach Hause

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Gottenheimer Adventsweg 2020

Gottenheimer Adventsweg 2020

finden konnte. Konrad legte einen Zettel auf den Tisch, auf den er schrieb: „Bitte, warte auf mich. Ich bin gleich zurück!“ Er ließ seine Tür unverschlossen, nahm den Jungen an die Hand und brachte ihn nach Hause. Aber der Weg war weiter gewesen, als er gedacht

hatte, und so kam er erst heim, als es schon dunkelte. Er erschrak fast, als er sah, dass jemand in seinem Zimmer am Fenster stand.

Aber dann tat sein Herz einen Sprung vor Freude. Nun war Gott doch zu ihm gekommen.

Im nächsten Augenblick erkannte er die Frau, die oben bei ihm im Haus wohnte. sie sah müde und traurig aus. Und er erfuhr, dass sie drei Nächte lang nicht mehr geschlafen hatte, weil ihr kleiner Sohn Petja so krank war, dass sie sich keinen Rat mehr wusste. Er lag so still da, und das Fieber stieg, und er erkannte die Mutter nicht

mehr. Die Frau tat Konrad leid. Sie war ganz allein mit dem Jungen, seit ihr Mann verunglückt war. Und so ging er mit. Gemeinsam wickelten sie Petja in feuchte Tücher. Konrad saß am Bett des kranken Kindes, während die Frau ein wenig ruhte.

Als er endlich wieder in seine Stube zurückkehrte, war es weit nach Mitternacht. Müde und über alle Maßen enttäuscht, legte sich

Konrad schlafen. Der Tag war vorüber. Gott war nicht gekommen.

Plötzlich hörte er eine Stimme. es war Gottes Stimme. „Danke“, sagte die Stimme, „danke, dass ich mich bei dir aufwärmen durfte – danke, dass du mir den Weg nach Hause zeigtest – danke für

deinen Trost und deine Hilfe – ich danke dir, Konrad, dass ich heute dein Gast sein durfte.“

Willi Hoffsümmer (Hrsg.), Die 100 schönsten Weihnachtsgeschichten, Herder, 2010 (S. 56-57)

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Für Erwachsene

Glocken läuten in der Ferne.

Lassen wir uns auf ihren Klang ein?

Wozu rufen sie uns auf?

Andrea Schwarz: Erwarten ohne Erwartungen

Der Advent wird oft die „Zeit der Erwartung“ genannt. Und doch ist diese zeit eher eine Zeit des „Erwartens“. Beide Wörter mögen ähnlich lauten, wollen aber doch etwas vollkommen Verschiedenes ausdrücken. Erwartung und Erwarten sind zweierlei, und es gilt, gerade in diesen Tagen, hier zu

unterscheiden.

Viele Menschen haben eine feste Vorstellung davon, wie denn die Adventszeit und das Weihnachtsfest ablaufen sollen: eine stimmungsvolle Zeit, angenehme Überraschungen, freundlich gestimmte Menschen, ein bisschen Schnee zum Fest wär ja auch ganz schön, der Geschenke-Einkauf ist generalstabsmäßig vorgeplant, der 4. Advent ist für die Weihnachtspost reserviert, und m Heiligabend gibt es wieder, wie immer, Schäufele mit Kartoffelsalat – oder inzwischen auch Räucherlachs und französisches Stangenweißbrot. Man hat sein Bild von diesen Tagen, dieser zeit – und je nach Kindheitserinnerungen und nach Familientradition gibt es ganz einfach bestimmte Dinge, die

dazugehören. Und manche erste Meinungsverschiedenheit bei

„Jungverheirateten“ in diesen Tagen mag daher kommen, dass einfach zwei unterschiedliche Weisen, die Advents- und Weihnachtage zu gestalten, plötzlich aufeinandertreffen. Das sind Erwartungen. Sie reproduzieren

Vergangenheit, wollen die Wiederholung bekannter Muster und Handlungen, sind sozusagen rückwärtsorientiert.

Das Wort „Erwarten“ aber ist nach vorne orientiert, ist offen für Neues und Unerwartetes, meist ein „Sein“, eine Einstellung, eine Haltung. diese

unterschiedlichen „Klänge“ erschließen sich gut an zwei ähnlichen und doch verschiedenen Sätzen. „Ich erwarte von dir…“ wäre das eine – und der Satz ist rasch zu vervollständigen mit irgendwelchen Bilder und Vorstellungen, die jemand hat: „Ich erwarte von dir, dass du dein Zimmer aufräumst, dass du mir zuhörst, dass du mich ernst nimmst, dass du Rücksicht nimmst … dass Weihnachten ein schönes Fest sein soll.“ Ein solches Verständnis schreibt fest, meine Vorstellungen und Bilder sollen

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Gottenheimer Adventsweg 2020

Gottenheimer Adventsweg 2020

Wirklichkeit werden, genau so und so möge es bitte sein. Und dahinter verbergen sich eigentlich Forderungen.

Das andere Verständnis zeigt sich eher in dem Satz „Ich erwarte dich!“ – also nichts von Forderungen, die der andere zu erfüllen hat, sondern ein ganz offenes, liebes „Ich bin da, ich erwarte dich – egal, wann du kommst, wie du kommst, ich erwarte dich!“ Ist die erste Bedeutung dieses Wortes eher eine fordernde und geschlossene, so ist die zweite Bedeutung offen für das

Unvorhergesehen, ist werbend, einladend. […]

In diesen adventlichen Tagen ist mit dem Wort „Erwarten“ eigentlich genau diese zweit Richtung gemeint. Es geht nicht um das Reproduzieren bekannter Muster und Handlungen, sondern um die vorbehaltlose Offenheit für neue Entwicklungen und Ereignisse. Nicht der Blick zurück ist gefragt, sondern der Blick nach vorne. Ein solcher Blick aber weitet den Horizont, macht Lust zum Aufbruch, die Sehnsucht lockt. Der Blick zurück dagegen lässt erstarren, will Altes festhalten, verhinder die Weiterentwicklung…

Die entscheidende Frage heißt: Habe ich Erwartungen, oder bin ich in

Erwartung? Habe ich ein Bild davon, was in diesen Tagen zu geschehen hat, oder bin ich offen dafür, wie sich Advent und Weihnachten in diesen Tagen neu in mir ereignen möchte, was das Abenteuer der Menschwerdung jetzt für mich bedeutet? wenn ich mein festes Bild vor Augen habe, dann werde ich ziemlich sicher enttäuscht werden, entweder weil es einfach anders sein wird oder gerade weil ich in meinem mir selbst gemachten Bild bestätigt werde – aber das kenne ich ja nun auch schon. Die Sehnsucht jedenfalls wird nicht gestillt. Erwartend kann ich neugierig und gespannt sein, was diese Tage neu an Überraschung für mich bereithalten, erlebe die Erfahrungen, die ich mache als Geschenk, lasse mich auf den Weg, das Leben, diesen Gott ein.

[…]

German Neundorfer (Hrsg.), Ein Licht inmitten der Nacht, Herder, 2015 (S. 28-30)

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